Simien Nationalpark

Freitag, 21.08.2015

im Simien Nationalpark im Simien Nationalpark Dscheleda Paviane Dscheleda Paviane die Berge des Simien Nationalparks, und den davor kennt ihr ja Wer findet den schwarz-weißen Affen im Baum? noch einmal die Dscheleda Paviane im Falasha Dorf

Von Gondar aus Richtung Norden ging es heute in die südlichen Ausläufer des Simien Nationalparks. Er wird auch das „Dach Afrikas“ genannt. Viele Gipfel erreichen 4000 m und der Ras Dashen, höchster Berg Äthiopiens und vierthöchster Berg Afrikas sogar 4550 m. Ganz so weit oben waren wir nicht. Von den 2300 m in Gondar ging es mit dem Minibus bis auf 2650 m und dann zu Fuß weiter bis auf ca. 2900 m. Ich musste trotzdem ganz schön schnaufen.

Neben der grandiosen Aussicht sind einige Tierarten zu sehen. Eine Herde Dscheleda Paviane ließ mich mit der Kamera relativ dicht an sich ran, während ein Tier einer anderen Affengattung sich in einem Baum versteckt hielt. Wer findet auf dem Foto den schwarz-weißen Affen?

Auf dem Rückweg gab es noch einen Stopp in einem Falasha Dorf. Falasha waren die ursprünglich hier lebenden Juden. Sie durften kein Land besitzen und mussten, genauso wie die Muslime höhere Steuern zahlen. Deshalb war für die Falasha Landwirtschaft als Einkommensquelle ausgeschlossen. Sie spezialisierten sich auf das Töpferhandwerk und fertigten alles, was aus Keramik so gebraucht wurde. In den 1970-er und zu Beginn der 1990-er Jahre wanderten fast alle Falasha nach Israel aus. Inzwischen sind einige wieder nach Äthiopien zurückgekehrt, wohl auch weil ihnen aufgrund ihrer braunen Hautfarbe in Israel oft die Anerkennung fehlte.

Heute ist das Dorf von Christen besiedelt, die aber die alte Handwerkskunst fortsetzen und kleine Töpferwaren sowie Flechtprodukte direkt verkaufen. Auf der anderen Straßenseite gibt es ein Projekt in dem ledige Mütter (meist verwitwet oder geschieden) die Töpferei, Flechtkunst und Weberei erlernen und gemeinsam in einer Kooperative arbeiten. Ich sollte gerade der Leiterin vorgestellt werden, als 2 junge Damen weißer Hautfarbe aus einem der Gebäude kamen. Es waren 2 deutsche Studentinnen die hier ein dreimonatiges Praktikum absolvieren. Eigentliches Ziel des Praktikums ist der Aufbau eines Kindergartens für die Kinder der hier arbeitenden Mütter damit diese ebenfalls hier leben können. Leider ist gerade aber kein Geld für diesen Kindergarten vorhanden, so müssen sich die Beiden eine andere Aufgabe suchen, die sie offensichtlich auch schon gefunden haben. So wurde ich auf deutsch durch das Projekt geführt.

Heute habe ich in der Lobby ein WLAN der Rezeption entdeckt von dem ich endlich Internet-Zugang habe. So gehen heute alle Gondar Beiträge online. Viel Spaß beim (nach)Lesen.