Unterwegs in der östlichen Atacama

Sonntag, 01.11.2015

Toconao - Kirchturm Toconao - Kirche Toconao - Kirche Toconao Der südliche Wendekreis der Sonne, südlich von Toconao Socaire - Kirche Socaire Valle de Jere 

Heute ist schon der letzte Monat meiner Reise angebrochen. Und hier in der Atacama ist es der vorletzte Tag. Der Reiseführer weist so viel aus, was man unbedingt gesehen haben sollte, das schaffe ich gar nicht alles. Für heute habe ich mir erst einmal den östlichen Teil der Atacama Richtung Anden und von San Pedro aus nach Süden vorgenommen.

Schon gleich bei der Ausfahrt aus San Pedro kommt ein Kontrollpunkt der Carabineros. Ob wegen der nahen Grenze zu Argentinien, oder um einen Überblick zu haben wer alles in die Wüste fährt, hat sich mir nicht erschlossen. Erstes Ziel war Toconao. Ein kleines Dorf mit einer alten Kolonialkirche und einem üppig grünen Flusstal. Entlang diesem links und rechts Gärten und Bewässerungskanäle, mit denen Wasser in die Gärten geleitet werden kann.

Weiter Richtung Socaire. Von hier aus will ich hoch in die Berge zur Laguna Miniques und zur Laguna Miscanti. Beide als sehenswert beschrieben.

Unterwegs ein Schild am Straßenrand mit Hinweis auf den „Tropico de Capricornio“, den südlichen Wendekreis. Den hatte ich doch schon mal, aber in Australien. Hier also würde am 21. Dezember die Sonne senkrecht über mir stehen. Aber so lange kann ich nicht warten. Noch zeigt mein Körper einen zwar kleinen, aber doch nach Süden orientierten Schatten.

In Socaire wieder eine kleine Kirche, aber nicht so sehenswert wie die in Toconoa. Gleich neben der Kirche ging die Straße weiter Richtung der Lagunas. Aber sie war gesperrt. Auf der anderen Straßenseite ein Wagen der Carabineros. Also bin ich mal hin um mich zu erkundigen. Beim Näherkommen ging eine Tür auf. Der Wagen war voll besetzt. Ich habe freundlich auf spanisch gegrüßt und nachgefragt ob englisch gesprochen wird. Mit einem kurzen „no“ war das geklärt. Mit der Karte in der Hand habe ich nach der Zufahrt zu den Lagunas gefragt und bekam nur ein „closed“ als Antwort. Keine Begründung.

Also langsam wieder zurück, möglichst jede Sehenswürdigkeit unterwegs, sei es in Halbhöhenlage oder unten in der Ebene, mitnehmend.

Bei der Durchfahrt durch Toconao kam ich diesmal auf der anderen Seite ums Dorf. Und da war ein Hinweis auf die Valle de Jere. Die hatte ich schon gesucht, da der Reiseführer sie sehr empfohlen hatte. Es war nicht weit und der Eintritt erschwinglich. Ein Flusstal zieht sich durch eine Schlucht und erzeugt eine grüne Oase. Hier waren schon vor 8000 Jahren Menschen, wie Felszeichnungen belegen. Offensichtlich ein Reiseführer, der hier mit 2 Britinnen unterwegs war, hatte mich angesprochen ob ich die Felszeichnungen gefunden hätte. Sie waren unterwegs zu einer und ich könnte mich anschließen. Er berichtete dann auch, dass es heute Mittag ein Erdbeben gegeben hat. Stärke 6,3. Für Chile nichts besonders. Das Zentrum muss hier in der Nähe in den Anden gewesen sein. Und einer der Vulkane brodelt seit Tagen, so dass die Behörden Befürchtungen hatten, er könnte ausbrechen. Damit ergaben die Straßensperren auch einen Sinn.