Übersichtskarte

Bald geht es los

Donnerstag, 30.07.2015

Hallo, mein Name ist Walter und ich werde bald eine Reise einmal um die Welt beginnen. Das erste Zielland ist Äthiopien. Es folgen Shanghai, Australien, Hawaii, Los Angeles, Chile und Argentinien. Los geht es am 14. August und planmäßig zurück werde ich am 1. Dezember 2015 sein.

Ihr könnt gerne meine Blogeinträge kommentieren oder mich über das Kontaktformular anschreiben.

Morgen geht es los

Donnerstag, 13.08.2015

Fast ein Jahr Planung und Vorbereitung sind vorbei. Der Koffer ist gepackt und eigentlich für die ersten Inlandsflüge in Äthiopien zu schwer. Morgen Früh geht es nun endlich los. 4:41 Uhr ab Renningen, mit dem ICE von Stuttgart nach Frankfurt Flughafen und von dort nach Addis Ababa in Äthiopien.

Angekommen in Addis Abeba

Freitag, 14.08.2015

Der Tag hat früh begonnen. Um 4:41 Uhr ging es ab Renningen nach Stuttgart, dann weiter mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen. Gegen 10:30 habe ich Europa verlassen. Erstes Ziel war Jeddah in Saudi Arabien. Hier haben die meisten Passagiere das Flugzeug verlassen. Bis hier hin war schönes Wetter und meist gute Sicht nach unten. Die Alpen, die kroatische Küste, der italienische Stiefelabsatz und anschliessend die westlichen griechischen Inseln. Danach wurde es wolkig und ich habe den in der Nacht etwas zu kurz gekommenen Schlaf nachgeholt. Wieder aufgewacht bin ich über Ägypten. Zuerst war es noch wolkig, dann gab es schöne Blicke auf den Nil und anschliessend auf die ägyptische Küste des Roten Meeres.

Jeddah sieht von oben groß und interessant aus. Leider durfte ich den Flieger nicht verlassen, so dass ich nur die Eindrücke von oben und vom Flughafen aus dem Flugzeugfenster habe.

Weiter ging es dann wieder auf die andere Seite des Roten Meeres und über das südliche Ägypten und den Sudan nach Äthiopien und den heutigen Zielflughafen Addis Ababa. Der erste Eindruck als ich ins Freie kam: es ist kühl. Es ist Regenzeit in Äthiopien und die Temperaturen sollten täglich zwischen 8 und 20 °C liegen. Es hatte heute geregnet und die Straßen waren teilweise noch nass.

City Tour in Addis Abeba

Samstag, 15.08.2015

 

Heute stand Addis Abeba auf dem Plan. Zuerst ging es ins Nationalmuseum. Neben vielen anderen Exponaten ist sicher Lucy die Attraktion. Die Dame hat vor 3,2 Millionen Jahren gelebt. Übrig ist nur noch ein Teil des Skeletts, aber das gilt als das älteste und best erhaltenste. Sie war zwar nur 1,20 m groß, aber wenn ich mir die Größenentwicklung von meinem Großvater über meine Eltern zu meinen Kindern ansehe, dann hat sich da in den letzten 100 Jahren prozentual wesentlich mehr getan als in den 3,2 Mio. Jahren davor. Danach folgten noch 2 weitere Museen, mehrere Kirchen von außen und die Dreifaltigkeitskirche von innen. Einen weiteren wichtigen Raum nehmen die abessinischen bzw. äthiopischen Kaiser ein, beginnend von der Königin von Saba bis zu Heile Selassi. Die Königin von Saba soll bei einem Besuch vor 3000 Jahren in Jerusalem von König Salomon geschwängert worden sein. Deshalb leiten sich die Kaiser bis Heile Selassi auch als direkte Nachkommen und -fahren von König David ab. Der von Salomon gezeugte Sohn soll bei seinem einzigen Besuch in Jerusalem von seinem Vater als Gastgeschenk eine Kopie der Bundeslade mit den 10 Geboten bekommen haben. Angeblich wurden Original und Kopie aber vertauscht, so dass das Original nach Abessinien, dem heutigen Äthiopien ging und die Kopie in Jerusalem blieb. Die Bundeslade solle noch immer in einem Kloster in Lalibela sein. Leider hat nur immer ein Mönch Zugang zu ihr, so dass ich die Wahrheit nicht werde nachprüfen können. Die äthiopisch orthodoxe Kirche beruft ihre Anfänge auf direkt nach Jesus und soll damit eine der ersten christlichen Kirchen sein. Dieser Kirche fühlen sich heute 40% der Äthiopier zugehörig, 30% dem Islam, 10% sind Protestanten und 2% Katholiken.

Von einem Berg, wieder mit Kirche hatten wir in 3000 m Höhe einen Blick auf die Stadt, 2300 m über dem Meeresspiegel gelegen. Da das Wetter aber etwas diesig war lohnt sich die Veröffentlichung der Fotos hier nicht.

Zum Abschluss ging es noch auf den Markt. Nicht ein Platz wie bei uns, sondern gleich ein ganzes Stadtviertel. Unheimlich betriebsam mit jede Menge Menschen, Autos, Eseln und aller denkbaren Waren. Wegen der Taschendiebe fand der Besuch vorwiegend mit dem Auto statt.

Morgen Früh geht es mit dem Flieger weiter in den Norden nach Bahir Dar.

Bahir Dar

Sonntag, 16.08.2015

  Blick auf den Blauen Nil, Bahir Dar und den Tana See Der blaue Nil und wieder eine der vielen Tausend Kirchen Affenmutter mit Nachwuchs beim Lunch

Heute Morgen stand schon wieder mal sehr früh aufstehen an. Und das am Sonntag.

Um 6 Uhr Transfer vom Hotel zum Flughafen. Um 8 Uhr hätte die Maschine starten sollen. Es wurde etwas später. Nach einer Stunde Landung in Bahir Dar. Die Fluggäste der vorhergehenden Maschine standen noch da und warteten auf ihr Gepäck. Lange tat sich nichts. Endlich brachte der einzige für den Gepäcktransfer zuständige Mitarbeiter mit seiner Zugmaschine den Gepäckwagen der ersten Maschine und stellte ihn zur Selbstbedienung einfach vor den Eingang. Als der Anhänger frei wurde fuhr er damit zu unserer Maschine und holte auf die gleiche Art und Weise auch unser Gepäck. Auch das dauerte wieder. Aber ich bin ja in Afrika und da hat man Zeit. Wie wird das erst in Südamerika.

Draussen warteten schon lange mein Guide nebst Fahrer die mich zum Hotel brachten. Erster Eindruck von Bahir Dar: sehr grün mit palmenbestandenen Strassen und blühenden Sträuchern am Fahrbahnrand. Ein passendes Bild hierzu fehlt mir noch, wird aber sicher noch gelingen und dann nachgereicht.

Bahir Dar liegt am Tana See. Es ist der größte See Äthiopiens. Hier entspringt der Blaue Nil der mit anderen Quellflüssen irgendwann in Ägypten den Nil bildet. Die Bezeichnung blau ist nicht nur jetzt zur Regenzeit wenig einleuchtend, Brauner Nil wäre treffender.

Am Nachmittag ging es dann etwas ausserhalb der Stadt zu einem ehemaligen Palast von Kaiser Haile Selassie (er scheint eine ganze Menge davon gehabt zu haben). Zukünftig soll sich darin eine Bibliothek befinden. Derzeit sind Gelände und Gebäude aber noch nicht zugänglich, sondern von einem bewaffneten Soldaten bewacht. Insgesamt sieht man an allen vermeintlich wichtigen Punkten bewaffnete Sicherheitskräfte. Aber bei 30% Arbeitslosogkeit sind das sicher begehrte Jobs. Von der Umgegend des Palast auf dem Berg hatte ich eine schöne Sicht auf den Blauen Nil, die Stadt und den dahinter liegenden Tana See. Der Blaue Nil zieht mit vielen Mäandern Richtung Ägypten. Die Nebenflüsse und damit auch er tragen dabei viel Segmente mit sich, die sich dann hier und im Nil ablagern. Durch den Assuan Staudamm in Ägypten und zukünftig zusätzlich durch den Blauer Nil Stadamm in Äthiopien wird davon irgandwann nicht mehr allzu viel im Nildelta ankommen. Zurück zum Gelände um den Palast. Es ist inzwischen Naturschutzgebiet und wird nicht landwirtschaftlich genutzt. Das freut die Tiere und so konnte ich neben mir teilweise unbekannten Vögeln auch eine Gruppe Affen in freier Wildbahn beobachten.

The Blue Nile Falls

Montag, 17.08.2015

  African massage road auf dem Weg zu den Blue Nile Falls African massage road auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Geier auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls auf dem Weg zu den Blue Nile Falls auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls die portugiesische Brücke Blick von der portugiesischen Brücke in der Nähe der Blue Nile Falls Blick auf eine Kirche in der Nähe der Blue Nile Falls an den Blue Nile Falls an den Blue Nile Falls Hängebrücke auf dem Weg zu den Fällen Blick von der Hängebrücke Blick durch die Hängebrücke mein Kaffee wird zubereitet jetzt kommt schon etwas mehr Wasser un jetzt die Fälle mit heutiger voller Kraft der Fluß am Oberlauf wir überqueren den Fluß mit einem Boot auf dem Fluß Landleben auf der Rückfahrt Transport von Wasser und anderen Gegenständen Utensilien für die Kaffeezeremonie auf dem Markt von Bahir Dar die Verkäuferin der Kaffeezeremonieutensilien Gewürze Gewürze Gewürze Gewürze unterschiedliche Sorten äthiopischer Kaffee Korb aus einem alten Autoreifen einfache Sandalen aus alten Autoreifen hergestellt abends am Tana See Papyrusboot auf dem Tana See

Heute stand ein Ausflug zu den Fällen des blauen Nils auf dem Programm. Schon bei der Abfahrt wurde ich vorgewarnt, es käme eine African massage road auf mich zu. Gleich an der Stadtgrenze hörte die Teerstraße auf und eine unbefestigte, teilweise schlammige Piste mit einer Unzahl an Schlaglöchern begann. Zugegeben, mit Gaby's Massage, die ich sonst wöchentlich geniessen darf hatte das wenig zu tun, aber ich wurde, wie immer auf dem komfortablen Beifahrersitz, ordentlich durchgeschüttelt. Während Bahir Dar eine afrikanische Stadt ist, ging dies nun durch das afrikanische Landleben. Die Bilder sprechen, glaube ich, für sich. Das Leben ist einfach und auch der Verkehr hat andere Prioritäten. Staatliche Fahrzeuge sind die stärksten auf der Straße, dann Busse, andere PKW, Kühe, Hunde, Personen und Esel. Manche lassen sich vom Hupen des Fahrers beindrucken, manche nicht.

Irgendwann haben wir dann das Gebiet der Fälle des Blauen Nil erreicht. In einem Dorf stieg ein lokaler Führer zusätzlich in den Minibus ein und es ging noch einmal ein Stück weiter mit dem Auto. Danach folgte ein Fußmarsch, Zuerst stetig bergauf. Ein Nebenfluß des blauen Nils kam, darüber eine Brücke. Laut Reiseführer wurde sie von den Portugiesen erbaut. Diese waren aber nur Missionare aus Goa. Deshalb überzeugte mich mein regionaler Führer mit seiner Meinung, dass die Brücke zwar während der Anwesenheit der portugiesischen Missionare, die die Bevölkerung wenig erfolgreich zum Katholizismus konvertieren wollten, aber nicht von ihnen, sondern unter Führung des Kaisers Fasilidas (1632-1667) erbaut worden war. Etwas später kam dann der Bereich der Fälle in Sicht. Laut Reiseführer stürzt der blaue Nil auf einer Breite von bis zu 400 m in die Tiefe. Das war am Anfang masslos übertrieben. Denn die 400 m gelten während einer starken Regenzeit. Statt bereits im Juni, hat dieses Jahr aber erst vor 2 Wochen die Regenzeit eingesetzt. Ausserdem wird noch Wasser im Tana See zurück gehalten um dessen Kraftwerke zu speisen und den Wasserspiegel hoch zu halten und der Kanal, der das alte, von den Italienern während deren Besatzung erbaute, und das neue Kraftwerk etwas weiter Kanalabwärts mit Wasser versorgt und noch vor den Fällen abzweigt. Es bestand aber die Hoffnung, dass vielleicht heute genügeend Strom erzeugt worden sein könnte und das Wehr irgendwann geschlossen würde. Aus der Ferne konnten wir sehen, dass dem offensichtlich so war, Das Wehr schien zu und der Wasserspiegel stieg langsam. Der Weg zu den Fällen war aber noch weit. Also warten und nicht Tee, sondern äthiopischen Kaffee trinken (Kaffee Arabica kommt angeblich zu 100% aus Äthiopien, während die anderen Sorten überwiegend in Süd- und Mittelamerika angebaut werden !). Für mich wurde einer zubereitet und das Wasser extra gut gekocht. Vor dem Kochen handelte es sich nicht um Quellwasser mit deutschen Qualitätssiegel. Bisher habe ich den Kaffee aber gut vertragen. Ich hoffe, es bleibt dabei. Währenddessen hatten wir ständig den Wasserfall im Blick. Und die Wassermenge wurde größer. Das Warten hatte sich also gelohnt. Mit dem lokalen Führer bin ich dann dicht an den Wasserfall ran gegangen. Die dabei entstandenen Bilder und vor allen die Videos verdeutlichen am Besten den Anstieg der Wassermenge, auch wenn das Endergebnis deutlich hinter manch anderem Wasserfall zurück bleibt. Zurück ging es mit dem Boot über den Fluss und dann wieder auf der Straße zurück. Auch hierbei sind noch einmal ein paar zusätzliche Fotos entstanden, die den Wassertransport durch die Frauen (auf dem Kopf), und das Bestellen der Felder durch die Männer (hier Pflügen mit einem einscharigen Pflug und einem Ochsen) dokumentieren.

Zurück in Bahir Dar gab es erstmal eine Pause. Die konnte ich gut gebrauchen. Schuhe und Hose hatten kräftig Erde und braune Farbe angenommen und etwas sonstige Wäsche war inzwischen auch angefallen. Mein kleiner Balkon am Zimmer war da ausgezeichnet zum Trocknen geeignet. Danach konnte ein Kaffee auf der Hotelterrasse nicht schaden. Der äthiopische Kaffee ist übrigens noch um einiges stärker, auch im Geschmack, als der italienische Espresso, liegt damit aber durchaus in meinem Gusto.

Anschliessend ging es mit dem regionalen Führer Abebe auf den Markt von Bahir Dar. Der war heute zwar nicht ganz so groß wie samstags, aber durchaus beeindruckend. Es wird alles angeboten was man/frau so braucht. Von frischem Obst und Gemüse über Gewürze, Mais, Geflügel (lebend), Eier, Haushaltswaren, Kleidung, Metallwaren und Waren aus allerlei Altmaterial. So lassen sich aus alten Metallgegenstände gut Ackergeräte machen und aus alten Autoreifen Körbe und Schuhe. Neben den vielen Gewürzen waren für mich vor allem die vielen unterschiedlichen Kaffeesorten interessant. Nicht bereits geröstet wie bei uns, sondern noch in ungeröstetem Zustand.. Ausserdem Utensilien für die Kaffeezereminie.

Anschliessend bin ich einer Empfehlung gefolgt, und habe ein hervorragendes Fischgericht genossen. Die Foroimpressionen vom See zeugen davon und von einem nachfolgenden Spaziergang entlang des Sees.

PS: Mit dem Einfügen der Videos gibt es noch Probleme. Diese werden nachgereicht sobald die Probleme behoben sind.

Unterwegs auf dem Tana See

Dienstag, 18.08.2015

  Auf dem Tana See Klosterinseln auf dem Tana See Am Tana See Kirche am Tana See Kreuz einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Lalibela Kreuz Klosterinsel im Tana See Rituelle Trommeln der Priester

Wie  ich bereits berichtet habe, ist der Tana See mit 3.600 Quadratkilometer der größte See Äthiopiens. Er ist nicht sehr tief, ca. 14 m und hat 37 Inseln. Auf diesen befinden sich dann wieder 32 Klöster und Kirchen. Wir haben weder alle Inseln, noch alle Kirchen besucht, waren heute aber auf der Halbinsel Uhra Kidane Mehret und 2 Inseln die zwischen Bahir Dar und der Halbinsel liegen. Auf allen Inseln liegt jeweils eine Kirche. Die auf der Halbinsel ist sehr reich geschmückt. Die beiden Inseln liegen nicht weit auseinander. Auf der einen ist ein Möchs- und auf der anderen ein Nonnenkloster. Beide Klosterinseln sind sehr abgeschieden und ruhig und bieten damit, und mit ihrer üppigen Vegetation, sicher ausgezeichnete Möglichkeiten der Einkehr und Abgeschiedenheit - wenn nicht gerade Touristen mit dem Boot kommen.

Die Kaiserin, die das Mönchskloster gegründet hat, hat selbst verfügt dass Insel und Kloster nicht von Frauen betreten werden dürfen. Bis ein paar Frauen am Landungssteg, die ihre männlichen Begleiter allein zum Kloster ziehen lassen mussten, wird das wohl auch eingehalten. Für das Nonnenkloster gibt es eine solche Einschränkung nicht. Hier habe ich auf dem Weg zur und in der Kirche mehr Mönche bzw. Priester als Nonnen gesehen. Für die Durchführung der Gottesdienste sind diese wohl auch erforderlich.

Auf dem Weg nach Gondar

Mittwoch, 19.08.2015

entlang der Straße nach Gondar anderer Verkehr auf der Straße nach Gondar auf der Straße nach Gondar auf der Straße nach Gondar auf der Straße nach Gondar entlang der Straße nach Gondar das Reisfeld ist überflutet, da hilft nur noch durch waten und Rock hoch Markt in einer kleinen Stadt Markt in einer kleinen Stadt alles überflutet nur die Häuser ragen noch aus dem Wasser Gegenverkehr der Finger Gottes Esel bringen Steine zum Haus- und Zaunbau ins Dorf Kinder bei einem Stopp Landschaft entlang der Straße die Reste des Guzara Palastes Blick Richtung Tana See Blick nach Norden Blick in die Landschaft auf dem Markt in Gondar auf dem Markt in Gondar auf dem Markt in Gondar das sind Haustiere die sich hier von den Resten ernähren auf dem Markt in Gondar Wer erkennt seine Hose wieder? Die Kleiderspenden in Europa landen auf den afrikanischen Märkten. Altkleider, zum Kauf angeboten neue Gebrauchsgegenstände aus Altmetall heimische Festtagskleidung Einkaufsstraße reiche Auswahl an Obst unten wird schon verkauft, oben vielleicht nie fertig weil das Geld ausgegangen ist mein Kaffee wird zubereitet frischer Kaffee für mich ein ganz alter Affenbrotbaum der älteste Palast von Gondar und morgiges Ziel am Hang liegt das Landmark Hotel Siesta der Straßenhunde

Nach drei Nächten in Bahir Dar ging die Reise heute weiter. 185 km Richtung Norden nach Gondar. Das liegt nördlich des Tana Sees, hat 300.000 Einwohner, eine große Universität deren medizinische Fakultät teilweise auch von deutschen Medizinern aufgebaut wurde und liegt auf 2.300 m Höhe. Die Höhe merkt man an den Temperaturen. Bei der Stadterkundung am Nachmittag habe ich mir gerne eine Jacke übergezogen.

Aber zuerst einmal zur Fahrt. Sie ging diesmal auf einer geteerten Landstraße mit meist guter Qualität. Es waren aber nicht nur Fahrzeuge unterwegs, sondern rechts und links auch viele Leute, mit Bündeln auf dem Kopf, Waren auf dem Esel oder Muli-Karren. Im Gegensatz zu uns wollten sie nicht bis Gondar, sondern nur bis zum nächsten Markt. Dort wurde dann wieder alles angeboten und auch gekauft was der Bauer herstellt. In den ebeneren Gebieten zeigte sich auch, dass es in den letzten Tagen viel geregnet hat. Die Zuflüsse des Tana Sees waren kräftig angeschwollen und vielerorts das Land teilweise unter Wasser. Dass unter den Wasserflächen Reisfelder sind, konnte man meist nicht einmal mehr erahnen.

Langsam stieg das Gelände wieder an. Auf einem Hügel, der das umliegende Land überragte, liegt die Ruine des Guzara Palastes. Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts erbaut. Davor war der Finger Gottes sichtbar gewesen. Leider nur aus der Ferne vollständig. Bis wir näher kamen war die Spitze in den Wolken.

Es ging weiter auf der Landstraße. In den Dörfern und kleinen Städten Bilder wie zuvor. Immer geschäftiges Treiben. Bis wir schließlich Gondar erreicht haben. Eine Großstadt, aber anders als in Europa. Zuerst ging die Fahrt zum Landmark Hotel. Einchecken und etwas Pause. Danach ging es in die Stadt und über den Markt. Die Bilder sollten wieder für sich sprechen.

Das Landmark Hotel liegt sehr schön über der Stadt an einem Hügel und hat auch einen guten Standard. WLAN gibt es auch, die Internet Verbindung ist aber so schwach, dass ich mit dem Laptop keine Verbindung bekomme. So habe ich den Text zwar heute geschrieben und auch die Bilder für den Blog ausgewählt, bis ich beides aber hochladen kann wird es voraussichtlich noch dauern.

Unterwegs in Gondar

Donnerstag, 20.08.2015

der Palast des Fasilidas weitere Paläste im Gelände weitere Paläste im Gelände das Bad des Fasilidas Debre Berham Selassie im Innern von Debre Berham Selassie die Decke von Debre Berham Selassie Gemälde von St. Georg an einer Seitenwand von Debre Berham Selassie über dem Fensterbogen die symbolische Darstellung der Bundeslade

Erstes Ziel war heute der Gemp, der Palastbezirk in Gondar. Während zuvor jeder Herrscher einen neuen Palast, meist in einer anderen Stadt errichtet hatte, haben hier mehrere Generationen das riesige Palastgelände in Gondar weiter benutzt. Begonnen wurde der Bau unter Kaiser Fasilidas (1632 – 1667) und bis in die Zeit der Kaiserin Mentewab (1730 – 1755) wurden Gebäude hinzugefügt. Hierbei wurden die alten Gebäude, insbesondere der von Fasilidas für repräsentative Zwecke weiter benutzt.

Nächstes Ziel war das Bad des Fasilidas. Ein großes Gelände mit einem Schwimmbassin von 70 x 40 m und einem kleinen Wasserschloss in der Mitte. Zum Timkat-Fest am 19. Januar, dem Fest der Taufe Christi wird das Bassin heute jährlich wieder mit Wasser befüllt und für die religiöse Feier benutzt.

Danach ging es noch in 2 Kirchen bzw. Klöster. Am Vormittag nach Debre Berham Selassie mit seinen reichen Bemalungen im Innern. Die Bilder wurden auf am Boden auf Baumwolle erstellt und dann wie eine Tapete an der Wand angebracht. Entgegen der sonst für äthiopisch orthodoxe Kirchen üblichen Rundform hat diese Kirche die Form einer Basilika. Nach Ende der Gottesdienste sind wir am Nachmittag noch zur Kusquam Kirche gefahren. Interessant ist hier weniger die zerstörte und von den Italienern unter deren Besatzung wieder aufgebaute Kirche, sondern der ursprüngliche Palastbereich außen herum. Hier war mir vor allem ein Foto der symbolischen Abbildung der Bundeslade die Veröffentlichung im Blog wert.

Da ich noch immer keinen Internetzugriff habe, wird auch dieser Bericht samt Bildern erst im nach hinein veröffentlicht werden.

 

Simien Nationalpark

Freitag, 21.08.2015

im Simien Nationalpark im Simien Nationalpark Dscheleda Paviane Dscheleda Paviane die Berge des Simien Nationalparks, und den davor kennt ihr ja Wer findet den schwarz-weißen Affen im Baum? noch einmal die Dscheleda Paviane im Falasha Dorf

Von Gondar aus Richtung Norden ging es heute in die südlichen Ausläufer des Simien Nationalparks. Er wird auch das „Dach Afrikas“ genannt. Viele Gipfel erreichen 4000 m und der Ras Dashen, höchster Berg Äthiopiens und vierthöchster Berg Afrikas sogar 4550 m. Ganz so weit oben waren wir nicht. Von den 2300 m in Gondar ging es mit dem Minibus bis auf 2650 m und dann zu Fuß weiter bis auf ca. 2900 m. Ich musste trotzdem ganz schön schnaufen.

Neben der grandiosen Aussicht sind einige Tierarten zu sehen. Eine Herde Dscheleda Paviane ließ mich mit der Kamera relativ dicht an sich ran, während ein Tier einer anderen Affengattung sich in einem Baum versteckt hielt. Wer findet auf dem Foto den schwarz-weißen Affen?

Auf dem Rückweg gab es noch einen Stopp in einem Falasha Dorf. Falasha waren die ursprünglich hier lebenden Juden. Sie durften kein Land besitzen und mussten, genauso wie die Muslime höhere Steuern zahlen. Deshalb war für die Falasha Landwirtschaft als Einkommensquelle ausgeschlossen. Sie spezialisierten sich auf das Töpferhandwerk und fertigten alles, was aus Keramik so gebraucht wurde. In den 1970-er und zu Beginn der 1990-er Jahre wanderten fast alle Falasha nach Israel aus. Inzwischen sind einige wieder nach Äthiopien zurückgekehrt, wohl auch weil ihnen aufgrund ihrer braunen Hautfarbe in Israel oft die Anerkennung fehlte.

Heute ist das Dorf von Christen besiedelt, die aber die alte Handwerkskunst fortsetzen und kleine Töpferwaren sowie Flechtprodukte direkt verkaufen. Auf der anderen Straßenseite gibt es ein Projekt in dem ledige Mütter (meist verwitwet oder geschieden) die Töpferei, Flechtkunst und Weberei erlernen und gemeinsam in einer Kooperative arbeiten. Ich sollte gerade der Leiterin vorgestellt werden, als 2 junge Damen weißer Hautfarbe aus einem der Gebäude kamen. Es waren 2 deutsche Studentinnen die hier ein dreimonatiges Praktikum absolvieren. Eigentliches Ziel des Praktikums ist der Aufbau eines Kindergartens für die Kinder der hier arbeitenden Mütter damit diese ebenfalls hier leben können. Leider ist gerade aber kein Geld für diesen Kindergarten vorhanden, so müssen sich die Beiden eine andere Aufgabe suchen, die sie offensichtlich auch schon gefunden haben. So wurde ich auf deutsch durch das Projekt geführt.

Heute habe ich in der Lobby ein WLAN der Rezeption entdeckt von dem ich endlich Internet-Zugang habe. So gehen heute alle Gondar Beiträge online. Viel Spaß beim (nach)Lesen.

 

Weiterreise nach Axum

Samstag, 22.08.2015

Das Stelenfeld mit dem umgestürzten großen Obelisken. Am linken Ende des Obelisken sieht man den kurzen Teil der im Erdreich war. Da stimmte die Statik nicht! Der Gräberbereich, rechts die Grabkammern, links für die Beigaben. Bei der Freilegung war aber bereits alles leer. Rechts die 1600 Jahre alte Stele, heute abgesichert. Links der Rückkehrer aus Italien. Die 1965 von Kaier Haile Selassie neu gebaute Kirche. Links St. Mary, in der Mitte der gegenwärtige Aufbewahrungsort der Bundeslade und rechts die alte große Klosterkirche. in der großen Klosterkirche in der großen Klosterkirche die alte, auf Kuhleder geschrieben Bibel Die große Trommel für den Gottesdienst.

Heute Morgen ging es mit dem Flugzeug weiter nach Axum, auch als Aksum geschrieben. Es ist ein hoher orthodoxer Feiertag heute. Gestern wurde für das Festtagsessen schon reichlich Fleisch angeboten – lebend als Hähne, Schafe und Ziegen. Die gestern und heute einen KäuferIn gefunden haben dürften den Tag nicht überlebt haben. Bereits in der Nacht begannen schon die religiösen Feierlichkeiten. Kaum dass die Musik aus den wenige hundert Meter entfernt liegenden Lokalen verstummt war, begannen die Gesänge der Priester. Da nicht jeder / jede Zugang zur Kirche und vor allem dem Allerheiligsten der Kirche hat, werden alle Gottesdienste per Lautsprecher nach draußen übertragen. Da das Landmark Hotel am Hang über dem Geschehen liegt durfte ich dann immer gleich mehrere Kirchen geniesen. Kurz gesagt, geschlafen habe ich so gut wie nicht, da die einscheibigen Fenster kaum akustischen Schutz bieten. Noch vor dem Wecker bin ich aufgestanden. Die übliche Körperpflege, Packen und ein frühes Frühstück um 6 Uhr. Um 7 Uhr sollten Guide und Fahrer mit dem Minibus kommen. Sie waren schon etwas früher da und ich auch fertig. Also ab zum Flughafen. Sicherheitskontrolle am Eingang, Check-in mit Gepäckaufgabe. Um 9:15 lokaler Zeit (wir sind der MESZ 1 Stunde voraus) sollte der Flieger gehen. Dann kam ein Mitarbeiter von Ethiopien Airlines. Es gäbe eine Verzögerung. Das Flugzeug sei noch nicht da. Die Verzögerung dauerte dann 2 Stunden. Die nächste Sicherheitskontrolle. Diesmal nicht nur mit dem üblichen Taschen leeren, Uhr und Gürtel ab, sondern auch Schuhe ausziehen. Volle Wasserflaschen im Handgepäck sind aber kein Problem und Laptop oder Kamera will auch keiner sehen. Irgendwann dann Boarding und ab geht es. Wie geplant Zwischenlandung in Lalibela mit teilweisem Passagierwechsel. Endlich Ankunft in Axum und warten aufs Gepäck. Meinen neuen Guide hatte ich telefonisch aus Gondar über die Verzögerung informiert, er und der Fahrer warteten trotzdem schon eine ganze Weile. Weiter ins Hotel. Seit dem riesigen Zimmer in Addis Abeba werden die Zimmer zwar laufend kleiner, das reicht aber auch noch gut. Und es hat wieder einen funktionierenden Internet Zugang.

Am Nachmittag nach einer knapp einstündigen Pause fahrt zum Stelenpark in der Stadt. Das ist eine Ansammlung riesiger Obelisken. Sie gehörten zu einem Gräberfeld. Der größte und älteste stammt von 400 vor Chr. Leider ist er umgefallen, dabei zerbrochen und hat noch ein davor liegendes Gebäude zum Einsturz gebracht. Bei den 2 m Fundament unter der Erde nicht ganz verwunderlich. Alle Obelisken sind aus einem Stück Granit. Sie wurden mit Elefanten und Rollen aus Baumstämmen hierher gebracht. Dann hier behauen, verziert und schliesslich aufgestellt. Von denen der noch steht ist einer mit Sicherungen gegen das Umstürzen bei Erdbeben gesichert. Er steht aber auch schon seit 1600 Jahren selbständig. Ein anderer sticht farblich etwas ab. Den hatten die Italiener mitgenommen und in Rom aufgestellt. 2005 wurde er dann zurück gegeben. Aus Transportgründen aber in Stücke zerlegt. Vorher war er wohl noch mal gründlich gereinigt worden, deshalb der farbliche Unterschied. Zum Gelände gehört auch ein Museum mit allerlei Fundstücken, Gemälden und sonstigen Exponaten. Da dort Fotografieren verboten ist kann ich leider nicht mit Bildern dienen.

Gegenüber dem Stelenfeld stehen mehrere Kirchen. Die größte und jüngste hat 1965 Kaiser Haile Selassie erbauen lassen. Sie ist für Männer und Frauen zugänglich. Die anderen gehören zum Klostergelände und sind damit für Frauen off limits. In der davon größten war ich drin, habe einige Bilder gemacht und davon wenige auch in den Blog gestellt. Für mich am Interessantesten wären aber die beiden kleinen Kirchen gewesen. Die auf den Bildern mit dem goldenen Dach ist die St. Marienkirche, die älteste. Sie beherbergt normalerweise das angebliche Original der Bundeslade mit den 10 Geboten. Da das Dach aber nicht mehr ganz dicht ist, ist die Bundeslade während der Regenzeit in die Nachbarkirche mit den blauen Fenstern ausgelagert. Auch hier gibt es Dichtigkeitsprobleme. Deshalb die Plane auf dem Dach. Zugang zur Bundeslade hat immer nur ein Mönch. Erst wenn der stirbt kommt der nächste dran. Deshalb weiß außer diesem Mönch keiner ob die originale Bundeslade wirklich in dieser Kirche ist. Eine Kopie der Bundeslade ist aber im Allerheiligsten jeder äthiopisch orthodoxen Kirche, sonst ist es keine Kirche. Ich der großen Kirche wurde uns noch eine handgemalte bzw. -geschriebene Bibel gezeigt. Die Seiten sind aus Leder. Für jede war jeweils eine Kuh die Lederlieferantin. Das letzte Bild zeigt eine Trommel wie sie bei den Gottesdiensten von den Priestern geschlagen werden. Durch diese Trommeln, die Gesänge und die Tänze der Priester hat die äthiopische Kirche sicher eine ganz eigene Gestaltung der Gottesdienste.

Unterwegs in Axum

Sonntag, 23.08.2015

Blick auf den Tafelberg von dem die Granitblöcke für die Stelen am Stück mit Elefanten geholt wurden Der rekonstruierte Grundriss des Palasts der Königin von Saba Sich nach oben verjüngender Aufbau der Mauern mit Wasserspeiern Ds gegenüber dem Palast gelegene Stelenfeld, hier wurden auch viele Münzen gefunden. In der Altstadt von Axum In der Altstadt von Axum. Die Kamele dienen vorwiegend dem Holztransport. riesige Agaven am Straßenrand Blick Richtung Eritrea zentraler Platz inAxum mit großem Affenbrotbaum und Kopfsteinpflastermuster

Heute ist Sonntag, Axum steht noch einmal auf dem Programm und letzteres ist für heute nicht allzu umfangreich. Also fangen wir erst um 10 Uhr an. Ich hätte dadurch heute etwas länger schlafen können, zum ersten Mal seit ich unterwegs bin – aber das Leben hier beginnt auch am Sonntag schon früh. Mein Zimmer liegt zwar zur Nebenstraße, aber dicht an der Kreuzung zur Hauptstraße. Und so weckte mich nicht nur der Verkehr, sondern auch sich auf der Straße unterhaltende Leute.

Erstes Ziel war der Palast der Königin von Saba. Im Museum hatte ich gestern schon ein Modell gesehen. Er liegt etwas außerhalb der heutigen Stadt und liegt im Original unter der Ausgrabungsstelle. Die Rekonstruktion der Außenmauern erfolgte also etwas höher als das Original war. Aber das gesamte Gelände hat jetzt ein höheres Niveau als vor 3000 Jahren. Das Gelände verfügte über eine ganze Reihe von Gebäuden, umgeben von einer Mauer. Wahrscheinlich war es noch wesentlich größer als das, was bisher ausgegraben und rekonstruiert wurde. Die Gebäude waren zweistöckig. Das Erdgeschoss aus Stein, das Obergeschoss aus Holz. Ein Backhaus wurde ebenso gefunden wie eine größere Anzahl von Bädern, jeweils mit Zu- und Ablauf für Wasser. Überall finden sich auch Wasserrinnen und Wasserspeier die das Regen- und Abwasser nach außen leiten. Allen Respekt der Baukunst der Römer, aber die 1000 Jahre älteren Gebäude hier stehen dieser in nichts nach, wenn man einmal davon absieht, dass es hier keine Heizungsanlagen gab. Aber die brauchte man in Afrika auch nicht, auch nicht vor 3000 Jahren.

Gegenüber der Palastanlage ist noch einmal ein Stelenfeld. Diese sind kleiner als die gestern besichtigten und waren Grabstätten aus der Zeit des Palastes. Der Palast liegt am Fuß eines Hügels auf dem das antike Axum war. Eine eher ungewöhnliche Variante mit dem Palast im Tal und der Stadt auf dem Berg. Vom Palast aus sieht man auch auf den Tafelberg von dem die Granitblöcke für die Stelen stammten und mit Elefanten zu den heutigen Orten gebracht worden waren.

Weiter ging es in die Altstadt von Axum. Es herrscht eine dichte Bebauung mit direkt aneinder anschliessenden Häusern bzw. ganzen Hofanlagen. Verglichen mit europäischen Altstädten sind die Straßen aber auch damals schon breit gewesen. Hier herrschte offensichtlich keine Platznot durch eine einengende Stadtmauer.

Noch ein paar Zahlen zu Axum: liegt auf 2200 m ü.d.M., hat 70.000 Einwohner und eine Universität mit 10.000 Studierenden. Insgesamt ist die Dichte der Universitäten und Hochschulen relativ hoch. Bisher hatte jede Stadt meist noch größere Universitäten. Das Studium inkl. Unterkunft und Verpflegung ist übrigens für 5 Jahre kostenfrei, aber an das Erreichen von Zielen gebunden.

Weiter ging es aus der Stadt heraus auf einen Hügel. Hier waren wieder 2 große unterirdische Grabanlagen, jeweils mit Grabkammern und gegenüberliegenden Schatzkammern. Erbauer und vermutlich „Nutzer“ waren ein Vater und sein Sohn als Nachfolger gewesen. Wie auch schon die Grabkammern in der Stadt wurden sie nur noch leer gefunden, Grabräuber waren vor vielen Jahrhunderten schneller gewesen. Von hier aus hat man gute Sicht Richtung Eritrea, das nur ca. 40 km entfernt liegt.

Weitere Sehenswürdigkeiten waren ein großer Granitblock aus dem 4. Jahrhundert, der auf drei Seiten mit demselben Text, aber in unterschiedlichen Sprachen versehen war, sowie weitere Stelen. Um mein Bilderkontingent etwas zu schonen, verzichte ich auf die Veröffentlichung zugehöriger Bilder im Blog.

Zurück ging es in die Stadt in ein privates Museum das seine Exponate auch zum Kauf anbietet. Aus meiner Sicht eine sehr bedenkliche Entwicklung. Da mir wahrscheinlich nicht nur das passende Kleingeld, sondern aufgrund der Weiterreise auch die behördlichen und gepäckmässigen Voraussetzungen fehlen würden, kam ich gar nicht erst in Versuchung etwas zu kaufen. Weiter ging es zu einem kleinen Straßencafé. Auffällig ist in der Stadt das zweifarbige Kopfsteinpflaster mit Mustern im Straßenbelag.

Heute Nachmittag war ich dann noch einmal allein unterwegs, saß in einem schönen Gartencafé und war anschliessend unweit des Hotels noch einen Saft trinken. An den lokalen Säften finde ich zunehmend immer mehr Gefallen. Mit der deutschen Variante diesen Namens, meist einer wässrigen Lösung von Fruchtsaft, haben die hiesigen nichts zu tun. Ich vermute, sie werden durch Pürieren von Fruchtfleisch hergestellt. Damit ist die Schale als möglicher Träger von Keimen nicht mit dabei. Sie werden jeweils frisch hergestellt, was man an der Wartezeit merkt, und es gibt sie in mehreren Fruchtsorten. Maracuja, Avocado, Guave, Orange, Ananas. Besonders interessant finde ich Maracuja mit Avocado. Die beiden Fruchtsäfte mischen sich selbst nicht, sondern stehen zweifarbig übereinander. Dazu gibt es ein oder zwei halbe Limonen zum Säuern und einen Löffel, den man auch braucht. Einmal hatte ich statt einem Löffel einen Strohhalm und habe den Inhalt damit fast nicht aus dem Glas gebracht. Bisher hatte ich nie eine Kamera dabei wenn ich Saft getrunken habe. Sollte das doch einmal der Fall sein, so werde ich gerne ein Bild nachliefern.

Debre Damo und Yeha

Montag, 24.08.2015

Der Berg mit dem Kloster Debre Damo on top Mein Blick von Debre Damo in die Landschaft Blick von Debre Damo in die LandschaftDie Klosterkirche und der Turm von Die Klosterkirche und der Turm von dem die nächsten 2 Bilder gemacht sind. Die Klosterkirche und der Turm von dem die nächsten 2 Bilder gemacht sind. Die Wohnhäuser der Mönche. Die alte Klosterkirche Die Wände in Holzfachwerk-Stein-Bauweise In dem zugänglichen Teil der Kirche Yeha Der Löwenkopf im Hintergrund Eine alte Bibel im Museum in Yeha samt dem Mönch der mich durch das Museum geführt hat.

Das erste Ziel heute war das Kloster Debre Damo, ein Männerkloster das auf einem Tafelberg liegt. Bis wir dort waren lagen aber erst einmal knapp 2 Stunden Fahrt vor uns bis dicht an die Grenze zu Eritrea. Wieder durch wunderbare Landschaften. Da ich die Bilder aber alle aus dem fahrenden Auto durch die Scheiben gemacht habe, verzichte ich auf eine Veröffentlichung hier.

Von der guten Teerstraße geht es dann noch einmal 25 km auf einer ungeteerten Straße weiter. Irgendwann ist die Straße dann zu Ende und die letzten Meter geht es nur noch zu Fuß weiter. Es folgen eine Vielzahl von Sufen und dann sind wir direkt am Berg. Aber es geht senkrecht hoch und die nächsten 15 m muss man sich an einem Seil hochziehen (machen nur die Mönche und lokalen männlichen Anwohner) oder hochziehen lassen. D.h. man wird durch ein langes Lederband gesichert, das von oben von einem Mönch langsam nach ober gezogen wird und versucht selbst mit den Füßen Halt zu finden und sich an einem Seil nach oben zu ziehen. Mein Guide hat meinen „Aufstieg“ mit meiner Kamera festgehalten. Ich will euch daraus ein Foto nicht vorenthalten. Endlich oben geht es über Stufen weiter. Und dann haben wir die weitgehend ebene Spitze erreicht. Es ist ein Plateau auf dem die ca. 100 Häuser der Mönche, ein Turm und die Kirche stehen. Insgesamt gibt es wohl 3 Kirchen inkl. der des Friedhofs. Wir waren nur in der ältesten. Begonnen im 7. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt auch die Holzfachwerk-Stein-Bauweise. Im Kloster wohnen derzeit ca. 150 Mönche. Frauen ist der Zugang zum Berg natürlich verwehrt.

