Weiterreise nach San Pedro de Atacama

Donnerstag, 29.10.2015

Flug von Santiago nach Calama - Blick auf die Anden Flug von Santiago nach Calama - Blick auf die Anden Der rote Pick-up mit dem man mich in die Wüste schickt 

Die Küste habe ich heute Morgen erst einmal wieder verlassen und die Badestrände, zumindest für Chile wohl ganz. Mit dem Leihwagen ging es zurück zum Flughafen Santiago. Dort Auto abgeben und mit dem Flugzeug gut zwei Stunden nach Norden, nach Calama. Dies ist eine Bergbaustadt. Vorwiegend Kupfer im Tagebau. Sie allein soll einen Besuch nicht wert sein. Auf der Rückreise werde ich hier trotzdem eine Nacht verbringen und kann mir selbst ein Bild machen.

Der Flug nach Calama ging immer entlang der Anden. Freundlicherweise hat mir die Dame beim Check-in einen Fensterplatz auf der Andenseite reserviert. So hatte ich nicht nur viel zu schauen, sondern habe auch eine ganze Menge Bilder durchs Fenster gemacht.

Noch etwas zur Geographie Chiles. Dass es auf der Westseite Südamerikas liegt ist sicher bekannt, aber vielleicht nicht die Ausmaße. Das Land ist 4.200 km in Nord-Süd-Richtung lang bei einer Breite, d.h. West-Ost-Ausdehnung zwischen 120 und 300 km. Es ist ein ewig langes und unheimlich schmales Handtuch. Dazu ist Chile noch eingeklemmt zwischen Pazifik und die weitestgehend unüberwindlichen Anden, zumindest früher. Man bezeichnet Chile deshalb auch als Insel auf dem Land. Selbst die Spanier kamen nicht über die Anden, sondern von Norden aus dem heutigen Peru. Erst mit dem Auto sind die Anden bequem überwindbar geworden und auch innerhalb des Landes sind ohne Flugzeug keine weiteren Distanzen zu bereisen.

In Calama habe ich am Flughafen wieder einen Mietwagen übernommen. Während es zuvor noch eine kompakte Limousine war, so werden für die Wüste nur Pick-ups vermietet. Auf der Straße von Calama nach San Pedro de Atacama hat mir das noch wenig eingeleuchtet, auch wenn links und rechts der Straße bereits nichts als Wüste war. Aber bereits in San Pedro selbst sind große Bodenfreiheit und große Raddurchmesser sehr praktisch. In der Wüste wird dies voraussichtlich noch viel mehr gelten. Wohl um sie in der Wüste besser erkennen zu können, sind hier alle Leih-Pick-ups rot, mit Leuchtstreifen und Sicherheitseinrichtungen. Ich komme mir vor, als würde ich ein Feuerwehrfahrzeug fahren. Fehlt nur noch die Aufschrift Bombero auf der Motorhaube, wie bei den richtigen. Inzwischen habe ich mich an den mangelnden Fahrkomfort gewöhnt. Aber will man seinen Koffer nicht einfach auf die offene Ladefläche legen, so bleibt nichts als die Unterbringung auf der Rückbank. Für mich als Einzelreisenden kein Problem. Bei vier oder sogar fünf Personen aber nicht machbar. Voraussichtlich deshalb sieht man auch vereinzelt Fahrzeuge mit einer hohen Kiste statt der offenen Ladefläche. Inwieweit diese dann auch einen Überrollbügel wie meiner haben weiß ich nicht.