Von Vina del Mar der Küste entlang nach Norden

Mittwoch, 28.10.2015

Blick auf Vina del Mar (links) und Valparaiso (rechts) Hohe Dünen nördlich von Vina del Mar Qunitero - war wohl früher ein Piratennest  Quintero Qunitero - wahrscheinlich zum Gedenken von Opfern, vermutlich Tsunami 

Nach zwei Tagen Stadtbesichtigungen wollte ich heute noch etwas vom Umland sehen. Von Valparaiso aus gibt es keine direkte Küstenstraße. Man muss erst ein Stück ins Land fahren um dann wieder zurück zum Pazifik zu können. Also habe ich mich für die nördliche Variante entschlossen.

Gleich einen Ort weiter gab es einen Aussichtspunkt und von dort einen umfassenden Blick zurück auf Vina del Mar und Valparaiso. Aber auch an Land gab es etwas zu sehen. Direkt hinter der Küstenstraße und einem Felssockel ragen hohe Dünen hervor. Inwieweit diese wandern oder stationär sind ist mir nicht bekannt, aber sie stehen entsprechenden hohen Dünen an der französischen Atlantik- oder an der polnischen Ostseeküste betreffend der Höhe sicher nichts nach.

Die Küste war meist felsig. Nur innerhalb der Badeorte gab es kleinere, manchmal auch etwas längere, selten aber breite Sandstrände. Die Sonne hat heute tagsüber eine Auszeit genommen. So war es recht kühl und ich habe mir außerhalb des Autos bald eine Jacke angezogen. Auch die Chilenen waren gut warm eingepackt. So war an den Stränden wenig los. Nur in einem Ort waren einige Surfer im Neoprenanzug im Wasser und warteten auf eine gute Welle für den nächsten Ritt. Insgesamt ist noch keine Badesaison. Dafür ist es noch zu kalt. Bei Sonnenschein legen sich schon einmal ein paar Leute an den Strand, meist aber zumindest mit einem T-Shirt drüber, wenn nicht sogar vollständig bekleidet. Überall wird an den Strandanlagen und -buden auch noch gearbeitet.

Was für mich auffällig war, dass überall Fluchtwege im Falle eines Tsunamis ausgewiesen sind. Dies scheint hier eine ernstzunehmende Gefahr zu sein. Auch von den ca. 500 Toten bei dem großen Erdbeben 2010 sind wohl die meisten nicht durch das Beben selbst, sondern durch den anschließenden Tsunami ums Leben gekommen und hinaus ins Meer gespült worden.