Von Debre Damo eröffnen sich wunderbare Aussichten auf die umliegenden Berge und die dazwischen liegenden Täler. Eine kleine Auswahl daraus findet ihr hier. Runter ging es dann wieder am Seil. Fand ich noch schwieriger als rauf, da man mögliche Tritte in der Wand unter einem fast nicht sehen kann.

Nächstes Ziel ist Yeha. Wieder eine Kirche mit angeschlossenem Museum. In der Kirche waren wir nicht, aber im Museum. Eigentliches Ziel ist aber ein Tempel aus voraxumitischer Zeit. Er ist im 5. Jahrhundert vor Chr. errichtet worden, hat in christlicher Zeit noch ein Obergeschoss bekommen und ist zu einer christlichen Kirche geworden. Die beiden Bauphasen sind an den Wänden deutlich durch unterschiedliche Materialien erkennbar. Wobei der alte Teil auf mich einen wesentlich solideren Eindruck machte. Erwähnenswert sind vor allem die riesigen Steinquader die als Bausteine aufeinandergestapelt wurden. Der Tempel ist eine Ruine die u.a. von der Deutschen Archäologischen Gesellschaft erforscht wird. Auch in der Umgegend gibt es zahlreiche frühzeitliche Funde. Einer der Berge gegenüber hat die Form eines Löwenkopfes.

Auf der Rückfahrt gab es in Adua noch einen traditionellen äthiopischen Kaffee am Straßenrand. Kaum saßen wir wieder im Auto, begann es zu regnen. Am Anfang, dann ging der Regen in einen Wolkenbruch über. Schon kurz zuvor war es vor uns ganz schwarz geworden. Das war auf jeden Fall gutes Timing von Guide und Fahrer.

Weiterreise nach Lalibela

Dienstag, 25.08.2015

Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Die große Felsenkirche Die große Felsenkirche. Alles massiv aus einem Fels gehauen, nur ein Teil der Säulen davor war verwittert und musste erneuert werden. Die Säulen im Vordergrund sind alt und massiv, die links hinten wurden erneuert und sind aus großen Blöcken Gegenüber sind im selben Fels andere Kirchen  Die Kirche Sankt Maria traditionelle Rundhütten

Mit dem Flugzeug ging es heute Morgen von Axum aus nach Süden bis Lalibela. Der eigentliche Flug dauert nur eine gute halbe Stunde. Der Flughafen liegt ausserhalb im Tal. Zum Ort Lalibela geht es dann kräftig bergauf.

Lalibela ist eine der früheren Hauptstädte und hieß ursprünglich Roha. Zu Ehren des bedeutenden Herrschers Lalibela wurde sie später nach ihm benannt. Die Stadt liegt ca. 2500 m hoch, hat heute 35.000 Einwohner und scheint derzeit schnell zu wachsen, was man an vielen neuen Häusern im alten Stil erkennen kann.

Auf der Fahrt in die Stadt ergab sich eine wunderbare Sicht in die Landschaft. Die Bilderfolge geht von rechts nach links.

Lalibela ist berühmt für seine Felsenkirchen, entworfen von König Lalibela und unter seiner Leitung erbaut. Insgesamt sind es 11 Kirchen die in den Felsen gemeiselt wurden. D.h. in den Fels wurden zuerst die äußeren Umrisse inkl. dem Abstand zum Nachbargebäude bzw. zum übrig bleibenden Felsen herausgehauen und dann, ausgehend von den normalerweise 3 Türen, der Innenraum ausgehöhlt bis ein kompletter Kirchenraum mit Säulen entstanden war. Für alle 11 Kirchen dauerte dies insgesamt 23 Jahre. Die erste Kirche, die auf diese Weise erstellt wurde, war St. Marien, die 2. Kirche die ich in Großaufnahme in den Blog gestellt habe. Außen und Innen unterliegen die Gebäude einer von Lalibela bis ins Detail festgelegten Architektur mit festen und regelmäßigen Maßen. Auf die Vielzahl der Fotos aus dem Innern möchte ich an dieser Stelle verzichten.

Wir haben heute erst den ersten Teil der Felsenkirchen besichtigt. Der zweite Teil folgt übermorgen. Zum Abschluss habe ich noch ein Foto der historischen Rundbauten beigefügt. Die gezeigten Häuser sind heute nur noch bei Pilgerfahrten bewohnt. Im gleichen Stil werden an anderer Stelle in der Stadt aber neue Häuser für die Bevölkerung errichtet.

Lalibela

Mittwoch, 26.08.2015

Der Berg den wir eigentlich besteigen wollten, der heute Morgen aber derart in den Wolken lad, dass wir auf halbem Weg abgebrochen haben. Die Felsenkirche St. Georg Die Felsenkirche St. Georg Das Ben Abeba Restaurant in Lalibela Blick von der Terrasse des Ben Abeba Restaurants Ein bunter Vogel kommt dicht zu mir ans Geländer Avocado Juice Äthiopischer Kaffee Blick vom Hotelgebäude der Sora Lodge auf das zugehörige Restaurant und das dahinter liegende Tal Blick von der Sora Lodge

Eigentlich wollten wir heute auf den Berg der meinem Balkon gegenüber liegt. Ein Tafelberg auf dem auch wieder mal ein Kloster liegt. Ziel sollte diesmal aber weniger das Kloster, als vielmehr die Aussicht von oben sein. Soweit der Plan von gestern für heute.

In der Nacht hat es geregnet und als ich heute Morgen aus dem Fenster sehe, sehe ich außer dem Balkongeländer nichts als Grau. Aber wirklich sonst nichts. Nach der Rückkehr vom Frühstück zeichnete sich wenigstens der 3 Stockwerke tiefer liegende Garten als milchiges grün ab. Trotzdem ging es um 8 Uhr los, zu Fuß ab dem Hotel. Erst durch die Stadt, dann immer bergan. Und die Sicht wurde nicht besser, manchmal reichte sie vielleicht 20 m weit. Wir sind trotzdem weiter angestiegen. Z.T. sehr steil und auf steinigen und aufgrund der Nässe rutschigen Wegen in der Hoffnung, dass die Wolken schneller nach oben abziehen als wir aufsteigen. Den Gefallen taten sie uns aber nicht. Als wir schließlich den steilsten Teil abgeschlossen, aber noch knapp die Hälfte des Weges vor uns hatten, haben wir aufgegeben und sind wieder abgestiegen da keine Hoffnung auf die gewünschte Aussicht bestand. Eigentlich hatte ich vor dem Abstieg mehr Horror als vor dem Aufstieg, aber ich bin ohne größeres Ausrutschen und vor allem heil wieder unten angekommen. Im Ort war die Sicht inzwischen etwas besser, aber klar war es auch hier nicht. Bis zum Beginn des Nachmittags konnte ich von meinem Balkon aus dann unser Tagesziel wenigstens wieder sehen. Wir haben am linken Bildrand umgedreht. Der Anstieg ist nicht mehr auf dem Bild.

Aus dem Restprogramm für heute und morgen gab es noch Auswahl was von morgen vorgezogen werden könnte. Den ursprünglich von ihm vorgeschlagenen südlichen Teil der Felsenkirchen hat mein Guide am Nachmittag dann kurzfristig verworfen, da diese über eine Vielzahl von Stufen verfügen, die bei diesem Wetter wahrscheinlich sehr rutschig gewesen wären. So ging es stattdessen zur St. Georgskirche, der jüngsten und kleinsten der 11 Kirchen. Auch sie ist wieder aus dem umliegenden Fels heraus gehauen, hat die Form eines gleichschenkligen Kreuzes und kommt im Inneren ohne stützende Säulen aus. So kam sie mir auch gar nicht ganz so klein vor. Das liegt sicher auch mit daran, dass sie im Inneren wesentlich heller als die anderen Kirchen ist. In ihrer Symbolik soll sie an die Arche Noah erinnern. Deshalb sind auch alle drei Türen auf der Westseite.

Anschliessend wurde ich dann noch zu einem spektakulären Restaurant gefahren. Es heißt Ben Abeba und liegt wie ein Adlerhorst auf der Spitze eines Hügels. Von hier aus hatte ich eine wunderbare Aussicht in die Landschaft. Eine Kostprobe davon ist den Fotos im Blog beigefügt. Ebenso einer der vielen bunten Vögel die es hier gibt, er kam ganz nah zu mir an die Brüstung. Und dann gibt es heute noch die versprochenen Getränkebilder. Einmal ein Avocado Saft und zum Zweiten einen äthiopischen Kaffee, hier in der nicht immer servierten Variante mit Popkorn. Die letzten beiden Bilder sind vom Hotelgebäude aus aufgenommen. Die herrliche Aussicht wollte ich euch nicht vorenthalten.

Gestern hatte ich mal wieder Probleme bei Upload. Beim drittletzten Bild ist die Internet-Verbindung zusammen gebrochen und wurde auch bis heute Mittag nicht wieder aktiv. So hoffe ich, dass ich heute Abend aus dem Restaurant, nur da gibt es hier WLAN, nicht nur den heutigen Bericht liefern, sondern auch den gestrigen nachliefern kann.

Lalibela und Yemrehanna Krestos

Donnerstag, 27.08.2015

Vor Bete Maryam nach Ende der eigentlichen Messe. Vor Bete Maryam nach Ende der eigentlichen Messe. Vor Bete Maryam nach Ende der eigentlichen Messe. Auf dem Weg nach Yemheranna Krestos - im Hintergrund liegt ein Viertausender Yemherann Krestos, seit ein paar Jahren als Schutz gegen Mensch und Tier nach außen mit einer Mauer abgesichert. Die Kirche Yemherann Krestos in der natürlichen Höhle. Hier liegen die Gebeine von Pilgern. Die Kirche Yemheranna Krestos von der Rückseite. Das Tal an dessen Ende Yemheranna Krestos liegt. Etwas weiter vorne und auf der anderen Talseite ein Teil des Dorfes. Eine der Kirchen des östlichen Teils von Lalibela Der Beginn des Jordantales Die Kirche Bete Abba Libanos

In Bete Maryam, von mir bisher immer fälschlicherweise als Sankt Maria oder Marienkirche bezeichnet, ging heute Morgen bis 7 Uhr der Frühgottesdienst. Bis dahin sind die Priester im Inneren der Kirche und die Gläubigen innen, soweit sie rechtzeitig gekommen waren und innen einen Platz gefunden hatten, oder um die Kirche herum. Wir sind um 7:30 Uhr aufgebrochen und waren kurz danach dort. Viele Gläubige waren noch um die Kirche, die Priester waren jetzt ebenfalls außerhalb und die Zeremonie ging weiter. Ich habe einige Bilder davon eingefügt. Einen wirklichen Eindruck geben aber nur die beiden Videoclips. Das von der Kamera erzeugte Format wird zwar von Windows Media Player akzeptiert, nicht aber von den Videobrowsern in Auslandsblog. Sobald ich einen passenden Konverter gefunden habe, füge ich die Clips nach.

Nachdem ich einen Eindruck gewonnen hatte, haben wir die religiöse Veranstaltung wieder verlassen. Irgendwie habe ich mich als nicht dem äthiopisch orthodoxem Glauben Angehöriger und mit meiner Kamera hier deplatziert gefühlt, auch wenn ich selbst zum ersten Mal einen wirklichen Eindruck von den Abläufen und Zeremonien gewinnen konnte, zumindest ansatzweise.

Dann ging es raus aus der Stadt. Vorbei an Ben Abeba, dem Bergrestaurant von gestern Nachmittag und die Straße hinunter auf die ich gestern nur geblickt hatte. Straße – heute ist sie ungeteert und während der Regenzeit streckenweise auch ganz schön schlammig – zukünftig wird es eine ordentliche Teerstraße, die derzeit von den Chinesen gebaut wird, gesehen habe ich aber nur eine einzige Baustelle. Ziel war Yemrehanna Krestos, 42 km von Lalibela entfernt, eine in eine natürliche Felshöhle gebaute Kirche. Sie ist also nicht wie die in Lalibela aus dem Fels gehauen, sondern wurde aus Steinen und Holz gebaut. Ebenfalls beeindruckend. Wahrscheinlich älter als Lalibela und von der Form her teilweise Vorbild für König Lalibela bei der Verwirklichung seiner Pläne. Gegenüber der Kirche ist ein weiteres Gebäude, das früher der „Palast“ des Erbauers und Namensgebers war, heute gehört es zum Kloster und ist Lagerraum. In der Höhle befinden sich Einrichtungen für die Durchführung von Gottesdiensten, da die Kirche selbst sehr klein ist, und dahinter, inzwischen abgetrennt durch einen Maschendrahtzaun, die letzte Ruhestätte von mumifizierten Pilgern, die diesen Ort bis zu ihrem eigenen Ende nicht mehr verlassen wollten. Letzteres wirkte auf mich sehr makaber, ich hatte das aber auch schon in Lalibela gesehen. Kirche und Höhle liegen am Ende eines wunderbaren Tals. Eine Impression hiervon, sowie einen Blick auf einen Teil des zugehörigen Dorfes sind beigefügt.

Nachmittagsprogramm war der noch ausstehende Ostteil der Felsenkirchen. Diese waren teilweise ursprünglich nicht als Kirchen, sondern als Gefängnisse oder Lagerräume erbaut worden und erhielten ihre kirchliche Bestimmung teilweise erst später. Eine davon (Bete Marquorewos) konnte auch die Deckenlast nicht mehr tragen und ist vor ein paar Jahrhunderten teilweise eingestürzt, wird aber heute wieder als Kirche genutzt. Bete Abba Libanos ist an der Decke mit dem Fels verwachsen, aber an den Außenwänden vom Fels gelöst.

Insgesamt wollte König Lalibela in Roha Jerusalem symbolisch nachbauen, da dies nach der Eroberung durch die Muslime, für Christen nicht mehr zugänglich war. Dabei entstanden ist auch ein symbolischer Jordan, ebenfalls in den Fels gehauen, der das Kirchengelände durchzieht und verbindet.

Das war Lalibela. Morgen geht es weiter, zunächst wieder nach Addis Ababa.

Zurück in Addis Ababa

Freitag, 28.08.2015

Die kulturelle Tour in den Norden Äthiopiens ist abgeschlossen. Sollte ich dieses Jahr noch ein Defizit an Kirchenbesuchen gehabt haben, so dürfte dies jetzt mindestens ausgeglichen sein.

Heute ging es von Lalibela mit dem Flugzeug über Gondar nach Addis Abeba. Ich bin eine Nacht hier, war vorhin kurz bei der Reiseagentur, hab mir anschliessend eine sehr kräftige Abessinische Massage gegönnt (tat gut ) und lasse mich vom Fahrer heute Abend noch in ein empfohlenes traditionelles Lokal fahren. Morgen Früh geht es mit dem Auto, wahrscheinlich ein 4x4, weiter in die Gegend südlich von Addis Abeba. Jetzt stehen mehr Nationalparks mit Natur und Tierwelt, vor allem Vögel auf dem Programm. Inwieit ich dort in der Lodge kommunikationsfähig sein werde, weiß ich noch nicht. Ungünstigstellenfalls kann ich die Berichte und Bilder dann erst von Shanghai aus einstellen.

Fotos gibt es heute keine. Bei der Reiserei gab es nichts zu fotografieren und im Flugzeug hatte ich diesmal auch keinen Fensterplatz, ausserdem war es bewölkt. Aber auch mal ganz gut, das schont mein Fotokontingent im Auslandsblog.

Fahrt zum Langano See

Samstag, 29.08.2015

Marabus und Pelikane Pelikane vor Papyrus an einem See unterwegs Nester von Webervögeln Flamingos Strauße Blick auf 2 Zwillingsseen, ein flacher und großer rechts und ein kleinerer und tiefer links Schwarze Schweine auf dem Gelände der Bishangari Lodge Meerkatze auf dem Baum Abendstimmung am Langano See

Von Addis Ababa ging es heute Richtung Süden. Ziel ist die Bishangari Lodge am Langano See. Bereits auf dem Weg dorthin passierten wir weitere künstliche und natürliche Seen. Stopps dienten vor allem der Vogelbeobachtung. Neben Gänsen gibt es hier vor allem Pelikane und Marabus zu beobachten. Daneben auch immer viele kleine Vögel, die auf meinen Fotos aber fast nicht mehr zu finden sind. Deshalb unterlasse ich eine Veröffentlichung.

Irgendwann ging es ab von der Hauptstraße auf eine ungeteerte Straße. Dann noch einmal links ab und die Straße wurde immer schlechter. Dabei wurde sie gerade gerichtet. Aber das vor uns fahrende Baufahrzeug hat sie erst einmal verschlimmbessert (das sollte sich in den folgenden Tagen aber etwas bessern). Nach ca. 40 min haben wir die Bishangari Lodge erreicht. Ein großes autofreies und vom benachbarten Dorf abgezäuntes Gelände direkt am See mit einzelnen Hütten für die Gäste und zentralen Gebäuden. Sehr schön gelegen.

Ein Angestellter hat mich anschliessend in den Wald geführt. Mächtige Bäume, Vögel und Meerkatzen. In diesem Wald werden wir während unseres Aufenthalts in der Lodge noch ein paar Mal sein um Tiere zu beobachten.

Fischmarkt in Hawassa

Sonntag, 30.08.2015

Auf dem Fischmarkt in Hawassa Am Hawassa See Marabus und andere Tiere am Hawassa See Blick auf den Hawassa See mit Pelikanen auf den Bäumen im Vordergrund Im Park am Seeufer in Hawassa Hawassa viane auf dem Geländer der Bishangari Lodge Pavian auf dem Gelände der Bishangari Lodge Langano See Ein Teil der Gästehütten der Bishangari Lodge, die 2. von rechts ist meine für 2 Nächte

Das heutige Ziel ist Hawassa, die Hauptstadt der Region (Bundesland) der südlichen Menschen. In der Region leben über 50 verschiedene Stämme. Erstes Ziel war der Hawassa See und der Fischmarkt. Gut, ich habe schon größere Fischmärkte gesehen, vor allem am Meer. Aber dieser hatte doch eine ganz andere Atmosphäre. Dann die Fischer, wieder Vögel und schöne Aussichten auf den See.

Nach der Rückkehr noch einmal eine Erkundungstour durch den Wald in der Lodge. Wieder neue Eindrücke von den riesigen Bäumen und Tieren.

Rückfahrt vom Langano See nach Addis Ababa

Montag, 31.08.2015

Kurzer Stopp unterwegs mit Blick in die Landschaft Ein Markt in einem Dorf unterwegs. Ein Gräberfeld und UNESCO Weltkulturerbe Montagabendlicher Straßenverkehr in Addis Ababa, hier noch relativ flüssig

Heute geht es vom See aus zurück nach Addis Ababa. Zuerst aber morgens noch einmal in den Wald, Vögel beobachten. Danach brechen wir auf Richtung Norden. Unterwegs wunderbare grüne Landschaften mit großen Ebenen und dahinter wieder Bergketten. Zwischenstopp an einem ca. 400 Jahre alten Gräberfeld, heute ein UNESCO Weltkulturerbe.

Vor Addis Ababa fängt es an zu regnen. In der Stadt große Pfützen, manchmal ist die Straße für ein kurzes Stück unter Wasser. Manchmal, vor allem auf Seitenstraßen hat die Schlaglochpiste auch wenig mit unserem Begriff davon zu tun. Rush Hour in Addis Ababa. Der Verkehr wird immer langsamer und zäher. Noch einmal Einkehr in einem Café und dann werde ich am Flughafen abgesetzt. Hier habe ich in der Lounge endlich auch Gelegenheit die Berichte und Bilder der letzten Tagen zu verfassen und in den Blog zu laden.

Mehr als 2 Wochen Äthiopien sind vorbei. Ein interessantes Land mit einer alten und reichen Geschichte und jede Menge historischen Gebäuden und Kulturgütern. Aber auch wunderbare Landschaften, Tiere und Menschen. Überall bin ich freundlich aufgenommen und von FKLM und den für sie arbeitenden Guides und Fahrern gut betreut worden. Gut, manchmal waren vermeintlich Hilfswillige, in Wirklichkeit aber einem Geschäft Interessierte lästig. Manchmal auch bettelnde Kinder. Aber ein Nein wurde in der Regel schnell akzeptiert. Auf jeden Fall habe ich mich immer sicher gefühlt. Wahrscheinlich wesentlich sicherer als sich jemand mit der hier üblichen Pigmentierung bei uns in den neuen Bundesländern fühlen müsste.

Eigentlich hatte ich auch den Südwesten geplant mit seinen eher ursprünglich lebenden Stämmen. Dafür war es die falsche Jahreszeit und wäre vielleicht auch zu viel Programm geworden. Aber das könnte auch ein Grund sein einmal wieder zu kommen. Auf Wiedersehen Äthiopien.

Über Nacht geht es weiter nach Shanghai.

 

Weiterflug nach Shanghai

Dienstag, 01.09.2015

Was da im Hintergrund knapp aus den Wolken ragt müssten die Bergspitzen Des Himalaya sein Maglev, die Magnetschwebebahn in Shanghai Reisegeschwindigkeit erreicht Shanghai, Bund Shanghai, Blick vom Bund auf die gegenüberliegende Seite des Huangpu Shanghai, Bund Shanghai, Waibadu Bridge

Gestern Abend hatte ich mich aus der Lounge am Flughafen in Addis Ababa gemeldet, wo ich endlich die Berichte und Bilder der vergangenen Tage absetzen konnte. Nach dem letzten Bericht war gerade noch genug Zeit mich umzuziehen, d.h. vor allem meine Kompressionsstrümpfe für den langen Flug anzuziehen und für ein letztes gutes äthiopisches Bier (in diesem Fall St. George, noch besser hat mir Dashen geschmeckt). Dann wurde auch schon mein Flug aufgerufen und es ging ab Richtung Gate. Vor dem Economy Schalter war die Halle voller Leute. Für Business gab es 100 m entfernt eine eigene Sicherheitsüberprüfung mit Schlange davor. Hier gab es dann noch einmal eine verkürzte Variante für die Gold-Mitglieder von Ethiopian und Star Alliance. Bin ich aber schon lange nicht mehr, deshalb ab in die längere Variante. Insgesamt chaotisch organisiert, aber, so haben am nächsten Tag die Beamten der chinesischen Einwanderungsbehörde bewiesen, das können andere auch. Irgendwann dann ab in den Flieger, eine Boeing 787. Machte einen guten Eindruck. Um 23:30 Ortszeit (22:30 MESZ) sollte es los gehen, kurz danach war es dann auch soweit. Als wir die Reiseflughöhe erreicht hatten gab es dann das Abendessen. Zum Abschluss hatte ich mich noch einmal auf etwas Äthiopisches gefreut. War aber nicht, nur internationale Küche.

Ich habe gut geschlafen, bin aber doch irgendwann aufgewacht. Nach äthiopischer Zeit müsste es langsam hell werden, nach Shanghaier Zeit war es mitten am Vormittag. Wir waren irgendwo zwischendrin und draußen war es immer noch dunkel. Das blieb noch recht lange so bis es dann recht schnell hell wurde. Ob das ausschliesslich natürlich war, oder ob die Scheiben auch eine künstliche Verdunkelung hatten weiss ich nicht. Ich saß 1L, d.h. Rechts mit Blick nach Süden. Nichts als Wolken unter uns. Landschaft war leider nicht zu sehen, auch wenn ich mich darauf gefreut hatte. Plötzlich tauchten aus den Wolken Felsspitzen am Horizont auf. Mit Blick auf die Karte müssten das einige Berggipfel des Himalaya gewesen sein. Aber wirklich nur die Spitzen. Bei einem Rückflug aus Hong Kong vor etlichen Jahren konnte ich die ganze Pracht einmal wolkenfrei bewundern. Dann Ankunft in Shanghai. Und wie gesagt, was das Bodenpersonal von Ethiopian Airlines kann, kann die Grenzpolizei am Shanghaier Flughafen auch. Irgendwann war auch diese Hürde überwunden. Weiter zum Gepäckband. Dort kreiste bereits mein Koffer, zusammen mit sehr vielen anderen Gepäckstücken aller Art. Der Zoll wollte nichts von mir und ich nichts von ihm. Geld tauschen und weiter Richtung Bahn. Inzwischen ist die U-Bahn-Linie 2 zwar auch bis zum Flughafen verlängert, ich habe mich aber für die schnellere Variante entschieden, die Maglev, die Magnetschwebebahn. Wieder Ticket kaufen, in diesem Fall gleich Hin und zurück. Sicherheitskontrolle. Warten, aber genaue Zeitangabe wann der Zug fährt. Er ist da. Die Schranken gehen auf und zusammen mit vielen anderen eine Etage tiefer. Hier auch weitere Langnasen, auch deutsch sprechende. Draußen standen 2 Lufthansa Maschinen. Mussten wohl kurz vor uns angekommen sein. Rein in den Zug und überpünktlich geht es los. An beiden Abteilenden neben der Zeit- auch eine Geschwindigkeitsanzeige. Die Beschleunigung ist nicht F1-mässig, hält aber mit den meisten PKW gut mit. Bei 300 km/h ist Schluss mit laufendem Pendeln zwischen 300 und 301 km/h. Die Fahrt ist ruhig und beim Blick aus dem Fenster hat man nicht den Eindruck hoher Geschwindigkeit. Vielmehr als der Zug am Ende wieder verlangsamt habe ich bei 125 km/h den Eindruck, dass er jetzt gleich steht. Angekommen. Wechsel in die U-Bahn-Linie 2. Wieder Ticket kaufen. Wieder Sicherheitskontrolle für Koffer und Rucksack. Am Drehkreuz wird mein Ticket nicht erkannt. Hab wohl was falsch gemacht. Zurück zur Aufsicht. Die schaltet frei und lässt mich, ohne erneute Sicherheitskontrolle, durch. Zum Bahnsteig muss ich eine Etage tiefer. Nur Treppen und Rolltreppen die nach oben gehen. Also Koffer runter tragen. Die Bahn kommt. Die Abschrankungen am Bahnsteig und die Türen gehen auf. Ich finde noch einen Stehplatz für meinen Koffer und mich in der Nähe des Eingangs. Nun Stopps mitzählen bis 6. Die Ansage ist meist schlecht zu verstehen, auch die englische. Bei Einfahrt in einen Bahnhof sind am gegenüberliegenden Gleis aber auch die Stationsnamen angegeben, neben vielen Schriftzeichen dazwischen auch in Englisch. East Nanjing Road ist erreicht. Raus. Rolltreppe gefunden. Es gibt mehrere Ausgänge. Ich entscheide mich für irgend einen. Für das nächste Mal weiß ich, Exit 1 wäre optimal gewesen. Hoch auf die Straße. Hausnummern gesucht. Es ist eine Kreuzung. Aber welche der beiden Straßen ist die Nanjing Road? Ich gehe in eine Richtung, sieht falsch aus. Umdrehen und zurück zur Kreuzung. Vom Plan weiß ich, ich muss weg von der U-Bahn-Haltestelle. Also eine der 3 anderen Möglichkeiten gewählt. Die Hausnummern steigen an. Wenn es die richtige Straße ist bin ich auch in der richtigen Richtung unterwegs. Nr. 627 ist bald erreicht und da sehe ich auf der anderen Platzseite auch die Beschriftung Seventh Heaven Hotel. Treppe hoch. Rein in den Aufzug zur Rezeption im 7. Stock. Auch wenn ich die schriftliche Bestätigung der Internet-Anmeldung zu Hause vergessen habe, die Rezeptionistin findet mich auch so. Der Mietpreis muss mit der Kreditkarte garantiert werden. Kein Problem, denke ich. Aber die Kreditkarte sei nicht belastbar. Zum Glück habe ich mir für die Reise eine 2. einer anderen Bank besorgt. Die geht. Weiter in den 13. Stock ins Zimmer. Sieht besser aus als gedacht. Alles da was ich brauche. Die Klimaanlage läuft laut. Ausschalten. Von der Nanjing Road kommt es laut herein. Das Fenster muss wohl offen sein. Nein, ist es nicht, Aber die Haupteinkaufsstraße ist sehr belebt und die einglasige Scheibe bietet wenig Lärmschutz. Das nötigste Auspacken. Vor allem leichter anziehen. Es ist schwühl warm und ich war durchgeschwitzt angekommen. Inzwischen ist es 18 Uhr durch und draußen wird es dunkel. Der MESZ bin ich jetzt 6 Stunden voraus.

Wieder raus. Die Nanjing Road ist bis auf Kreuzungen eine Fußgängerzone. Ungefähr so breit wie die Königstraße in Stuttgart. Mindestens so lang und geht an den Enden in andere Straßen über. Aber wer meint am Samstag sei es in der Königstraße voll, der wird am Dienstag Abend um 19 Uhr eines Besseren belehrt wieviele Leute eine Straße fassen kann. Jedes Haus ist ein großes Geschäftshaus. Quasi Kaufhof, Breuninger und Karstadt (als es den noch gab) direkt neben einander und immer wieder, auf beiden Straßenseiten. Ich bekomme Hunger. Rechts rein in das Gebäude. Das ganze Haus bietet ausschliesslich Lebensmittel an. Im Erdgeschoss viele Verkaufsstände, vor allem alle Arten von Süssigkeiten. Foodcourts und Lokale in den 4 Etagen darüber. Also hoch. Lokal an Lokal. Manche preisen ihre Speisen am Eingang nur auf chinesisch und mit und ohne Bild an, wenige auch mit einer kurzen englischen Beschreibung. Eine englischsprachige Auswahl schaue ich mir näher an. Die Dame am Eingang gibt Erklärungen. Ich entscheide mich hier zu bleiben und deute auch gleich auf das Gericht meiner Wahl. Noch etwas zu trinken? Gerne. Die üblichen Softdrinks und 2 Arten von verkorkten Flaschen. Das eine soll Pflaumensaft sein, im anderen schwimmt eine halbe Limone in gelber Flüssigkeit. Ich entscheide mich für den Pflaumensaft und bekomme einen freien Tisch. Das Getränk kommt sofort, das Essen bald danach. Irgendwie kommt mir das Essen mit Stäbchen hier vertrauter vor als das Essen mit den Fingern der rechten Hand in Äthiopien. Essen war gut. Ich bin gesättigt. Wieder raus auf die Straße und die Nanjing Road weiter bis zum westlichen Ende. Die dann kommende Kreuzung erscheint mir ein guter Grund zum drehen. Die erste Dame spricht mich an und bietet lady massage an. Dankend lehne ich ab. 20 m weiter die nächste. Eine ist besonders hartnäckig und ist erst plötzlich weg als wir 3 Polizeiposten passieren. Liegt es an der Gegend, der Uhrzeit oder daran dass ich eine Langnase und männlich bin dass ich laufend angesprochen werde. Das wird mir den Abend über noch über ein Dutzend mal passieren. Später preisen auch Männer die Massagedienste von Damen an. Ich gehe die Nanjing Road zurück, passiere das Hotel und gehe weiter in östlicher Richtung. Irgendwann muss ich über den Ausgang der U-Bahn-Station hinaus sein und gehe weiter. Voraus sehe ich eine Art Fernsehturm mit laufend wechselnder Beleuchtung. Rüber über die große Querstraße. Ich habe den Bund erreicht. Die Uferstraße am Fluß. Sehr viele Leute. Schöne Aussichten. Ich versuche ein paar Aufnahmen mit der Kamera des Smartphones. Paare in Abendgarderobe kommen. Sie im dunkelroten langen Abendkleid. Er im Anzug, schwarz oder auch dunkelrot. Fotografen machen gestellte Fotos. Das häuft sich hier. Ich vermute es sind Hochzeitspaare und die übliche Farbe des Brautkleides ist hier weinrot. In einem weiten Bogen gehe ich zurück. Trinke auf der Nanjing Road in einem Straßenrestaurant noch etwas und lasse das etwas nachlassende Treiben an mir vorbei ziehen. Hier im Sitzen kommen nun die Straßenhändler und bieten ihre Selfie-Sticks und Laserpointer an. Es wird lästig. Dann wieder Damen, jetzt aber schon eindeutiger. Zeit ins Hotel zu gehen – alleine!

Hier kopiere ich noch schnell die Bilder des Tages und gebe den Text direkt in den Auslandsblog ein. Hätte ich nicht tun sollen. Nach der Hälfte bricht die Verbindung ab. Alles weg. Ich verschiebe die Eingabe auf morgen. Bin euch ja ein paar Stunden voraus. Jetzt werde ich müde und gehe ins Bett.

Leider ging es auch am Mittwoch Morgen nicht. Hoffe jetzt am späten Abend erfolgreicher zu sein. Ich versuch es mal ohne Verlinkung auf die Karte. Also bitte nicht wundern wenn als Standort gar nichts oger immer noch Addis Ababa angezeigt wird. Wird geändert sobald die Verbindung es hergibt.

Verlinkung ist jetzt nachgetragen.

2. Tag in Shanghai

Mittwoch, 02.09.2015

Blick zum gegenüberliegenden linken Ufer, heute ziemlich diesig Flußabwärts Der Pearl and TV Tower Wolkenkratzer auf der linken Flußseite, d.h. in Pudong Zwischendrin gibt es auch noch ältere mächtige Gebäude Blick auf den Bund, leider auch von dieser Seite diesig Promenade teilweise unter Wasser, wahrscheinlich von der Flut Noch einmal Wolkenkratzer in Pudong Die Nanjing Road, klein in der Bildmitte mein Hotel. Ich habe das oberste Eckfenster direkt zur Kreuzung

Während es gestern Abend recht klar war, war es heute Morgen ganz diesig. Habe das genutzt den gestern verloren gegangenen Blogeintrag zu schreiben. Aber für den Upload war die Internetverbindung anschließend zu schwach.

Danach bin ich zum Bund aufgebrochen und habe mit der Fähre zur anderen Seite des Huangpu, d.h. dem Stadtteil Pudong übergesetzt und mir diese Seite mit ihren vielen neuen Gebäuden und Wolkenkratzern angesehen. Auf dem Pearl and TV Tower war ich nicht. Angesichts des diesigen Wetters war mir der Eintritt von knapp 40 € zu hoch. Beim Rückweg zur Fährstation wollte ich direkt am Ufer laufen. Doch wo immer die Promenade etwas abgesenkt war, war sie überschwemmt. Wahrscheinlich hat die Flut vom Meer aus in die Flußmündung gedrückt und den Wasserstand angehoben. Damit machen auch Wehranlagen zu Seitenflüssen Sinn. Die Bilder sind von der linken, d.h. gegenüberliegenden Flußseite oder sind von da aus oder von der Fähre gemacht., ausgenommen ein letztes von der Nanjing Road mit meinem Hotel in der Bildmitte etwas weiter entfernt.

Nachdem die gestrige Seite absolut nicht online gehen wollte hoffe ich, heute etwas mehr Glück zu haben.

Der Link ist jetzt nachgetragen.

3. Tag in Shanghai

Donnerstag, 03.09.2015

Stadtrundfahrt Stadtrundfahrt Ansicht vom Fluß aus Ansicht vom Fluß aus Blick flußabwärts Schiffsverkehr Blick auf Pudong am Nachmittag

Nachdem ich die nähere Umgebung gestern zu Fuß und mit der Fähre erkundet hatte, habe ich mir heute ein Zweitagesticket für einen offenen Sightseeing-Bus inkl. Zusatzangeboten gekauft. 2 Routen auf meiner Flußseite bin ich dann gleich einmal abgefahren und habe mir hiervon einen Überblick verschafft. Morgen werde ich dann am einen oder anderen Stop aussteigen und manches noch einmal genauer anschauen und vor allem den 3. Teil machen. Zum Ticket gehört auch eine einstündige Schiffsrundfahrt auf dem Huangpu, die ich am Nachmittag gemacht habe. Auf dem Huangpu ist sehr viel Schiffsverkehr. Die Schiffe folgen einander in beiden Richtungen mit einer bis eineinhalb Schiffslängen. Auffallend ist, dass flußabwärts überwiegend Sand und der Rest Kies transportiert wird. Einige kleinere Schiffe (Größe vergleichbar mit der auf Neckar und Rhein) fahren aber auch leer flußabwärts. Was sie anschließend zurück transportieren konnte ich nicht herausfinden. Ansonsten sind die Schiffe wesentlich größer als auf den heimischen Flüssen, der Huangpu (durchschnittlich 400 m breit und 9 m tief) aber auch. Ob Sand und Kies Baumaterial für Shanghai, oder vielleicht die neuen Besitzansprüche Chinas auf kleine Atolle im Meer mit Rohstoffen sind weiß ich nicht. Beides wäre möglich. Auffallend ist auf jeden Fall die Menge.

In der Stadt, auf dem Schiff und vor allem am Bund war es heute sehr voll. Es sind offensichtlich sehr viele chinesische Gäste in der Stadt. Ob der gestrige 70. Jahrestag des Kriegsendes im Pazifik nicht nur Anlass zu Reden und Paraden in Beijing, sondern auch zu Urlaubsterminen gegeben hat, hat sich mir bisher nicht erschlossen. Neben Twens waren auch viele Familien mit Vorschul- und Schulkindern unterwegs. Gestern war hier in Shanghai aber noch Schule, was ich sowohl in Schulhöfen als auch an der Schulkleidung nach Schulende sehen konnte. Aber vielleicht sind die Ferien auch hier nicht einheitlich. Es soll ja auch kleinere Länder in Europa geben die die Ferientermine regional verteilen.

4. Tag in Shanghai

Freitag, 04.09.2015

Straßenbrücke hoch über den Fluß  Das derzeit höchste Haus in Shanghai Blick von der Brücke flußaufwärts Die spiralförmigen Auffahrtrampen zur Brücke Blick vom 88. Stoch nach unten zum 54. und der Hotellobby Hier war ich im 88. Stock und habe die Aussicht genossen in einem chinesisch anmutenden Viertel in einem chinesisch anmutenden Viertel in einem chinesisch anmutenden Viertel in einem chinesisch anmutenden Viertel Am Abend am Bund, und ich war nicht allein

Heute hatte ich das Rundfahrtticket am 2. Tag, bin die Tempelroute noch einmal und war vor allem mit dem Bus auf der Pudong-Seite und auf der Aussichtsetage im 88. Stock eines der Hochhäuser. Leider war es auch heute wieder etwas diesig. Die Fotos muß ich erst noch aussortieren, sie werden deshalb nachgeliefert.

Weiterflug von Shanghai über Seoul Richtung Sydney

Samstag, 05.09.2015

Heute ist wieder ein Flugtag. Habe mein Hotel in der Stadtmitte kurz nach 9 Uhr verlassen, bin im Regen (das gibt es seit gestern Abend in Shanghai auch) zur U-Bahn-Haltestelle East Nanjing Road gelaufen. Dann wieder 6 Stationen U-Bahn und Umstieg in die Magnetschwebebahn. Heute ging es dann wirklich rasant. Die Höchstgeschwindigkeit waren 430 km/h. Da hat man die Geschwindigkeit dann schon gespürt. Entsprechend ist mein Beweisfoto von der Geschwindigkeitsanzeige. Lesbar, aber ich hatte schon schärfere. Ich spare mir deshalb die Veröffentlichung.

Am Flughafen viele Riesenschlangen vor den Sicherheitsschleusen. Ich weiß nicht, wie lange ich da gestanden bin. 1 Stunde mindestens, vielleicht auch 1,5. Beim Boarding gab es schon die ersten Verzögerungen. Als dann alle an Board waren, waren wir außerhalb des Zeitfensters und auf der Warteliste für den Start. Wieder 1,5 Stunden bis zum Start. Da ich mit der Star Alliance Gesellschaft Asiana Airlines fliege, geht die Verbindung nach Sydney über Seoul. Über dem Ostchinesischen Meer liegt ein dichte Wolkendecke was den Flug qualitativ in Richtung Fahrt auf einer African massage road brachte.

Jetzt nutze ich den Netzzugang in der Lounge den Blog wieder auf aktuellen Stand zu bringen. Die Bilder von gestern liefere ich aber nach. Mal schauen was davon überhaupt verwertbar ist bei der diesigen Sicht.

Auf Wiedersehen Asien. Bin Anfang Oktober wieder kurz in Seoul.

Weiterflug nach Sydney

Sonntag, 06.09.2015

Historische Gebäude in Sydney Historische Gebäude in Sydney Neu und alt Das Opernhaus Circular Quai Campbells Cove Harbour Bridge

Den gestrigen Bericht hatte ich in der Lounge in Seoul verfasst. Gleich darauf musste ich weiter zum Flieger nach Sydney. Vom Flugzeug, der Ausstattung, der Crew und dem Service war ich sehr positiv überrascht. Bis auf immer wiederkehrende Turbulenzen war der Flug gut und ruhig. Ich habe zwar nicht die ganze Nacht geschlafen, aber doch ausreichend und gut.

Wegen meines Afrikaaufenthalts hatte ich mit möglichen Komplikationen, zumindest Rückfragen bei der Einreise nach Australien gerechnet da ich den Aufenthalt auf dem Einreiseformular angeben musste. Aber ich wurde ohne Nachfragen ins Land gelassen. Auch keine Probleme beim Zoll.

Google Maps hatte mir einen direkten Weg ohne Umsteigen zwischen Flughafen und Hotel angegeben. Ich hätte nur erst einmal zu einer etwas entfernten U-Bahn-Station laufen müssen. Und dieser Weg verlief mehr auf (Schnell-)Straßen als auf Gewegen. Bin dann noch mal zur Info zurück. Die Dame dort hat mir dann gleich einen Shuttlebus schmackhaft gemacht. Habe gleich auch noch den Rückweg am 9.09. gebucht.

Zugelegt habe ich mir auch eine lokale SIM-Karte. Zum Teil zum Telefonieren, vor allem aber für einen Internetzugang. Als ich im Hotel nach WLAN gefragt hatte, hat man mir gleich davon abgeraten und auf die Variante mit der lokalen SIM-Karte verwiesen. Auf jeden Fall bin ich jetzt einen Monat unter einer lokalen Nummer erreichbar. Das reicht knapp bis zu meiner Abreise. Neben Anrufern (wird sicher nur im Notfall gemacht) sind davon alle betroffen, die mich über WhatsApp erreichen wollen, da hierfür die Handy-Nr. als Identifikation genutzt wird. Wegen Kosten braucht ihr keine Angst zu haben. Die lokale Telefonnummer ist in diesem Fall nur ein Namen, die Verbindung geht über das Internet wie sonst auch. Ihr erreicht mich bis maximal zum 6.10.2015 über +61 406 708 148. Genauso wird diese Nummer anstelle eures Telefonbucheintrags angezeigt falls ich jemanden adressiere.

Nachdem ich mich im Hotel kurz frisch gemacht habe, bin ich zu einer ersten Erkundungstour zu Fuß aufgebrochen. Die ist dann doch etwas länger ausgefallen. Ich war in Darling Harbour, Barangaroo, unter der Harbour Bridge, am Circular Quai und am Opernhaus. Als ich mich zwischen Opernhaus und Circular Quai in einem Straßencafé niedergelassen hatte kam dann auch für einige Zeit die Sonne raus. Ansonsten war es kühl und hat zwischendurch auch geregnet. Immerhin ist es noch ausklingender Winter bis erstes Frühjahr. Entsprechend sind die Leute auch gekleidet. Wintermäntel, zumindest Jacken und bei Damen auch Stiefel sind weit verbreitet. Es gibt aber auch Leute in kurzen Hosen und Damen in Flipflops. Alles ist möglich und das Kältempfinden durchaus unterschiedlich. Die Temperaturen schwanken zwischen 14 und 18 Grad und waren damit, wie ich gehört habe, höher als die in Renningen. Also brauch ich nicht klagen, aber gegenüber Shanghai ist es doch sehr deutlich kühler.

Wie schnell Beiträge und noch mehr Bilder in den nächsten Tagen online gehen, hängt vom Internetzugang ab. Sollte der über das Handy gelingen, so ist das Volumen dann doch sehr begrenzt. Ich liefere jeweils nach sobald ich irgendwo (vielleicht Starbucks) Gelegenheit dazu habe.

 

2. Tag in Sydney

Montag, 07.09.2015

Das Victoria Center. Laut Pierre Cardin das schönste Kaufhaus der Welt. Das Rathaus von Sydney Ein begrüntes Hochhaus Bondi Beach Server am Bondi Beach

Nachdem ich gestern ausschließlich zu Fuß und nur mit dem schriftlichen Reiseführer in Sydney unterwegs war, habe ich mich heute für die bequemere Variante entschieden. Wie schon in Shanghai mit dem offenen Doppeldeckerbus und akustischer Erklärungen über Kopfhörer. Einige Sehenswürdigkeiten hatte ich ja gestern schon in Bildern veröffentlicht. Die Bilder aus dem fahrenden Bus waren selten besser. Ich beschränke mich deshalb auf ein paar neue Motive.

Zuerst ging es, ähnlich gestern, noch einmal durch die Stadt, an Darling Harbour und der Harbour Bridge vorbei. Was ich gestern, am Sonntag, noch weniger beachtet und besucht hatte, waren die großen Einkaufsstraßen. Die Pitt Street gilt hierbei nicht nur als die teuerste Australiens, sondern auch als die 7.-teuerste der Welt. Diesen Eindruck macht sie gar nicht. Parallel dazu läuft die George Street mit dem Victoria Center (einem früheren Lebensmittelmarkt und nach 65 Mio A$ Renovierung einer Edeleinkaufspassage – wirklich gelungen), der Statue von Queen Victoria (stand ganz früher einmal vor dem irischen Parlament in Dublin und war dann über Jahrzehnte in einem irischen Dorf eingelagert) und dem Rathaus. Nach der City Tour bin ich in die Bondi Tour umgestiegen. Bondi ist einer der schönen und berühmten Strände von Sydney. Wirklich eine schöne Bucht, ein sehr schöner Strand und davor einige Server die auf eine schöne Welle warteten. Zurück ging es über Hügel mit Villenlagen und Aussichten auf Stadt und Strände. Am Abend bin ich einen Stadtteil und die Einkaufsstraßen des Stadtzentrums dann noch einmal zu Fuß abgelaufen. Mein Schrittzähler im Smartphone hat heute 25506 Schritte gezählt. Hätte gar nicht gedacht, dass ich so viel gelaufen bin.

3. Tag in Sydney

Dienstag, 08.09.2015

Blick vom Schiff aus Die Bucht von Manly Manly Die Ausfahrt des natürlichen Hafens von Sydney Die Einfahrt des natürlichen Hafens von Sydney Wider mal die Harbour Bridge, diesmal vom Boot aus. Am Luna Park Ufer Blick vom Luna Park auf Brücke und Stadt Schülerinnen in Schuluniform, hier Standard Die Harbour Bridge Die Harbour Bridge Blick von der Harbour Bridge auf die Oper Blick von oben Blick von der Harbour Bridge Blic von einem der pylone der Harbour Bridgek Blick von einem der Pylone auf die Brücke Blick vom Pylon auf Circle Quai Blick vom Pylon über die Hafenbucht Blick vom Pylon Die Harbour Bridge von oberhalb des Circle Quais aus gesehen Der Sydney Tower von unten Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung  Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick auf das Victoria Building Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung

Was ich gestern an Land mit dem Bus gemacht habe, habe ich heute auf dem Wasser mit dem Schiff wiederholt. Ich hatte wieder ein Hop-on Hop-off Ticket, diesmal allerdings für Captain Cooks Cruise. Die Sicht vom Wasser hat neue Einsichten ergeben und mehrere Aufenthalte / Stops in Manly, Watson Bay und Luna Park auch völlig neue Eindrücke.

Der erste Stop war Manly. Angekommen bin ich in der Warf innerhalb des Hafengebiets. Wobei dies eine riesige Bucht ist, die diverse Häfen enthält und nur über eine einzige Passage Zugang zum Ozean hat. Der Ort ist nicht groß. Und nach ein paar Hundert Metern hat man die Ozeanseite erreicht. Hier wieder ein sehr schöner Strand. Heute um die Mittagszeit allerdings nur ein paar Schwimmer und Sonnenbadende, keine Server, die kamen erst später als ich den Ort wieder verlassen habe.

Der nächste Stop war Watson Bay. Hier liegt ein Höhenzug zwischen beiden Meerteilen. Der Strand ist eher zu vernachlässigen. Dafür gibt es zum Ozean eine schöne Steilküste und noch schönere Aussichten.

Dann ging es zurück zum Ausgangsort, Circular Quay. Ich bin gleich sitzen geblieben, denn ich wollte weiter Richtung Darling Habour. Als das Schiff auf der anderen Buchtseite, also in Luna Park und Jeffrey Warf Street kurz angelegt hat, habe ich die Gelegenheit zum Ausstieg genutzt. Zunächst ein sehr schöner Spaziergang entlang des Luna Parks am Ufer. Dann wieder zurück und rauf auf die Harbour Bridge. Diese bin ich dann auf dem Gehweg (eine Seite der Brücke, auf der anderen fährt die Eisenbahn) zurück Richtung Stadt gelaufen. Auf dem stadtseitigen Brückenturm war ich noch auf der Aussichtsplattform.

Weiter über den Fußweg entlang der Fahrbahn über die Brücke und oberhalb Circular Quai vorbei. Irgendwann ging es ab Richtung Hotel und Stadt. Mein Ziel war der Sydney Tower. Den teuren Skywalk, die Freiluftplattform mit Glasboden oberhalb des Observation Deck auf der man nichts, also auch keine Fotoapparate mitnehmen darf habe ich mir geschenkt, auf dem Observation Deck war ich aber. Hier begann die Dämmerung und ging schnell in Finsternis über. Ich hoffe, dabei haben sich noch ein paar schöne und hoffentlich scharfe Bilder ergeben.

A propo Bilder, fotografiert habe ich heute jede Menge. Dabei könnten mehr Aufnahmen für den Blog herauskommen als meinem Volumen über das Handy lieb ist. Ich bin heute nicht mehr dazu gekommen die Bilder zu sichten und zu sortieren. Das findet hoffentlich morgen statt. Und während ich hier in Sydney nur einen Internetzugang über mein Handy über ein, im nachhinein zu klein gewähltes Volumenmodell habe, so hoffe ich im nächsten Hotel doch wieder auf eine WLAN Verbindung mit Internetzugriff.

Runde 1 meines Aufenthalts in Sydney geht morgen Früh zu Ende. Zum Ende meines Australien-Aufenthalts komme ich aber noch einmal für eine Nacht wieder. Morgen Früh geht es erst einmal weiter in den Outback.                               

Weitereise von Sydney über Adelaide nach Alice Springs

Mittwoch, 09.09.2015

So weit ist die Welt von Alice Springs aus entfernt

Die Bilder von gestern sind gerade online gegangen.

Kurz nach 6 Uhr kam heute Morgen der Shuttlebus um mich vom Hotel zum Flughafen abzuholen. Der erste Flug war von Sydney nach Adelaide an der Südküste. Dort 2 Stunden Aufenthalt am Flughafen und anschliessen der Weiterflug nach Alice Springs in den Northern Territories. Die Stadt liegt mitten im Outback. Ich weß nicht wie viele Einwohner sie hat, aber gefühlt ist es eine Kleinstadt. Viele der potenziellen Läden stehen leer. Was in Sydney nur an 2 Stellen als Musikantengruppe in Erscheinung trat ist hier in größerer Anzahl vertreten, die Aboriginies. Und meist sitzen sie auf der Straße, in den Parks und den Cafés und trinken Alkohol. Jobs haben wohl nur wenige. Dies ist zumindest mein erster Eindruck.

Das Stadtbild ist wenig eindrucksvoll. Deshalb habe ich Aufnahmen davon auch nicht gemacht. D.h. bis auf eine. Die zeigt aber nicht Alice Springs, sondern den Abstand von ihr zum Rest der Welt.

Morgen geht es für 3 Tage in den Outback. Ich reise mit minimalem Gepäck, d.h. Rucksack und ohne Laptop. Die Berichte von der Reise gibt es wenn ich anschliessend wieder zurück bin.

An meinem ersten Tag in Australien hatte ich über meine lokale Telefonnummer und die von mir daraus vermuteten Auswirkungen auf WhatsApp berichtet. Wie sich heute herausgestellt hat, bestehen letztere nicht! Da ich mich in WhatsApp nicht auf die neue Rufnummer umgemeldet habe, ist diese dort auch nicht bekannt und ich erscheine sowohl mit der Anzeige der alten, sowie bin ich auch weiterhin über die alte Rufnummer erreichbar. Wer also mit mir über WhatsApp kommunizieren will braucht nichts zu ändern, sondern kann mich mit dem bisherigen Adressbucheintrag adressieren. Sollte mich allerdings jemand gezielt mit der neuen Rufnummer adressiert haben, so ist diese Nachricht nie bei mir angekommen! Nichtsdestotrotz erfolgt die Kommunikation natürlich über den lokalen Account bei Vodafone Australia, sofern ich nicht gerade in einem WLAN bin.

Uluru

Donnerstag, 10.09.2015

Road Train, hier liefert er Benzin an eine Tankstelle im Outback Höhlenmalerei am Uluru Uluru Uluru

Heute Morgen um 6 Uhr wurde ich am Hotel in Alice Springs abgeholt. Nachdem auch die anderen Hotels abgefahren und die Gruppe erst einmal komplett war ging es ca. 500 km nach Süden Richtung Uluru. Am dortigen Flughafen kamen die letzten Gruppenteilnehmer dazu und wir waren komplett. Wir, d.h. 19 zahlende Teilnehmer aus den Niederlanden, Frankreich, England und Deutschland, eine Reiseführerin (tour guide), eigentlich auch aus den Niederlanden und als einziger Australier ein potenzieller neuer Mitarbeiter des Veranstalters.

Ziel für den Rest dieses Tages war der Uluru, der heilige Berg der Aborigines, von den weißen „Entdeckern“ nach einem Expeditionssponsor „Ayers Rock“ benannt. Inzwischen gehört der Berg und das darum liegende Gelände wieder den Aborigines, ist aber für 99 Jahre an die australische Nationalparkbehörde verpachtet. Der Vorstand der Nationalparkverwaltung ist mehrheitlich mit Aborigines besetzt.

Der Uluru ist ein Monolit aus Sandstein, ca. 560 Millionen Jahre alt, der danach durch Bewegungen innerhalb der Gesteinsmassen um 90 Grad gedreht wurde und heute 6000 m in die Tiefe reicht. Er besteht aus einem Block Sandstein, ist innen weiß und hat nur an der Oberfläche die rote Farbe, die von Eisenanteilen und deren Reaktion mit Sauerstoff rührt.

Die Aborigines leiten vom Uluru, von Formen und Verfärbungen auf der Oberfläche viele ihrer Geschichten und Mythen ab. Sie leben seit 35.000 Jahren hier, schreiben ihre Weisheiten nicht auf, sondern geben sie mündlich von Generation zu Generation weiter. In Australien gibt es, verteilt über den Kontinent, 250 verschieden Sprachen und Dialekte der Aborigines. Sie haben ein sehr tiefes und altes Wissen über Pflanzen und Tiere die sie ernähren, heilen und deren Gift sie für die Jagd verwenden.

Begonnen haben wir unsere Tour mit einem Rundgang durch das Dokumentationszentrum, sind dann mit dem großen Geländefahrzeug um den Nordteil herum gefahren. Dieser Teil ist besonders heilig und darf z.B. auch nicht fotografiert werden. Auf der Südseite ist dies möglich. Genauso bitten die Aborigines darum den Berg nicht zu besteigen. Hieran halten sich inzwischen 4/5 der Besucher. Ich habe sehr viele kleine Detailansichten, beschränke mich bei der Veröffentlichung aber auf wenige Gesamtansichten.

Dann ging es erst einmal ins Camp und anschließend gleich wieder zurück um den Sonnenuntergang und dessen Farbspiel am Uluru beobachten zu können.

Dann wieder ins Camp und es gab ein von den beiden Guides gekochtes warmes Abendessen.

Geschlafen habe ich unter freiem Himmel in einem Swag. Einer Art Überschlafsack aus Zeltplanen in dem man mit dem normalen Schlafsack liegt. Geschlafen habe ich sehr gut und, im Gegensatz zu den Zeltschläfern, auch nicht gefroren.

Kata Tjuta

Freitag, 11.09.2015

Sonnenaufgang Sonnenaufgang Sonnenaufgang Jetzt ist sie da, die Sonne Der Uluru im frühen Licht Kata Tjuta aus der Ferne Am Kata Tjuta Salzsee

Heute Morgen wieder früh aufstehen um den Sonnenaufgang zu erleben. Davor ein kurzes Frühstück, Abwaschen, Einpacken und los ging es. Die Sonne ging nicht hinter dem Uluru auf, sondern kam aus einer anderen Richtung. Trotzdem sehr schön und der Uluru wirkte mit dem aufgehenden Licht auch noch einmal anders.

Danach ging es weiter zum Kata Tjuta. Dies ist der Name der Aborigines für die Formation aus 32 Bergen. Die weißen Entdecker benannten sie um in Olgas (nach einer russischen Prinzessin / Sponsorin). Heute ist aber wieder der ursprüngliche Name in Gebrauch. Im Gegensatz zum Uluru besteht der Kata Tjuta nicht aus massivem Sandstein, sondern wurde in der Eiszeit aus kleinen und größeren Sandsteinbrocken zusammengebacken. Dies sieht man deutlich an Bruchstellen. Ansonsten ist auch hier die Außenseite rot. Wir haben eine mehrstündige, insgesamt aufgrund Höhenunterschieden und Untergrund recht anstrendende Wanderung unternommen.

In Richtung zum nächsten Ziel wurde in einem abgelegenen Buschcamp übernachtet. Zwar mit Wasser, aber ohne Strom. Am Nachmittag hieß es deshalb wieder unterwegs Holz sammeln, zum Kochen, für Warmwasser in der Dusche und das abendliche Lagerfeuer. Geschlafen habe ich wieder im Swag im Freien. Während wir am Vorabend nur 4 Mutige waren, waren es jetzt schon 9.

Kings Canyon

Samstag, 12.09.2015

Blick von oben in die Ebene Blick in den Canyon Blick in den Canyon Garden of Eden Schroffe Seitenwände des Canyon Blick in den Canyon Blick in den Canyon Blick auf eine noch größere und ältere Formation als den Uluru

Heutiges Ziel ist der Kings Canyon. Wieder ein längere Anfahrt. Dann eine mehrstündige Wanderung. Hier war die Sonne schon recht intensiv und die Steigungen auch. Dafür gabe dann von oben wunderbare Blicke in den Canyon. Natürlich waren wir auch unten und zwar im Garden of Eden. Natürlich anschließend erst einmal wieder hoch um dann noch auf der Höhe und später bergab zu wandern.

Weiterfahrt und unterwegs Mittagspause. Danach ging es über viele km über eine ungeteerte dirty road. Die hat durch die Sandformationen Querrillen. Wenn man langsam, d.h. unter 60 km/h fährt spürt man jede einzelne. Also hat Zelah, der weibliche Guide ordentlich aufs Gas getreten. Hat ihr wohl auch Spaß gemacht. Ziel war das abendliche Camp des Teils der Gruppe, die noch ein bzw. zwei Tage länger gebucht hatten. Vier andere und ich sind aber im Camp abgeholt und zurück nach Alice Springs gebracht worden.

Zurück in Alice Springs und Weiterflug nach Cairns

Sonntag, 13.09.2015

Nachdem ich gestern Abend nach Alice Springs zurück gekehrt bin, steht heute erst einmal ein ruhigerer Tag an. Etwas länger schlafen als die Tage davor und wieder in einem Bett. Danach hatte ich ein gutes Frühstück. Der Koffer ist inzwischen frisch gepackt und spätestens um 11 Uhr muss ich das Zimmer räumen. Gegen 15:30 kommt der Shuttle Bus um mich zum Flughafen zu bringen. Dort habe ich viel Zeit, vielleicht auch um die noch fehlenden Blog Beiträge zu schreiben.

Um 18 Uhr geht dann der Flieger nach Cairns. Im nachhinein hätte ich mindestens eine Maschine früher buchen können. Aber ich hatte angenommen, in Alice Springs gäbe es mehr zu sehen. Gibt es wohl auch, aber dann so weit außerhalb, dass es in wenigen Stunden auch nicht zu erledigen ist.

Die Zeit am Flughafen hat gerade so gereicht, dass ich zwischen Check-in, Security Check und Boarding die fehlenden Blog Beiträge schreiben und uploaden konnte. Danach 2 Stunden Flug nach Cairns.

Schon beim Ausstieg aus dem Flugzeug ist mir aufgefallen dass es der Boden und Gegenstände nass sind. Ins Hotel ging es, wie in Australien üblich, mit dem Shuttle Bus. Nach Ankunft im Hotel wollte ich noch etwas in die Stadt, einen ersten Eindruck gewinnen und etwas Trinken. Beim passieren eines Fensters im Hotel hörte ich es draussen rauschen. Ein kräftiger tropischer Regenguss. Also noch einmal zurück ins Zimmer und den Schirm geholt. Bis ich vor dem Hotel war hatte es schon wieder nachgelassen, aber die kurzen kräftigen Regengüsse kamen noch mehrfach an diesem Abend. Der Schirm war nicht umsonst.

Cairns

Montag, 14.09.2015

Cairns, Esplanade Cairns am Strand vor der Esplanade Cairns, Esplanade Blick auf Cairns vom Hafen aus

Heute wollte ich Stadt und Strand dann einmal bei Tageslicht sehen. Der Wechsel zwischen kräftigem Sonnenschein und kräftigen Schauern ging aber auch heute weiter.

Die Stadt hat eine schöne Promenade, die Esplanade am Stadtstrand entlang, selber ist sie aber ein Touristenort ohne besonderes Stadtbild. Die wirklich schönen Strände liegen wohl ausserhalb. Die werde ich mir noch etwas ansehen nachdem ich übermorgen meinen Camper übernommen habe.

Great Barrier Reef

Dienstag, 15.09.2015

Einstieg der Taucher ins Wasser Schnorchler vor dem Riff Fische vom Oberdeck aus gesehen Hungrige Fische haben keine Scheu vor Schwimmern Blick über das Oberdeck Richtung Riff Und noch ein großer aber ungefährlicher Fisch dicht am Schiff

Gestern hatte ich  für heute ein Ticket für eine Schiffstour mit Schnorchel- und ggf. Tauchgängen gebucht. Einen schnellen Katamaran der bis ans äußere Riff fährt, was die kleineren bzw. langsameren Boote, darunter ach die Katamaransegler, nicht tun. Wie hier üblich wurde ich morgens am Hotel mit einem Shuttlebus abgeholt und zum Hafen gebracht. Während das Schiff mit respaektabler Geschwindigkeit bis zum nördlichen äußeren Riff fuhr, erhielten wir derweil unter Deck Einweisungen. Neoprenanzüge, Flossen und Tauchbrille mit Schnorchel waren schon gleich beim Betreten des Schiffs in passender Größe verteilt worden. Dann kam das erste Zielgebiet näher und es hieß umziehen und sich mit dem ungewohnten Equipment vertraut machen. Flossen, Brille und Schnorchel hatte ich in jungen Jahren selbst. Der Anzug war dann schon erst einmal etwas ungewohnt.

Dann rein ins Wasser. Heute war es recht windig, draußen am Riff aber regenfrei. Trotzdem strengten mich Wind und der daraus entstehende Wellengang beim Schwimmen an der Wasseroberfläche an. Zuerst sah ich nicht allzu viel. Erst als ich etwas weiter weg vom Schiff, dichter am Riff und damit in weniger tiefem Wasser war wurden Korallenbänke und kleinere und größere Fische sichtbar. Später noch einmal zurück zum Schiff, etwas ausgeruht und ein 2. Schnorchelgang in diesem Gebiet folgte.

Da im Veranstaltungspreis auch ein Schnuppertauchen angeboten war, habe ich mich dafür natürlich angemeldet. Beim Fragebogen für den Gesundheitscheck musste ich aber meine Medikamente, die ich täglich nehme, angeben. Bei der Durchsprache des Bogens hieß es, der Taucharzt entscheidet ob ich tauchen darf. Nach dem 2. Schnorchelgang habe ich mich noch etwas ausgeruht und dann wurde meine Tauchgruppe aufgerufen. Ich war der erste und hatte schon den Bleigürtel um, da kam die Absage vom Taucharzt. Schade. Hätte die Taucherei gerne einmal ausprobiert. Wahrscheinlich wäre es ein paar Meter unter der Wasseroberfläche ruhiger und weniger anstrengend gewesen als ganz oben. Also stattdessen noch einen 3. Schnorchelgang.

Danach ging es weiter zum nächsten Schnorchelgebiet, der nördlichsten und äußersten Stelle die von Cairns aus überhaupt angefahren wird. Hier waren die Korallen noch näher und schöner und die Fische zahlreicher und bunter. Wirklich sehr schön. Irgendwann habe ich es aber vorgezogen den Schnorchelgang zu beenden, mein Equipment abzugeben und mich mit der Kamera aufs Oberdeck zu begeben. Denn eine Unterwasserkamera habe ich mir nicht extra gemietet. Die Bilder wären auf eine CD kopiert worden und die kann ich mit meinem kombinierten Laptop/Notebook nicht lesen. Also gibt es keine Unterwasserbilder, dafür aber welche von oben ins Wasser.

Einige recht große aber ungefährliche Fische haben sich recht schnell dicht am Boot eingefunden. Grund: sie warteten auf Futter. Davon gibt es dann auch ein paar Bilder. Die unter Wasser beobachteten Fische waren zwar meist kleiner, aber dafür noch bunter und schöner. Gesehen habe ich auch 2 Schildkröten. Davon gibt es aber leider keine Fotos.

Dann wieder eine längere Rückfahrt. Zuerst auf einer Liegebank auf dem Oberdeck. Durch das Fahrttempo und den Wind hat es aber immer mal wieder bis hoch hinauf ordentlich gespritzt, so dass es mir irgendwann zu kalt wurde. Richtung Küste sah es eh dunkel aus. In Cairns hat es wohl gerade wieder mal geregnet.

Angekommen sind wir in einer Regenpause. Aber kaum war ich im Hotel rauschte nicht nur meine Dusche, sondern draußen wieder ein kräftiger Regenguß. Deshalb habe ich mich erst einmal dafür entschieden den Blog zu schreiben. Wenn der Hochgeladen ist, wird es Zeit in die Stadt aufzubrechen um noch etwas Essen zu gehen. Hier ist es gleich 19:15 Uhr und seit Cairns bin ich der MESZ wieder 8 Stunden voraus. Die nächste Nacht ist erst einmal die letzte im Hotel, dann folgen 3 Wochen Wohnmobil.

Mossman

Mittwoch, 16.09.2015

Wunderbare Aussicht Richtung Süden auf der Fahrt von Cairns Richtung Norden entlang der Küste Der hatte noch mehr von der schönen Aussicht Am Strand direkt vor dem Campingplatz Am Strand direkt vor dem Campingplatz Direkt hinter dem Sandstrand Palmen

Heute Morgen war ich im Apollo Camper Depot in Cairns. Ich war nicht der Einzige und musste eine ganze Weile warten. Der von mir bestellte Apollo Hitop auf Basis Toyota Hiace mit Hochdach und langem Radstand schien auch anderen Mietern zu gefallen. Auf jeden Fall war er das häufigste Fahrzeug das den Hof verließ. Endlich war auch ich dran. Da ich alles vorbestellt und -bezahlt hatte gab es weniger zu klären. Der Apollo Mitarbeiter war aber länger beschäftigt irgendetwas einzugeben. Irgendwann kam heraus, sie wollten mir einen Upgrade auf ein anderes Fahrzeug geben. Statt des Hitop ohne Dusche und WC wurde mir ein VW Crafter Bus mit Wohnmobilausstattung inkl. Dusche, WC, Dieselmotor und Automatikgetriebe zum bezahlten Preis angeboten. Da habe ich nicht Nein gesagt. Der Canter ist ja der Mercedes Sprinter, nur mit VW Zeichen statt Stern und einer etwas geänderten Frontpartie. Den Sprinter kenne ich und fahre ich gern. Die ersten paar Hundert Meter waren ungewohnt, zumal es da etwas enger zuging. Dann habe ich mich, trotz 11 Jahren Pause aber wieder schnell an Linksverkehr und Rechtssteuerung gewöhnt.

Da ich sowieso schon am nördlichen Stadtrand von Cairns war, bin ich weiter Richtung Port Douglas gefahren. Unterwegs ein Stopp an einem Supermarkt um notwendige Verpflegung einzukaufen und dann weiter der Küste entlang. Jetzt bin ich nördlich Mossman auf einem Campingplatz direkt am Strand. Hier habe ich heute Spätnachmittag auch noch einen sehr ausführlichen Strandspaziergang gemacht. Und jetzt bin ich gespannt wie ich die erste Nacht auf der umgebauten Sitzgruppe schlafen werde.

Yungaburra

Donnerstag, 17.09.2015

Das etwas größer als bestellt geratene Wohnmobil Port Douglas Port Douglas Port Douglas Port Douglas Blick ins Table auf dem Weg ins Tableland Baumriesen im Regenwald Im Regenwald Im Regenwald

Die erste Nacht im Wohnmobil habe ich gut geschlafen. Zwar keine 8 Stunden durch, aber das tue ich leider auch sonst nicht. Frühstück im Freien bei angenehmen Temperaturen, obwohl es noch relativ früh am Morgen war. Hintergrundmusik war das Rauschen des Meeres.

Danach wieder zurück Richtung Süden mit Zwischenstopps in Mossman, Port Douglas und Trinity Beach sowie beim Autovermieter in Cairns. Letztere hatten mir doch gestern das vorbereitete Navi-Gerät gegen ein neues ausgetauscht, beim Registrieren aber wohl versehentlich das Stromkabel für 12V aus der Packung genommen. Gemerkt hatte ich dies erst nach dem Lebensmitteleinkauf. Den ersten Tag bin ich auch ohne ausgekommen, aber ansonsten werde ich das Navi schon noch brauchen. Und dafür braucht man Strom aus dem Bordnetz.

Südlich von Cairns folgt die Straße nicht mehr direkt der Küste wie nördlich, sondern verläuft etwas küstenfern. Das habe ich zum Anlass für einen Abstecher in die Table Mountains um Atherton genommen und übernachte am Lake Tinaroo in Yungaburra. Die Straße hier hoch war kurvenreich und mit schönen Aussichten verbunden. Morgen muss ich die erklommenen Höhenmeter dann langsam wieder runter um irgendwann die Küstenstraße zu erreichen. Ich habe zwar noch bis zum 6. Oktober Zeit, aber bis Sydney ist es noch weit.

Hier in Yungaburra habe ich mal wieder kein Netz. Weder WLAN auf dem Campingplatz noch eine stabile Mobilfunkverbindung. Deshalb wird der Upload dieses Beitrags erst später erfolgen können.

Cardwell

Freitag, 18.09.2015

North Johnstone River gorge Im Regenwald Murray Falls

Aus dem Hochland ging es heute Vormittag dann wieder hinunter Richtung Küste. Keine Serpentinen wie bei der Hinfahrt, aber doch immer wieder bergab. Dabei habe ich mehrere Nationalparks durchquert. Im ersten gab es von einem Parkplatz einen schönen Ausblick auf die North Johnstone River Schlucht. Den Abstieg durch den Regenwald habe ich mir gespart. Ich hätte anschliessend den steilen Weg wieder hochlaufen müssen. In einem zweiten habe ich eine einstündige Wanderung durch den tropischen Regenwald gemacht. Eine seltene hier lebende Laufvogelart habe ich zwar nicht zu Gesicht bekommen, dafür Interessantes über die Tier- und Pflanzenwelt auf vielen Schautafeln gelesen. Zwischendurch war ich an der Küste in einem Badeort. Auf der Weiterfahrt bin ich noch einmal kurz entschlossen von der Küstenstraße abgebogen Richtung Berge. Ziel waren die Murray Falls. Die Strecke zog sich und die letzten Kilometer waren nicht mehr asphaltiert. Das Ziel lag wieder in einem Nationalpark. Der Wasserfall ist recht schön. Direkt dabei liegt ein einfacher Campingplatz im Wald. Was in meinem Führer nicht stand ist, dass man sich für einen Aufenthalt vorab online registrieren muss. Wenn man bereits dort ist, ist das natürlich zu spät. Alternativ gibt es die Möglichkeit der telefonischen Anmeldung. Allerdings mit dem Hinweis dass es im Park kein Mobilfunknetz gibt und man über 10 km bis zur Schule des letzten Ortes zurück fahren muss um anrufen zu können. Gerne wäre ich eine Nacht im Park geblieben, zumal es auch Bademöglichkeiten im klaren Wasser des Murray River gab. Aber zweimal über die schlechte Straße wollte ich dann doch nicht. So bin wieder zur Küste zurück und im nächsten Ort, Cardwell auf einem etwas komfortableren Campingplatz über Nacht.

Rollingstone

Samstag, 19.09.2015

Blick südlich von Cardwell über die Mangrovenwälder Richtung Küste und die davor liegenden Inseln Die Jourama Falls

Von Cardwell aus ging es heute weiter auf der A1 Richtung Süden. Vielleicht 40 km südlich Cardwell bot sich von einem erhöhten Parkplatz neben der Straße ein wunderbarer Blick über die Mangrovenwälder zum schmalen Meereskanal und den dahinter liegenden, der Küste vorgelagerten Inseln. Wenn man in die Mangrovensümpfe hinein schaut glaubt man, dass es hier Krokodile gibt. Aber diese Salzwasserkrokodile kommen auch am Strand vor. Der ganzen Küste entlang wird dreisprachig (englisch, chinesisch und deutsch) davor gewarnt ins Wasser zu gehen oder etwa sogar zu schwimmen. Schade, wäre hier gerne noch mal ins Meer gegangen, war bisher nur am Great Barrier Reef, dort aber im Neoprenanzug. Aber von einem Krokodil beißen will ich mich auch nicht lassen. Ab nächstem Monat kommen als zusätzliche Gefahr wohl noch sehr gefährliche Quallen hinzu. Gegen die ist man dann nur an Stränden mit Netzen davor geschützt. Die Gefahr der Krokodile bleibt aber, denn die kommen nicht von der Meerseite.

Der Reiseführer (Buch) hat mich noch zu den Jourama Wasserfällen gelockt. Das Tal ist schön und beeindruckend. Außerhalb der Regenzeit sind es die Wasserfälle aber nicht. Aber mit mehr Wasser könnten die schon was hergeben.

Ebenfalls in den höchsten Tönen gelobt hat der Reiseführer den Paradise Waterwhole Campingplatz. Den habe ich zuerst Richtung Strand gesucht, bin dann sogar im Sand beim Wenden stecken geblieben und musste mich von eine Pickup mit Winde herausziehen lassen. Dann auf dem schmalen Weg zwischen Bäumen hindurch im Rückwärtsgang zurück bis ich drehen konnte. Mit 2 Außenspiegeln und einer Rückfahrkamera, die mir den unmittelbaren Bereich hinter dem Fahrzeug auf einem Bildschirm auf dem Amaturenbrett anzeigt, ging das ganz gut. Der gesuchte Campingplatz lag ein paar km auf der anderen Seite der A1 und wieder in einem Nationalpark. D.h. Benutzung nur nach Voranmeldung und kein Mobilfunknetz im Park. Also wieder raus und weiter Richtung Townsville. 

Unterwegs tauchte an der Straße dann eine Hinweistafel auf einen Big4 Campingplatz auf. Die sind schön und halbwegs komfortabel, aber gehören ins obere Preissegment. Da es aber schon etwas später geworden war hab ich den genommen. Jetzt habe ich einen Platz direkt am Strand. Vorhin beim Abendessen draußen vor dem Wohnmobil trennten mich nur der Rest meines Rasenplatzes, ein paar Palmen, etwas begrünte Strandbefestigung und ein schmaler Sandstrand vom Meer. Weit draußen liegen vielleicht ein paar Südseeinseln und weit dahinter die chilenische Küste. In ein paar Wochen stehe ich drüben in Valparaiso und schaue herüber. Wenn der Blog hochgeladen ist gehe ich noch mal raus und schaue aufs Meer Richtung Fidschi, Tahiti, die Cook Islands und weit dahinter Chile.

Bowen

Sonntag, 20.09.2015

Mein Frühstücksblick auf dem Campingplatz in Rollingstone

Gestern Abend habe ich ja nur in die Dämmerung und später in die Nacht raus aufs Meer geblickt, aber heute Morgen zum Frühstück hatte ich wirklich einen tollen Ausblick. Siehe Foto.

Dann ging es wieder auf die Straße. A1 Richtung Süden. Den Sonntagvormittagsspaziergang durch Townsville habe ich mir geschenkt. Hatte keine Lust mir in der Großstadt im Zentrum mit meinem langen Fahrzeug einen Parkplatz zu suchen. Aufgrund von Länge und Höhe scheiden viele Parkplätze aus. Dafür bin ich dann mittags in Ayr zu Fuß unterwegs gewesen. Für die relativ kleine Stadt gab es viele Geschäfte. Einige sehr wenige hatten auf. Die meisten aber zu. Darunter auch viele Lokale und Cafés. Habe dann doch etwas für eine Einkehr gefunden. Danach noch einmal weitere 120 km bis Bowen. Hier bin ich kurz vor der Stadt. Mein Reiseführer hatte den Strand empfohlen und den Campingplatz auch. Am Strand war ich spazieren. Die Krokodilwarnungen fehlten hier zum ersten Mal. Es waren trotz Sonntag aber kaum Leute am Strand und die, die da waren sind wie ich am Strand gelaufen. Mit oder ohne Hund. 

Seit nördlich von Cairns ist die Landwirtschaft geprägt von Zuckerrohr, Früchten (Bananen, Ananas, …) und Gemüse. Natürlich auch Rinder. Aber in den Ebenen immer wieder große Zuckerrohrfelder. Und dazwischen die Gleise von Schmalspurbahnen die das Zuckerrohr in großen Gitterwagen zu den Zuckerfabriken bringen. Diese sugar mills sind schon von weitem am dunklen Qualm aus ihren großen Schornsteinen zu erkennen. Die Bahnen queren auch immer mal wieder die Straßen, vor allem die Nebenstraßen an unbeschrankten Bahnübergängen.

Finch Hatton Gorge

Montag, 21.09.2015

Ein ewig langer Zuckerrohrzug. So lange, dass die Lok schon längst durch war als ich an den Bahnübergang kam und trotzdem genügend Zeit hatte die Kamera aus dem Schrank zu holen und ein paar Wagen zu fotografieren. Meine Badepool auf dem urigen Campingplatz Blick flußaufwärts Der weiße Kakadu des Campingplatzbesitzers

Nach dem Wochenende habe ich heute Vormittag in Bowen noch ein paar Einkäufe und Besorgungen erledigt und mich dann wieder auf den Weg Richtung Süden gemacht.

Erstes Ziel war Airlie Beach. Ein Badeort auf einer Art Halbinsel. Schön gelegen, aber sehr touristisch. Seine Bedeutung hat er aber auch als Ausgangsort zu den vorgelagerten Whitsunday Inseln.

Der Reiseführer hat als Muss auf dem Weg nach Mackey die Finch Hatton Gorge und den noch weiter im Landesinneren folgenden Eungella Nationalpark empfohlen. Letzterer muss vor allem zu Fuß erwandert und erforscht werden. Aufgrund der Höhenunterschiede ist das wohl nicht im Stundenbereich zu machen. Also wird daraus aus Zeitgründen wohl eher nichts. Die östlich davor liegende Finch Hatton Gorge werde ich mir gönnen bzw gönne mir sie schon. Die Schlucht selbst kann auch nur wieder erwandert werden. Über Nacht bin ich aber bereits im vorderen Bereich auf einem sehr naturnahen Campingplatz direkt am Fluß. An einer Stelle des Platzes weitet sich der Fluß zu einem großen Pool. Darin war ich vorhin dann endlich mal wieder schwimmen. Neben Stellplätzen für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte bietet der urige Besitzer auch offene Hütten zum übernachten an. Sie scheinen derzeit aber nicht belegt zu sein. 

Hier gibt es natürlich weder WLAN noch ein Mobilfunknetz über das ich ins Internet kommen könnte. Deshalb wird der Upload dieses Berichts warten müssen bis ich wieder in kommunikationstechnisch erschlossenem Gebiet bin.

Unterwegs Richtung Rockhampton

Dienstag, 22.09.2015

In der Finch Hatton Schlucht In der Finch Hatton Schlucht In der Finch Hatton Schlucht In der Finch Hatton Schlucht

Wofür es gestern Nachmittag zu spät war habe ich heute Vormittag nachgeholt. Den oberen Teil der Finch Hatton Schlucht. Zuerst konnte ich noch ein paar km fahren und musste dabei den Fluß immer mal wieder an einer Furt durchqueren. Beim derzeitigen Wasserstand kein Problem, aber nach stärkeren Regenfällen wahrscheinlich unpassierbar. Übrigens Regen: Seitdem ich aus Cairns weg bin ist es unterwegs überall trocken geblieben. Entweder ist Cairns doch ein Regenloch, oder ich habe dort Pech und bisher unterwegs Glück gehabt.

Am Ende der Fahrstraße angekommen ging es zu Fuß weiter. Immer bergauf, teils auch über Stufen. Dabei durch dichten Regenwald, auch wenn es nicht geregnet hat. Die Schlucht wurde enger, es gab Wasserpools zwischen großen Steinen, eigentlich schon Felsbrocken. Ganz oben noch einmal ein großer Pool. Eine Familie war dort am Baden und ich habe nach einem Fotostopp den Rückweg angetreten. Die Schlucht war sicher noch nicht zu Ende, wohl aber der Weg.

Danach wieder zurück Richtung Küste. Die erste Stadt war Mackay. Gut 60.000 Einwohner. Teils noch schöne alte Gebäude, wobei alt hier Anfang 20. Jahrhundert heißt.

Südlich Mackay habe ich noch einmal einen Abstecher an die Küste gemacht. Nach Sarina Beach. Ein eher verschlafener Badeort. Hier hätte ich sogar baden können. Eine einsame Rettungsschwimmerin hätte sicher auf mich aufgepasst nachdem sie ihre Strandmarkierungen vor der ansteigenden Flut weiter auf den Strand gebracht hatte. Aber außer mir war niemand da. So habe ich einen schönen Strandspaziergang gemacht. Hat mir wahrscheinlich noch besser getan als ein Bad in der Brandung.

Anschliessend wieder zurück auf die A1 und weiter Richtung Süden. Zwischen Mackay und Rockhampton tut sich nicht viel. Zuckerrohrfelder, ab und zu mal eine Zuckerfabrik, andere Felder, Wiesen und lichte Wälder. Die Straße oft kilometerlang geradeaus. Kommt nicht mal eine Baustelle dazwischen, so brauchte ich den Tempomat bald eine Stunde nicht ausstellen. Während weiter nördlich die Straßenränder links und rechts von Tierkadavern gesäumt waren, sind sie hier wesentlich seltener. Entweder gibt es hier weniger Tiere, vor allem weniger Kängurus, oder die Zäune halten sie besser ab. Nur einmal wurde für einen Streckenabschnitt vor Koala Bären gewarnt. Gesehen habe ich aber auch die nicht. Insgesamt ist außer von Vögeln und in der Schlucht heute Eidechsen von Tieren im lebendigen Zustand nicht viel zu sehen, sieht man mal von den Kühen auf den Weiden ab.

Die Straße nach Rockhampton zieht sich noch lange. Irgendwann bin ich mal auf einen Parkplatz gefahren. Eigentlich nur um nachzusehen wo ich über Nacht bleiben könnte. Der Parkplatz ist aber recht groß mit getrennten Stellflächen für LKW, PKW und Camper. Und ich war nicht der Erste und nicht der Einzige. Da habe ich mich einfach dazu gestellt und bleibe hier über Nacht. Die Straße ist zwar nahe und die vorbeifahrenden LKW sind deutlich zu hören, zumal ich die Dachluke auf habe. Aber ich hoffe, ich kann trotzdem schlafen.

Lake Awoonga

Mittwoch, 23.09.2015

Strand in Yeppoon Windharve in Emu Park Panoramabild der Küste vor Emu Park Alte Gebäude in Rockhampton Die alte Post in Rockhampton Alte Gebäude in Rockhampton Alte Gebäude in Rockhampton Lake Awoonga

Die Nacht auf dem Rastplatz war gut und heute Morgen ging es gleich weiter Richtung Rockhampton. Straße und Landschaft boten wenig Abwechslung. D.h. die Straße schon, aber nicht im positiven Sinn. Während ich zuvor berichtet hatte, dass die Anzahl der toten Tiere auf der Straße deutlich abgenommen hatte, so galt dies heute Morgen schlagartig nicht mehr. Kaum war ich zurück auf der Straße kamen Kadaver am Fahrbahnrand. Der Farbe nach teilweise auch sehr frisch. Raben nutzten die Nahrung und ließen sich durch den Verkehr immer nur ungern und auch nur kurzzeitig stören. Offensichtlich war hier ein reger Wildwechsel, denn nachts schien der Verkehr irgendwann deutlich nachzulassen und die Fahrzeugabstände immer größer zu werden, so dass es einem Großteil der Tiere gelungen sein müsste auf die andere Straßenseite zu kommen, trotz der sichtbaren Anzahl der Tiere die es nicht geschafft haben. Soweit erkennbar überwogen Kängurus und Wallabies.

Kurz vor Rockhamton bin ich Richtung Küste abgebogen und habe einen Schlenker über die Capricorn Coast gefahren und in Yeppoon und Emu Park Station gemacht. Yeppoon soll früher der Landsitz der reichen Rinderbarone gewesen sein. Heute ist es ein Touristenort. Derzeit einer mit viel Bautätigkeit. Der Strand war schön. Der Ort selbst gab wenig her. In Emu Park hatte ich einen schönen Blick auf die vorgelagerten Inseln. 

Danach nach Rockhampton selbst. 64.000 Einwohner. Universitätsstadt. Teilweise schöne alte Bausubstanz aus den Anfangsjahren. Als wirtschaftliches Standbein gilt die Rinderzucht. Geographisch liegt es auf dem Wendekreis des Steinbocks (Tropic of Capricorn), d.h. dem südlichen Wendekreis der Sonne. Hier verläuft auch die Grenze zwischen den Tropen und den Subtropen, in die ich jetzt fahre. Zwischen A1 und Küste kommt irgendwann Gladstone, das Zentrum des Kohlebergbaus. Entsprechend viele Güterzüge mit Kohle waren auf der neben der A1 verlaufenden Bahnstrecke unterwegs. Laut Reiseführer soll Gladstone nicht lohnenswert sein, also weiter. Gegen 17 Uhr kam dann ein Hinweis auf den Lake Awoonga mit einem Campingplatz. Den Abzweig Richtung Westen habe ich genommen und war nach 8 km am Campingplatz und danach zu Fuß am See.

Bundaberg

Donnerstag, 24.09.2015

Staumauer des Lake Awoonga Bundaberg

Nach dem Räumen des Campingplatzes bin ich noch mal zum Lake Awoonga. Es ist ein Stausee. Auch hier wütet wieder die blau-grüne Alge, die gesundheitsgefährdend ist. Deshalb ist das Baden verboten. Boot gefahren, geangelt, am Ufer gelagert, gegrillt und gewandert werden darf aber. In kleinerem Umfang habe ich letzteres gemacht und zwar bis zur Staumauer.

Danach weiter mit Grundrichtung Süden. Allerdings bin ich bald wieder Richtung Küste abgezweigt und zwar nach Seventeen-Seventy (auch als 1770 geschrieben) und Agnes Water. Zwei schöne Badeorte. Im heutigen 1770 hat James Cook 1770 zum ersten Mal das heutige Queensland betreten. Danach hat der Ort seinen Namen bekommen. Anschliessend wieder zurück zur Hauptstraße und weiter nach Bundaberg, lokal einfach Bundy genannt. Bundaberg ist die Hauptstadt des australischen Rums. Einfachheitshalber heißt die Marke auch gleich so. Eingekauft habe ich auch, aber keinen Rum, sondern Wasser und was zu Essen. Vor allem ersteres brauchte ich dringend wieder. Hab mich dann noch etwas in der Stadt aufgehalten, fast zu lange und es wurde allerhöchste Zeit einen Campingplatz anzufahren. Ausgesucht hatte ich den vorher schon. Er liegt an einem Schildkrötenzentrum. Dort am Strand sollen zwischen November und März nachts die Schildkrötenmamas ihre Eier ablegen und später die kleinen Schildkröten schlüpfen und ins Meer kriechen. Nur jetzt war er zu – der Campingplatz. Also zurück Richtung Stadt und zum nächsten. Inzwischen war es aber nach 18 Uhr und der Platz war zwar nicht prinzipiell geschlossen, wohl hatte aber die Rezeption Feierabend. So ging es mir noch bei einem weiteren. Da ich mit Frischwasser und Batteriestrom versorgt bin, bin ich Richtung Brisbane weitergefahren bis ein Rastplatz kam. Dort stehe ich nun und vor und nach mir sind auch noch andere für einen Halt über Nacht gekommen.

Hervey Bay

Freitag, 25.09.2015

Hervey Bay, Blick von einem Steg auf Campingplatz und Strand, bei Flut Im Hintergrund liegt Fraser Island

Die heutige Etappe ist etwas kleiner geraten. Ich habe noch einmal die Nähe zur Küste und das schöne Wetter genutzt.

Zunächst bin ich von meinem Rast- und Übernachtungsplatz südlich Bundaberg aus Richtung Maryborough gefahren. Da der Reiseführer Abstecher an die Küste empfohlen hat, bin ich einer Route, die von der Hauptstraße abzweigte gefolgt. Zuerst war ich in Burrum Heads und bin jetzt in Hervey Bay. Von hier aus gehen die Fähren nach Fraser Island. Dort werde ich nicht hinfahren. Das wäre mit dem Wohnmobil zu umständlich und zu zeitaufwändig. Hervey Bay ist ein Zusammenschluss mehrerer kleinerer Orte und erstreckt sich ewig lang an der Küste. Es ist ein Ferienort mit einem großen Angebot an Geschäften und mit einem ewig langen Strand und dahinter die Esplanade, die Strandpromenade, angeblich 18 km lang. Und zwischen dieser und dem Meer bin ich jetzt. In vorderster Campingplatzfront. Als ich ankam war der Abstand zum Wasser noch recht ordentlich und ich hatte bei meinem Bad im Meer einen breiten Strand. Es war Ebbe. Jetzt ist Flut. Vor meinem Stellplatz kommt noch ein schmaler Streifen Weg bzw. Rasen, dann eine angepflanzte Sandböschung und danach einiges tiefer gleich das Wasser. Wahrscheinlich ist es morgen Früh wieder weit draußen und der Strand wieder breit.

Das Angebot an Lokalen habe ich heute Abend genutzt mich wieder einmal mit Fisch bekochen zu lassen. War lecker. Ab morgen gibt es dann wieder die eigene Küche. Außerdem bekam davor die Mietwaschmaschine auf dem Platz etwas zu tun. Dank des kräftigen Winds von Meer ist inzwischen alles wieder trocken.

Noosa

Samstag, 26.09.2015

Hervey Bay am Morgen bei zurückgehendem Wasser Maryborough City Hall Maryborough School of Arts Maryborough Maryborough Mary Poppins deren Autorin in Maryborough geboren wurde Panoramasicht in der Nähe von Noosa Panoramasicht in der Nähe von Noosa urz vor dem Sonnenuntergang über dem Fluß, jetzt hat sie sich erst einmal hinter einer Wolke versteckt Ein Besucher direkt hinter meinem Wohnmobil am Strand am Strand

Als ich den Campingplatz in Hervey Bay heute Morgen verlassen habe war das Wasser noch am Zurückgehen, die Ebbe aber noch nicht erreicht. Ein Foto soll trotzdem zeigen wie sich der Strand bereits wieder verbreitert hat.

Erstes Ziel heute war Maryborough wo mir einige Gebäude recht gut gefallen haben. Eine Auswahl von Fotos gibt es hier im Blog. Maryborough ist die Geburtsstadt von Pamela Lyndon Travers, der Autorin von Mary Poppins. Letztere steht dann auch als Bronzefigur in der Stadt.

Weiter ging es nach Tin Can Bay. Bekannt für schöne Strände und Delfine die sich hier jeden Morgen zeigen. Letzteres wohl nicht ganz ohne Anreiz. Ort des Geschehens ist ein Lokal am Hafen. Das bietet eine Delfin-Fütterung gegen Teilnahmegebühr morgens früh an. Das Lokal macht um 7 Uhr auf. Besitzer von Eintrittskarten können dann im Lokal frühstücken, das ist natürlich nicht im Eintrittspreis enthalten. Zwischen 7:30 und 8 Uhr kommen dann die Delfine und holen sich ihr Frühstück ab. Wohl jeden Morgen ein lohnender Termin für Delfine und Veranstalter. Ich war natürlich erst weit nach 7 Uhr hier. Die Delfine längst wieder weg, die Ebbe auf Tiefststand und damit das Wasser weit draußen. Gelohnt hat sich der Abstecher nach Tin Can Bay trotzdem, denn im Ort war heute ein Seafood Festival. Ein Volksfest mit Fahrgeschäften, vielen Ständen und natürlich Seafood. Habe mir ein paar Austern und Garnelen schmecken lassen.

Als weiteren guten Grund die Hauptstraße zu verlassen hat der Reiseführer Noosa Heads empfohlen. Ursprünglich ein Treffpunkt von Hippies und heute ein beliebter Ferienort. Es sind Schulferien, es ist Wochenende und überall steht „no vacancy“. Habe hier auf dem Campingplatz am Noosa River wirklich den allerletzten Stellplatz ergattert. Eigentlich mehr ein großer Parkplatz und ohne Grünfläche. Aber mir reicht das für die Nacht zumal wohl alle anderen Plätze auch ausgebucht sind.

Direkt am Campingplatz fliesst der Fluß vorbei. Hier traf man sich am Spätnachmittag zum Sundowner und zum Angeln. Vor allem letzteres hat auch ein paar Vögel angezogen die wohl darauf warteten etwas vom Fang abzubekommen.

Kurz vor dem Erreichen von Noosa war ich noch zu einem Aussichtspunkt abgebogen. Von dort hatte ich wirklich einen tollen Rundumblick. Zwei Panoramabilder davon möchte ich euch nicht vorenthalten.

Über die Glass House Mountains nach Brisbane

Sonntag, 27.09.2015

Blick vom Glass House Mountain Lookout Blick auf die City von Brisbane Blick auf die City vom Fluß aus Vor den besseren Wohngebieten gibt es auch viele wasserstandsabhängige Bootsanleger Blick flußabwärts Ein Kreuzfahrtschiff geht auf große Reise Brisbane - alt und neu Brisbane - Baumgruppe in der Stadt Brisbane bei Nacht - ganz schön bunt

Nach Noosa hieß das Tagesziel heute Brisbane. Das heißt aber nicht, dass ich dorthin auf kürzestem und direktestem Weg gefahren bin. Der Reiseführer hat als lohnenswerten Abstecher die Glass House Mountains empfohlen. Das sind 16 isoliert stehende und bis zu 550 m hohe Felszacken aus erodierten Vulkanresten. James Cook hat diese 1770 vom Schiff aus gesehen, fühlte sich an eine Ansicht aus seiner Heimatstadt erinnert und nannte sie deshalb Glass House Mountains. Die Aborigines deuten diese Berg bis heute als eine Familie auf der Flucht. Egal welcher Name und an was sich der geneigte Betrachter erinnert fühlt, die Aussicht von diesem Lookout ist die Fahrt dorthin wert. Der kleine Rundweg um den Aussichtspunkt wäre es alleine nicht gewesen.

Noch einmal einige km und dann war Brisbane, oder Brissie endlich erreicht. Nach den Belegungserfahrungen von gestern bin ich als Erstes zum der Stadt nächstgelegenen Campingplatz gefahren. Wegen einem seit gestern bestehenden Problem mit der Wasserpumpe im Wohnbereich bin ich auf Infrastruktur angewiesen. Nicht nur, dass aus Wasserhahn und Dusche nichts kommt, auch die Toilettenspülung ist auf eine funktionierende Wasserpumpe angewiesen. Platz für mich war noch frei und anschließend wollte ich in die Stadt. Auf Empfehlung der Platzwartin mit dem Bus. Nur kaum stand der Campervan auf seinem Stellplatz zeigte Petrus, dass seine Wasserpumpe noch geht. Es regnete nicht, es goss. Erst einmal habe ich abgewartet, dann bin ich aber doch mit Regenjacke, Hut und für Notfälle einem Schirm losgezogen. Überall schoss das Wasser in Bächen über die Wege und Straßen um sich bereits in kleinsten Niederungen zu kleinen Seen zu sammeln. Überall im Land gibt es Warnhinweise auf mögliche Überschwemmungen mit Anzeigen der Wasserhöhe. Im trockenen Zustand kommen mir diese immer übertrieben vor. Aber jetzt kann ich verstehen, dass daraus schnell Ernst werden kann. Kaum war ich an der Bushaltestelle angekommen, hat der Regen nachgelassen. Und unten in der Stadt waren seine Auswirkungen schon kaum mehr sichtbar. Das Busticket mit 2 Stunden Gültigkeit habe ich gleich genutzt um meine Fahrt mit der Flußfähre fortzusetzen. Einmal bis zur äußersten Haltestelle kurz vor dem Hafen und wieder zurück. Hinzu war das Wetter schön. Zurück hat es wieder geregnet, aber nicht mehr gegossen. Brissie hat noch alte Bausubstanz. Nach dem 2. Weltkrieg ist aber auch sehr viel Neues entstanden. Und manchmal harmoniert beides ganz gut zusammen. Manchmal. Die Innenstadt war heute am Sonntag etwas leblos. Vielleicht komme ich morgen noch mal her.

Bei jedem administrativen Logon in meinen Blog wird mir die bisherige Anzahl der Besucher angezeigt. Bis gestern war sie noch dreistellig. Gerade eben war der aktuelle Stand 1005. Auch falls meine eigenen Zugriffe mitgezählt werden sollten, so war ich das nicht alleine. Von einigen weiß ich ja, dass sie gelegentlich in den Blog schauen. Aber ich weiß natürlich nicht wer hinter dieser Statistik alles steckt und wer wann zugreift. Ich hoffe, euch gefällt meine Schreiberei, vielleicht auch nur die Fotos. Für Anregungen bin ich offen. Entweder direkt über die Kommentarfunktion (Mail geht automatisch an mich) oder händisch über Mail oder WhatsApp an mich.

Unterwegs in Brisbane

Montag, 28.09.2015

Brisbane - Old Post Office Brisbane - Post Office Square mit Bahnhof im Hintergrund Brisbane - dieser Turm war lange Zeit das höchste erlaubte Gebäude der Stadt Brisbane - Blick vom Mount Coot-Tha Lookout Brisbane - Blick von der Kuripa Bridge Brisbane - Kuripa BridgeBrisbane - Kuripa Bridge

Nachdem ich gestern Brisbane nur zum Teil erkunden konnte, habe ich mich heute Morgen spontan entschieden noch eine Nacht in Brisbane dran zu hängen und einen weiteren Tag in der Stadt zu bleiben.

Nach den positiven Erfahrungen in Shanghai und Sydney habe ich wieder eine Hop-on Hop-off Tour durch die Stadt gebucht. Die besteht hier aus zwei Buslinien. Entstanden sind dabei viele Bilder. Aber nicht alle davon sind veröffentlichungswürdig. Eine kleine Auswahl habe ich hochgeladen.

Mt. Warning

Dienstag, 29.09.2015

Gold Coast, Strand, Blickrichtung Süd Gold Coast, Strand, Blickrichtung Nord mit einigen wenigen Hochhäusern Gold Coast, Paradis Beach mit dem Q1, 322 m hoch

Heute Morgen bin ich erst einmal Richtung Flughafen zum Sitz des Campervan-Vermieters in Brisbane gefahren. Mit meinem Problem mit der Wasserpumpe konnte mir geholfen werden. Letztendlich war die Ursache ein geschlossenes Ventil, entstanden durch verrutschte Töpfe und Pfannen da mir das Fahrzeug falsch eingeräumt übergeben worden war. Kleine Ursache, große Wirkung. Aber wissen muss man es erst einmal. Am Samstag war außerdem noch die AddBlue Warnanzeige angegangen, dass nachgefüllt werden müsste. Auch hier war es eine Falscheinstellung. Der Fehler hätte nie auftreten dürfen. Das Depot in Cairns hatte einen zu kleinen Wert eingestellt. Dieser Besuch bei Apollo hat mich mit Wegezeiten zwar heute Vormittag einige Stunden gekostet, aber er hat sich gelohnt. Wenigstens sind die Probleme kurz vor Brisbane aufgetreten. Das nächste Depot wäre in Sydney gewesen.

Danach Richtung Süden und einmal durch die Stadt. Hier sind die Hauptverkehrsstraßen mautpflichtig (wird automatisch erfasst). So habe ich wenigstens das gekaufte Mautkontingent etwas genutzt.

Während nördlich von Brisbane die Sunshine Coast liegt, liegt südlich davon die Gold Coast. Beides sind schöne Küstenabschnitte. Im Süden sind die Strände noch breiter. Großer Unterschied ist aber die Bebauung. An der Sunshine Coast sind die Gebäude in der Regel zweigeschossig, selten mehr. Die vielen privaten Häuser haben oft auch nur ein Stockwerk. An der Gold Coast sind die Besucherzahlen, und damit auch die Häuser wesentlich höher. Hier reiht sich ein Hotel- oder Appartementhochhaus an das andere. Größtes Wohnhochhaus Australiens ist das Q1 mit 322 m Höhe. In den Zentren ist sehr viel Unterhaltung geboten. Es ist das Strandurlaubsrevier schlechthin des südlichen Pazifik um Australien. Vielleicht vergleichbar mit Mallorca, einigen Zentren der Kanaren oder der Algarve in Europa. Gut, gesehen sollte man es einmal haben. Bis ich für mein Fahrzeug eine ausreichende Parklücke gefunden hatte war ich auch schon wieder in einem Randbereich. Der Ort Gold Coast besteht eigentlich aus einer größeren Anzahl von Einzelorten, die aber zusammen gewachsen sind. Er hat inzwischen eine halbe Million Einwohner, plus noch einmal 4,5 Mio. Touristen. Im Augenblick sind Schulferien in Australien. Damit ist alles ausgebucht und das Preisniveau ganz oben. Also schnell wieder weg und weiter.

Ich brauchte heute mal wieder Lebensmittel und war eigentlich im Vorbeifahren auf Ausschau nach einem Woolworth. Die haben i.A. riesige, sehr gut sortierte Supermärkte. Auf jeden Fall haben sie rein gar nichts gemein mit dem Woolworth in der Hirschstraße in Ulm, den ich zu meiner Schulzeit als Ramschkaufhaus erlebt habe. Statt einem Woolworth tauchte aber plötzlich ein Aldi auf. Schon zuvor hatte ich teilweise im Vorbeifahren das Emblem gesehen. Es ist das von Aldi Süd, was aufgrund der geografischen Lage ja auch naheliegend ist. :-) Also mal angehalten und rein. Der ausgewiesene Parkplatz lag hinter dem Laden. An der Einfahrt mal kurz geschaut, sah nach einem offenen Parkplatz aus. Also rein und dann gleich erkannt, dass der überwiegende Teil der Stellplätze, und vor allem die offizielle Zufahrt unter dem Laden lag, erlaubt bis 2,3 m Höhe. Mein Fahrzeug hat aber 3,2 m. Deshalb über die Ausfahrt auf die freie Parkfläche, dort gewendet und das Fahrzeug quer über mehrere Stellplätze gestellt. Die Frau, die gerade rausfahren wollte hat etwas verdutzt geschaut, aber da war ich schon drin. Der Laden selber machte vom Platzangebot her gegenüber dem deutschen Pendant einen großzügigeren Eindruck. Wahrscheinlich ist aber auch das Warenangebot geringer. Das Sortiment ist ähnlich wie bei Aldi Süd, die Preise kamen mir aber höher vor. Auch gegenüber Woolworth sah ich keinen preislichen Vorteil. Nun brauche ich nur geringe Mengen, und da auch nur Lebensmittel. Eigentlich wäre mal wieder Känguruh auf der Speisekarte dran gewesen. Das gab es aber nicht. Ich werde wahrscheinlich noch einmal Kleinigkeiten brauchen, ob ich dafür zu Aldi, oder doch wieder zu Woolworth oder Coles gehe weiß ich noch nicht.

Danach weiter weg von der Küste, trotz Grundrichtung Süd und Richtung Regenwald. Kaum kam ich dem näher, kam er auch schon - der Regen. Jetzt bin ich auf einem schön gelegenen Platz in Mount Warning im Wollumbin Rainforest Park. Nach der Ankunft wollte ich mir eigentlich noch etwas die Gegend anschauen bevor es dunkel wird. Da es aber schon wieder angefangen hatte zu regnen, habe ich dann den Blog geschrieben. Bevor ich mich in die Reichweite des WLANs vor der Rezeption begebe, geh ich aber vielleicht doch noch kurz schauen, koche dann und lade anschließend hoch. Ihr müsst also noch warten.

Brooms Head

Mittwoch, 30.09.2015

Unterhalb des Mt. Warning Blick auf den Mt. Warning Vergängliche Strandkunst in Byron Bay Aussichtspunkt südlich Lennox Head Aussichtspunkt südlich Lennox Head Aussichtspunkt südlich Lennox Head Tandem-Paraglider am Aussichtspunkt südlich Lennox Head

Nach dem Verlassen des Campingplatzes am Mt. Warning bin ich heute Morgen tiefer ins Tal die Straße hoch gefahren. Schon gleich bei der Einfahrt zum Campingplatz stand ein Schild, dass die Straße zum Mt. Warning für Wohnwagengespanne nicht befahrbar sei. Am Anfang war es noch moderat, doch dann ging es kräftig nach oben. In manchen Streckenabschnitten war die Straße nur einspurig, mit Haltebuchten. Ich hatte Glück und mir kam bei der Auf- und Abfahrt an den Engstellen keiner entgegen, so dass ich vor allem nicht zurück gemusst hätte. Ist mit meinem Fahrzeug auf kurvigen Straßen doch leicht etwas schwieriger. Manche Stellen waren auch sehr steil, so dass der Diesel kräftig zu arbeiten hatte. Oben gab es 2 Wanderwege. Einen kurzen Vogellehrpfad in den Regenwald und einen langen zum Gipfel. Vor dem langen wurde gewarnt. Über steile Treppen, 9 km, 4 Stunden Gehzeit. Ich habe mich abschrecken lassen und bin den kurzen gegangen. Nun, der war nicht der große Bringer. Aber vor den steilen Treppen hatte ich doch Schiss und mir fehlte die Zeit, da ich ja doch jeden Tag eine gewisse Wegstrecke fahren muss um nicht am Ende noch eine Langstrecke absolvieren zu müssen. Bei der Rückfahrt aus dem Tal ist noch ein schönes Bild vom Mt. Warning entstanden.

Nächstes Ziel war Byron Bay. Die Stadt ist der östlichste Punkt des australischen Festlandes. Einst war es ein Geheimtipp bei Rucksackreisenden aus aller Welt. Heute ist es ein normaler australischer Ferienort mit einem breiten Strand.

Weiter ging es erst einmal an der Küste entlang. Südlich Lennox Head gab es einen hoch gelegenen Aussichtspunkt mit schönen Blicken hinunter auf die Küste. Und es gab dort einen Stützpunkt für Tandem-Paraglider-Flüge. Dabei konnte ich 2 Starts aus nächster Nähe verfolgen.

Hinter Ballina führt die Straße wieder weg von der Küste und teilweise über den M1 Pacific Highway. Ich war langsam auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Nachdem ich volle bzw. leere Tanks und volle Batterien hatte, wäre ich auch wieder mal eine Nacht mit einem Rastplatz ausgekommen. Nur mir hat keiner gefallen. Alle waren sie sehr dicht an der Straße und laut. So bin ich schließlich einem Schild zu einem Campground gefolgt. Irgendwie muss ich aber mal einen Abzweig übersehen haben. Auf jeden Fall zog sich die Strecke immer mehr. Nachdem ich am Nachmittag neben dem Highway auf dem Grünstreifen bereits einmal ein Wallabie gesehen hatte, ist mir auf dieser Irrfahrt fast noch ein Känguru ins Auto gesprungen. Ich musste kräftig bremsen und das Känguru hat versucht seinen Kollisionskurs zu ändern. Im Spiegel hatte ich den Eindruck, dass es dabei gestürzt ist. Ich hoffe, es ist ihm nichts passiert. Konnte leider nicht anhalten und zurück laufen. Der Größe nach muss es ein weibliches Tier gewesen sein. So habe ich heute doch endlich mal aus etwas mehr Nähe Kängurus und Wallabies gesehen, und vor allem lebendige.

Irgendwann war ich dann an der Küste, und zwar in Brooms Head. Einem kleinen Ort zwischen Meer und Nationalpark. Die Rezeption des Campingplatzes hatte zwar schon zu, obwohl es noch nicht 18 Uhr war, aber ich habe neben dem Verwaltungsgebäude den Park Manager getroffen. Der war sehr hilfsbereit und ich habe einen Platz. Wenn die Wagentüre auf ist höre ich die Branduung. Morgen Früh will ich dem Tipp des Managers folgen und noch etwas am Strand spazieren gehen. Nur eines hat der Platz nicht, Wifi. Und auch der Ort ist vom Mobilfunknetz weitestgehend ausgespart. So müsst ihr mit dem Upload des heutigen Beitrags halt warten.

Gestern hatte ich vergessen zu bemerken, dass ich südlich Brisbane die Grenze zwischen Queensland (QLD) und New South Wales (NSW) überfahren habe und jetzt wieder in NSW bin.

Coffs Harbour

Donnerstag, 01.10.2015

Aussichtspunkt bei Sawtell Aussichtspunkt bei Sawtell

Einem Tipp des Park Managers von gestern Abend folgend habe ich heute Morgen einen ausführlichen Strandspaziergang gemacht. Direkt vor dem Campingplatz waren Badegäste. Auf meinem Weg Richtung Norden war ich aber schnell allein. Das heißt fast. Ein Ehepaar mit Hund ist mir entgegen gekommen und recht einsam lagen noch 2 Frauen am Strand. Gedreht habe ich, als der Sandstrand, oder das was bei steigendem Wasser übrig war immer weniger wurde. Auf dem Rückweg waren noch die 2 Frauen da, sonst niemand. Vor dem Campingplatz wieder Badende und Surfer. Wobei sicher nicht alle vom Campingplatz waren. Aber da muss jeder durch, da er auf der gesamten Länge zwischen Ort und Meer liegt.

Nächstes Ziel war Grafton. Dabei hat sich heraus gestellt, dass der Platz auf dem ich schließlich gelandet war offensichtlich der war, auf den der Hinweis am Highway Bezug genommen hatte. Das Navi führte mich auf jeden Fall auf demselben Weg zurück. Und das Känguru war auch nicht mehr da. War also nichts passiert. Aber wir waren ja auch nicht kollidiert.

Grafton selbst, vom Reiseführer positiv kommentiert, war nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Die mitgeführte Kamera blieb unbenutzt. Weiter ging es wieder zur Küste, Richtung Coffs Harbour. Kurz davor ein großes Einkaufszentrum. Ich brauchte ja noch Nachschub. Also ein kurzer Stopp. Stopp ja, aber kurz ist er nicht ausgefallen. Es wurde Zeit, was für die Nacht zu suchen. Bei der Einfahrt nach Coffs Harbour war mir eine Einfahrt zu einem Holiday Park aufgefallen. Zu ihm sollte ich später zurück kehren. Erst einmal durch die Stadt und weiter Richtung Küste. Bei Sawtell kam ein Aussichtspunkt. Schöne Aussicht, aber ein Übernachtungsplatz war nicht zu sehen. Zuerst wollte ich wieder ins Landesinnere. Doch dann bin ich doch zu dem Holiday Park zurück gefahren und da bin ich jetzt. Den Straßenlärm hört man deutlich. Aber noch sind ja alle Luken offen.

Derzeit sind nicht nur Ferien. Mit einem bank holiday am Montag steht auch noch ein langes Wochenende an. Die Rezeption heute Morgen hat mich schon darauf hingewiesen unbedingt vorab zu reservieren. Das habe ich dann heute unterwegs telefonisch probiert. Für die letzten 2 Nächte im Campervan habe ich was in den Blue Mountains nordwestlich Sydneys. Aber für die 2 Nächte davor war ich bisher erfolglos. Die einschlägigen Telefonnummern aus meinem Reiseführer habe ich weitestgehend durch. Auf dem Platz heute habe ich mich schon mit einem weiteren Campground-Verzeichnis versorgt. Zu allem Überfluss läuft auch noch meine Mobilfunkflat für Telefon und Internet am 4.10. aus. Ob sich für die 2,5 verbleibenden Tage einen neue lohnt ist fraglich. Ausserdem habe ich seit dem Flughafen in Sydney auch keinen Vodafone Shop oder Vodafone Karten mehr gesehen. Falls ihr zwischen dem 4. und dem 8.10. also nichts von mir hören solltet, so kann es u.a. mit am fehlenden Mobilfunkzugang liegen.

Crescent Head

Freitag, 02.10.2015

Leuchtturm am Smoky Cape Aussicht vom Skoky Cape Aussicht vom Skoky Cape Aussicht vom Skoky Cape Kängurus Kängurus bei der Siesta Mutter mit Kind, die Beine hängen aus dem Beutel Känguru in Fresshaltung neugierig oder vorsichtig beobachtend? 

Über den Pacific Highway ging es heute wieder weiter nach Süden. Wobei der Name täuscht. Die Straße verläuft ein gutes Stück von der Küste entfernt und an letztere kommt man nur über Stichstraßen. Irgendwie hatte der Abschnitt heute sehr viele Baustellen mit Geschwindigkeitsbegrenzung 80 oder 60 km/h. Ansonsten sind auf Fernstraßen meist 100 km/h erlaubt, auf sehr gut ausgebauten sogar 110 km/h. Und so habe ich mich irgendwann verleiten lassen einer touristic route zu folgen, zumal die wieder auf den Highway münden sollte. Die Strecke war abwechslungsreich und hat sich gelohnt, auch wenn sie mich sicher Zeit gekostet hat. Ein weiterer Stich führte zum Smoky Cape Lighthouse hoch über der Küste. Der Name stammt wieder mal von James Cook. Als er mit der Endever hier vorbeisegelte sah er den Rauch der Feuer der Ureinwohner. Die Aborigines haben für dieses Kap sicher einen ganz anderen Namen. Der Leuchtturm war schön und die Aussicht noch schöner. Auf ihrer Wanderung gen Norden sollen hier auch Wale zu sehen sein. Ich habe keine gesehen, aber es war auch nicht die richtige Jahreszeit. Die Wale waren wahrscheinlich längst durch.

Die nächste Stichstraße von der touristic route führte wieder zu einer Bucht. Die war zwar nicht schlecht, aber nach der n+ersten wird man halt anspruchsvoll. Gelohnt hat es sich aber trotzdem sehr. Denn plötzlich stand da ein Känguru. Und kurz darauf habe ich auf einer anderen Wiese gleich eine ganze Herde gesehen. Bewaffnet mit der Kamera bin ich zu Fuß näher ran. Die Kängurus haben es registriert, waren es hier aber wohl gewohnt. So bin ich ganz dicht ran gekommen und konnte viele Bilder machen. Ein Teil davon landet im Blog. Es waren weibliche Tiere, teilweise mit Nachwuchs im Beutel.

Die nächste Straße führte mich nach Crescent Head. Hier gab es die benötigte Tankstelle, aber die in meiner Karte eingezeichnete Straße an der Küste entlang habe ich nicht gefunden. Wahrscheinlich habe ich an der falschen Stelle gesucht. Aber beim Zurückfahren bin ich an einem Campingplatz vorbei gekommen und sah unbelegte Stellplätze. Also Auto geparkt und zu Fuß zurück zur Rezeption des Campingplatzes. Zu vergeben hatten sie nur einen Stellplatz, und den auch nur für eine Nacht. Aber ich habe zugegriffen und bin für diese Nacht hier. Wifi gibt es nicht und an meinen Stellplatz strahlt auch kein Mobilfunknetz. So müsst ihr auf den Upload bis wahrscheinlich morgen warten.

Crescent Head ist wohl ein beliebtes Ziel für Surfer. Am Kap kommen schräg lange Wellen rein die einen längeren Ritt erlauben. Und auf der anderen Seite des Flusses zieht sich ein ellenlanger Sandstrand hin. Heute Nachmittag habe ich da eine lange Strandwanderung gemacht bis mir der Wind zu kalt wurde.

Raymond Terrace

Samstag, 03.10.2015

  Hunter River vor Raymond Terrace Sonnenuntergang vor meinem Stellplatz Raymond Terrace, Hunter River - die Sonne ist weg, es dämmert, aber der Horizont bleibt noch lange rot

Nachdem ich in den letzten Tagen etwas gebummelt hatte, musste ich heute Land gewinnen. Durch den zweitägigen Aufenthalt am Schluss in den Blue Mountains fehlt mir außerdem ein Reisetag. Bisher war ich immer von der Entfernung nach Sydney als Anhaltspunkt für die Entfernung in die Blue Mountains ausgegangen. Liegt ja in etwa auf derselben Breite, die Blue Mountains sogar einen Tick nördlicher, dafür aber auch westlicher. Der Blick aufs Navi heute Morgen nach Eingabe der morgigen Zieladresse war ernüchternd. Über 520 km, deutlich mehr als nach Sydney. Also muss heute mindestens die Hälfte gefahren werden.

Nach Port Macquarie habe ich mir dann doch einen Abstecher erlaubt und mittags brauchte ich einen Kaffee, und wahrscheinlich eine Pause. Das Café hat als Lunch-Angebot fish and chips für 10 A$ angeboten. Da konnte ich nicht widerstehen. Wird wohl auch das letzte Mal fish and chips in Australien gewesen sein. Es dauerte etwas bis alles frisch zubereitet war. Am längsten der Kaffee! Das Essen kam auf einem Teller auf dem in Deutschland normalerweise eine Pizza serviert wird. Der Teller war voller Pommes, schön große, und obendrauf der Fisch. Der ging diagonal von einem Tellerrand zum anderen. Da braucht man sich über die 10 A$ (ungefähr 6,50 €) nicht zu beschweren. Ich hab es fast nicht geschafft und hinterher fast bereut dass ich mittags was gegessen habe. Mache ich sonst nicht. Und wenn, dann lasse ich das (warme) Abendessen weg. Kann ich heute aber nicht, denn die Vorräte müssen weg.

Danach weiter auf dem Pacific Highway. Irgendwann meinte das Navi es sei Zeit abzubiegen. Ich habe dem Gerät vertraut und bin abgebogen. Am Anfang etwas zickzack, aber es ging westwärts. Irgendwann führte eine Brücke über einen Fluss und darunter ein großer Parkplatz. Nach ein paar km habe ich umgedreht und bin zurück gefahren. Es war ein Picknickplatz mit einer Rampe um Sportboote zu Wasser zu lassen. Entsprechend war das Publikum. Von einem Verbotsschild, dass man hier nicht übernachten darf war nichts zu sehen. Meine 50% hatte ich heute absolviert. Ob ein so schöner Platz noch einmal kommen würde war ungewiss. Zumal danach wieder landwirtschaftlich genutzte Gebiete kamen. D.h. Privatgrund und Zäune darum herum. Auch wenn es noch früh am Nachmittag war, ich bin geblieben und habe es bisher nicht bereut. Das Städtchen war nicht weit. Am dortigen Park am Fluß stand das Verbotsschild und Google Maps hat mich schließlich darüber aufgeklärt wo ich bin. In Raymond Terrace, am Zusammenfluß von Hunter und Williams River. Und letzterer ist direkt vor meinem Stellplatz. Nach dem Spaziergang am Ufer habe ich mich ans Ufer in die Sonne gesetzt bis letztere unterging. Dann wurde es auch kühler.

Morgen endet mein australischer Mobilfunkvertrag. Verlängert habe ich ihn nicht mehr. Sollte ich eine Möglichkeit haben Blogbeiträge hochzuladen, so könnt ihr noch bis einschließlich 5.10. zeitnah etwas von mir hören. Danach ist erst einmal Sendepause. Am 6. in Sydney bräuchte ich Mobilfunk und den 7. verbringe ich im Flieger. Bis ich dann in Hilo hoffentlich wieder Wifi habe, wird es bei euch dann schon der 8.10. sein. Denn mit Überfliegen der Datumsgrenze ändert sich mein Zeitunterschied von MESZ+8 auf MESZ-12.

Blackheath

Sonntag, 04.10.2015

Blackheath - im Busch nahe dem Campingplatz Blackheath - im Busch nahe dem Campingplatz Blackheath - im Busch nahe dem Campingplatz 

Meine letzte Nacht an Hunter und Williams River war wunderbar. Vom Verkehr schräg über mir habe ich nachts nichts gehört. Als ich heute Morgen raus bin um den Gashahn zu öffnen (für Warmwasser und später zum Kaffee kochen) und etwas Gymnastik zu machen waren schon die ersten Angler am Fluss, bzw. den Flüssen.

Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Blue Mountains. Mal links, mal rechts und plötzlich war ich wierder auf der M1. Außer dass ich den schönen Übernachtungsplatz gefunden habe, hat die Route des Navi hier nicht wirklich Sinn gemacht. Aber das ist mir nicht zum ersten Mal so gegangen. Der Algorithmus ist etwas gewöhnungsbedürftig und bedarf bisweilen der manuellen Korrektur. Leider enthält die Ansicht keine Übersicht, so dass der Routenverlauf nicht sichtbar ist.

Die Route führte durch Sydney, oder zumindest Randbereiche davon. Es herrschte sehr dichter Verkehr. In Gegenrichtung noch mehr als in meiner. Ich war schon vorgewarnt worden am Nachmittag auf keinen Fall in die Stadt zu fahren. Heute ist eines der Endspiele der Australian Football League. Das hat nichts mit Soccer, also dem deutschen Fußball zu tun. Der spielt hier keine Rolle. Dafür vergehen keine Fernsehnachrichten ohne Football.

In Sydney habe ich auch noch mal nachgetankt. Beim Aussteigen kam mir warme Luft entgegen, 30° und Sonne. Beim weiteren Weg in die Blue Mountains sollte sich das ändern. Bei der Ankunft in Blackheath war es deutlich kühler, bedeckt und windig. Dafür liegt das hier auch auf ca. 900 m.

Die Infrastruktur auf dem Campingplatz habe ich genutzt noch einmal Wäsche zu waschen und auch gleich im Wind zu trocknen. Derweil bin ich zu einer Wanderung in den Bush aufgebrochen. Zuerst ging es kräftig nach unten und dann noch viel mehr nach oben. Ein schöner ursprünglich belassener Wald. Außer einigen Vögeln habe ich aber keine Tiere zu Gesicht bekommen.

Blackheath und Blue Mountains

Montag, 05.10.2015

Panorama bei Blackheath Panorama bei Blackheath Panorama bei Blackheath Blume im Wald Blumen im Wald Rhododendron in Blackheath Rhododendron in Blackheath Blackheath Blackheath Panorama mit den Drei Schwestern (links) 

Heute ist Labour Day. Ein Feiertag in Australien und der letzte Tag eines langen Wochenendes. Auf dem Campingplatz herrschte heute Morgen geschäftiges Einpacken. Entsprechend sah es anschließend auf der Straße aus. Stop and go Richtung Sydney. Ich war in der näheren Umgebung etwas in den Blue Mountains unterwegs - mit dem Auto. Eine Auswahl an Bildern wird hochgeladen.

Zwischendurch und anschließend war ich noch in Blackheath. Nicht groß aber recht schön. Sie gilt als die Rhododendron Stadt. Das große Rodo Fest ist im November, aber schon jetzt blühen sie überall kräftig. Und zwar nicht nur als Büsche wie bei uns, sondern auch als große Bäume. Insgesamt blüht und sprießt alles und die Vögel sind kräftig am Zwitschern und Werben. Es ist Frühling!

Nach meiner Rückkehr und einem Espressobesuch in einem Café der Stadt habe ich mich langsam ans Ausmisten und Einpacken gemacht. Bis auf das was morgen Früh noch rein muss ist der Koffer komplett. Das Fahrzeug innen säubern muss ich morgen Früh noch, genau wie den Abwassertank und die Toilettenkassette entleeren. Dann kann es zurück gehen zum Vermieter in Sydney zur Fahrzeugübergabe.

Zurück in Sydney

Dienstag, 06.10.2015

Vieles hattte ich ja gestern schon vorbereitet, aber zumindest die Fahrzeuginnenreinigung, sowie das Entleeren des Abwassertanks sowie der Toilettenkassette war heute Morgen noch zu erledigen. Dann ging es los Richtung Sydney. Noch einmal gut 120 km. Die Rückgabestation außerhalb der Stadt habe ich dank Navi gut gefunden. Kurz davor wieder vollgetankt. Es gab ein paar Diskussionen wegen Kratzern seitlich und auf dem Dach die bei meiner Übernahme nicht dokumentiert worden waren. Ich hatte Kontakt mit niederen Bäumen. Deshalb konnte ich nicht ausschliessen, dass die Kratzer bei mir entstanden waren. Der Apollo Angestellte hat sich aber viel Mühe gemacht und alte Protokolle durchgeschaut und da waren sie bei einer Übergabe in Sydney schon einmal dokumentiert worden. Wohl im Gegensatz zu anderen Stationen benützt Sydney Spiegel um aufs und unter das Fahrzeug zu schauen. Die alte Aufzeichnung hat aber wohl einigen Verwaltungsaufwand gespart. Der Angestellte war sichtlich erleichtert. Dank Vollkasko habe ich das entspannter gesehen.

Anstatt mit dem Taxi in die Stadt zum Hotel zu fahren, habe ich den Bus nach Rockdale und von dort den Zug bis Kings Cross, wenige hundert Meter vom Hotel genommen. Werde so morgen Früh auch zum Flughafen fahren.

Hier hat am Sonntag die Sommerzeit begonnen. Hatte das gar nicht mitbekommen, da viele öffentliche Uhren noch in der alten Zeit leben. Gut, dass ich es noch gemerkt habe, das hätte sonst morgen knapp werden können.

Das war ein Monat Australien. Interessant und schön mit vielen Eindrücken. Ich habe viel gesehen. Gemessen an der Größe des Landes aber nur einen winzig kleinen Teil. Morgen kommt erst einmal ein langer Reisetag. Und dann bin ich gespannt auf Hawaii.

Hilo, Big Island Hawaii

Mittwoch, 07.10.2015

Aloha !

Heute war ein langer Tag. Eigentlich waren es zwei, aber beide mit demselben Datum.

Am Mittwoch, 7.10. habe ich nach einem sehr kurzen Frühstück kurz nach 7 Uhr Ortszeit (MESZ+9) das Hotel in Sydney verlassen und bin zum nahegelegenen Bahnhof Kings Cross gelaufen. Von dort aus ging es mit dem Zug (einer Mischung aus S- und U-Bahn, nur langsamer als die deutschen Pendants) mit einem Mal umsteigen zum Internationalen Flughafen. Abflug um 10:30 laut Plan, real 15 min. später. Ziel war Seoul. Geplante Ankunft 19 Uhr Ortszeit (MESZ+7). Weiterflug um 20 Uhr nach Honolulu. Also eh schon knapp. Die Anfangsverspätung aus Sydney hat sich bis Seoul noch etwas aufgebaut. Zu allem Überfluss war in Seoul dann auch noch das Gate belegt. Weitere 5 min. Wartezeit. Real waren wir dann um 19:30 da. Ich habe so schnell wie möglich versucht aus der Maschine zu kommen. Die eingeweihte Stewardess hat gleich einen bereitstehenden Bodenmitarbeiter der Asiana alarmiert und der hat mich im Laufschritt durch den Rüssel begleitet. Oben stand bereits eine Asiana Mitarbeiterin mit einem Schild mit meinem Namen in der Hand. Englisch konnte sie wohl keines, aber sie hat mir signalisiert zu folgen. Ein weiterer asiatischer Fluggast hat sich angeschlossen. Im Laufschritt durch den nicht ganz kleinen Flughafen, Rollbänder zur Beschleunigung nutzend. Dann durch die Sicherheitskontrolle, die hatten es nicht ganz so eilig, und im Laufschritt weiter bis der restliche Weg eindeutig war und die Asiana Mitarbeiterin in ihrem wahrscheinlich einzigen Englisch die Gatenummer nannte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meinem Alter noch einmal im Laufschritt einer jungen Dame hinterher renne.   Das Gate war noch offen und es kamen noch etliche nach mir. Ich hatte es geschafft, ob mein Koffer auch, das wusste ich noch nicht.

Aus den geplanten 20 Uhr Abflug ist 20:15 geworden. Mir eher recht. Das gab meinem Koffer etwas mehr Zeit. Und weiter ging der Flug über Japan Richtung Südosten. Irgendwann war der Tag dann entweder zu Ende, oder wir hatten zuerst die Datumsgrenze erreicht. Auf jeden Fall begann Mittwoch, der 7.10. von Neuem. Und so bin ich bei einem Abflug um 20:15 (MESZ+7) am gleichen Tag um 10:40 (MESZ-12) am Ziel gelandet.

Die Einreiseformalitäten dauerten, wie in den USA nicht unüblich, lange. Man hat mich rein gelassen. Mein Koffer stand schon längst neben dem Gepäckband, zusammen mit den anderen dieses Fluges. Auch der Zoll hat mich mit meiner Reisevergangenheit und immer noch 0,5 kg äthiopischem gerösteten Kaffee (ein Geschenk des Reiseveranstalters) im Gepäck ziehen lassen.

Dann musste ich mich durchfragen. Zuerst nach dem richtigen Ausgang. Dann nach dem domestic terminal. Erwischt habe ich dabei einen in Hilo wohnenden Polen der denselben Weg wie ich hatte. Er hat mich auch durch die chaoitschen Prozeduren der Hawaian Airlines geleitet.

Dann wieder warten. Ein Flug über die Inseln mit schönen Aussichten. Ankunft in Hilo auf Big Island Hawaii. Beim Autovermieter das gebuchte Auto abgeholt, ein fast nagelneues Ford Mustang Cabrio. Dank Navi war auch das gebuchte Hotel leicht gefunden. Kurzes Umziehen auf leichtere Kleidung und dann bin ich noch einmal in die Stadt. Nicht groß aber ganz nett. Bilder gibt es von heute keine da es wegen bedecktem Wetter hier schon dämmrig wurde.

In der Stadt war ich noch was Essen. Jetzt noch kurz Blog und vielleicht ein paar Mails erledigen und dann werde ich schlafen gehen. Wie wohl auf dieser Insel nicht unüblich, herrscht ein kräftiges Froschkonzert. Neben dem Bett liegen schon Ohrstöpsel bereit. Ich werde es erst einmal ohne versuchen.

Hilo, Südküste und Volcano

Donnerstag, 08.10.2015

Blick aus meinem Zimmer in Hilo Blick in den Hotelgarten in Hilo Hilo - Blick vom Hotel Richtung Meer Hilo Hilo - Rainbow Falls Hilo - Rainbow Falls mit Regenbogen Hilo - an den Rainbow Falls Hilo - an den Rainbow Falls Schwarzer Strand an der Südküste erkaltete Lava an der Südküste Südküste Südküste Der Krater im Volcano Park bei Nacht Mein Auto für Big Island Hawaii Mein Auto für Big Island Hawaii 

Heute Morgen war ich zunächst in Hilo unterwegs. Zuerst in der Stadt und dann an den Rainbow Falls. Anfänglich nicht sichtbar haben sie von der Seite dann doch ihrem Namen Ehre gemacht.

Danach bin ich Richtung Südostküste gefahren. Im Süden habe ich eine Anhalterin mitgenommen die zu Fuß unterwegs war. Ihr Weg war dann doch etwas weiter, aber so bin ich in einen interessanten Teil der Küste und, dank eines Tipps von ihr, an einen schwarzen Strand gekommen. An einen solchigen komme ich weiter westlich in den nächsten Tagen zwar wahrscheinlich nochmal, aber das war schon recht eindrucksvoll über die schwarze, erkaltete Lava zu gehen.

Dann wurde es allmählich Zeit in Richtung meines nächsten Quartiers aufzubrechen da ich dort zwischen 16 und 18 Uhr, auf jeden Fall aber vor Einbruch der Dunkelheit eintreffen sollte. Es handelt sich um ein Bed & Breakfast das irgendwo zwischen Wäldern und Farmen liegt. Straßenbeleuchtung gibt es nicht und das Navi kennt auch nur den Weg bis zur vorletzten Straße. Zum ersten Mal bei Nacht wäre das wirklich schwierig geworden.

Während den Tag über das Wetter schön und bis zum frühen Nachmittag sehr sonnig war, ist es dann aber etwas eingetrübt, das Verdeck konnte aber weiterhin unten bleiben. Erst kurz vor Volcano hat es angefangen zu regnen und ich musste ganz schnell rechts ran fahren um das Dach zu schliessen.

Anscheinend geht es z.Z. etwas ruhiger zu. Auf jeden Fall war nicht nur das von mir gebuchte Zimmer, sondern auch ein größeres, fast schon ein Appartement, in einem Nebengebäude frei. So erhielt ich einen Upgrade. Dafür ist hier aber das Wifi etwas schwach und ich werde zum Kommunizieren wohl jedesmal zumindest vor die Haustür, oder sogar in den Speiseraum gehen müssen. Das könnte den Upload ggf. auch immer etwas bis zum Frühstück verzögern.

Nach einem thailändischen Abendessen in Volcano (Tipp der Vermieterin) war ich noch im Nationalpark um bei Nacht einen Blick auf den Krater zu werfen. Dies war beeindruckend. Morgen bei Tag ist wahrscheinlich viel weniger zu sehen. Das beste meiner Bilder befindet sich im Upload.

Volcano National Park

Freitag, 09.10.2015

Volcano National Park mit dem rauchenden Kilauea Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater, Spalte in der Lava Wildhühner Volcano National Park - Blick in einen weiteren Krater Volcano National Park - Blick in einen weiteren Krater Nene - die hawaiianische Wildgans und Wappentier Volcano National Park - Südküste Volcano National Park - Lavaformation an der Südküste 

Einziger Programmpunkt heute war der Volcano National Park, nur wenige Meilen von meinem B&B entfernt gelegen. Im Park sind noch Vulkane aktiv und hier gab es in den letzten gut 50 Jahren mehrere große Eruptionen. Auch derzeit fließt Lava, allerdings nicht bis ins Meer und nicht in einem der Öffentlichkeit zugänglichen Gebiet. Der Kilauea Caldera, von dem ich gestern bereits Nachtaufnahmen gemacht habe, stößt zwar derzeit keine Lava aus, hat in seinem Inneren aber einen glühenden Lavasee, was man nachts sieht. Außerdem gibt er giftige Gase ab, so dass Teile um den Krater für die Öffentlichkeit gesperrt sind.

Der kleine Ort Volcano liegt zwar ganz dicht an den aktiven Vulkanen, ist aufgrund seiner Lage nördlich und etwas oberhalb aber nicht von Lava- und Gasaustössen betroffen. Die Lava zieht nach Süden Richtung Meer und die Gase nach Südwesten und dann die Westküste hoch.

Zuerst war ich heute im Kilauea Iki Crater. Dieser ist erkaltet und man kann in den Krater hinuntersteigen, über den Kraterboden wandern und als Rundweg auf der anderen Seite wieder aufsteigen und zum Parkplatz zurück gehen. Der Abstieg beträgt 122 m und der Rundweg ist 6,4 km lang. Beeindruckend wie die Lava teilweise einen fast glatten Boden geschaffen hat, dann aber auch wieder durch Druck aufgebrochen oder gestaucht wurde. Selbst Lavaspalten gibt es.

Nach diesem Krater habe ich mir noch ein paar weitere von oben angesehen und bin anschließend die Chain of Craters Road bis zur Küste gefahren. Hier an der Südküste ist die Straße nicht durchgehend. Zwischen der Straße aus dem Nationalpark und dem Punkt, an dem ich gestern umdrehen musste, führt nur eine geschotterte Evakuierungsstraße durch das aktuelle Lavagebiet. Im Falle eines großen Ausbruchs würde über dieses Gebiet Lava ins Meer fliessen.

Nach dem Abendessen war ich noch einmal am Aussichtspunkt auf den Kilauea Caldera. Es kamen dichte Dampfwolken aus dem Krater und es wurde vor den Gasen gewarnt. Die heute entstandenen Bilder sind nicht besser als das von gestern, also lasse ich sie weg.

Volcano National Park und Naalehu

Samstag, 10.10.2015

Einfahrt zur Volcano Ranch B&B Volcano National Park - Abstieg in den Krater zum Thurston Lava Tunnel Volcano National Park - Thurston Lava Tunnel Volcano National Park - Kílauea Caldera Volcano National Park - Kílauea Caldera Vulcano National Park - Blick zum Mauna Loa Vulkan, 4169 m

Heute Morgen Checkout in der Volcano Ranch B&B. Dabei habe ich mir das Gelände mal bei Tageslicht angesehen. Das Grundstück ist ausreichend groß, so dass nicht nur für Gäste, sondern für eine ganze Menge Tiere Platz ist; Ziegen, Gänse, Hühner und wohl auch ein Pferd und ein Esel.

Anschließend bin ich noch einmal in den Volcano Nationalpark gefahren um mir einen Teil dessen anzusehen, das ich gestern nicht mehr geschafft hatte. Unter anderem war ich im Thurston Lava Tube, einem Tunnel durch die Lava am Grund eines Kraters. Zuerst kam ein Abstieg in den grünen Regenwald im Trichter und dann der Tunnel. Danach habe ich mir den Kílauea Caldera mal bei Tageslicht angesehen. Er heißt Caldera und nicht mehr Krater aufgrund seiner Größe, über 3 Meilen im Durchmesser. Zusammen mit anderen Kratern gehört er zum Kílauea Vulkan. Neben der Aussichtsplattform ist eine nicht zugängliche Beobachtungs- und Forschungsstation, sowie ein Museum. Dieses war sehr interessant mit Informationen zu den hawaiianischen Vulkanen, deren Entstehung, aktuelle und frühere Aktivitäten und zur Lava. Leider ist danach das Wetter schlechter geworden. Ich habe es für einen informativen Film über den Nationalpark und einen Kaffee in der Volcano Lodge mit Blick auf den Kílauea Caldera genutzt.

Nachdem das Wetter nicht besser werden wollte bin ich Richtung Südwesten zum nächsten Quartier in Naalehu aufgebrochen. Hier habe ich auch wieder mal eine Internetverbindung im Zimmer und kann deshalb den Blog schon früher hochladen.

Naalehu und Südwestküste

Sonntag, 11.10.2015

Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu  Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu - Meeresschildkröte im Wasser Black Sand Beach östlich Naalehu - Meeresschildkröte an Land Ka Lae (South Point) am Ka Lae (South Point) am Ka Lae (South Point) Green Sands Beach Green Sands Beach Green Sands Beach 

Nach dem Frühstück bin ich von Naalehu zuerst ein Stück Richtung Osten gefahren. Dieser Strand ist nich nur bekannt wegen seines schwarzen Sandes, den haben andere auch, sondern auch als Brut- und Ruheplatz für verschiedene Arten von Meeresschildkröten. Die Bucht selbst ist schon sehr schön mit dem schwarzen Strand, dahinter Palmen und wiederum dahinter im stehenden Wasser verschiedene Arten von Blumen.

Auffallend war, dass im Wasser mehr Badende mit Schnorchel unter als schwimmend über Wasser waren. Außerdem standen auch schon zwei mit Stativ und Kamera bewehrte mit Blick aufs Wasser. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass da hin und wieder kurz etwas aus dem Wasser ragte. Erst nach längerem beobachten konnte ich es mal als Fuß, mal als zum Atmen auftauchender Kopf und mal als Teil eines Schildkrötenpanzers identifizieren. Und irgendwann kam eine Schildkröte ganz aus dem Wasser um sich am Strand auszuruhen. Offensichtlich ist dies ein bei Schildkröten beliebter Platz, denn er war extra mit Steinen abgegrenzt. Um alle Smartphone-Kamera bewehrten Touristen hinter die Barriere zu bringen brauchte es aber die Aufforderung eines Tierbeobachters.

Nächstes Ziel war die südliche Spitze von Big Island, damit der Hawaii Inselgruppe und südlichster Zipfel der USA. Diese Halbinsel liegt fast ganz im Südwesten. Ich war zumindest an diesem südlichen Ende nicht der Einzige. Da das Wasser an den steilen Klippen kristallklar war, waren einige über eine Leiter hinunter ins Wasser gestiegen, manche verbotenerweise auch gesprungen. Außerdem waren heute zum Sonntag auch einheimische Angler hier. Ich vermute die Südspitze an dem Seezeichen (siehe Bild). Dort war es ruhiger, da Strand und Wasser nicht zum Baden geeignet. Nur ein paar einsame Angeln waren zu sehen. Ob die zugehörigen Angler hinter Felsen verborgen saßen, oder ob alle Angeln zwei Männern gehörten, die es sich unterhalb des Seezeichens bequem gemacht hatten, war nicht auszumachen. Möglicherweise war ich aber für kurze Zeit der am südlichsten auf Hawaii und den USA stehende Mensch.

Wieder ein paar Meilen östlicher dieser Südspitze soll es einen von insgesamt vier grünen Stränden auf der Erde geben. Hin kommt man für ein kurzes Stück mit dem Auto und dann zu Fuß oder einem Shuttle-Servicce mit Pickups von Einheimischen. Ich habe mich für die Wanderung entschieden. Je Weg gut eine Stunde. Und dann lag sie da, eine Bucht und tief unten ein Strand. Nicht grasgrün, aber mit sichtbarem Grünschimmer. Kommt natürlich auch wieder von einer bestimmten Lava-Zusammensetzung. Da eh schon durchgeschwitzt, war ich hier auch im Wasser. Das Schwimmen in der Brandung ging recht gut, aber auf dem Rückweg aus dem Wasser hatte ich auf den letzten Metern dann doch ganz schön mit der Gegenströmung zu kämpfen. Das Wasser selbst war angenehm warm. Wärmer als zuvor in Australien, wobei die Breitengrade vergleichbar sind.

Weiterfahrt nach Waimea

Montag, 12.10.2015

Mein nächstes Übernachtungsziel liegt im Nordwesten der Insel. Die Fahrt geht die Westküste entlang nach Norden. Nach gut einer Stunde Fahrt beginnen die Hotel-Ressorts. Große Hotelanlagen, davor Strände, rund herum meist Golfplätze. Ansonsten ist nicht viel geboten. Es gibt wenige schöne Aussichtspunkte auf die Küste, aber es ist diesig, so dass sich Landschaftsaufnahmen nicht lohnen.

In Kona habe ich etwas länger pausiert. Dies ist die zweitgrößte Stadt der Insel, ein großer Touristenort. Hotels, touristische Geschäfte und Restaurants. Ich war ohne Kamera unterwegs, aber letztendlich gab es auch keine aufnehmenswerte Motive.

In Kona war letzten Samstag der Ironman, Hawaiis berühmter Triatlon. Vielleicht hatte deswegen auch mein ursprünglich südlich von Kona gebuchtes Quartier abgesagt. Es muss ein riesen Rummel gewesen sein. Jetzt waren nur noch wenige Sportler und Begleitpersonen hier. Auf der Straße habe ich aber mehrfach Läufer und Radfahrer gesehen die wohl ihre täglichen Trainingseinheiten absolvierten.

Nach Kona noch einmal eineinhalb Stunden Fahrt. Das Ziel liegt nicht mehr an der Küste, sondern in den Bergen. Hier ist Ranchgebiet. Die größte und berühmteste der Ranchen ist die Parker Ranch. Untergekommen bin ich in der lokalen Country Lodge. Es ist aber eher ein Motel. Leider sieht es mit Wifi schlecht aus. Deshalb wird dieser Blog wohl noch etwas auf seinen Upload warten müssen.

Waimea

Dienstag, 13.10.2015

Blick auf den Mauna Kea vom Besucherzentrum aus Blick auf den Mauna Kea kurz darauf von der Saddle Road Blick von der Saddle Road Richtung Nordwesten Üppiges Grün auf dem Hügel südlich der Saddle Road Blick vom Hügel südlich der Saddle Road Blick vom Hügel südlich der Saddle Road Auf dem Hügel an der Saddle Road Auf dem Hügel an der Saddle Road Auf dem Hügel an der Saddle Road Pololu Valley Lookout Pololu Valley Kapaau mit Statue eines Königs Blick auf den Mauna Kea von Norden, aber erst am Spätnachmittag 

Südöstlich von Waimea gelegen, und quasi der Hausberg, ist der Mauna Kea, mit 4200 m der höchste Berg Hawaiis. Also bin ich mal hin gefahren. Auf den Berg führt eine Straße bis zum Gipfel. Bis zum Besucherzentrum ist sie geteert und für alle Fahrzeuge befahrbar.

Während ich auf der Hinfahrt einen Blick von Norden hatte und dabei auch die Sternwarten auf der Spitze ausmachen konnte, schaut man vom Besucherzentrum aus von Süden und sieht nur einen dunklen Hügel. Die Weiterfahrt vom Besucherzentrum ist nur mit Allradfahrzeugen angeraten, das ist der Mustang eindeutig nicht. Eine eigene Anfahrt kam deshalb nicht in Frage und ein Shuttle schien nicht zu fahren. So habe ich mich nach einem informativen Besuch im Besucherzentrum entschieden wieder zur Saddle Road zurück zu fahren die zwischen Mauna Kea und Mauna Loa von West nach Ost führt. Unten ist gegenüber der Kreuzung ein Parkplatz mit einem ausgeschilderten kurzen Wanderweg. Kaum war ich auf dem Parkplatz war der Mauna Kea in den Wolken verschwunden. Also war die Entscheidung, nicht nach einer Mitfahrgelegenheit auf den Gipfel zu schauen richtig gewesen.

Der Wanderweg führte steil auf einen Hügel mit teils üppiger, manchmal dschungelartiger Vegetation und es boten sich Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Auf diesem Hügel habe ich einen Fotografen mit deutschen Wurzeln getroffen, der mir einige sehr schöne Motive und Stellen gezeigt hat. Er ist wohl sehr oft hier auf Motivsuche. Aus dieser Begegnung stammen auch einige Fotos im Blog.

Da es hier oben immer dunkler wurde und ich den Nachmittag noch nutzen wollte, ging es über Waimea auf die nördwestliche Halbinsel. Dort gab es einige schöne Ausblicke und auch ein paar Fotomotive.

Auf der Rückfahrt nach Waimea hatte ich dann doch noch einen schönen Blick auf den Mauna Kea. Man sieht deutlich die Beobachtungsstationen auf dem Gipfel. Die Objektivtechnik soll wohl für viel Geld aus Deutschland gekommen sein. Da ich kein Teleobjektiv dabei habe, ist auf dem Foto der Berggipfel nur klein in der Bildmitte auszumachen.

Weiterfahrt nach Hilo

Mittwoch, 14.10.2015

  Honokaa Honokaa Honokaa Im Akaka Falls Park Akaka Falls Straßenbrücke der Belt Road über ein küstennahes Tal Die Flußmündung mit Bucht unterhalb der Straßenbrücke der Belt Road Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens

Mein Aufenthalt auf Big Island geht langsam zu Ende. So war es heute Zeit weiter Richtung Hilo zu fahren.

In Waimea hatte es schon ganz fein gespritzt, so als wenn der Wind etwas von einem Rasensprenger herüber wehen würde. Kurz hinter Waimea wurde es schlagartig kräftiger und ich musste ganz schnell anhalten und das Verdeck schliessen. Dank elektrischem Betrieb geht das recht flott. Dann folgte eine längere geschlossene Fahrt über die Belt Road, der Ringstraße um die Insel. Da ich Zeit hatte, bin ich immer mal wieder abgebogen wenn es Hinweise darauf gab, dass sich das lohnen könnte. So war ich u.a. in Honokaa, Hakalau, an den Akaka Falls und in den Hawaii Tropical Botanic Gardens. Vor allem die letzten beiden Ziele haben eine sehr große Anzahl an Fotos generiert, so dass aus den 188 Tagesfotos nur eine kleine Anzahl in den Blog kann und es trotzdem sehr viele geworden sind.

Die Akaka Falls sind ein Gebiet mit 2 großen Wasserfällen. Einer fällt in Kaskaden ab und liegt etwas versteckt, so dass das Foto die wahre Höhe nicht wiedergibt, die Akaka Falls selbst fallen frei 127 m in die Tiefe in einen Pool. Außen herum viel Regenwald mit wunderbaren Pflanzen. Da ich anschließend in den Botanic Gardens noch viel mehr Fotos gemacht habe, habe ich mich bei den Pflanzenaufnahmen an den Akaka Falls für den Blog etwas zurück gehalten.

Kurz vor Hilo bin ich noch einmal dem Wegweiser auf eine scenic route gefolgt und kam teilweise über die Old Belt Road, einer schmalen kurvenreichen Straße. An ihr liegen die Hawaii Tropical Botanic Gardens. Gegründet wurden sie von einem Unternehmerehepaar aus San Francisco das dieses Seitental entdeckt, gekauft und hier diesen Botanischen Garten angelegt hat. Überwiegend sind es die in Hawaii inzwischen heimischen Pflanzen, wohl ergänzt durch ein paar Importe. Getragen wird alles von einer gemeinnützingen Gesellschaft und kommt ohne staatliche Unterstützung aus. Leider kann ich nicht mit den Namen all der abgebildeten Pflanzen dienen, aber auch ohne finde ich sie sehr sehenswert.

Rückflug nach Oahu

Donnerstag, 15.10.2015

Waikiki - vom Balkon habe ich ein schmales Blickfeenster aufs Meer

Acht Tage Big Island Hawaii sind zu Ende. Noch verlasse ich Hawaii aber nicht, sondern verbringe noch ein paar Tage auf Oahu, in der Insel-Hauptstadt Honolulu. Die Stadt hat rund 2 Millionen Einwohner, ist die mit Abstand größte Stadt des Staates Hawaii und Hauptstadt. Sie hat aber auch einen nicht minder berühmten Stadtteil, Waikiki. Nach der Copacabana angeblich der berühmteste Strand der Welt. Ob auch der zweitschönste ist Geschmacksache. Auf jeden Fall ist es ein riesiger Touristenort. Während auf Big Island neben den Pauschal- sehr viele Individualtouristen waren, überwiegen hier bei weitem die Pauschaltouristen. Hotel reiht sich an Hotel. Meist groß und hoch. Dazwischen allerlei Geschäfte. Der Ort zieht sich den Strand entlang und ist nur wenige Häuserblocks tief, vor allem im östlichen Teil. Und da in Hawaii der Strand allgemein zugänglich sein muss ist auch an dem westlichen Teil der Stadt, wo vor der vordersten Straße noch eine Reihe Hotels steht, zwischen den Hotels der Zugang zum Strand frei. Ich wohne im östlichen Teil, nahe dem Zoo und dem Aquarium. Hier geht die Straße direkt am Strand entlang. Ich wohne in einem kleineren Haus in 2. Reihe und habe von meinem Balkon aus (wo ich gerade schreibe) zwischen den Gebäuden des vorgelagerten großen Hotelkomplexes ein kleines Blickfenster aufs Meer, umrahmt von Palmen und Bäumen.

Hörte man auf Big Island auch ein mal deutsch, französisch oder spanisch, so dominieren hier Amerikaner und Japaner. Laut Statistik sollen es ein paar mehr US-Amerikaner als Japaner sein, gefühlt ist es umgekehrt. Wobei sicher einige der von mir auf Grund des visuellen Eindrucks als Japaner eingestuften Touristen einen amerikanisch Pass haben. Eine europäische Sprache habe ich hier noch nicht gehört. Für Waikiki allein lohnt sich die Anreise für Europäer nicht. Da liegen Mallorca, Gran Canaria und die Algarve näher und bieten außer den höheren Wellen ähnliches.

Aber noch einmal zurück zu der Reise von Big Island nach Oahu.

Hilo hat bereits gestern Abend seinem Ruf als regenreichste Stadt alle Ehre gemacht und dieses Bild auch heute Morgen bestätigt. War also nichts mit noch mal oben ohne zum Flughafen fahren. Stattdessen lief der Scheibenwischer. Die Abgabe des Mietwagens lief problemlos und auch der Check-in war nicht so chaotisch wie auf dem Herflug. Dann eine längere Wartezeit im Flughafen. Beim Flug gab es viele Wolken und nur wenige Blicke auf die überflogenen Inseln. Schade. Am Flughafen in Honolulu habe ich einen Shuttle-Bus gebucht, ich hatte ja Zeit und auch gleich die Rückfahrt am 19.10. Alle anderen Fahrgäste durften vor mir aussteigen. Endlich war auch ich am Ziel, aber noch vor der Zeit ab der das Zimmer verfügbar sein sollte. So musste ich mein Gepäck an der Rezeption abgestellen und bin erst einmal an der Promenade entlang Spazieren gegangen. Ich durfte dann schon etwas früher als vereinbart ins Zimmer, konnte mich umziehen und anschließend Getränke kaufen gehen. Jetzt anschließend gehe ich noch mal in die Stadt. Außer einem Eis habe ich heute noch nichts gegessen, da das Abendessen von gestern noch sehr nachhaltig war.

Waikiki

Freitag, 16.10.2015

Waikiki - Statue eines Königs oder Fürsten der das Surfen eingeführthat Waikiki - Strand Waikiki - Strand Waikiki - Surfer  Waikiki - Hauptstraße mit Touristenbus Waikiki - grüne Oase in und zwischen Hotelanlagen Waikiki - oft zu sehen, Limousinen Waikiki - Strand Waikiki - Strand Waikiki - Brautpaar beim Fotoshooting (er verdeckt) Blick auf Downtown Honolulu mit Yachthafen davor Waikiki - großer Baum direkt hinter dem Strand und abends voller Vögel

Die erste Nacht in einem neuen Bett ist immer etwas gewöhnungsbedürftig. Mein Rücken ist auf dieser Matratze inkl. Unterbau noch nicht ganz heimisch, aber das gibt sich meist schnell. Viel Zeit bis zum nächsten Bettenwechsel bleibt ja nicht. Ansonsten habe ich nicht ganz so gut geschlafen. Wie fast immer hatte ich die Klimaanlage aus, die Balkontüre auf und den Vorhang davor zurückgezogen. Die Klimaanlagen auf den Dächern der Häuser des Viertels haben nachts für einen höhrbaren Geräuschpegel gesorgt. Kurz nach 3 Uhr bin ich aufgewacht und es war draußen hell. Dachte schon, ich hätte verschlafen. Ein Blick auf die Uhr stellte das aber richtig. Ursache für das helle Licht war die Beleuchtung des Hotels gegenüber. Aber da war ich dann schon mal wach und hatte etwas Probleme wieder einzuschlafen.

Das Frühstück hier im Hotel gestaltet sich relativ einfach und schnell und kann auch mit an den Strand genommen werden. Das habe ich heute nicht, sondern hier gefrühstückt. Bin danach aber an den Strand. Am Anfang war es durchgehend sonnig. Dann kam immer mal wieder eine Wolke vorbei, die für einige Zeit für Schatten sorgte. Ein guter Grund den Strandaufenthalt zu beenden. Meine Haut hatte wahrscheinlich auch ausreichend Sonne getankt.

Danach bin ich mit der Kamera durch Waikiki gezogen. Es gibt den langen Strand. Immer öffentlich zugänglich, aber mal ganz frei gelegen und dann auch wieder direkt vor Hotels mit nur schmalen Zugängen zwischen den Hotels. Dann gibt es ein Straßennetz mit Hotels, großen und kleineren Geschäften und vielen Restaurants. Dazwischen sind Shopping-Passagen in und zwischen den Hotels. Zum Teil über mehrere Stockwerke, mit meist kleineren Geschäften und wieder vielen Cafés und Restaurants. Nachtclubs oder Diskos habe ich nicht gesehen. Vielleicht sind diese in den Hotels, denn ein Nachtleben muss es geben. Ansonsten haben viele kleine und größere Restaurants live music, oft auch nur ein Gittarist mit Technik.

Bei meinem Zick-Zack durch die Häuserzeilen, Passagen und entlang der Strände bin ich bis zum Yachthafen gekommen. Das dürfte wohl auch das Ende von Waikiki und der schrittweise Übergang in downtown Honolulu sein. Zürück etwas geradliniger entlang der großen Straßen, unterbrochen von einer Einkehr um etwas zu trinken.

In fast jedem großen Hotel ist abends eine Hochzeitsparty. Die großen weißen Limousinen sind wohl auch dafür im Einsatz und stehen vor den Hotels oder sind in der Stadt unterwegs. Tagsüber sieht man die aktuellen, und manchmal vielleicht auch schon nicht mehr ganz so aktuellen Brautpaare beim organisierten oder privaten Fotoshooting. Sie immer im langen Kleid und oft mit Schleppe. Er manchmal in der Kleidung legerer, oder auch formal, aber den hiesigen Temperaturen angepasst. Da passen dann auch mal weiße knielange Hosen mit Weste als Hochzeitsanzug. Vor allem die Paare die tagsüber unterwegs sind haben fast alle asiatisches Aussehen. Offensichtlich kommt man auch zum Heiraten nach Hawaii.

Gestern Abend war hier direkt vor mir am Strand das Gasfackelanzünden mit anschließender Bühnenshow. Ich hab's zu spät gemerkt und war ohne Kamera dort. Deswegen bin ich heute auf dem Rückweg gleich vorbei. Aber von irgendwelchen Vorbereitungen war nichts zu sehen. Vielleicht morgen wieder. Dafür zwitscherte es aus dem großen Baum zwischen Promenade und Strand vielstimmig. Zu sehen waren die Vögel nicht, aber zu hören. Scheint wohl ein beliebter Schlafbaum zu sein.

Waikiki Aquarium

Samstag, 17.10.2015

  Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium - eine Riesenmuschel Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki - Straßenfest

Vor dem Weiterflug nach Los Angeles am Montag war heute mal wieder dringend Wäsche waschen angesagt. Das letzte Mal war noch in Australien. Aufgrund der Menge lohnte sich eine Waschmaschine. In Australien fand ich die auf fast jedem Campingplatz und auch in den Städten gab es Waschsalons. Da müsste es hier bei den vielen Touristen doch nur so davon wimmeln. Ich hatte bisher keinen gefunden. Die Rezeption verwies mich an das Service Personal. In deren Bereich standen mehrere Maschinen, alle nur fürs Personal. Auf Nachfrage wurde mir dann aber eine für Gäste gezeigt. Eine fürs ganze Haus. Die war zwar offiziell kostenfrei (ein tip gehört hier aber immer dazu), ich musste aber mein Waschpulver selbst mitbringen. Der kleine Gemischtwarenmarkt nebenan sollte welches haben. Also los und welches gesucht. Natürlich nichts gefunden und gefragt. Das gab es dann auch in Portionspackungen. Passte wunderbar. Bis ich mit Waschpulver und schmutziger Wäsche wieder an der Maschine war, war die natürlich belegt. In einer Stunde wieder. In einer Stunde war sie immer noch nicht frei, aber etwas danach. Waschpulver rein und danach die Wäsche. Bei amerikanischen und australischen Bottichmaschinen läuft das anders als bei uns mit den Trommelmaschinen. Angeblich sollte mein Programm eine Stunde laufen. Die australischen Maschinen konnten das in 35 Minuten. Nach einer Stunde wieder runter. Die Maschine lief immer noch. Nein, wie ein Mitarbeiter mich aufklärte schon wieder. Weil ich sie nicht schnell genug entleert hatte hat sie automatisch wieder gestartet. Das 2. Mal dann ohne Waschpulver. Nach 45 Min. bin ich wieder gekommen. Der Mitarbeiter war gerade dabei meine Microfaser Wäsche in den Trockner zu laden. Das verträgt die aber überwiegend nicht. Er konnte zwar nicht verstehen warum, aber ich habe meine Wäsche aus dem Trockner befreit und feucht mitgenommen. Jetzt hängt sie im Zimmer und auf der Loggia und ist eigentlich trocken. Bis morgen Früh gebe ich ihr aber noch Zeit.

Inzwischen war es mitten am Nachmittag und seitdem meine Wäsche draußen hing wurde auch das Wetter feuchter. Hier ganz in der Nähe ist nicht nur der Waikiki Zoo, sondern auch das Waikiki Aquarium. Das zweitälteste der USA. Da ich das Aquarium überwiegend im Inneren vermutete, war es ein geeignetes Ziel bei unbeständigem Wetter. Außerdem interessierte mich was um Hawaii alles im Wasser ist, außer Surfern.

Das Aquarium hat sich wirklich gelohnt. Es gab sogar einen deutschen Audio Guide. Nur war es manchmal schwierig die englische Beschriftung an den Becken und die deutschen Tiernamen aufeinander abzubilden. Mit direkter Übersetzung kam ich da selten weiter.

Dank des Audio Guide habe ich alles genau studiert und auch Fotos gemacht. Am Anfang waren viele Besucher. Irgendwann haben die nicht mehr gestört. Bis mich die Mitarbeiterin von der Kasse ansprach. Es war Feierabend und ich noch längst nicht durch. Ich darf auf mein Ticket morgen noch einmal wieder kommen. Alternativprogramme wären Honolulu Downtown, eine Insel(rund)fahrt mit dem Linienbus und noch einmal Strand. Letzteres könnte ich auch etwas kürzer gestalten. Dann bleibt fürs Auarium ausreichend Zeit. Danach reicht es aber höchstens noch für Honolulu. Ich werde mal sehen.

Als ich vom Aquarium zurück kam war die Hauptstraße gesperrt und autofrei. Über weit mehr als einen Kilometer war ein großer Straßenmarkt mit Speisen, Getränken, Kunsthandwerk und Bühnen. Nach dem Abendessen habe ich diesen in gesamter Länge in beiden Richtungen abgegangen. Leider gestaltete sich das Wetter immer mal wieder feucht. Kein starker Regen, sondern eher Niesel.

Waikiki Aquarium und Downtown Honolulu

Sonntag, 18.10.2015

Waikiki Aquarium - Tigerhai Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium - Möchsrobbe bei der Fütterung Honolulu - Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Gouverneurssitz Honolulu - Capitol Honolulu - Statue von Queen Liliuokalani vor riesigem Banyan-Baum Honolulu - Iolani Palace Statue von König Kamehameha I. 

Nachdem ich gestern im Aquarium abbrechen musste, war der erste Weg heute wieder dort hin. Allerdings waren der Hin- und Rückweg sowie das Gehen im Aquarium eher eine Qual. Seit Hawaii plagen mich leichte Rückenschmerzen. Mal mehr, mal weniger. Ging bisher aber immer wieder vorbei. Seit Waikiki ist es schlimmer. Ob vom Bett, von dem einen Tag am Strand. Ich weiß es nicht. Aber wer Hexenschuss kennt, weiß wovon ich spreche. Trotzdem hat das Gehen wahrscheinlich gut getan und im Laufe des Tages wurde es etwas besser.

Im Aquarium hatte ich den größeren Teil der Becken im Inneren gestern doch schon gesehen. Der Außenbereich ist nicht ganz so groß. Ein paar natürliche offene Becken. Einiges Anschauungsmaterial zur Zucht von Korallen und Fischen und zwei Mönchsrobben. Hier kam ich gerade recht zur Fütterung, die auch gleich mit dem täglichen Bodycheck verbunden ist. Das hat nichts mehr mit normalem Verhalten in freier Natur zu tun, ist in Gefangenschaft aber eben notwendig. Und da es dafür was Fischernes zur Belohnung gab, haben die Tiere gerne mitgemacht. Manch HundebesitzerIn wäre wahrscheinlich froh wenn der eigene Vierbeiner so gut folgen würde.

Was tun mit dem restlichen halben Tag. Für eine große Inselrundfahrt mit dem Linienbus war es eigentlich zu spät. Außerdem wusste ich nicht, wie meine Hexe auf das Sitzen reagieren würde. Also habe ich mich für Downtown Honolulu entschieden und es hat sich gelohnt.

Hin wie zrück ging es mit dem Linienbus. Sonst gelten die USA ja nicht gerade als die Erfinder des ÖPNV, aber hier in Honolulu funktioniert er und wird angenommen, von Einheimischen wie Touristen. Erstes Ziel war der Aloha Tower. Früher höchstes Bauwerk in der Stadt an den großen Abfertigungshallen der Einwanderungsbehörde. Vor der Zeit der Flugzeuge kamen hier die Einwanderer und Besucher an. Den Namen hat der Turm von der Aufschrift "Aloha" auf allen 4 Seiten, jeweils über der Großen Uhr mit deutschem Uhrwerk. Von hier hatte ich einen schönen Blick über Hafen und Stadt. Die Panoramabilder geben hoffentlich einen Eindruck. Durch Doppelklick werden sie groß und ihr könnt darin nach rechts und links navigieren bzw. auch vergrößern.

Der Reiseführer beschrieb noch eine Tour durch die Altstadt. Die habe ich dann gemacht. Alt bei Gebäuden heißt hier etwas mehr als 100 Jahre. Neben alten Privat- und Verwaltungsgebäuden gibt es vor allem zwei Kirchen, den heutigen Gouverneurssitz, das hawaiianische Capitol mit Sitz von Repräsentantenhaus und Senat, der alte Königspalast (der einzige in den USA), die Statue von König Kamehameha I., das Rathaus und sonst noch einige schöne Gebäude zu sehen.

Danach wieder mit dem Bus zurück. Diesmal war er brechend voll. Dann zum Abschluss noch einmal kurz an den Strand und in die Brandung. Zum anschließenden Fotografieren des Sonnenuntergangs bin ich einen Tick zu spät gekommen. Während der letzten Rotphase der Fußgängerampel muss die Sonne am Horizont verschwunden sein. Gesehen habe ich das gestern schon und heute die Phase davor auf dem Rückweg vom Strand auch, aber in beiden Fällen hatte ich keine Kamera dabei.

Jetzt heißt es Abschied nehmen von Hawaii. Ein letztes Abendessen. Noch einmal kurz über die Kalakaua Avenue geschlendert. Das wars. Jetzt noch das allabendliche Blog Schreiben. Danach Koffer packen und heute mal früher ins Bett, denn die Nacht wird kurz.

 

Weiterflug nach Los Angeles

Montag, 19.10.2015

  Blick auf Big Island Hawaii Anflug auf Los Angeles

Für 4 Uhr war der Shuttlebus zum Flughafen bestellt. Davor auschecken, duschen, anziehen usw. D.h. recht früh aufstehen. Zwischen Check-in und Boarding hatte ich darauf gehofft, eine Lounge aufsuchen zu können. Fehlanzeige. Hat United im Inlandsbereich nicht. So musste ich halt aufs Frühstück noch etwas länger warten.

Der Flug führte über einen Teil der anderen Hawaii Inseln. Bei Big Island hatte ich noch einmal einen schönen Blick auf die zwei Viertausender, auch wenn sie von oben gar nicht so hoch aussehen. Eigentlich sind sie ja noch viel höher, da sie ja nicht erst am Meeresspiegel, sondern bereits am Meeresboden beginnen. Damit schlägt der größere sogar den Mount Everest in der Höhe.

Die Flugzeit von Honolulu nach Los Angeles beträgt 5 Stunden und führt mich 3 Zeitzonen weiter nach Osten. Damit hänge ich der MESZ jetzt nur noch 9 Stunden hinterher.

Kurz vor Los Angeles flogen wir noch an einer Insel oder Halbinsel vorbei. Muss mal nachschauen was das war. Dann erreichten wir die Küste und das riesige Häusermeer des Großraums Los Angeles begann. Wo letzteres eigentlich anfängt ist gar nicht auszumachen. Ebenfalls kein Ende.

Nach einer Shuttle Fahrt zum Hotel in Downtown war ich anschließend schon einmal am Abend in der Stadt. Genauer genommen eigentlich nur die 7 th Street entlang gegangen inkl. kleinen Abstechern in die Querstraßen. Werde mir dies voraussichtlich morgen noch einmal näher ansehen, dann auch mit Kamera.

Downtown L.A. und Hollywood

Dienstag, 20.10.2015

L.A. - der Hauptbahnhof Union Station L.A. - Blick auf die City Hall, hinten links der Mitte L.A. - La Puebla L.A. - La Puebla L.A. - Downtown L.A. - Downtown L.A. - Downtown L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Disney Konzerthalle L.A. - Hollywood L.A. - Hollywood Boulevard L.A. - Hollywood Boulevard 

Nachdem ich mir gestern Abend bereits meine Straße und deren Umgebung angesehen hatte, bin ich heute Vormittag zum Union Station gefahren. Dieser Bahnhof ist in den 1930-er Jahren gebaut worden, hat den kalifornisch-mexikanischen Stil dieser Zeit und drückt den damaligen Reiseluxus aus. Kein Vergleich mit deutsch Bahnhofshallen. Ihm gegenüber liegen die Ursprünge von Los Angeles. Dort wurde neben einem Dorf der Ureinwohner von Siedlern ein Pueblo errichtet. Wie bei Mexikanern üblich natürlich mit einer katholischen Kirche. Daraus wurde dann der Name „La Puebla de Nuestra Senora la Reina de Los Angeles de Porciúncula“. Mit der Zeit hat sich dann eine Kurzform durchgesetzt. War glaube ich gut so. Ein paar Fotos von den heutigen Gebäuden des alten Pueblos sind dabei. Die stammen aber alle nicht aus den Gründungsjahren. Auch die Kirche ist bereits die Nach-Nachfolgerin der ursprünglichen.

Weiter ging es dann zu Fuß Richtung Süden über Main Street und Broadway. Letzteren bin ich sehr weit abgelaufen und dann mit dem Bus zurück gefahren. Denn ich wollte noch einmal in die City Hall (Rathaus). In L.A. waren lange Zeit Hochhäuser verboten wegen der Erdbebengefahr. Die City Hall war das erste und lange Zeit das größte. Heute gibt es innerhalb Downtowns aber inzwischen noch einige größere, ansonsten ist die Stadt weiterhin in die Fläche orientiert. Warum ich noch in die City Hall wollte ist deren 27. Etage. Dort gibt es eine kostenfrei zugängliche Aussichtsterrasse von der ich einen schönen Blick über die Stadt hatte. Entstanden sind u.a. einige Panoramafotos. Ich füge jeweils ein Bild der Schautafel, die die zu sehenden Sehenswürdigkeiten beschreibt, bei.

Danach war ich noch im angrenzenden Chinatown. Hier gibt es aber wenig sehenswertes, nur Lokale und Geschäfte.

Weil der Nachmittag noch Zeit bot, bin ich anschließend schon einmal nach Hollywood gefahren, das eigentlich für morgen auf dem Plan steht. Hin geht es mit der Metro, d.h. unterirdisch und man sieht nicht ob es sich oben schon lohnen könnte. Ich habe für den Anfang die ideale Metrostation erwischt und konnte den Hollywood Boulevard mit dem „Walk of Fame“ in voller Länge ablaufen. Damit kann ich mich morgen auf andere Sehenswürdigkeiten konzentrieren.

Anschließend mit der Metro zurück ins Hotel und noch einmal nach Chinatown zum Essen.

Santa Monica

Mittwoch, 21.10.2015

   Santa Monica - Blick auf Strand und Pier Santa Monica Santa Monica Santa Monica - Pier Santa Monica - Pier Santa Monica - Strand südlich des Piers Santa Monica - Meer und Strand nördlich des Piers Santa Monica - hier endete einst die Route 66

Ein Studium des Reiseführers heute Morgen hat mir gezeigt, dass ich das, was ich von Hollywood sehen will im Wesentlichen gestern bereits gesehen habe. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, den Tag und das schöne Wetter erst einmal anders zu nutzen.

Mit dem Linienbus bin ich 1,5 Stunden durch Koreatown und Beverly Hills bis nach Santa Monica gefahren. Je weiter ich von Downtown weg kam, einen umso hochwertigeren Eindruck machte die Umgebung. In Downtown und vor allem im Umfeld des Hotels leben vorwiegend mexikanisch stämmige Menschen. Die Autos sind US-Erzeugnisse amerikanischer oder japanischer Unternehmen. Koreatown unterscheidet sich bis auf die Bevölkerung noch nicht wesentlich. Aber spätestens ab Beverly Hills macht alles einen wertigeren Eindruck. Die Anzahl hochwertiger Fahrzeuge, auch die von Herstellern aus dem süddeutschen Raum nimmt erheblich zu. Die Straßen machen einen guten Eindruck und werden gesäumt von großen Appartementhäusern. In Santa Monica sind die Häuser dann nicht mehr ganz so hoch, der restliche Eindruck bleibt aber im Wesentlichen. In Beverly Hills hat es sicher auch viele Villengegenden, aber die sind von der Durchgangsstraße aus nicht zu sehen.

Santa Monica, am Meer gelegen, macht einen eher europäischen Eindruck. Eine große Fußgängerzone mit kleinen Geschäften, Boutiquen und Restaurants. Letztere auch mit Tischen auf den Gehwegen. Der Strand liegt im Westen, etliche Meter unterhalb dem Niveau der Stadt und erscheint endlos breit. Der Parkplatz ist deshalb gleich mit auf dem Strand und trotzdem hat alles sehr viel Platz. Surfer habe ich keine gesehen. Es gibt zwar Wellen, die sind aber nicht allzu hoch. Dafür ragen weit vor dem Strand in regelmäßigen Abständen Pfosten aus dem Wasser. Ich vermute, dass der Strandbereich durch Netze vor unliebsamer Tierwelt geschützt ist. Das kenne ich auch schon aus Südafrika.

Und dann gibt es noch ein Pier. Der Steg überquert erst einmal die Schnellstraße darunter, dann den breiten Strand und geht anschließend weit ins Meer hinaus. Draußen eine Ansammlung von Lokalen und Geschäften sowie eine Polizeistation. Hier endete einst die Route 66 von Chicago nach L.A. bzw. Santa Monica.

Mir hat Santa Monica sehr gut gefallen. Es hat nichts mehr gemein mit der Megastadt Los Angeles und ist doch nur 21 Meilen entfernt. Stadtgrenzen sind auf der Fahrt nicht zu sehen. Alles geht ineinander über.

Long Beach und Pasadena

Donnerstag, 22.10.2015

Long Beach - Yachthafen Long Beach - Yachthafen Long Beach - Queen Mary Long Beach - Kreuzfahrtschiff neben der Queen Mary Long Beach - Ocean Boulevard Long Beach - Innenstadt Pasadena Pasadena Pasadena 

Nachdem ich gestern mit dem Linienbus in eine der nördlich gelegenen Vorstädte von Los Angeles gefahren war, bin ich heute Vormittag mit der Metro nach Long Beach, eher im südlichen Küstenbereich gelegen, gefahren. Die Metro Blue Line ist nur eine Station unterirdisch gefahren und war danach eher eine schnell fahrende Straßenbahn. Dadurch habe ich auch wieder einiges vom Großraum L.A. sehen können.

Direkt im Anschluß an das Bankenviertel kommt ein Bereich mit Industriebauten. Keine Großindustrie, sondern eher Handwerksbetriebe und Lagerhäuser. Ich habe aber kaum Betrieb auf den Grundstücken oder offene Türen und Tore gesehen. Deshalb stellt sich mir die Frage, zu welchem Anteil diese Gebäude derzeit überhaupt in aktiver Nutzung sind.

Nach diesem Industrieviertel kamen lange Zeit Wohngebiete. So gut wie keine Mehrfamilienhäuser, sondern kleine Einfamilienhäuser. Es wirkte auf mich wie eine Berliner Laubensiedlung. Nur dass die Lauben etwas größer, dafür die Grundstücke wesentlich kleiner waren. Grün war selten. Die Baustile sehr unterschiedlich. Verglichen mit Einfamilienhäusern bei uns waren die Häuser kleiner bei ein-, selten zweigeschossiger Bauweise. Frisch renoviert sah selten eines aus. Der Eindruck war eher ärmlich. Aufgrund der ein- und aussteigenden Fahrgäste zuerst überwiegend mexikanisch-stämmige, später zunehmend afroamerikanische Bevölkerung.

In Long Beach änderte sich dies. Die Gebäude wurden wieder etwas höher und alles machte einen besseren und großzügigeren Eindruck. Das Stadtzentrum besteht aus großen Straßen, aber nur einer wirklichen Hauptstraße mit Läden und Restaurants. Da hat mir Santa Monica gestern besser gefallen. Strände scheint es im Innenstadtbereich nicht zu geben. Ein großer Yachthafen mit einer schönen Zeile mit Läden und Restaurants. Davor wieder Wasser und Richtung Ozean Hafenanlagen. Im Hafen war ich nicht. Ich konnte nur die Hafenkräne sehen. In diesem Gebiet liegt die „Qeen Mary“, wahrscheinlich fest vertäut und für immer. Mit welchem Verwendungszweck weiß ich nicht. Nicht unweit davon lag ein modernes Kreuzfahrtschiff. Ein deutlicher Unterschied in Form und Aussehen war sichtbar.

Danach bin ich kurz zurück ins Hotel um meinen Shuttle-Transport für morgen Früh zu organisieren. Dann ging es weiter nach Pasadena. Das liegt im Nordosten von L.A., Richtung der hinter der Megastadt deutlich sichtbaren Bergkette.

Schon ab dem Union Station verläuft die Metro oberirdisch. Zuerst kommt Chinatown und dann beginnen Wohngebiete. Auch hier die Häuser dicht nebeneinander und nicht allzu groß, aber nicht so heruntergekommen wie im Süden. Während Richtung Long Beach alles eben war, steigt es hier etwas an, die Metro muss immer mal wieder um einen Hügel herumfahren und bebaute Hänge wurden sichtbar. Auch Pasadena hat wieder eine große Flächenausdehnung. Ich habe mich auf den Bereich zwischen zwei Metrostationen konzentriert, der als Old Pasadena bezeichnet wird. Ein klassisches Stadtzentrum mit einem Netz von Geschäftsstraßen. Sehr schöne Läden und Restaurants. Pasadena hat mir sehr gefallen und da ich schon mal hier war, habe ich hier gleich noch ein frühes Abendessen eingenommen.

Morgen werde ich früh zur Fahrt zum Flughafen abgeholt. Kurz vor Mittag soll der Flug nach Panama starten. Planmäßig dort etwas mehr als eine Stunde Aufenthalt und anschließend folgt der Nachtflug nach Santiago de Chile, wo ich am frühen Samstag Morgen ankommen soll. Sollte der Aufenthalt in Panama nicht außerplanmäßig länger ausfallen, werde ich morgen kaum Zeit finden einen Blog hochzuladen. Ich werde mich deshalb voraussichtlich erst wieder aus Santiago melden können, vorausgesetzt ich habe dort einen Internetzugang.

Weiterreise nach Santiago de Chile

Samstag, 24.10.2015

Santiago - sich abseilende Fensterputzer an einem Hochhaus Santiago - Aussichtshügel Santiago - Panoramasicht vom Aussichtshügel Santiago - Panoramasicht vom Aussichtshüge Santiago - Panoramasicht vom Aussichtshüge Santiago - Blick vom Aussichtshügel mit Blick auf die Ausläufer der Anden im Hintergrund Santiago - Hauptpost Santiago - Museum neben der Hauptpost Santiago - Provinzverwaltung neben Haptpost und Museum Santiago - Kathedrale, Innenansicht Santiago - Kathedrale Santiago - Amtssitz des Präsidenten Santiago - Blick aus der Neustadt auf das höchste Gebäude Südamerikas, und das im Erdbebengebiet

Heute Morgen habe ich den letzten Zielkontinent unterwegs auf meiner Reise erreicht. Südamerika. Irgendwie erschreckend, dass die Reise allmählich zu Ende geht. Dabei bin ich doch erst seit kurzem unterwegs.

Gestern Morgen hieß es wieder mal früh aufstehen. Für 6:54 Pacific daylight saving time war der Shuttle in Los Angeles bestellt. Gekommen ist er nicht. Auf Nachfrage und Nachschau in der Datenbank hat sich heraus gestellt, dass der bell boy, anders als mit mir abgesprochen und mir schriftlich bestätigt den 7:39 Shuttle bestellt hat. Also warten. Irgendwann wartete ich nicht mehr allein. Aber dessen Shuttle kam auch nicht wie vereinbart, aber er hatte einen früheren Flug als ich, allerdings domestic. Irgendwann kam dann sein Shuttle und das hat mich auch gleich mitgenommen. Ausrede für die Verspätung: Los Angeles morning traffic jam.

Ich wurde als letzter am Terminal abgeliefert. Das musste erst einmal gesucht werden. Aber es war auch wirklich das letzte in der Reihenfolge der Ziele der Fahrgäste. Der Copa Airlines Schalter hatte noch gar nicht auf, aber Fluggäste waren schon da. Also brav eingeordnet und gewartet. Dann Checkin, Security und ich war im Terminal. Bin aber erst mal eins weiter zur United Lounge um mir dort ein kurzes Frühstück zu gönnen. Der Angestellte bei der Einlasskontrolle hat mich schon gleich daruf aufmerksam gemacht nicht zu spät zum Gate zu gehen, denn ich hätte ein Stück weg. Als ich später dort ankam stellte sich heraus, dass dort immer noch ein anderer Flug war und meiner wo anders hin verlegt worden war. Irgendwann habe ich das richtige Gate gefunden und wieder gewartet. Dann Boarding und los ging es. Gut 5 Stunden Flug bis Panama. Ein schöner Ausblick auf Panama City beim Landeanflug mit sachkundiger Kommentierung meines Sitznachbarn. Die Stadt ist weit größer als gedacht. Am Flughafen 30 Minuten Zeit bis zum nächsten Boarding. Für das kleine Land ist der Flughafen recht groß. Copa und Panama Airport scheinen sich wohl zu einem Drehkreuz für den karibischen Raum entwickelt zu haben. Mit dem am Flughafen kostenfrei vorhandenen Wifi kam allerdings keine nutzbare Verbindung zu stande. Anschliessend noch einmal gut 5 Stunden Flug über Nacht bis Santiago. Dort bin ich gegen 5:15 Uhr angekommen. Bis ich am Flughafenbus war, war es 6 Uhr und früher fuhr der auch nicht. Ich hatte mir eine passende Haltestelle in der Stadt ausgesucht. Von dort ging es weiter zu Fuß. Santiago hat eine recht klare Straßenstruktur, so dass Zielstraße und Haus problemlos zu finden waren. Inzwischen war es 7 Uhr. Das Zimmer stand ab 15 Uhr zur Verfügung, man räumte mir aber einen early check-in um 12 Uhr ein. Bis dahin sollte das Zimmer frei und gesäubert sein.

Erst einmal habe ich mich im Eingangsbereich in einen Sessel gesetzt und den Reiseführer studiert. Als ich müde wurde bin ich in die Stadt losgezogen. In 4 Stunden kann man eine Menge ablaufen, auch wenn man, wie ich, eine Kaffee- und Frühstückspause einlegt. Dann ins Zimmer. Recht groß und schön. Geduscht und umgezogen. Anschließend warten auf die Abholung zur City Tour.

Die fand in einer internationalen Gruppe und zweisprachig statt. Zuerst immer auf spanisch und dann auf englisch. Damit konnte ich mich auf spanisch recht gut einhören und anschließend evtl. vorhandene Verständnislücken auf englisch schliessen. Mit Bus und zu Fuß ging es quer durch die Alt- und Neustadt. Insgesamt interessant. Das hätte ich allein nicht alles gefunden.

Nach der Rückkehr ins Hotel bin ich noch einmal in die Stadt um etwas Essen zu gehen. Es gibt zwar ein schönes Ausgeh- und Kneipenviertel, aber das war mir heute Abend zu weit und zu spät. Gefunden habe ich etwas in der Fußgängerzone. Pizza auf chilenisch. Daneben lief der Fernseher mit dem Fußballspiel Argentinien - Australien mit chilenischem Kommentar. Zugegeben, hier habe ich nicht viel verstanden, aber das Spiel war auch ohne fremde Kommentierung spannend.

Santiago

Sonntag, 25.10.2015

Santiago - Funicular Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Santuario de la Inmaculada Conceptión Schneebedeckte Anden im Hintergund

Nach der sehr kurzen Nacht zuvor habe ich es heute etwas ruhiger angehen lassen und bin sonntäglich aufgestanden. Nach dem Frühstück noch einmal in die Innenstadt und in das Museum für chilenische Geschichte nach Columbus. Dank einem englischen Audioguide kam recht viel Information rüber, die ich allein aus den spanischen Beschriftungen der Exponate nicht hätte ableiten können. Die Ausstellung war gut und für mein Verständnis nützlich.

Auf der Plaza de Armas vor Museum und Kathedrale herrschte reges Treiben. Nachdem gestern Abend bereits eine Prozession gewesen sein muss, war für heute 12 Uhr die nächste angekündigt. Eine größere Gruppe von Männern in lila Kutten und mit einem Strick um den Hals hatte bereits Aufstellung genommen. Eine Gruppe von Frauen, ebenfalls in lila und mit einem weißen Spitzentuch über den Haaren wartete direkt vor dem Eingang. Später kam noch eine Formation der Carabineros de Chile und eine Blaskapelle der Carabineros. Außerdem viele Würdenträger in Zivil oder Uniform und natürlich auch ganz gewöhnliche Leute. 12 Uhr war verstrichen und viele Menschen waren inzwischen offensichtlich in der Kirche. Die eigentliche Prozession hat wahrscheinlich erst danach begonnen. Ich habe nicht die ganze Zeit gewartet, sondern meine Beobachtungen habe ich während mehrerer kurzer Aufenthalte auf dem Platz gemacht.

Am Nachmittag bin ich zur anderen Flußseite ins Viertel Belavista gegangen. Heute am Sonntag Nachmittag war in den Lokalen viel los. Ich wollte weiter zum dahinter liegenden "Santuario de la Inmaculada Concepción", einem Berg mit einer großen Christusstatue auf der Spitze. Hinauf und wieder herunter ging es mit dem "Funicular", einer Schräg-Standseilbahn. Oben wieder ein wunderbarer Überblick über die ganze Stadt. Trotz Panoramaaufnahmetechnik brauchte ich eine ganze Reihe von Panoramabildern um die Stadt und deren Umfeld zu erfassen. Santiago liegt in einem Tal und rund herum sind, soweit nicht der Fluß ein- oder ausfließt, Berge. Richtung Anden bis über 4000 m hoch und teilweise schneebedeckt, in die anderen Himmelsrichtungen niederer und jetzt Ende Oktober ohne Schnee.

Pablo Neruda, der Literatur-Nobel-Preisträger aus Chile hatte in Belavista eines seiner drei Häuser. Alle wurden von ihm innen und außen ganz persönlich gestaltet und sind jetzt zu besichtigen. Kurz vor Feierabend habe ich es noch in das Haus in Belavista geschafft und es besichtigt. Es ist noch so eingerichtet wie es seine 2. Frau und Witwe hinterlassen hatte. Nur seine Bibliothek fehlt. Die ist jetzt im Museum bzw. in einer großen staatlichen Bibliothek.

Gegessen habe ich auch noch gleich in Belavista und bin auf einem anderen Weg zurück gegangen, dabei so lange wie möglich durch eine große Parkanlage. Durch seine Tallage hat Santiago Probleme mit der Luftreinhaltung, insbesondere im Innenstadtbereich. In der höher gelegenen Neustadt ist es etwas besser, deshalb ist dort das Wohnen auch viel teurer. Bereits im 19. Jahrhundert wurde das Problem der Luftverschmutzung erkannt und so viel Grün wie möglich in der Stadt angelegt. Man findet nicht nur große Parkanlagen, sondern immer wieder auch kleinere Baumflächen.

Nachdem ich auf dem Berg schon einige Fotos mit Schnee in den Anden gemacht hatte, habe ich auf dem Heimweg noch einmal einen schönen Blick in die Anden gehabt. Jetzt stimmte das Licht und dieses Foto findet ihr dann auch im Blog.

Das war es mit Santiago. Morgen Früh geht es weiter Richtung Küste.

Weiterfahrt nach Vina del Mar

Montag, 26.10.2015

  Vina del Mar Vina del Mar Vina del Mar Blick in Richtung Valparaiso Vina del Mar - Blick in Richtung Valparaiso

Laut Unterlagen des Reisebüros, das meine Südamerikareise ausgearbeitet und gebucht hat, sollte ich heute um 9 Uhr im Hotel einen Leihwagen übernehmen. Laut Voucher derselben Firma, ausgestellt auf Hertz, sollte ich den Wagen ab 9 Uhr im Stadtbüro übernehmen können. Wie immer bei zwei sich widersprechenden Informationen stimmt mindestens eine nicht. In diesem Fall war es die erste. Bis 9:15 habe ich im Hotel gewartet, dann habe ich mich per Taxi zum Stadtbüro von Hertz in Santiago bringen lassen. Statt des bestellten Kompaktwagens hat mir der Leiter einen Upgrade auf einen 4x4 Pick-up angeboten. Die Pick-ups werde ich an allen anderen Standorten fahren müssen und außer ihrer größeren Bodenfreiheit sehe ich nur Nachteile. Da ich mein Gepäck gerne verborgen transportieren wollte habe ich dankend abgelehnt. Auf meine Nachfrage hat man mir noch gezeigt, in welche Richtung bei Verlassen des Firmengeländes Valparaiso liegt, ansonsten war ich auf mich allein gestellt. Ein Navi habe ich diesmal nicht und da ich bisher auch keine lokale SIM mit Internet habe, ist auch Google Maps auf meinem Smartphone nicht nutzbar.

Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die benachbarte Provinzhauptstadt und Sitz des Parlaments in der Straßenbeschilderung ausgewiesen ist. Weit gefehlt. Bei den Autobahnen gibt es nur einen Hinweis auf die Himmelsrichtungen. So bin ich erst einmal durch Santiago geirrt, immer darauf achtend welche Schlenker der Vordermann vielleicht machen könnte, denn Schlaglöcher gibt es genug und in allen Größen. An einer roten Ampel habe ich mir noch einmal angesehen in welche Richtung Valparaiso liegt. Die Strecke müsste am Flughafen vorbei führen. Der Flughafen ist aber auch nicht ausgewiesen, aber ich wusste noch, aus welcher Richtung ich am Samstag Morgen mit dem Bus in die Stadt gekommen war. Also der Markierung Zentrum folgen bis ich eine mir bekannte Stelle fand. Beim Präsidentensitz war diese gefunden. Leider aber ein paar Millisekunden zu spät, so dass ich nicht mehr rechts abbiegen konnte. Also diverse Blocks weiter bis zur nächsten Möglichkeit zum Abbiegen. An der nächsten wieder rechts und ich war auf der mir bekannten Avenida O'Higgins. Ich wusste, dass ich diese Straße, wie immer auch sie weiter draußen heißen würde, kilometerlang herein gekommen war. Also umgekehrt darauf wieder hinaus. Irgendwann trennten sich dann auch Flughafen und Valparaiso und ich war auf der Autobahn. Endlich!

Es sind gut 100 km bzw. 1 Stunde nach Valparaiso. Mein nächstes Hotel sollte in der Nachbarstadt Vina del Mar liegen und ich könnte es erst ab 15 Uhr beziehen. Also jede Menge Zeit. Unterwegs habe ich an einem Parkplatz mit Infrastruktur eine Bio-Pause eingelegt und anschließend den Reiseführer studiert was noch so alles an Sehenswertem auf dem Weg lag. Vor allem Weingüter. Nun habe ich gar nichts gegen Wein, vor allem wenn er rot ist, aber bei der Besichtigung eines Weinguts ist meist eine Verkostung und vor allem (seitens des Betreibers) der Verkauf von Wein geplant. Mit Auto kann ich nichts verkosten und mit nach Hause nehmen kann ich schon gar nichts. Trotzdem wollte ich noch in ein Tal abbiegen, habe, aufgrund der für mich widersprüchlichen Beschilderung, aber die Ausfahrt verfehlt. Irgendwann kam ein Abzweig nach Villa Alemana. Klang interessant. Also nichts wie raus und hin. 31 km Richtung Norden. Ein Städtchen mit einer Vielzahl kleiner Geschäfte. Mittendrin an einem zentralem Platz eine Mischung aus Eisdiele und Café. Die hatten einen Espresso dopio für mich und auch eine gute Auswahl an Kuchen. Irgendwelche Hinweise auf deutsche Wurzeln, die ich aus dem Namen abgeleitet hätte, habe ich allerdings nicht gefunden. Von hier aus gab es eine direkte Verbindung nach Vina del Mar. Dort musste ich (ohne Navi) nur noch die richtige Einbahnstraße zum Hotel finden. Dieses ist ein ehrwürdiges altes Haus mit etwas Patina, aber schön und gut gelegen.

Dach war ich Richtung Strand unterwegs. Vina del Mar liegt zwar wie die Hafenstadt Valparaiso direkt daneben am Pazifik, hat aber keinen Hafen. Mit 300.000 Einwohnern ist sie sogar noch etwas größer. Aufgrund ihres Strandes ist sie Urlaubsort vieler Touristen aus Südamerika, vor allem aus Chile und Argentinien. Die Hauptsaison ist aber erst ab Weihnachten. Dann ist kein Bett mehr frei und wesentlich teurer als jetzt. Ob der Strand die vielen Touristen dann fassen kann wage ich zu bezweifeln. Da bin ich vor allem aus Long Beach Breiteres gewöhnt. Aber gut, die in Australien waren es auch nicht breiter und haben die Besucherzahlen auch geschafft.

Als ich vorhin so am Strand stand, habe ich mich wieder daran erinnert, wie ich vor gut einem Monat auf der anderen Seite war und herüber geschaut habe. Jetzt schaue ich zurück. Im Vergleich zu damals in Australien ist es hier noch kühler, vor allem abends.

Nach dem Abendessen war ich noch außerhalb des Strandbereichs in der Stadt unterwegs. Eigentlich wesentlich interessanter. Ein Lokal neben dem anderen. Hier noch das Nationalgetränk „Pisco Saur“ trinken und jetzt muss ich noch Blog schreiben. Ob der allerdings heute noch in den Upload geht hängt vom Netz ab. Im Augenblick will es noch nicht.

Valparaiso

Dienstag, 27.10.2015

Valparaiso - Innenstadt Valparaiso - Angebot eines Gemüseladens Valparaiso Valparaios - Innenstadt Valparaiso - Marinekommandantur Valparaiso - Monumento de los Héroes de Iquique, dahinter Zugang zum Hafen Valparaiso - Monumento de los Héroes de Iquique, dahinter Zugang zum Hafen Valparaiso - Schrägaufzug Valparaiso - Panoramablick von oben Valparaiso - auf einem der Hügel Valparaiso - Blick vom Hügel auf die Innenstadt Valparaiso - auf dem Hügel Valparaiso - Hangansicht Valparaiso - Haus in schöner Hanglage Valparaiso - die Markthalle, seit 2010 geschlossen Valparaiso - O-Bus, und das war nicht der älteste der noch im Dienst ist 

Vina del Mar und Valparaiso liegen zusammen in einer langgestreckten Bucht. Vina del Mar in der nördlichen und Valparaiso in der südlichen Hälfte. Während es in Vina del Mar hinter dem Strand recht flach weitergeht und nur ein Teil der Stadt am Berg ist, ist Valparaiso eingezwängt zwischen Meer und Berge. Die Bucht war schon früh von den Ureinwohnern besiedelt und die Spanier gründeten mit Valparaiso hier einen Hafen. Lange Zeit war Valparaiso der wichtigste Hafen Chiles. Inzwischen ist er allerdings nur noch der drittgrößte im Land. 2010 war hier ein großes Erdbeben. Vieles wurde sicher schnell repariert, aber man sieht überall noch eingestürzte oder nicht bewohn- bzw. nicht benutzbare Häuser. Dies nicht über die Stadt gleichverteilt, sondern mit Schwerpunkten. Vor allem viele Wohnhäuser an den Hängen haben dem Beben nicht widerstanden.

Valparaiso zählt insgesamt 42 Hügel. Hinauf kam man früher u.a. mit Schrägaufzügen. Einige wenige davon sind noch in Benutzung, ein paar werden gerade renoviert und bei den anderen fehlt entweder das Geld oder es lohnt sich nicht mehr. Auf einen der Hügel bin ich mit dem Aufzug hinauf gefahren. Die Kabine ein hölzernes Häuschen auf einem schrägen Fahrwerk. Zwei Kabinen hängen an einem Seil und bilden jeweils das Gegengewicht. Unten und oben gibt es jeweils ein Kassenhäuschen. Bezahlt wird aber erst am Ende der Fahrt. 300 Pesos, knapp 50 Cent. Der von mir benutzte Aufzug endet direkt über dem Hafen und ich hatte von dort eine schöne Aussicht. Oben bin ich noch etwas durch das Viertel gegangen und dann zu Fuß wieder hinunter um noch ein paar weitere Eindrücke zu bekommen,

Valparaiso hat mir sehr gut gefallen. Es hat wesentlich mehr Charme als das jüngere Vina del Mar.

Von Vina del Mar der Küste entlang nach Norden

Mittwoch, 28.10.2015

Blick auf Vina del Mar (links) und Valparaiso (rechts) Hohe Dünen nördlich von Vina del Mar Qunitero - war wohl früher ein Piratennest  Quintero Qunitero - wahrscheinlich zum Gedenken von Opfern, vermutlich Tsunami 

Nach zwei Tagen Stadtbesichtigungen wollte ich heute noch etwas vom Umland sehen. Von Valparaiso aus gibt es keine direkte Küstenstraße. Man muss erst ein Stück ins Land fahren um dann wieder zurück zum Pazifik zu können. Also habe ich mich für die nördliche Variante entschlossen.

Gleich einen Ort weiter gab es einen Aussichtspunkt und von dort einen umfassenden Blick zurück auf Vina del Mar und Valparaiso. Aber auch an Land gab es etwas zu sehen. Direkt hinter der Küstenstraße und einem Felssockel ragen hohe Dünen hervor. Inwieweit diese wandern oder stationär sind ist mir nicht bekannt, aber sie stehen entsprechenden hohen Dünen an der französischen Atlantik- oder an der polnischen Ostseeküste betreffend der Höhe sicher nichts nach.

Die Küste war meist felsig. Nur innerhalb der Badeorte gab es kleinere, manchmal auch etwas längere, selten aber breite Sandstrände. Die Sonne hat heute tagsüber eine Auszeit genommen. So war es recht kühl und ich habe mir außerhalb des Autos bald eine Jacke angezogen. Auch die Chilenen waren gut warm eingepackt. So war an den Stränden wenig los. Nur in einem Ort waren einige Surfer im Neoprenanzug im Wasser und warteten auf eine gute Welle für den nächsten Ritt. Insgesamt ist noch keine Badesaison. Dafür ist es noch zu kalt. Bei Sonnenschein legen sich schon einmal ein paar Leute an den Strand, meist aber zumindest mit einem T-Shirt drüber, wenn nicht sogar vollständig bekleidet. Überall wird an den Strandanlagen und -buden auch noch gearbeitet.

Was für mich auffällig war, dass überall Fluchtwege im Falle eines Tsunamis ausgewiesen sind. Dies scheint hier eine ernstzunehmende Gefahr zu sein. Auch von den ca. 500 Toten bei dem großen Erdbeben 2010 sind wohl die meisten nicht durch das Beben selbst, sondern durch den anschließenden Tsunami ums Leben gekommen und hinaus ins Meer gespült worden.

Weiterreise nach San Pedro de Atacama

Donnerstag, 29.10.2015

Flug von Santiago nach Calama - Blick auf die Anden Flug von Santiago nach Calama - Blick auf die Anden Der rote Pick-up mit dem man mich in die Wüste schickt 

Die Küste habe ich heute Morgen erst einmal wieder verlassen und die Badestrände, zumindest für Chile wohl ganz. Mit dem Leihwagen ging es zurück zum Flughafen Santiago. Dort Auto abgeben und mit dem Flugzeug gut zwei Stunden nach Norden, nach Calama. Dies ist eine Bergbaustadt. Vorwiegend Kupfer im Tagebau. Sie allein soll einen Besuch nicht wert sein. Auf der Rückreise werde ich hier trotzdem eine Nacht verbringen und kann mir selbst ein Bild machen.

Der Flug nach Calama ging immer entlang der Anden. Freundlicherweise hat mir die Dame beim Check-in einen Fensterplatz auf der Andenseite reserviert. So hatte ich nicht nur viel zu schauen, sondern habe auch eine ganze Menge Bilder durchs Fenster gemacht.

Noch etwas zur Geographie Chiles. Dass es auf der Westseite Südamerikas liegt ist sicher bekannt, aber vielleicht nicht die Ausmaße. Das Land ist 4.200 km in Nord-Süd-Richtung lang bei einer Breite, d.h. West-Ost-Ausdehnung zwischen 120 und 300 km. Es ist ein ewig langes und unheimlich schmales Handtuch. Dazu ist Chile noch eingeklemmt zwischen Pazifik und die weitestgehend unüberwindlichen Anden, zumindest früher. Man bezeichnet Chile deshalb auch als Insel auf dem Land. Selbst die Spanier kamen nicht über die Anden, sondern von Norden aus dem heutigen Peru. Erst mit dem Auto sind die Anden bequem überwindbar geworden und auch innerhalb des Landes sind ohne Flugzeug keine weiteren Distanzen zu bereisen.

In Calama habe ich am Flughafen wieder einen Mietwagen übernommen. Während es zuvor noch eine kompakte Limousine war, so werden für die Wüste nur Pick-ups vermietet. Auf der Straße von Calama nach San Pedro de Atacama hat mir das noch wenig eingeleuchtet, auch wenn links und rechts der Straße bereits nichts als Wüste war. Aber bereits in San Pedro selbst sind große Bodenfreiheit und große Raddurchmesser sehr praktisch. In der Wüste wird dies voraussichtlich noch viel mehr gelten. Wohl um sie in der Wüste besser erkennen zu können, sind hier alle Leih-Pick-ups rot, mit Leuchtstreifen und Sicherheitseinrichtungen. Ich komme mir vor, als würde ich ein Feuerwehrfahrzeug fahren. Fehlt nur noch die Aufschrift Bombero auf der Motorhaube, wie bei den richtigen. Inzwischen habe ich mich an den mangelnden Fahrkomfort gewöhnt. Aber will man seinen Koffer nicht einfach auf die offene Ladefläche legen, so bleibt nichts als die Unterbringung auf der Rückbank. Für mich als Einzelreisenden kein Problem. Bei vier oder sogar fünf Personen aber nicht machbar. Voraussichtlich deshalb sieht man auch vereinzelt Fahrzeuge mit einer hohen Kiste statt der offenen Ladefläche. Inwieweit diese dann auch einen Überrollbügel wie meiner haben weiß ich nicht.

San Pedro de Atacam und die Salinas de Atcama

Freitag, 30.10.2015

  San Pedro de Atacama - Kirche Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Salzsee Atacama - Salzsee

Heute Vormittag habe ich mir erst einmal den Ort San Pedro de Atacama angesehen, auch um mich etwas besser zurecht zu finden, denn die Orientierung viel mir bisher schwer. Angeblich hat der Ort 2.000 Einwohner. Durch die vielen Touristen wirkt er aber größer. Auffällig sind die vielen Hostels und die noch größere Anzahl von Touristik Büros. Aber das hängt sicher miteinander zusammen. Denn die Backpackers kommen individuell mit dem Bus und suchen hier für sie geeignete Veranstaltungen. Die Pauschaltouristen kommen auch mit dem Bus, aber ihr Programm ist bereits durchorganisiert. Und die Individualtouristen, wie ich, machen entweder mit ihrem Mietwagen ihre Fahrten selbst, oder sie lassen sich auch von den lokalen Veranstaltern betreuen.

Sehenswert muss wohl die katholische Kirche von San Pedro sein. Leider kam ich bisher nicht hinein. Ganz schlicht, mit einem Dachstuhl aus Kakteenholz das durch Lederriemen zusammengehalten wird. Dass katholische Kirchen einfach offen stehen habe ich, außer bei der Kathedrale in Santiago, bisher in Chile nicht erlebt.

Im Anschluß an die Dorfbesichtigung bin ich nach Süden in die Atacama Wüste gefahren. Hier habe ich dann auch schnell den Bodenfreiheit und die großen Räder meines Pick-up zu schätzen gelernt. Ziele waren diverse Salzseen. Je weiter ich in die Wüste hinein kam, um so mehr war auch der Boden weiß überstäubt. Es sah aus wie frisch gefallener Schnee. Das erste Ziel waren die Laguna Cejar. Bestehend aus drei Seen. Ein nennenswerter Eintritt. Die zwei äußeren Seen für den Badebetrieb gesperrt. Hier waren die Flamingos. Eine hier einheimische Art. Heute allerdings heute nur am ersten See. Der mittlere der drei war für den Badebetrieb frei gegeben. Das habe ich am Schluss dann auch genutzt. Es gab Umkleideräume, WCs und Freiluftduschen. Der See selbst hatte unterschiedliche Tiefen. Überwiegend nicht einmal knietief, mit einem schlickigen Boden. Ein kleiner Teil dann aber auch so tief, dass man nicht mehr stehen konnte. Der Übergang nicht gleitend, sondern über einen Fels direkt abfallend. Sobald das Wasser nicht mehr ganz flach war, war es am Untergrund auch deutlich kühler. Man merkt eben doch noch die frühe Jahreszeit. Schließlich ist es erst Frühjahr. Wenn man im Wasser liegt hat man einen Auftrieb wie ich ihn aus dem Toten Meer her kenne. Am bequemsten ist die Rückenlage mit Kopf aus dem Wasser. Dabei hätte ich die Arme ruhig aus dem Wasser nehmen können um z.B. eine Zeitung halten zu können. Die Füße wieder auf den Boden zu bekommen ist dann eher mühsam.

Weiter südlich kamen zuerst noch zwei kleine runde Wasserlöcher. In einem wurde gebadet. Die sonst sichtbaren Salzkristalle habe ich hier aber nicht gesehen. Jemand ist auch mit dem Kopf unter Wasser gegangen. Offensichtlich war der Salzgehalt hier nicht ganz so hoch.

Für den letzten See galt dies nun bestimmt nicht. Er war recht groß. Auf der Windseite oft frei, dahinter mit deutlich sichtbarer Salzschicht. Hier gab es auf der Südseite einen Rundweg den ich abgegangen bin.

Die Atacama gilt als eine der trockensten Wüsten der Erde. Kein Wunder, dass hier alles Süßwasser schnell verdunstet und den Rest in eine stark salzhaltige Flüssigkeit verwandelt.

Vallee de la Luna

Samstag, 31.10.2015

  Vallee de la Luna - Los Tres Marias Vallee de la Luna Vallee de la LunaVallee de la Luna - SalzVallee de la LunaVallee de la LunaVallee de la LunaVallee de la LunaVallee de la Luna Vallee de la Luna - Mayor Duna von oben Vallee de la Luna - schwarzer Sand und trotzdem heller Staub auf den Schuhen Vallee de la Luna - am AbendVallee de la Luna - am AbendVallee de la Luna - SonnenuntergangVallee de la Luna - Barbara und SebastianVallee de la Luna - Blick auf die Vulkane der Anden nach Sonnenuntergang

Heutiges Ziel war das Vallee de la Luna (Mondtal), so genannt weil es auf dem Mond angeblich genauso aussehen soll. Die meisten kommen nur abends zum Sonnenuntergang, aber es hat wesentlich mehr zu bieten.

Das Vallee de la Luna ist nicht ein Tal im klassischen Sinn, sondern eine ganze Ansammlung von Tälern. Ich bin bereits am Vormittag hin und die Straße ganz durch gefahren. Hier ist eine der ausgeschilderten Attraktionen, eine Steinformation, genannt die 3 Marias. Da fahren dann alle hin, machen ein paar Fotos und fahren abends höchstens noch zur großen Düne.

Von den Tres Marias war ich ca. 2 Stunden aus wandern. Ausgeschildert waren Salzstollen, die habe ich auch gefunden. In der Hoffnung auf eine schöne Aussicht in die Ebene bin ich immer weiter gegangen bis ich endlich aufgegeben habe. Gut so. In diesem Teil hätte ich da noch lange laufen können. Und da irgendwann der Pfad zu Ende war, wollte ich auch keine Schäden auf der Salzkruste hinterlassen. Was auf den Fotos aussieht wie Schnee ist Salz.

Von den Tres Marias bin ich wieder ein Stück zurück gefahren bis ein kleiner Parkplatz kam. Niemand da, aber ein Pfad mit kleinen Pfählen ausgewiesen. Dem bin ich nach und es ging immer höher. Am Anfang war der Untergrund noch fest und dann purer Sand. Wer einmal eine der großen Dünen erstiegen hat weiß wovon ich spreche. Nach dem Sand kam Fels. Und dann hatte ich ihn den Ausblick. Sagenhaft. Ich hoffe, die Fotos bringen etwas davon rüber.

Noch ein Stück weiter vorne ein sehr großer Parkplatz. War mir schon beim Einfahren aufgefallen. Die Stelle selbst fand ich aber gar nicht soo besonders. Aber von hier ging ein Pfad ab durch eine Schlucht. Wieder auf einen Berg. Wieder tolle Aussicht. Und von hier kam man auch hoch zur Mayor Duna, der großen Düne. Das ist ein ordentlicher Haufen Sand.

Mittlerweile war es späterer Nachmittag und ich wollte abends noch mal kommen für den Sonnenuntergang. Der sollte heute ab 19:35 sein. Letzter Einlass in den Park ist 18 Uhr. Also zuerst noch einmal zurück zum Hotel und die Ausstattung mehr für den Abend anpassen. D.h. wärmere Kleidung in den Rucksack, die Hosenbeine wieder angezippt und eine Stirnlampe eingepackt. Dann ging es zurück in den Park. Rechtzeitig vor 18 Uhr, aber noch viel zu früh für den Sonnenuntergang. An einer der ersten leichteren Steigungen hat mich ein junges Pärchen angehalten die mit den Fahrrädern unterwegs waren. Ob ich sie ein Stück mitnehmen könnte, die Freundin sei etwas krank und könnte nicht mehr. Also die beiden Räder auf den Pick-up und mit den Beiden weiter. Da ich eh noch Langeweile bis zum Sonnenuntergang hatte, im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich tagsüber ja schon viel gesehen, habe ich die Beiden zu den wichtigsten Punkten gefahren. Das hätten sie mit dem Fahrrad sonst nie geschafft. Den Sonnenuntergang haben wir dann in der Nähe der großen Düne gesehen. Wahrscheinlich bin ich inzwischen verwöhnt, aber die beiden Sonnenuntergänge in Australien, am Uluru und an den 2 Flüssen waren besser.

Danach Abstieg vom Berg. Ohne Sonne wurde es zwar schnell dunkler, aber erst am Parkplatz richtig dunkel, so dass die Stirnlampe diesmal nicht zum Einsatz kommen musste.

Wieder zurück ins Dorf. Barbara und Sebastian, so heißt das Paar aus Valparaiso, abgesetzt, mir noch von ihnen einen Restaurant-Tipp geben lassen und zurück ins Hotel.

Meiner Hose hatte der Tag und die davor kräftig zugesetzt. Auch sonst war noch etwas Wäsche da. So habe ich auch noch schnell gewaschen bevor ich zum Essen ins Dorf gegangen bin. Der Tipp sah von außen unscheinbar aus. War mir bisher gar nicht als Restaurant aufgefallen gewesen. Innen rustikal. Auf der Speisekarte hatte ich auch schnell etwas mit Fisch und Meeresfrüchten gefunden und bestellt. Wie sich später herausstellte etwas original Chilenisches.

Mein Essen stand noch nicht auf dem Tisch, da kamen Barbara und Sebastian. Sie hatten mich zuerst im Hotel und dann hier gesucht um sich zu bedanken. Wir haben noch eine ganze Weile gesessen und gequatscht. Deshalb geht dieser Tagesbericht auch erst einen Tag später in den Blog.

Unterwegs in der östlichen Atacama

Sonntag, 01.11.2015

Toconao - Kirchturm Toconao - Kirche Toconao - Kirche Toconao Der südliche Wendekreis der Sonne, südlich von Toconao Socaire - Kirche Socaire Valle de Jere 

Heute ist schon der letzte Monat meiner Reise angebrochen. Und hier in der Atacama ist es der vorletzte Tag. Der Reiseführer weist so viel aus, was man unbedingt gesehen haben sollte, das schaffe ich gar nicht alles. Für heute habe ich mir erst einmal den östlichen Teil der Atacama Richtung Anden und von San Pedro aus nach Süden vorgenommen.

Schon gleich bei der Ausfahrt aus San Pedro kommt ein Kontrollpunkt der Carabineros. Ob wegen der nahen Grenze zu Argentinien, oder um einen Überblick zu haben wer alles in die Wüste fährt, hat sich mir nicht erschlossen. Erstes Ziel war Toconao. Ein kleines Dorf mit einer alten Kolonialkirche und einem üppig grünen Flusstal. Entlang diesem links und rechts Gärten und Bewässerungskanäle, mit denen Wasser in die Gärten geleitet werden kann.

Weiter Richtung Socaire. Von hier aus will ich hoch in die Berge zur Laguna Miniques und zur Laguna Miscanti. Beide als sehenswert beschrieben.

Unterwegs ein Schild am Straßenrand mit Hinweis auf den „Tropico de Capricornio“, den südlichen Wendekreis. Den hatte ich doch schon mal, aber in Australien. Hier also würde am 21. Dezember die Sonne senkrecht über mir stehen. Aber so lange kann ich nicht warten. Noch zeigt mein Körper einen zwar kleinen, aber doch nach Süden orientierten Schatten.

In Socaire wieder eine kleine Kirche, aber nicht so sehenswert wie die in Toconoa. Gleich neben der Kirche ging die Straße weiter Richtung der Lagunas. Aber sie war gesperrt. Auf der anderen Straßenseite ein Wagen der Carabineros. Also bin ich mal hin um mich zu erkundigen. Beim Näherkommen ging eine Tür auf. Der Wagen war voll besetzt. Ich habe freundlich auf spanisch gegrüßt und nachgefragt ob englisch gesprochen wird. Mit einem kurzen „no“ war das geklärt. Mit der Karte in der Hand habe ich nach der Zufahrt zu den Lagunas gefragt und bekam nur ein „closed“ als Antwort. Keine Begründung.

Also langsam wieder zurück, möglichst jede Sehenswürdigkeit unterwegs, sei es in Halbhöhenlage oder unten in der Ebene, mitnehmend.

Bei der Durchfahrt durch Toconao kam ich diesmal auf der anderen Seite ums Dorf. Und da war ein Hinweis auf die Valle de Jere. Die hatte ich schon gesucht, da der Reiseführer sie sehr empfohlen hatte. Es war nicht weit und der Eintritt erschwinglich. Ein Flusstal zieht sich durch eine Schlucht und erzeugt eine grüne Oase. Hier waren schon vor 8000 Jahren Menschen, wie Felszeichnungen belegen. Offensichtlich ein Reiseführer, der hier mit 2 Britinnen unterwegs war, hatte mich angesprochen ob ich die Felszeichnungen gefunden hätte. Sie waren unterwegs zu einer und ich könnte mich anschließen. Er berichtete dann auch, dass es heute Mittag ein Erdbeben gegeben hat. Stärke 6,3. Für Chile nichts besonders. Das Zentrum muss hier in der Nähe in den Anden gewesen sein. Und einer der Vulkane brodelt seit Tagen, so dass die Behörden Befürchtungen hatten, er könnte ausbrechen. Damit ergaben die Straßensperren auch einen Sinn.

Weiterfahrt durch die nördliche Atacama nach Calama

Montag, 02.11.2015

Atacama - auf der Fahrt von San Pedro nach El Tatío Atacama - Machuca Atacama - Machuca Atacama / Anden - Vicuna Geysire El Tatio Geysire El Tatio El Tatio - Zoro Culpeo Geysire El Tatio Anden - Beschreibung Pflanzen und Tiere 

Heute ist mein letzter Tag in der Atacama Wüste. Am Abend muss ich in Calama sein. Da bietet es sich an, den Nordteil der Atacama mitzunehmen und nicht auf der direkten Verbindung nach Calama zu fahren.

Ich habe San Pedro de Atacama in nördliche Richtung verlassen. Die Straße stieg stetig an. Es ging durch wenige, sehr kleine Pueblos. Mein Ziel waren die Geysers del Tatio. Eine größere Anzahl von Quellen heißen Wassers das mit 85°C aus dem Boden kommt und teilweise als Geysier in die Höhe sprudelt. Das Gebiet liegt auf 4300 m ü.d.M. und es sind damit die höchsten Geysiere der Welt.

Auch mir hat die Höhe etwas zu schaffen gemacht. Allzu viel körperliche Anstrengung war nicht drin, dann fehlte mir gleich die Luft. Aber ich habe es gut überstanden.

Schon die Straße nach Tatio war fast ausschließlich ungeteert. Von Tatio nach Calama wurde das nur selten besser, so dass ich inzwischen den Truck doch zu schätzen weiß. Es ging langsam wieder bergab. Weiterhin Wüste. Nur am Anfang, im Bereich der Berge etwas Grün. Es war heute in San Pedro schon sehr windig. In der Wüste mit Sand wirkt starker Wind dann noch viel mehr. Wenn so ein Sandsturm kam, dann war die Sicht fast vollständig weg.

Morgen ist mal wieder ein Reisetag. Am Vormittag Flug von Calama nach Santiago. Dann 6,5 Stunden Aufenthalt am Flughafen. Anschließend Weiterflug nach Temuco und Fahrt nach Pucon. Ob es dann etwas zu berichten gibt oder ich noch Lust dazu habe, das kann ich heute noch nicht versprechen. Aber mal sehen.

 

Weiterreise nach Pucón

Dienstag, 03.11.2015

Wie schon angekündigt war heute ein Reisetag - ein langer.

Planmässig bin ich morgens zum Flughafen in Calama gefahren, habe den Wagen abgegeben und zwei Stunden später nach Santiago geflogen. Dort geplante 6,5 Stunden Aufenthalt. Daraus wurden dann 7,75. Das wird auf einem Flughafen irgenwann lang. Endlich ging es weiter nach Temuco. Dort nach längerer Wartezeit den nächsten Pick-ip übernehmen und Fahr über Villarica nach Pucón. Gegen 22:30 war ich endlich im Hotel.

Außer ein paar Smartphone-Aufnahmen aus dem Flugzeug habe ich heute keine Bilder machen können.

Pucón, Lago Villarrica und Lago Caburgua

Mittwoch, 04.11.2015

Pucón - morgendlicher Blick aus dem Hotelfenster auf den Lago Villararrica Pucón - morgendlicher Blick aus dem Hotelfenster auf den Lago Villararrica Pucón - Blick auf den Volcán Villarrica Lago Caburgua Lago Caburgua

Nachdem es gestern doch etwas später geworden war, oder eher heute Morgen, habe ich den Tag heute nicht ganz so früh beginnen lassen.

Der erste Blick aus dem Fenster war fantastisch. Dirket auf den Lago Villarrica im noch morgendlichen Licht. Nach einem ausführlichen Frühstück habe ich mir Pucón angesehen. Im Ortskern recht schön angelegt. Fast keine hohen Häuser, viel Holz. Zweifellos ist Pucón ein Touristenort. Deshalb auch das reiche Angebot an Restaurants, Läden, Hotels, Hostels, Appartementhäusern und etwas weiter draußen kleine Ferienhäusern.

Während auf der einen Seite des Ortes der Lago Villarrica liegt, trohnt gegenüber über Pucón der Volcán Villarrica, umgeben mit einem weißen Schneemantel und ständig rauchend.

Wie ich so durch eine der Straßen laufe fällt mir ein LKW auf. Ein deutsches Mercedes Modell, kommt neben den brasilianischen hier in geringerer Anzahl auch vor, mit einem großen kastenförmigen Aufbau. Beim 2. Blick fällt mir das Nummernschild auf. Ein deutsches und dazu noch aus Ulm. Das ist das erste deutsche Fahrzeug das ich seit dem 14. August sehe und dann gleich auch noch mit einer Ulmer Nummer. Hat mich gefreut. Die Nachfrage bei den umstehenden Personen ergab, dass es sich um einen Spezialveranstalter für Südamerika aus Westerheim auf der Schwäbischen Alb handelt. Wer also mit deutscher Reiseleitung und deutschem Fahrzeug durch Südamerika reisen möchte, ich habe den Link des Veranstalters.

Am Nachmittag war ich etwas mit dem Wagen unterwegs. Zum benachbarten Lago Caburgua und dessen Hinterland. Dort liegt ein schöner Nationalpark. Mal überlegen, vielleicht ein Ziel für morgen.

 

Parque National Huerquehue

Donnerstag, 05.11.2015

Parque National Huerquehue - Blich auf Lago Tinquilco und Volcán Villarrica Parque National Huerquehue Parque National Huerquehue Parque National Huerquehue Parque National Huerquehue Parque National Huerquehue

Genug der Stadtbesichtigungen und Autofahrerei, heute war ich mal wieder richtig wandern. Zuerst musste ich aber erst mal hin kommen, in den Parque National Huerquehue. Am Eingang war ich ja gestern schon mal, um dort ein paar Leute zu treffen die einen Teil der Tour gerade gemacht hatten. Klang gut. Also heute mit dem Auto hin. Die letzten Kilometer im Allrad-Modus. Dank des Fahrzeugs durfte ich auch noch 2-3 km weiter fahren, dann war endgültig Schluss. Von hier aus ging es bergang. Von 700 auf 1300 Höhenmeter. Klingt für Alpinisten wenig, aber es war ordentlich steil. Oben warteten 3 Bergseen. Weiter hätte ich, auch wenn ich früher dran gewesen und gekonnt hätte, nicht gedurft. Die Wanderwege hier oben sind wegen Schnee noch nicht frei gegeben. Die drei Seen waren wunderschön. Waren auf dem Anstieg noch viele Leute unterwegs, so verlor es sich hier oben sehr. Sehr angenehm. Leider ging es anschließend genauso steil wieder hinunter. Meine Knie waren mindestens genauso froh wie ich als ich endlich wieder am Auto war. Im 4x4 Modus wieder zurück und aus dem Park heraus. Danach noch ein kräftiger Anstieg, dann ging es bergab und ich konnte wieder auf 2-Rad-Antrieb zurück schalten.

Beim ersten Abzweig bin ich gleich ins Nachbartal abgebogen, nach Huife, der Thermalquellen wegen. Mein Reiseführer hat 3 km nach dem Ort eine Natur-Thermal-Quelle ausgewiesen. Mehrere Naturbecken zwischen 34 und 42 °C unter freiem Himmel und mit der Möglichkeit sich im daneben fliessenden Fluß abzukühlen. Letzteres habe ich unterlassen, aber alle Temperaturstufen genossen. Meinen Beinen, vor allem den Oberschenkeln tat das nach der Wanderung sehr gut.

Bei der Ausfahrt war die Durchfahrt blockiert. Ob ich nach Pucón fahren würde und ob ich die Kassiererin mitnehmen könnte. Klar konnte ich. So ergab sich, trotz mangelnder Sprachkenntnisse auf beiden Seiten ein schönes Gespräch. Insgesamt klappt die Kommunikation in Chile, trotz meines mangelnden Spanisch, hier viel besser als in vielen anderen Ländern zuvor. Das setzte sich heute Abend beim Essen mit dem Barkeeper gleich noch fort.

 

 

 

Weiterfahrt nach Puerto Varas

Freitag, 06.11.2015

Die Zeit in Pucón ist schon wieder vorbei und es geht weiter Richtung Süden. Mit dem Auto. Ziel ist Puerto Varas im Gebiet der patagonischen Seen. Der Hauptteil der Strecke geht über die Panamericana, der großen amerikanischen Nord-Süd-Verbindung von Alaska bis Feuerland. Hier in Chile ist sie als Straße Nr. 5 eine mautpflichtige Autobahn.

Puerto Varas liegt schön am See, wieder mit Blick auf einen schneebedeckten Vulkan und andere Berge. Nur der Innenstadtverkehr mit vielen Einbahnstraßen war etwas chaotisch, so dass ich irgendwann den Truck geparkt und erst einmal zu Fuß das Hotel gesucht habe. Eine erste Stadterkundung am Abend habe ich noch ohne Kamera gemacht. Fotos werden aber nachgeliefert.

Rund um den Lago Llanquihue

Samstag, 07.11.2015

  Puerto Octay Puerto Octay - Innenansicht der Kirche. Das ganze Gebäude ist außen und innen aus Holz  Lago Llanquihue - Frutillar mit dem neu erbauten Konzerthaus im See Frutillar - wer an diesem Dezember-Wochenende nichts anderes vor hat, hier gibt es ein Fest Frutillar Frutillar, vom Steg rund um den Konzertsaal aus fotografiert Frutillar - einen Kuchenladen gibt es nur hier, aber sonst ist das Wort Lago Llanquihue

Wollte ich mich gestern eigentlich noch lobend über das schöne und relativ warme Wetter äußern, so war es heute Morgen trüb, relativ frisch und hat immer mal wieder leicht geregnet. Der Volcán Osorno war nicht zu sehen. Er hat sich den ganzen Tag mit Wolken umhüllt.

Puerto Varas liegt am Lago Llanquihue, dem zweitgrößten See Chiles. Es führt eine Straße rund herum. Also habe ich mich für eine Tour um den See entschieden. Das Südufer Richtung Osten ist relativ eben. Von Ensenada aus Richtung Norden fährt man dann zwischen Vulkan und See. Auf der Bergseite steigt es rechts der Straße sofort an. Dies ändert sich erst wenn der Vulkan passiert ist. Dann wird das Land wieder weiter und flacher. Viel Landwirtschaft und offensichtlich Kälberzucht. Auf vielen Weiden sieht man ganze Kälber-Herden. Dazwischen immer mal wieder kleine Feriensiedlungen, vorwiegend Bungalows. Zur Hauptsaison nach Weihnachten muss hier alles voll sein.

Im Norden kommt Puerto Octay. Recht klein und im Ortskern etwas herunter gekommen. Das ganze Gebiet um den See wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Deutschen besiedelt. Man merkt dies heute noch an Nachnamen und dem Baustil der Häuser, sofern sie alt sind. Etwas weiter in Frutillar („Erdbeerhausen“) wird der deutsche Einfluss noch wesentlich stärker sichtbar. Frutillar ist Touristenort. Entsprechend ist auch alles ordentlich hergerichtet. Es gibt einen deutschen Club und das eine oder andere Hotel oder Restaurant hat einen deutschen Namen. Dann ist es aber mit dem Deutschen meist zu Ende. Auch am Deutschen Club sind alle Beschriftungen auf Spanisch. Die freiwillige Feuerwehr scheint einen deutschen Zug mit Verbindungen nach Deutschland zu haben. Das Feuerwehrauto hat früher offensichtlich einmal in Deutschland seine Dienste getan.

An der Westseite des Sees, südlich von Frutillar kommt Llanquihue. Hier wieder weniger Tourismus. Entsprechend schlechter sieht der Ort aus.

Parque Nacional Vincente Pérez Rosales

Sonntag, 08.11.2015

  Parque Nacional Vicente Pérez Rosales - Rio Petrohué Parque Nacional Vicente Pérez Rosales - Blick auf den Volcán Osorno Parque Nacional Vicente Pérez Rosales - Lago Todos Los Santos Parque Nacional Vicente Pérez Rosales - Lago Todos Los Santos Reserva Nacional Llanquihue Volcán Osorno - neues VW Modell auf Testfahrt, die Abgaswerte stehen nicht zur Verfügung

Heute Morgen war es schön aber windig. Jetzt am Spätnachmittag regnet es und ist immer noch windig. Die Brandung auf dem Lago Llanquihue macht jeder Ostsee-Welle Konkurrenz.

Aufgrund der Wetterlage heute Vormittag habe ich mich in den Nationalpark Vicente Pérez Rosales mit dem Volcán Osorno (2652 m) und dem Lago Todos Los Santos (Allerheiligensee) getraut. Der Vulkan hüllte allerdings seine Spitze in eine Wolke und hat sie auch den ganzen Tag nicht freigegeben. Wie schon gestern musste ich erst einmal das Südufer des Lago Llanquihue entlang bis Ensenada. Dann ging es weg vom See und das Tal des Rio Petrohué hinauf. Dieser Fluß kommt aus dem Lago Todos Los Santos und führt auch jetzt im Frühsommer ordentlich Wasser. Vorhin auf der Heimfahrt habe ich drei StudentInnen mit vom Volcán Osorno zurück genommen. Die waren heute Vormittag auf dem Rio Petrohué Raften und es muss toll gewesen sein.

Die Straße zum Lago Todos Los Santos endet am Ausfluss des Rio Petrohué. Der See zieht sich dann weit in die Berge in Richtung argentinischer Grenze. In meiner Karte ist eine Fährverbindung eingezeichnet. Real stehen eine Reihe von Bootseignern am Anleger und bieten eine Rundfahrt auf dem See zum Pauschalpreis an, d.h. unabhängig von der Gruppengröße. Bei meiner Einpersonengruppe wurde mir das zu teuer. Aber sonst waren auch wirklich nur Busreisegesellschaften oder vollbesetzte PKW unterwegs. So habe ich auf die Rundfahrt verzichtet und bin nur ein Stück am Ufer entlang gegangen.

Auf der Rückfahrt habe ich an einem Wasserfall des Rio Petrohué angehalten. Das verhieß zumindest der Hinweis. Als erstes ging es durch ein großes Gebäude mit Läden. Auf der anderen Seite wieder hinaus und einen Weg entlang. Irgendwann kamen Hinweisschilder auf Bauarbeiten zur Erhöhung der Sicherheit. Und dann ging es ab zum Wasserfall. Am Bauzaun war aber Schluß. Den Wasserfall selbst konnte ich gar nicht sehen, nur etwas aufschäumendes Wasser. Die weiterführenden Wege führten zu Stellen unterhalb des Wasserfalls. Dieser war dort aber nicht mehr zu sehen. Leider etwas enttäuschend.

Dem Rio Petrohué bin ich noch ein Stück weiter gefolgt. Er wurde schnell breit und führte gleich in den nächsten Nationalpark.

Bevor ich morgen noch einmal hierher fahren muss, habe ich mir auch gleich noch die Zufahrt zum Volcán Osorno angesehen. In Serpentinen geht es kräftig nach oben. Immer wieder mit einem schönen Ausblick auf den Lago Llanquihue. Die Wolken kamen aber näher und das Wetter wurde schlechter. An der Talstation des Skilifts war Schluss mit der Straße. Leider auch mit der Sicht nach unten. Weiter hoch geht es nur noch zu Fuß oder mit dem Lift. Die Schneegrenze ist aber nicht mehr fern, so dass ich mir mit meiner Ausrüstung einen weiteren Aufstieg schenken werde.

Auf dem Parkplatz haben mich dann die Studenten aus Kolumbien und England, die wohl in Santiago studieren, angesprochen ob ich sie mit hinunter nehmen könnte. Nach ihrer Rafting Tour waren sie bis hierher aufgestiegen und, vor allem die beiden Mädchen, jetzt doch etwas am Frieren. Kaum saßen wir alle im Auto fing es auch noch kräftig an zu regnen. Jetzt sitze ich im Hotel, schreibe, wie allabendlich, den Blog und muss nachher aber noch mal runter in die Stadt, will ich nicht hungern. Denn das Frühstück ist verdaut und der Magen fordert Nachschub.

Rund um das Gebiet südlich von Puerto Varas

Montag, 09.11.2015

  La Arena La Arena und Fähre Fährfahrt von La Arena nach Puelche - Mündung des Estuario Reloncavi südlich PuelcheAn der  An der Küste südlich Puelche Brückenüberfahrt An der Küste südlich Puelche Nicht nur Autos, Schafe, Rinder und Hunde, auch Schweine sind uf der Küstenstraße unterwegs An der Küste südlich Puelche Entlang des Estuario Reloncavi Entlang des Estuario Reloncavi Entlang des Estuario Reloncavi  Entlang des Estuario Reloncavi - den habe ich bei seinem Aas gestört Entlang des Estuario Reloncavi Entlang des Estuario Reloncavi Lago Llanquihue - Blick auf den Volcán Osorno

Hier in Patagonien liegen Berge, sprich Anden, und Meer meist nicht weit auseinander. Heute habe ich mich für eine Rundfahrt in weitem Bogen um den Estuario Reloncavi entschieden. Das ist der Fijord den der Rio Petrohué bei seiner Mündung ins Meer bildet.

Von Puerto Varas ging es zunächst nach Süden, nach Puerto Montt. Ebenfalls eine Gründung deutscher Siedler, benannt nach dem damaligen Präsidenten, der die Siedler ins Land geholt hatte. Auch Puerto Varas hat einen ähnlichen Hintergrund. Hier war der Namensgeber ein chilenischer Minister, der die deutschen Siedler hierher geholt hatte. Nach Puerto Montt muss ich morgen wieder. Dann allerdings zum Flughafen und der liegt westlich der Stadt.

Heute habe ich nur den östlichen Teil von Puerto Montt gestreift und bin, der Küste entlang, weiter nach La Arena gefahren. Dort geht der Estuario Reloncavi ins Meer über und die Straße ist zu Ende. Weiter ging es mit der Fähre nach Puelche auf der anderen Seite. Dann weiter der Routa 7 folgend nach Süden und über Hualaihué Puerto und entlang der Küste wieder zurück nach Puelche. Der erste Teil im Landesinneren ist hügelig und die Straße wechselt zwischen gut asphaltiert und Schotterstraße bzw. Baustelle. Die Küstenstraße ist überwiegend unasphaltiert und geht über eine Vielzahl an Holzbrücken. Deren Angaben des zulässigen Maximalgewichts variieren stark. Angesichts der Busse im Gegenverkehr kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Einschränkungen eingehalten werden, denn eine Grenze von 4 t schafft kein großer Bus.

Von Puelche aus bin ich den Estuario Reloncavi auf seiner südlichen Seite entlang gefahren. Wieder überwiegend Schotterstraße und über viele Holzbrücken hinweg. Der zuschaltbare Allrad-Antrieb kam heute des öfteren zum Einsatz. Die Straße mündet schließlich bei Raltín auf schon gestern befahrenes Gebiet. Weiter ging es über Ensenada zurück nach Puerto Varas.

Die ganze Gegend ist unheimlich grün. In den Bergen eher dünn besiedelt, während an der Küste kleine Siedlungen dicht einander folgen. Die Haupteinnahmequelle war in den Bergen nicht auszumachen. Z.T. werden es Kleintierhaltung und Schafzucht, sowie Rinder sein. An der Küste vermutlich viel Fischfang, wobei hier überall Aquakulturen (Lachs und Muscheln) sichtbar sind. D.h. es wird nicht der frei lebende Fisch gefangen, sondern Fisch gezüchtet. Daneben natürlich wieder Schafe, Rinder und Schweine. Ackerbau habe ich keinen gesehen.

Die Gegend ist überaus schön. Gemessen an der Größe der überwiegenden Anzahl der Häuser ist das Einkommen aber wohl eher gering.

Puerto Varas und Weiterflug nach Punta Arenas

Dienstag, 10.11.2015

  Blick auf Puerto Varas Puerto Varas - Geschichte der deutschen Besiedlung Puerto Varas - Deutscher Verein Puerto Varas - Außenansicht Kirche Puerto Varas - Innenansicht Kirche

Heute Nachmittag fliege ich von Puerto Montt aus weiter nach Punta Arenas ganz im Süden Chiles. Davor ist aber genügend Zeit für einen Besuch in Puerto Varas um endlich ein paar Fotos zu machen. Leider war das Wetter heute Vormittag aber noch trüb. Der Herr an der Hotelrezeption hat mir gute Wetteraussichten für den Nachmittag gemacht. Jetzt sitze ich hier im Flughafen von Puerto Montt und draußen scheint die Sonne. Also er hat recht gehabt.

Puerto Varas ist eine Gründung deutscher Siedler, die der damalige Minister Varas ins Land geholt hatte. Deshalb zu seinen Ehren der Stadtnamen. Laut der Informationstafel am Deutschen Club war die Besiedlung wohl ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute ist der Ort geprägt vom Tourismus.

Nach einem Brand wurde Anfang des 20. Jahrhunderts die Kirche neu gebaut. Angeblich nach dem Vorbild einer Marienkirche im Schwarzwald. Die Kirche ist außen und innen ganz aus Holz.

Nach der Stadtbesichtigung bin ich Richtung Puerto Montt zum Flughafen aufgebrochen. Weil ich Zeit hatte nicht über die mautpflichtige Autobahn, sondern über eine Nebenstrecke, die ich am Vortag schon gefahren war. Innerhalb Puerto Montt habe ich die Beschilderung zum Flughafen verloren und mich ordentlich verfahren. Schließlich bin ich doch auf die Autobahn, ein Stück zurück Richtung Puerto Varas zurück und dann wieder Richtung Süden, die Ausfahrt Flughafen suchend. Ich bin noch rechtzeitig angekommen, konnte den Wagen abgeben und habe den Flug erreicht.

In Punta Arenas wurde ich am Flughafen abgeholt. Der Fahrer, der mich zum Hotel gebracht hat, hat mir gleich noch eine kleine Stadtführung gegeben. Punta Arenas hat 155.000 Einwohner, war vor dem Bau des Panama-Kanals ein bedeutender Hafen und lebt heute von der Ölindustrie, wobei man von letzterem nichts sieht. Das muss weiter draußen stattfinden.

Punta Arenas und Weiterfahrt nach Puerto Natales

Mittwoch, 11.11.2015

  Punta Arenas mit Magallan Straße und Feuerland im Hintergrund Punta Arenas Punta Arenas Punta Arenas - ehemals das Haus reicher deutscher Einwanderer, heute ein Hotel Punta Arenas - Magallan Statue im Park Punta Arenas - Friedhof Punta Arenas - Friedhof Punta Arenas - Friedhof Südlich von Punta Arenas

Gestern Abend hatte ich schon ein klein wenig von Punta Arenas gesehen. Es war lange hell und heute Morgen schon früh wieder hell. Man merkt die Lage (53 Grad, 10 Minuten südlicher Breite) und dass in gut einem Monat Mittsommer ist. Punta Arenas ist die südlichste Kontinentalstadt der Welt.

Man sieht der Stadt an, dass früher hier einmal sehr viel Geld verdient wurde. Vor dem Bau des Panama-Kanals mit dem Hafen und mit der Schafzucht. Die Anlage der Stadt ist großzügig entlang der Magallan-Straße. Breite Straßen, prachtvolle Häuser und schöne Parks. Sehenswert ist auch der Friedhof. Angeblich nach Buenos Aires der zweitschönste Südamerikas. Viele große Mausoleen von Familien und Organisationen, große Familiengräber, aber auch ganz gewöhnliche Einzelgräber und Grabnischen in der Mauer.

Heute Morgen habe ich den nächsten Mietwagen abgeholt. Man merkt, die Reise geht langsam zu Ende. Es wird der letzte Mietwagen sein und es ist der südlichste Punkt meiner Reise.

Ich bin noch etwas weiter nach Süden, der Magallan-Straße entlang gefahren. Ziel hätte ein Leuchtturm sein sollen. Soweit kam ich nicht, da die Straße wegen Bauarbeiten das letzte Stück gesperrt war. Es war hier eh nur noch eine Schotterpiste. Ich hätte zu Fuß weiter gekonnt, aber die Angaben der Bauarbeiter über die Entfernung reichten von 4 bis 10 km. So viel Zeit hatte ich nicht und ich hätte ja auch wieder zurück gemusst.

Auf der Rückfahrt noch mal ein kurzer Stopp in Punta Arenas und weiter Richtung Puerto Natales. Kurz nach der Stadt hätte ein Abzweig zu einer Pinguin-Kolonie kommen sollen. Ich muss ihn übersehen haben.

Jetzt bin ich in Puerto Natales und werde mir, nachdem der Blog hochgeladen ist, noch etwas die Stadt ansehen.

Puerto Natales

Donnerstag, 12.11.2015

  Puerto Natales Puerto Natales - Blick vom Hafen in die Bucht Puerto Natales - Blick vom Hafen in die Bucht Puerto Natales - Kunst am Hafen, physikalisch heute ein Phänomen denn der Wind kam genau aus der anderen Richtung als die Biegung der Stäbe Puerto Natales, zwar 250 km nördlich von Punta Arenas, aber immer noch ganz schön weit im Süden Mylodon Höhle bei Puerto Natales Mylodon Höhle - Nachbildung des Mylodon Blick aus der Mylodon Höhle

Auf dem Programm stand heute ein Ganztagesausflug. Mit dem Schiff zu zwei Gletschern, eine Wanderung usw. Um 7:30 bin ich auch pünktlich abgeholt und zu einem etwas außerhalb liegenden Hafen gefahren wurde. Schon auf der Fahrt war es derart windig, dass ich mich mehrmals versichert habe ob die Wagentür auch wirklich richtig zu ist. Der Wind trieb kräftig Wellen an Land und auf dem Landungssteg bekam ich eine Salzwasserdusche auf dem Weg zum Schiff. Das Schiff füllte sich. Am Anfang vorwiegend Deutsche, später dann noch mehrere chilenische Reisegruppen. Dann informierte das Personal, dass die Fahrt aufgrund des schlechten Wetters abgesagt werde. Zwei Stunden nach meiner Abholung war ich wieder im Hotel.

Genutzt habe ich den Tag für eine Besichtigung von Puerto Natales mit ausgiebigen Aufwärmpausen in einem Café und später im Museum. Auch am Nachmittag wäre mir eher nach einem Saunabesuch und einer Massage als nach Bewegung im Freien gewesen. Leider gab es für meine Wünsche kein Angebot. So bin ich halt doch noch mal raus, diesmal mit dem Auto. Die Reiseagentur und auch der Reiseführer haben auf dem Weg für morgen in den Nationalpark den Besuch einer Höhle empfohlen. Diese liegt kurz hinter Puerto Natales und so bin ich heute schon mal hin gefahren.

1895 hat hier der Siedler Herrmann Eberhard die Reste eines großen Tieres gefunden, das heute Mylodon genannt wird. Es ist längst ausgestorben und leider bisher auch der einzige Fund dieser Gattung. Die Höhle ist recht groß. Durch Erosion entstanden und diente Tieren und später auch Ureinwohnern als Zufluchtsstätte. Außen herum gibt es ein paar schöne Wanderwege zu weiteren Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten. Doch leider hat es immer stärker angefangen zu regnen. Die Fotos vom Aussichtspunkt werde ich nicht hochladen. Es lohnt sich nicht.

Weiterfahrt zum Parque Nacional Torres del Peine

Freitag, 13.11.2015

  Unterwegs zwischen Puerto Natales und dem PN Torres del Peine Unterwegs zwischen Puerto Natales und dem PN Torres del Peine Condor Im Parque Nacional Torres del Peine  Im Parque Nacional Torres del Peine Im Parque Nacional Torres del Peine Im Parque Nacional Torres del Peine Im Parque Nacional Torres del Peine Im Parque Nacional Torres del Peine - am Lago Grey

Puerto Natales habe ich heute Morgen erst einmal wieder verlassen, aber ich werde noch einmal hierher zurückkehren. Das nächste Ziel ist der Nationalpark Torres del Peine nördlich von Puerto Natales und dicht an der argentinischen Grenze. Für Chile berühmt ist er aufgrund seiner Berge, Gletscher, Seen und Flüsse.

Zuerst war die Fahrt noch recht küstennah und ich hatte immer wieder schöne Ausblicke auf Fijorde und Seen. Da ich heute der Teerstraße gefolgt bin, ging die Route weiter in die Berge, entlang der Grenze zu Argentien und ich bin im Nordosten in den Park eingefahren. Kurz vor der Grenze zum Nationalpark sah ich drei große Vögel die mich bis zum Park begleiteten. Die Rangerin am Parkeingang hat mir bestätigt, dass es Condore sind. Die Begegnung mit Tieren ging weiter. Die meisten nahmen den Zweibeiner in der stinkenden roten Blechbüchse recht gelassen hin.

Im Park bereits wunderbare Ausblicke auf die Natur. Leider hatte es auf der Fahrt viel geregnet, eigentlich gegossen. An der Parkgrenze war es erst mal etwas schöner. Das hat aber nicht lange gehalten. Zudem bläst ein sehr starker und kalter Wind.

Mein Hotel liegt im Lago Pehoé auf einer Insel. Dorthin führt ein Steg für Fußgänger. Beim Überqueren bin ich jedes mal dem Wind voll ausgesetzt und froh wenn ich auf der anderen Seite bin. Ansonsten liegt hier alles weit auseinander. Ortschaften gibt es nicht, nur einzelne Hotels und Campingplätze. Die abendliche Restaurantsuche gestaltet sich damit recht alternativfrei.

Ein Tal weiter westlich ist der Lago Grey mit einem großen Gletscher am Nordende, zum dem man mit dem Schiff fahren kann. Dort will ich morgen hin und war vorhin schon mal an der Anlegestelle um die Schiffspassage zu buchen. Anschließend ein kurzer Ausflug zum Südende des Sees. Dort sind ein paar Eisberge im Wasser die der Gletscher gekalbt hat. Bemerkenswert ist die Farbe, ein kräftiges blau. Leider hat es am See derart gestürmt, dass ich nach dem ersten Eisberg umgedreht habe. Aber ich bin gespannt auf morgen, den See und den Gletscher.

Lago Grey

Samstag, 14.11.2015

  Parque Nacional Torres del Peine - Hosteleria Pehoe im Lago Pehoe Parque Nacional Torres del Peine - Lago Pehoe Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey, Blick vom Gletscher weg Richtung Süden Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey, Blick Richtung Gletscher Parque Nacional Torres del Peine - Lago Grey

Wie gestern bereits angekündigt, habe ich für heute eine Fahrt mit dem Schiff auf dem Lago Grey zum Grey Gletscher gebucht. Die Tour beginnt am Südende des Sees. Von meinem Hotel aus waren es über Schlagloch-Schotter-Pisten 29 km oder knapp 45 Min. Fahrzeit. Ticketkauf am Hotel, dann weiter mit dem Auto auf die südwestliche Seite. Von dort aus zu Fuß über eine Hängebrücke über den Rio Grey und entlang des Kiesstrandes. Das waren noch einmal 30 Min. Fußweg. Nun war mir auch klar, warum man 1 Stunde vor Abfahrt am Hotel sein sollte. Wie schon gestern pfiff über den See wieder ein sehr kräftiger Wind. Auf dem Hinweg war es allerdings trocken.

Über den ganzen See verteilt schwimmen kleinere Eisberge die der Gletscher gekalbt hat. Da der Wind meist aus Norden kommt und es im Süden nicht weiter geht, haben sich hier ein paar Eisberge fotogen versammelt.

Im Schiff hatte ich mir einen Sitzplatz ganze vorne gesichert, der Aussicht wegen. Brachte aber wenig, zumindest auf der Hinfahrt. Da wir gegen den Wind fuhren ist die Gischt der Wellen immer wieder über das Boot und die vor mir liegenden Fenster geschwappt. Auf dem Oberdeck war die Aussicht dafür hervorragend, aber es war eisig kalt, vor allem wenn ich zum Fotografieren den Windschutz von Aufbauten verlassen musste.

Kurz vor dem Gletscher hat uns ein Teil der Fahrgäste verlassen. Sie sind von hier zu Mehrtageswanderungen aufgebrochen. Dafür haben wir andere Wanderer aufgenommen.

Weiter ging es und wir kamen dem Gletscher immer näher. Der Kapitän musste laufend Treibeis ausweichen, so dass die Fahrt nicht ganz geradlinig war. War da nicht etwas mit einer gewissen Titanic und einem Eisberg.

Das Eis des Gletschers und auch der im See schwimmenden Eisberge ist teilweise kräftig blau. Auf Nachfrage konnte ich in Erfahrung bringen, dass durch hohen Druck Sauerstoff aus dem Eis entweicht und damit den Blauton erzeugt. Der Gletscher ist bis zur Nationalparkgrenze 23 km lang und nimmt jährlich um 130 m ab. Auch hier wirkt der Klimawandel, auch wenn es heute so kalt ist. Der See ist bis zu mehr als 500 m tief.

Auf der Rückfahrt kam der Regen wieder. Vom Landeplatz aus habe ich noch eine halbstündige Rundwanderung zu einem Aussichtspunkt auf einer Halbinsel, eigentlich ist es eine Insel, aber sie ist über eine lange Kiesbank mit dem Ufer verbunden, gemacht. Hier wurden Regen und Kälte richtig ungemütlich. Anschliessend musste ich auch wieder über die eisige Kiesbank, so dass ich ziemlich durchgefroren, trotz maximaler Heizleistung im Auto, im Hotel ankam.

Jetzt gießt es wieder was runter kommt. Dabei muss ich noch ins Hauptgebäude. Nur dort gibt es WLAN und auch das Restaurant fürs Abendessen ist dort.

Parque Nacional Torres del Paine - unterwegs im Nordosten

Sonntag, 15.11.2015

  Parque Nacional Torres del Peine - Salto Grande Parque Nacional Torres del Peine - Blick auf los Cuernos Parque Nacional Torres del Peine Parque Nacional Torres del Peine Parque Nacional Torres del Peine Parque Nacional Torres del Peine - ein Passant  Parque Nacional Torres del Peine Parque Nacional Torres del Peine - Cascada Peine Parque Nacional Torres del Peine - Hosteleria Pehoe im Lago PehoeParque Nacional Torres del Peine - Lago PehoeParque Nacional Torres del Peine - Lago Pehoe

Heute schien endlich mal die Sonne und hat fast den ganzen Tag durchgehalten. Nur die Berge im Osten waren bisweilen teilweise in Wolken. Ideale Voraussetzung für eine Wanderung, auch wenn der Wind weiterhin frisch und bisweilen recht stark ist.

Den Lago Pehoe bin ich nach Norden, um eine Ausbuchtung des Sees herum auf eine Halbinsel gefahren. Schon vom gegenüberliegenden Ufer sieht man einen Wasserfall. Ein Wanderpfad führt dorthin. Hier ergießt sich der Lago Nordenskjöld in einem Wasserfall (Salto grande) in den Lago Pehoe. Der Weg führt weiter zu einem Aussichtspunkt über dem Lago Nordenskjöld. Hier ergibt sich ein wunderbarer Blick auf die gegenüber liegenden, teilweise schneebedeckten Berge, u.a. die Cuernos, wenn nicht ab und zu eine Wolke kommt. Leider ist es kein Rundweg und man muss den Weg wieder zurück. Schon hinzu hinter dem Parkplatz haben Hinweisschilder vor den sehr starken Winden gewarnt. Es dürften Fallwinde aus den Bergen sein. Hinter einzelnen Kuppen geschützt ist es dann wieder windstill und angenehm warm. Auf dem Rückweg schiebt der Wind von hinten.

Weiter ging es nach Nordosten auf der Straße zwischen Lago Nordenskjöld und Lago Sarmiento. Am Nordostende über dem Lago Nordenskjöld liegt die Hosteria las Torres. Von hier wollte ich eigentlich noch einmal einen Rundweg wandern. Aber der Weg war nur eine Zuführung zu mehrtägigen Wanderwegen in die Anden und ging steil nach oben. Ich kam ins Schwitzen, wollte mich aber auch nicht leichter anziehen, das es auch gleich wieder kalt wurde und mir meine bisherige Erkältung bereits zur Genüge reicht. Also wieder zurück. Kaffeepause in der Hosteria und danach mit dem Auto weiter zu den Cascada Peine, einem Wasserfall im Rio Peine. Letztere liegen bereits außerhalb der Nationalparksgrenzen und ich musste aus- und wieder einchecken. Danach denselben Weg wieder zurück.

Hotel und See lagen heute Abend im Sonnenschein und es sind ein paar Erinnerungsfotos entstanden.

Parque Nacional Torres del Paine - Mirrador Ferrier

Montag, 16.11.2015

PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier  PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier  PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador FerrierPN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier PN Torres del Peine - Blick vom Mirrador Ferrier 

Heute geht es noch einmal zum Lago Grey. Ziel ist aber weniger der See selbst, sondern ein Aussichtspunkt oberhalb des Lago Grey, der Mirrador Ferrier von dem man eine gute Aussicht auf einen großen Teil des Nationalparks haben soll.

Ausgangspunkt ist der Parkplatz für die Gletscherrundfahrt. Von hier aus führt ein Wanderpfad nach oben. Insgesamt 750 Höhenmeter. Zuerst mäßig, dann immer steiler ansteigend.

Während ganz unten im Tal die Vegetation eher noch etwas grau ist, wurde es im unteren Teil des Aufstiegs schnell grüner. Zumindest so mein subjektiver Eindruck. Zuerst bestand nur Aussicht auf den angrenzenden Fluß, dann einen kleinen Teil des Lago Grey und natürlich die gegenüberliegenden Berge. Wenn nicht gerade das frische Grün der Bäume die Sicht behinderte, so wurde der Ausblick immer weiter. Es kamen weitere Seen ins Blickfeld und das Panorama der Berge.

Nach oben ging es immer kräftiger. Gelegentliche Tafeln mit den erreichten Höhenmetern seit Beginn schreckten am Anfang eher ab (was, so viel noch), machten später aber auch Hoffnung. Durch die immer kräftiger werdende Steigung nahm aber auch der Erfolgsfaktor zu. Die letzten 150 Höhenmeter, die schaff ich jetzt auch noch.

Ein französisches Ehepaar das sich mir heute angeschlossen hatte, hatte für den Nachmittag noch zwei Plätz für die Gletscherfahrt bekommen. So standen sie unter Zeitdruck. Aus zeitlichen, aber auch Kräftegründen sind Beide nicht bis ganz nach oben aufgestiegen, sondern haben davor den Rückweg angetreten um ihr Schiff zu erreichen. Bis zu ihrer Rückkehr und der gemeinsamen Rückfahrt konnte ich mir jetzt Zeit lassen. Und die Beine und auch die Atmung forderten immer öfter eine Pause. Zwei Gruppen hatten mich inzwischen überholt und ich erwartete sie eigentlich bald zurück. Fast ganz oben habe ich ein Paar getroffen das frustriert zurück kam. Lange war der Weg gut ausgeschildert, doch dann hatte er sich verloren oder sie ihn. Dort oben lag auch noch Schnee. Ich bin weiter um selbst mein Glück zu versuchen. Aber auch ich sah irgendwann keine Markierung mehr. Er wurde matschiger und voraus lag Schnee. Aber ich hörte Stimmen von zwei jungen Damen die mich überholt hatten. Diesen bin ich nach und wir konnten uns verständigen. Sie waren auf einem daneben liegenden Felsen über mir und zeigten mir ihren Auf- und Abstieg. Mit diesem Tipp bin ich ebenfalls dorthin gekommen. Von hier aus war ein Teil des Nationalparks zu übersehen, aber bei Weitem nicht alles. Also sind die restlichen Fotos beim Abstieg auf unterschiedlicher Höhe entstanden. Schließlich wieder unten bin ich zum Ranger und habe mich erkundigt. Der richtige Aussichtspunkt wäre doch auf dem höheren Felsen davor gewesen und der Weg dorthin wohl unter dem Neu- bzw. Altschnee. Schade. Von dort wäre die Aussicht sicher noch besser gewesen.

Was bergan in die Oberschenkel und natürlich auf die Atmung ging, ging bergab kräftig in die Knie. Am Schluß war ich froh wieder heil unten angekommen zu sein und meine Knie werden ein paar weniger anstrengende Tage zur Erholung brauchen.

Rückfahrt vom Parque Nacional Torres del Peine nach Puerto Natales

Dienstag, 17.11.2015

  PN Torres del Peine Rio Serrano Condor beim Pueblo Serrano Lago del Toro Zwischen PN Torres del Peine und Puerto Natales Zwischen PN Torres del Peine und Puerto Natales Panorama am Hafen von Puerto Natales Panorama am Hafen von Puerto Natales Panorama am Hafen von Puerto Natales Puerto Natales

Waren mir am Anfang die 4 Tage im Nationalpark aufgrund des schlechten Wetters eher als zu lange vorgekommen, so sind sie mit dem schönen Wetter der letzten Tage doch recht schnell vergangen. So musste ich heute wieder zurück nach Puerto Natales. Südlich der eigentlichen Nationalparkgrenzen folgen aber eine Reihe weitrer Seen. An diesen ging die Fahrt heute entlang.

Der südliche Ausgang liegt am Rio Serrano. Gleich hinter der Brücke geht es steil nach oben zu einem Aussichtspunkt. Von hier ergibt sich noch einmal ein schöner Blick auf die Berge, aber auch auf die Mäander des Rio Serrano. Ich saß schon wieder im Auto, da ließ sich im Aufwind des Berges ein Condor in weiten Kreisen nach oben heben. Die Tage im Park hatte ich keinen gesehen, nur drei bei der Einfahrt und jetzt wieder einen bei der Ausfahrt. Das war noch ein schöner Abschied.

Während es bei meinem ersten Aufenthalt in Puerto Natales naß und kalt gewesen war, so schien heute zur Begrüßung die Sonne. Sonderlich warm war es aber auch heute nicht. Aber daran werde ich mich in Patagonien wohl gewöhnen müssen.

Für heute ist das Auto abgegeben und morgen geht es weiter nach Argentinien.

Auf Wiedersehen Chile !

Weiterfahrt nach El Calafate, Argentinien

Mittwoch, 18.11.2015

El Calafate - Lago Argentino  El Calafate - Lago Argentino El Calafate - Reserva Laguna Nimez El Calafate - Reserva Laguna Nimez El Calafate - Reserva Laguna Nimez El Calafate - Reserva Laguna Nimez El Calafate - Reserva Laguna Nimez - Flamingos im Flug 

Heute wurde die Zahl von 2000 Zugriffen auf den Blog überschritten. Vielen Dank für das Interesse. Ich schreibe den Blog zwar auch als Reiseaufzeichnung für mich selbst, trotzdem freut es mich, wenn auch sonst hin und wieder mal jemand hinein schaut und der Aufwand nicht umsonst ist.

Heute ging es wieder einmal ein Land weiter Richtung Osten. Mit dem Fernbus habe ich Puerto Natales in Chile heute Morgen verlassen zum nahen Grenzort Cerro Castillo. Offiziell ist es ein Ort, in Wirklichkeit aber doch eher eine Kreuzung mit ein paar wenigen Häusern. An einer der vier Straßen steht gleich nach der Kreuzung die Grenzstation. Dort muss der Bus anhalten und alle müssen aussteigen und beim Grenzbeamten im Abfertigungsbegäude vorstellig werden, schön aufgereiht in einer Schlange. Der erste ist immer der Busfahrer mit der Passagierliste und den Dokumenten für den Bus. Dann wird jeder Pass und das Einreisedokument bzw. Visum geprüft. Im Falle Einreisedokument wird dieses einbehalten, es gibt wieder einen Stempel in den Pass und ich bin aus Chile entlassen.

Dann alle wieder rein in den Bus und wir passieren den chilenischen Schlagbaum. Die Teerstraße ist nun zu Ende und es geht über eine Schotter- und Schlaglochpiste weiter. Ein Hinweis auf Argentinien oder gar eine argentinische Grenzabfertigungsanlage ist nicht in Sicht. Nur links und rechts Weiden mit einigen Schafen, zur "Straße" hin durch Zäune gesichert. So geht das einige km. Aus den Schildern in Gegenrichtung ist zu entnehmen, wir sind immer noch in Chile und dort wird der Gegenverkehr mit den chilenischen Regeln vertraut gemacht.

Irgendwann kommt dann doch noch ein Hinweis auf evtl. Zivilisation in Sichtweite. In der Ferne ein Bauerhnhof. Davor eine Straße die quer unserer Fahrtrichtung einen Hügel hoch geht. Und dann steht da ein Fahnenmast mit dem verbliebenen Rest einer vom Wind zerzausten argentinischen Fahne, davor in beide Fahrtrichtungen ein Schlagbaum und dahinter auf der rechten Seite ein kleines Abfertigungsgebäude. Wieder alle raus. Wieder eine Schlange. Wieder der Busfahrer zuerst. Der muss anschließend auch noch zum Zoll und diverse Dokumente, wahrscheinlich für den Bus abgeben bzw. abstempeln lassen. Ich muss nur meinen Pass vorzeigen. Diesmal sogar nicht einmal ein Einreiseformular ausfüllen. Bekomme wieder einen Stempel in den Pass. Ein Beamter prüft, der andere stempelt und es wird sparsam mit dem Platzverbrauch in meinem Pass umgegangen. Da bin ich von früheren Reisen und anderen Ländern mehr Großzügigkeit gewohnt. Und dann bin ich offiziell in Argentinien. Nur sehen tue ich davon noch nichts.

Das war der Grenzübergang zwischen zwei benachbarten Staaten in Südamerika. Ach sind wir doch von EU und Schengen verwöhnt. Dabei ist das noch gar nicht so viele Jahrzehnte her, da war es in Europa auch nicht viel besser.

Draußen ist es ungemütlich und ich setze mich wieder auf meinen Platz im Bus. Dann macht mich meine Sitznachbarin aufmerksam. Es schneit, und das 5 Wochen vor Sommeranfang. Es werden aber nur ein paar wenige Krümmel.

Irgendwann fährt der Bus los. Offensichtlich war die Schlange abgebaut. Einen Check im Bus durch den Fahrer ob alle da sind gibt es wieder nicht.

Die Landschaft wird weiter, aber grau und eintönig. In ausreichendem Sicherheitsabstand zur Straße links und rechts Zäune und dahinter riesige Weiden. Die Dichte an Tieren ist gering. Meist sind es Pferde, hin und wieder Schafe, noch seltener Rinder. So also sieht die Pampa aus. Auch hier ist Patagonien. Der argentinische Anteil an Patagonien ist flächenmässig sogar wesentlich größer als der chilenische da die Ost-West-Ausdehnung wesentlich größer ist.

Insgesamt dauert die Fahrt um die 5 Stunden und dann erreichen wir El Calafate.

Vom Busbahnhof zur lokal betreuenden Reiseagentur. Noch einmal das Programm und die Abläufe besprechen und einen Ausflug für den zweiten vollen Tag in El Calafate buchen. Meine chilenischen Pesos kann ich hier auch gleich gegen argentinische tauschen. Offensichtlich ist die freie Verfügbarkeit von Devisen für Argentinier schwierig. Dann geht es weiter ins Hotel.

Am Nachmittag war ich erst einmal im Ort. Erstens umsehen und zweitens einen Geldautomaten suchen. Denn hier gilt eher Bargeld als Kreditkarte gefragt. Woanders ist das eher umgekehrt.

Von der Rezeptionistin hatte ich noch den Tipp bekommen zum Lago Argentino und der Reserva Laguna Nimez zu gehen. Das habe ich anschließend gemavht.

Seit die Rezeptionistin erfahren hat, dass ich aus Deutschland komme unterhalten wir uns auf deutsch. Sie war als Austauschschülerin in Oldenburg und spricht besser und offensichtlich lieber deutsch als englisch.

Die Reserva Laguna Nimez war wirklich ein guter Tipp. Ein Naturreservat am Seeufer mit vielen Vögeln. Während ich sonst in Patagonien die Erfahrung gemacht hatte, dass die Vögel möglichst schnell wegfliegen wenn Mensch kommt, so lassen sie einen hier erstaunlich weit an sich heran. Am tolerantesten war da eine Gänsefamilie. Wahrscheinlich konnten die kleinen aber auch noch nicht davonfliegen. Aber ich durfte fleissig aus nächster Nähe fotografieren, auch wenn Gänsemama kritisch und Gänsepapa aufmerksam geschaut haben.

Perito-Moreno-Gletscher

Donnerstag, 19.11.2015

Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Perito-Moreno-Gletscher Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Lago Argentino Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Lago Argentino Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Lago Argentino Am Lago Argentino Lago Argentino mit Perito-Moreno-Gletscher Perito-Moreno-Gletscher Specht am Lago Argentino Perito-Moreno-Gletscher 

Die Daseinsberechtigung und relative Größe von El Calafate besteht sicher in der Eigenschaft, dass es der Zugang zum Parque Nacional Los Glaciares ist. Mein heutiger organisierter Ausflug ging in den Nationalpark und zum Perit-Moreno-Gletscher. Er liegt El Calafate am nächsten, mündet in den Lago Argentino und trifft dort auf eine Halbinsel im Lago Argentino. Hierdurch teilt er den Lago Argentino in zwei, nicht mehr direkt miteinander verbundene Teile. Der kleinere Teil hat zwar Zu-, aber keine Abflüsse. So steigt der Wasserpegel in diesem Teil höher als im anderen Teil, angeblich bis zu 18 m, bis der Gletscher dem Wasserdruck nicht mehr standhält und teilweise weggesprengt wird. Dies ereignet sich wohl alle paar Jahre, zuletzt im Juli 2008 und damit erstmals im Winter.

Mit einem Katamaran sind wir auf dem kleineren Seeteil, dem Brazo Rico bis dicht an den Gletscher heran gefahren. Ansonsten führt auf der Halbinsel ein Stegenetz auf unterschiedlichen Höhen an der Gletscherzunge entlang.

Die Stege sind nicht nur in direkter Ufer- und Gletschernähe, sondern gehen auch etwas in das dahinter liegende Gebiet mit Ausblicken in die Vegetation. Dort war ein großer Specht bei der Arbeit, schwarz mit rotem Kopf.

Parque Nacional Los Glaciares und Lago Argentino

Freitag, 20.11.2015

  Lago Argentino Lago Argentino Lago Argentino Lago Argentino Lago Argentino Lago Argentino und Andenkette Lago Argentino und Andenkette Lago Argentino und Andenkette Upsala Gletscher Gletscher im Parque Nacional Los Glaciares Eisberg, wahrscheinlich aus dem Upsala Gletscher Gletscher im Parque Nacional Los Glaciares Gletscher im Parque Nacional Los Glaciares mit Mündung in den Lago Argentino

Für heute hatte ich eine Bootsfahrt mit einem Katamaran auf dem Lago Argentino zu einer Reihe weiterer Gletscher gebucht. Völlig Südamerika-untypisch kam der Bus heute eine Viertelstunde früher als angekündigt. Diese ist sonst mindestens auf die vereinbarte Zeit drauf zu schlagen.

Das Wetter war schön und so auch die Fahrt auf dem Lago Argentino. Die Kette der hohen Andenberge war fast durchgehend schneebedeckt zu sehen.

Nach längerer Fahrt erreichten wir den Upsala Gletscher, benannt nach der schwedischen Universität Upsala, die diesen 1908 erstmalig erforschte. Er ist der zweitgrößte im Nationalpark und wesentlich größer als der gestern besuchte Perito Moremo. Allerdings ist Perito Moremo der einzige Gletscher im Nationalpark der noch wächst. Alle anderen sind am Schrumpfen, was man meist gut sehen kann.

Nach dem Upsala Gletscher folgten noch einige kleinere, bis auf den letzten ohne Kontakt zum See. D.h. sie enden vor Erreichen des Sees. Leider habe ich mir die Namen nicht gemerkt.

Weiterflug nach Buenos Aires

Samstag, 21.11.2015

Lago Argentino mit Anden Argentinische Atlantikküste Südlicher Großraum Buenos Aires Buenos Aires - Gebäude im Hafenbereich am Rio de la Plata Buenos Aires - am Rio de la Plata nahe Flughafen

Nach Aufenthalten zuerst im chilenischen und jetzt im argentinischen Teil Patagoniens habe ich dieses heute nun ganz verlassen und bin nach Buenos Aires weitergeflogen. Allerdings wird dieser Aufenthalt erst einmal nur kurz sein, denn morgen geht es gleich weiter in den Norden, nach Iguazu.

Heute Nachmittag und Abend war ich in der näheren Umgebung des Hotels im Stadtzentrum um den Obelisken unterwegs. Heute allerdings noch ohne Kamera. Stadtführung und mehr Zeit für eigene Erkundungen erfolgen bei meinem zweiten Aufenthalt nach der Rückkehr aus Iguazu. Mein erster Eindruck war aber sehr positiv.

Weiterflug nach Iguazu

Sonntag, 22.11.2015

  Blick auf den Rio de la Plata und Außenbereiche von Buenos Aires Blick aBlick auf den Rio de la Plata und Außenbereiche von Buenos Airesuf den Rio de la Plata und Außenbereiche von Buenos Aires Delta des Rio de la Plata Der Dschungel vor Iguazu Dreiländereck mit Argentinien (vorne), Brasilien (hinten rechts) und Paraguay (links) sowie dem Rio Iguazú (rechts) und dem Rio Parana (links) Rio Parana mit Blick Richtung Paraguay Rio Iguazú mit Blick auf das Dreiländereck von Brasilien

Der erste Aufenthalt in Buenos Aires dauerte nur einen halben Tag. Heute Morgen ging es weiter mit einem Flug nach Iguazu. Das liegt im Dreiländereck Argentinien, Brasilien und Paraguay und ist wegen seines länderübergreifenden Nationalparks und vor allen wegen der gleichnamigen Wasserfälle bekannt. Nationalpark und Wasserfälle stehen mit Besuchen in Argentinien und Brasilien die nächsten zwei Tage auf dem Programm. Heute habe ich mich erst einmal der Stadt Iguazu gewidmet.

Aber zunächst noch ein paar Infos zum Flug. Der Inlandsflughafen von Buenos Aires liegt recht stadtnah direkt am Rio de la Plata. Nach dem Start hatte ich deshalb noch einmal schöne Ausblicke auf den nordöstlichen Teil von Buenos Aires. Weiter ging es über das Delta des Rio de la Plata. Letzterer ist hier angeblich 220 km breit. Eine heute Morgen aufgekommene Idee, einen freien Tag zu nutzen und vielleicht mit der Fähre schnell ins gegenüberliegende Montevideo, Urugay zu fahren, dürfte bei dieser Entfernung als Tagesausflug kaum umsetzbar sein.

Auch im weiteren Verlauf des Fluges waren immer wieder größere Gewässer sichtbar. Kurz vor Iguazu kam dann der Dschungel mit seinem satten Grün. Davon werde ich morgen hoffentlich mehr sehen.

Bereits zwischen Flughafen und Stadt liegen immer wieder Hotels und Ressorts links und rechts der Straße im Wald. Schön gelegen, aber etwas abseits. Mein Hotel liegt in, bzw. am Rande der Stadt. Der Fahrer beschrieb die Lage so, nach dem Hotel kommen noch 200 m und dann ist Argentinien zu Ende. Gemeint hatte er das Dreiländereck. Der Rio Iguazú bildet die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Auch die Wasserfälle liegen auf beiden Seiten. Am Dreiländereck fliesst der Rio Iguazú in den Rio Parana. Auf der anderen Flußseite des Rio Parana liegt Paraguay. So hatte ich heute wenigstens einen Blick auf ein weiteres südamerikanisches Land.

Die Stadt Iguazu hat 65.000 Einwohner und ist selbst nicht übermässig sehenswert. Ein richtiges Stadtzentrum fehlt. Geschäfte, Restaurants und Hotels verteilen sich auf mehrere verwinkelte Straßen.

Hier ist es noch einmal deutlicher wärmer als in Buenos Aires, bisher aber nicht heiß. Bei der Ankunft hat es sogar kurz geregnet.

 

Parque National Iguazú, Puerto Iguazú, Argentinien

Montag, 23.11.2015

  Parque Nacional Iguazú - Fahrt mit der Bahn Parque Nacional Iguazú Parque Nacional Iguazú Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen Seite Parque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - Blick auf die Iguazú Wasserfälle von der argentinischen SeiteParque Nacional Iguazú - im DschungelParque Nacional Iguazú - im DschungelParque Nacional Iguazú - Affen im Dschungel

Heute standen die argentinische Seite des Nationalparks und vor allem die argentinische Seite der Wasserfälle auf dem Programm.

In den Park geht es erst einmal mit dem Bus, dann weiter mit einer kleinen Bahn zu den Wasserfällen. Von hier aus weiter zu Fuß. Am Anfang noch auf Wegen, dann über Stege über dem Wasser.

In den letzten Tagen hat es geregnet. Deshalb hat der Rio Iguazú die vierfache Wassermenge und daraus folgend einen höheren Wasserstand. Von vielen Büschen ragen nur noch die Spitzen aus dem Wasser. Die Stege haben aber noch Abstand zur Wasseroberfläche und sind passierbar. Der sonst angeblich klare Rio Iguazú, in dem man sonst auch Fische sehen kann, weist jetzt eine deutliche Braunfärbung aus. Im Juni 2015 betrug die Wassermenge aber das zwanzigfache des Normalstandes, die Stege waren unter Wasser und viele wurden weggerissen. Jetzt sind sie durch neue ersetzt. Man sieht dies an der helleren Farbe des Metalls.

Die Breite der Fälle ist durch die Breite des Tales begrenzt und besteht aus insgesamt 150 bis zu 270 Einzelfällen. Je mehr Wasser der Iguazú führt, um so mehr wachsen die Einzelfälle optisch aber zusammen. Über allem steht permanent Sprühnebel.

Mit der Bahn geht es eine Station zurück und wieder führen Wege und Stege an den Wasserfall. Diesmal aber auf tieferem Level, so dass man das Wasser abstürzen sieht. Visuell eigentlich noch beeindruckender.

Gestern habe ich spontan eine Fahrt mit einem offenen Geländewagen durch den Dschungel und einer anschliessenden Fahrt mit dem Speedboot den Iguazú hinauf bis an die Fälle gebucht. Zu dieser Fahrt ging es jetzt im Anschluss. Im Dschungel waren vor allem die Pflanzen und der Gesamteindruck beeindruckend. Größere Tiere haben sich jetzt zur Mittagszeit und auf der ihnen bekannten Route des Geländewagens nicht gezeigt. Dafür ein paar schöne und vor allem große Schmetterlinge.

Dann ging es zum Boot, ausgestattet mit Schwimmweste und einem wasserdichten Sack für alles was nicht nass werden sollte. Während ich vorher noch fleißig fotografiert hatte, habe ich die Kamera jetzt lieber gut geschützt verstaut. Ein Wasserschaden daran war mir zu riskant. Deshalb gibt es auch keine Bilder von der Bootstour.

Von der Abfahrtstelle ein ganzes Stück unterhalb der Wasserfälle ging es zunächst den Rio Iguazú hinauf. Dann kamen nach und nach die Wasserfälle in Sicht. Nach einer kleinen Foto- und vor allem Verstaupause für diejenigen, die ihre Fotos und Smartphones noch im Einsatz hatten, ging es dann mehrmals ganz dicht an die Fälle heran. Es hiess vorher bereits, dass man komplett nass wird. Das Boot ist zwar nicht unter den Wasserfall gefahren, aber die Gischt und der Sprühnebel des herabstürzenden Wassers haben ausgereicht, für eine ordentliche Oberflächenfeuchte zu sorgen. Ich hatte vorgesorgt, Badesachen an und die eigentliche Kleidung im Rucksack und diesen wieder in dem wasserfesten Sack. Das Wasser fühlt sich ganz weich und bei weitem nicht kalt an.

Wieder an Land notdürftig abgetrocknet und etwas übergezogen. Später hatte ich dann Gelegenheit mich wieder trocken anzuziehen.

Die Wasserfälle waren beeindruckend und beide Fahrten haben sich gelohnt. Nun bin ich gesprannt auf morgen und die Sicht aus brasilianischer Perspektive.

 

Nationalpark Iguacu, Foz de Iguacu, Brasilien

Dienstag, 24.11.2015

Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite Nationalpark Iguacu - Blick von der brasilianischen Seite 

Heute stand die andere Seite der Wasserfälle auf dem Programm. Da der Rio Iguazú die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien bildet, ging es über die Grenze nach Brasilien. Der Van hatte einen brasilianischen Fahrer der drüben die erforderlichen Lizenzen für die Fahrt im brasilianischen Nationalpark Iguacu hat. Auf der argentinischen Seite der Grenze offizielle Ausreise aus Argentinien mit Ausreisestempel im Pass. Dann über die Brücke. Gleiches Prozedere in Brasilien, wobei die Formalitäten der Guide erledigt hat. Danach 20 km Fahrt bis in den Nationalpark. Der brasilianische Nationalpark Iguacu ist dreimal größer als der argentinische Iguazú. Brasilien hat aber nur 25% an den Fällen auf seinem Staatsgebiet während 75% in Argentinien liegen. Für die Sicht auf die Fälle ist das aber egal. Der Blick ist grenzüberschreitend.

Ankunft am Parkplatz und zu Fuß weiter zum ersten Balkon. Und wir sehen nichts. Dichter Nebel liegt über dem Tal. Ab und zu wird es etwas lichter, man kann im Dunst etwas erkennen und dann zieht es auch schon wieder zu. Enttäuschung bei allen Teilnehmern. Wir gehen weiter und steigen langsam hinunter ins Tal. Langsam wird es etwas besser. Der Wasserstand hat über Nacht noch einmal zugenommen. Hatte ich gestern noch eine Bootstour machen können, so sind heute keine Boote zu sehen. Dafür ist die gestern provisorisch eingerichtete Station zum Anlegen der Boote einiges vom Ufer entfernt und der Weg nach oben unter Wasser. Beides ein sichtbares Zeichen für den gestiegenen Wasserstand.

Abgesehen vom Nebel ist die Aussicht beeinddruckend. Von dieser Seite sind die Wasserfälle noch umfassender einzusehen und auf den untersten Balkonen ist man wirklich ganz dicht dran an den Fluten. Mit allen Konsequenzen. Wurde ich gestern im Bott schon nass, so bedurfte es hier keines Bootes. Wir waren so dicht dran dass wirklich nicht viel trocken blieb. Auch nicht die Linse der Kamera.

Je später es wurde, um so besser wurde die Sicht. Meine Fotos die ich hochlade sind deshalb auch erst am Schluss entstanden.

Das Hochladen der versprochenen Videos macht weiterhin Probleme. Ich arbeite daran.

 

 

Rückflug nach Buenos Aires

Mittwoch, 25.11.2015

  Flug von Puerto de Iguazú nach Buenos Aires Flug von Puerto de Iguazú nach Buenos Aires Flug von Puerto de Iguazú nach Buenos Aires - im Hintergrund der Mündungsbereich des Rio de la Plata Flug von Puerto de Iguazú nach Buenos Aires - westlicher Randbereich von Buenos Aires Flug von Puerto de Iguazú nach Buenos Aires - westlicher Randbereich von Buenos Aires Buenos Aires - Blick aus meinem Fenster: Avenida 9 de Julio mit dem Obelisk

Heute ging es vom Nordwesten Argentiniens zurück nach Buenos Aires. In Puerto de Iguazú war es trüb. Deshalb hatte ich für den Flug etwas Zweifel betreffend einer guten Sicht. Aber so schlecht war sie gar nicht. Eine kleine Auswahl der entstandenen Fotos wandert in den Blog.

In Buenos Aires, wie schon bei der Ankunft aus El Calafate, eine ewige Warterei am Gepäckband. Das Reisebüro hatte einen Transfer ins Hotel organisiert. Der Fahrer hat auch schon geduldig gewartet, aber in Buenos Aires war im Stadtzentrum eine Demo. Für die Fahrt, für die man im Normalfall vielleicht 20 Minuten braucht, haben wir heute zwei Stunden gebraucht. Dabei bin ich die letzten paar Hundert Meter noch mit dem Gepäck zu Fuß gegangen, da die Avenida 9 de Julio in eine Richtung gesperrt war. Aber ich war endlich im Hotel. Das Zimmer hat diesmal Blick auf die ewig breite Avenida 9 de Julio und, etwas schräg, auch auf den Obelisken.

Wie schon letzten Samstag waren auch diesmal keine Zeitplaninformationen für die folgenden Tage verfügbar. Das hat bisher in allen Orten in Chile und Argentinien wunderbar geklappt, nur das lokale Reisebüro in Buenos Aires hat jedes Mal Probleme bzw. bekommt es gar nicht auf die Reihe. Inzwischen sind die Informationen da, allerdings anders als angekündigt. Macht aber nichts. Hauptsache ich weiß, wann und wo ich die nächsten Tage sein muss bzw. abgeholt werde.

Buenos Aires

Donnerstag, 26.11.2015

  Buenos Aires - im Hintergrund der Obelisk Buenos Aires - Plaza de Mayo Buenos Aires - Büro des Präsidenten Buenos Aires - Plaza de Mayo Buenos Aires - Kathedrale an der Plaza de Mayo Buenos Aires - Plaza de Mayo Buenos Aires - Stadtteil Boca Buenos Aires - Stadion Boca, Innenansicht Buenos Aires - Stadion Boca Buenos Aires - berühmte Spieler aus Boca Buenos Aires - Boca Buenos Aires - Wandbilder am Stadion Boca Buenos Aires - Boca, eine nach einem Tango-Film entstandene Straße Buenos Aires - BocaBuenos Aires - BocaBuenos Aires - älteste Kirche, außenBuenos Aires - älteste Kirche, innenBuenos AiresBuenos Aires - FriedhofBuenos Aires - Friedhof, Grabstätte von Evita Peron, der berühmten PräsidentengattinBuenos Aires - Grabstätte von Evita PeronBuenos Aires - Uno Park mit künstlicher BlumeBuenos Aires - Uno Park mit Erklärungen zur künstlichen BlumeBuenos AiresBuenos AiresBuenos AiresBuenos AiresBuenos Aires - Avenida 9 de Julio mit dem Obelisken

Heute stand eine Stadtrundfahrt durch Buenos Aires auf dem Programm. Erstes Ziel war die Plaza de Mayo. Eine Mischung aus Platz und Parkanlage. An ihm liegt das Gebäude mit dem Büro des Präsidenten. Der offizielle Amts- und Wohnsitz, bisher noch der Präsidentin, zukünftig des Präsidenten Macri liegt etwas außerhalb. Der Platz ist umgeben von großen Gebäuden und Kirchen, u.a. der Kathedrale von Buenos Aires, der früheren Amtskirche des derzeitigen Papstes.

Nächster Stopp auf der Rundfahrt war im Stadtteil Boca. Boca ist geprägt von seinen vielen italienischen Einwanderern, dem lokalen Fußballclub und dessen Stadion, dem früheren Spieler Maradonna und dem Tango. Heute werden Stadion, Maradonna und vor allem der Tango touristisch stark vermarktet. Eine kleine Straße ist sogar nach dem Vorbild in einem berühmten Tango-Film entstanden.

Wie andere Hafenstädte auch, hat Buenos Aires die ehemaligen Hafenanlagen und ihre Lagerhäuser zu attraktiven Lokal- und Wohngebieten mit Yachthafen umgewandelt. Der heutige kommerzielle Hafen ist weiter in den Fluß gelagert und größer.

Bemerkenswert sind die großzügig breiten Avenidas, oft baumbestanden und mit vielen Grünanlagen und Parks. Es gibt zwar auch reine Häuserschluchten, aber für die Hauptstraßen gilt großzügig und grün. Jetzt im November ist der Übergang vom Frühjahr in den Frühsommer. Überall blühen violett die Bäume.

Nach der Stadtrundfahrt bin ich noch einmal genau so lange zu Fuß unterwegs gewesen um Fotos zu machen, die aus dem fahrenden Bus nur schwer möglich waren. Bei weitem habe ich noch nicht alles gesehen. So werden immer mal wieder weitere Fotos entstehen.

Estanzia Santa Susana, Los Cardales

Freitag, 27.11.2015

  Buenos Aires - River Plate Stadion Estanzia Santa Susana - das Barbeque brutzelt Estanzia Santa Susanna -Sitzmöbel aus recyceltem Material Estanzia Santa Susanna - Museum im Hintergrund Estanzia Santa Susanna - Kapelle im Museum Estanzia Santa Susanna - Museum Estanzia Santa Susanna - Museum Estanzia Santa Susanna - Museum Estanzia Santa Susanna - Museum Estanzia Santa Susanna - Museum, Küche Estanzia Santa Susanna - Museum Estanzia Santa Susanna - Museum, die Reinigungskraft war echt und aktuell Estanzia Santa Susanna - Museum Estanzia Santa Susanna - Stall für die Reitpferde Estanzia Santa Susanna - Ausritt Estanzia Santa Susanna - Fucusbaum, man beachte den Durchmesser des Stamms Estanzia Santa Susanna - Tango Estanzia Santa Susanna - die argentinische Version des Samba Estanzia Santa Susanna - Vorführung mit unterschiedlichen Pferdegruppen und der Führungsfunktion der jeweiligen Leitstuten Estanzia Santa Susana - Reiterspiele der GauchosEstanzia Santa Susana - Gauchos

Für heute war ein Ausflug auf eine Estanzia geplant. Estanzias sind große Güter, entstanden als das Land noch sehr günstig zum Kauf angeboten wurde, meist im 19 Jahrhundert.

Letzte Nacht hat es geregnet und während meines Frühstücks mit Blick auf die Avenida 9 de Julio konnte man es eigentlich nicht mehr Regen nennen. Es hat gegossen. Den Baumbewegungen nach zu urteilen mit kräftigem, böigem Wind. Taxis hatten Hochkonjunktur und Fußgänger waren so gut wie nicht zu sehen und wenn, dann nur für den kurzen Weg zwischen Taxi und Busstation.

Zum Abholtermin hat der Regen in Buenos Aires nachgelassen, eigentlich so gut wie aufgehört. Aber alles war nass. Das Ziel, die Estanzia Santa Susana liegt 1,5 Fahrstunden nordwestlich von Buenos Aires und mitten in der Pampa. D.h. alles ist topfeben. Den Mähdrescher dürfte keine Bodenwelle behindern. Bei Ankunft auf der Estanzia war der Regen aber wieder da und hat erst am Nachmittag aufgehört.

Santa Susana hat eine Fläche von 1,2 Mio ha. Eine Größe über die nicht nur jeder Bauer auf der Schwäbischen Alb, sondern auch die norddeutschen Großbauern und die ostdeutschen Agrarfabriken staunen würden. Am ehesten ist eine Estanzia vergleichbar mit den Gütern ostpreußischer Großgrundbesitzer vor dem Ende des 2. Weltkriegs, auch wenn deren Größe deutlich geringer gewesen sein dürfte. Aber die Struktur dürfte ähnlich sein. Santa Susana baut sowohl Getreide an, als es auch Vieh- und Pferdezucht hat und, offensichtlich seit über 20 Jahren, Vorführungen mit Bewirtung für Touristen.

Zur Estanzia gehört ein Museum mit dem alten Herrschaftshaus und einem Nebengebäude mit Kapelle. An Größe und Einrichtung sieht man, dass es sich nicht um ein einfaches Bauerhaus gehandelt hat.

Aufgrund des Wetters waren alle Außenaktivitäten auf den Nachmittag verschoben und wir warteten aufs Mittagessen. Gegeben hat es ein typisch argentinisches Barbeque mit unterschiedlichen Würsten und jede Menge Fleisch, dazu unterschiedliche Salate und Brot. Es hat sehr gut geschmeckt, aber ich musste einen Gang auslassen - Kapazitätsprobleme.

Danach Folklore Aufführungen mit Tango, dem argentinischen Samba und weiteren Tänzen.

Draußen gab es anschließend die Gelegenheit zum Ausritt oder zu einer Kutschfahrt. Ich habe mich mit letzterem begnügt. Danach Vorführungen mit Pferden und ein Geschicklichkeitsspiel der Gauchos. Sie haben in vollem Galopp mit einer Art Dolch einen kleinen Ring von einem herabhängenden Riemen aufgespiesst. Nicht jeder Versuch hat geklappt, aber doch recht viele.

Danach ging es über die Autobahn zurück nach Buenos Aires. Überall stand Wasser und die sonst so trockene Pampa erinnerte mehr an ein Feuchtgebiet.

Tigre Delta

Samstag, 28.11.2015

  Tigre Tigre - Kirche außen Tigre - Kirche innen Tigre Tigre Tigre Tigre im Tigre Delta im Tigre Delta im Tigre Delta - Ruderer im Tigre Delta auf dem Rio de la Plata mit Blick auf Buenos Aires auf dem Rio de la Plata mit Blick auf Buenos Aires auf dem Rio de la Plata mit Blick auf Buenos Aires Buenos Aires - Containerhafen Buenos Aires - Containerhafen auf dem Rio de la Plata mit Blick auf Buenos Aires Fähren

Als letzte organisierte und gebuchte Fahrt stand heute eine Fahrt ins Tigre Delta an. Dies ist ein Gebiet nördlich von Buenos Aires, flächenmässig mehrfach so groß wie die Stadt und entstand um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20 Jahrhundert. Reiche Familien bauten sich hier draußen ein Sommerhaus bzw. ein Haus für das Wochenende. Mit Ausbruch einer Gelbfieberepedemie wurde der Drang nach draußen noch größer bei allen denen, die sich das leisten konnten.

Die Kleinstadt Tigre liegt im Flußdelta und ist per Bahn und heute Auto aus Buenos Aires erreichbar. Davor liegen eine Vielzahl von Inseln, die nur über Wasserstraßen zugänglich sind. Es gibt keine Brücken. Dafür Wassertaxis, Wasserbusse, schwimmende Läden, medizinische Versorgung und Schulen. Heute am Samstag waren nicht nur die Ausflügler, wie wir da, sonsern auch die Besitzer bzw. Mieter der Häuser auf den Inseln.

Während wir hinzu mit dem Bus gefahren waren, ging es zurück nach Buenos Aires mit dem Schiff. Zuerst durch das Delta und zu letzt über den ewig breiten Rio de la Plata.

Stadtrundfahrt in Buenos Aires

Sonntag, 29.11.2015

  Buenos Aires Buenos Aires - Avenida 9 de Julio, 125 m breit Buenos Aires - Parlament Buenos Aires Buenos Aires Buenos Aires Buenos Aires - Blick auf den Obelisken am Kreuzungspunkt vieler Straßen Kathedrale - innen Kathedrale - innen Buenos Aires - Erholungsgebiet Buenos Aires - alter Hafen, heute Wohngebiet mit Lokalen Buenos Aires - die Brücke ist einem tanzenden Tangopaar nachempfunden Buenos Aires - alter Hafen, Museumsschiff

Heute am letzten ganzen Tag habe ich noch einmal eine Stadtrundfahrt gemacht. Diesmal mit einem Hopp-on Hopp-off Bus und habe dabei wesentlich mehr gesehen als bei der ersten Rundfahrt.

Am Spätnachmittg war ich noch Richtung alter Hafen und das davor liegende Gebiet unterwegs. An den Altwassern des Rio de la Plata ist hier ein schönes Freizeitgebiet an dem sich heute zum Sonntag viele Familien erholt und vergnügt haben.

Letzter Tag in Buenos Aires und Rückflug nach Europa

Montag, 30.11.2015

Heute geht meine Zeit in Südamerika zu Ende. Der Koffer und der Rucksack sind gepackt. Sobald auch dieser Blogeintrag hochgeladen ist, werde ich den Rest verstauen und das Zimmer räumen. Dann habe ich noch einmal zwei Stunden Zeit zum Spazieren gehen bevor das Taxi zum internationalen Flughafen weit außerhalb der Stadt bestellt ist. Nächste Nacht geht es zurück nach Europa. Zuerst per Flug nach Frankfurt und dann weiter mit dem ICE nach Stuttgart und der S-Bahn nach Renningen.

Wenn ich zu Hause bin melde ich mich wieder. Es lohnt sich auch weiterhin in den Blog zu schauen. Ich habe noch eine Reihe von Videos, die aber zuerst aufbereitet, dann hochgeladen und verlinkt werden müssen. Unterwegs habe ich das nicht mehr geschafft.

Wieder zurück

Dienstag, 01.12.2015

Der Flieger ist gestern Abend pünktlich in Buenos Aires gestartet und heute Morgen noch vor der planmäßigen Ankunftszeit in Frankfurt gelandet. Bis zum reservierten ICE hatte ich ausreichend Zeit. Gut, dass ich im ICE reserviert hatte. Da war wirklich alles besetzt und für meinen Koffer blieb nur noch ein Gangplatz.

Waren es gestern Mittag in Buenos Aires noch 29° C, so waren es am Frankfurter Flughafen nur noch 12° und später in Stuttgart und vor allem Renningen eher noch weniger. Das ist mit Sicherheit jahreszeitgemäß, aber doch ein deutlicher Unterschied zu den Temperaturen der Vortage.

Seit ca. 16:30 bin ich wieder zu Hause und die heimischen Termine haben mich gleich wieder. Die Nachbearbeitung der Reise, insbesondere die Sichtung und Auswahl von Fotos und Videos müssen noch etwas warten.

Allen denjenigen, die meinen Blog regelmäßig verfolgt haben vielen Dank für das Interesse. Es wird noch ein paar Nachträge geben und der Blog bleibt weiter bestehen. Texte, Fotos und Videos sind weiter zugänglich.

Bilder vom Tana See am 18.08.2015

Montag, 14.12.2015

Die Bilder vom Ausflug auf dem Tana See sind nachgeladen.

Damit sind alle ausgewählten Bilder im Blog und mein Bilder-Kontingent fast genau ausgeschöpft.

Videos zu bereits existierenden Blogeinträgen

Donnerstag, 17.12.2015

17.08.2015 Blue Nile Falls

 

 27.08.2015 Lalibela

 

30.08.2015 Hawassa

 

08.10.2015 Rainbow Falls, Big Island Hawaii

 

09.10. Volcano National Park

 

14.10.2015 Akaka Falls, Big IslandHawaii

 

02.11.2015 Geysers del Tatio

 

 

 15.11.2015 Parque Nacional Torres del Paine

 

22.11.2015 3 Fronteres in Puerto Iguazu

 

 

23.11.2015 Parque Nacional Iguazú, argentinische Seite

 

24.11.2015 Nationalpark Iguacu, brasilianische Seite

 

Es sind ein paar weitere Videos hinzugekommen und die veröffentlichten Videos sind jetzt vollständig.

Ich konzentriere die Videos absichtlich hier, da mir eine nachträgliche Integration in alte Blogbeiträge für den Betrachter zu unübersichtlich erscheint.