Berichte von 08/2015

Morgen geht es los

Donnerstag, 13.08.2015

Fast ein Jahr Planung und Vorbereitung sind vorbei. Der Koffer ist gepackt und eigentlich für die ersten Inlandsflüge in Äthiopien zu schwer. Morgen Früh geht es nun endlich los. 4:41 Uhr ab Renningen, mit dem ICE von Stuttgart nach Frankfurt Flughafen und von dort nach Addis Ababa in Äthiopien.

Angekommen in Addis Abeba

Freitag, 14.08.2015

Der Tag hat früh begonnen. Um 4:41 Uhr ging es ab Renningen nach Stuttgart, dann weiter mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen. Gegen 10:30 habe ich Europa verlassen. Erstes Ziel war Jeddah in Saudi Arabien. Hier haben die meisten Passagiere das Flugzeug verlassen. Bis hier hin war schönes Wetter und meist gute Sicht nach unten. Die Alpen, die kroatische Küste, der italienische Stiefelabsatz und anschliessend die westlichen griechischen Inseln. Danach wurde es wolkig und ich habe den in der Nacht etwas zu kurz gekommenen Schlaf nachgeholt. Wieder aufgewacht bin ich über Ägypten. Zuerst war es noch wolkig, dann gab es schöne Blicke auf den Nil und anschliessend auf die ägyptische Küste des Roten Meeres.

Jeddah sieht von oben groß und interessant aus. Leider durfte ich den Flieger nicht verlassen, so dass ich nur die Eindrücke von oben und vom Flughafen aus dem Flugzeugfenster habe.

Weiter ging es dann wieder auf die andere Seite des Roten Meeres und über das südliche Ägypten und den Sudan nach Äthiopien und den heutigen Zielflughafen Addis Ababa. Der erste Eindruck als ich ins Freie kam: es ist kühl. Es ist Regenzeit in Äthiopien und die Temperaturen sollten täglich zwischen 8 und 20 °C liegen. Es hatte heute geregnet und die Straßen waren teilweise noch nass.

City Tour in Addis Abeba

Samstag, 15.08.2015

 

Heute stand Addis Abeba auf dem Plan. Zuerst ging es ins Nationalmuseum. Neben vielen anderen Exponaten ist sicher Lucy die Attraktion. Die Dame hat vor 3,2 Millionen Jahren gelebt. Übrig ist nur noch ein Teil des Skeletts, aber das gilt als das älteste und best erhaltenste. Sie war zwar nur 1,20 m groß, aber wenn ich mir die Größenentwicklung von meinem Großvater über meine Eltern zu meinen Kindern ansehe, dann hat sich da in den letzten 100 Jahren prozentual wesentlich mehr getan als in den 3,2 Mio. Jahren davor. Danach folgten noch 2 weitere Museen, mehrere Kirchen von außen und die Dreifaltigkeitskirche von innen. Einen weiteren wichtigen Raum nehmen die abessinischen bzw. äthiopischen Kaiser ein, beginnend von der Königin von Saba bis zu Heile Selassi. Die Königin von Saba soll bei einem Besuch vor 3000 Jahren in Jerusalem von König Salomon geschwängert worden sein. Deshalb leiten sich die Kaiser bis Heile Selassi auch als direkte Nachkommen und -fahren von König David ab. Der von Salomon gezeugte Sohn soll bei seinem einzigen Besuch in Jerusalem von seinem Vater als Gastgeschenk eine Kopie der Bundeslade mit den 10 Geboten bekommen haben. Angeblich wurden Original und Kopie aber vertauscht, so dass das Original nach Abessinien, dem heutigen Äthiopien ging und die Kopie in Jerusalem blieb. Die Bundeslade solle noch immer in einem Kloster in Lalibela sein. Leider hat nur immer ein Mönch Zugang zu ihr, so dass ich die Wahrheit nicht werde nachprüfen können. Die äthiopisch orthodoxe Kirche beruft ihre Anfänge auf direkt nach Jesus und soll damit eine der ersten christlichen Kirchen sein. Dieser Kirche fühlen sich heute 40% der Äthiopier zugehörig, 30% dem Islam, 10% sind Protestanten und 2% Katholiken.

Von einem Berg, wieder mit Kirche hatten wir in 3000 m Höhe einen Blick auf die Stadt, 2300 m über dem Meeresspiegel gelegen. Da das Wetter aber etwas diesig war lohnt sich die Veröffentlichung der Fotos hier nicht.

Zum Abschluss ging es noch auf den Markt. Nicht ein Platz wie bei uns, sondern gleich ein ganzes Stadtviertel. Unheimlich betriebsam mit jede Menge Menschen, Autos, Eseln und aller denkbaren Waren. Wegen der Taschendiebe fand der Besuch vorwiegend mit dem Auto statt.

Morgen Früh geht es mit dem Flieger weiter in den Norden nach Bahir Dar.

Bahir Dar

Sonntag, 16.08.2015

  Blick auf den Blauen Nil, Bahir Dar und den Tana See Der blaue Nil und wieder eine der vielen Tausend Kirchen Affenmutter mit Nachwuchs beim Lunch

Heute Morgen stand schon wieder mal sehr früh aufstehen an. Und das am Sonntag. 😢

Um 6 Uhr Transfer vom Hotel zum Flughafen. Um 8 Uhr hätte die Maschine starten sollen. Es wurde etwas später. Nach einer Stunde Landung in Bahir Dar. Die Fluggäste der vorhergehenden Maschine standen noch da und warteten auf ihr Gepäck. Lange tat sich nichts. Endlich brachte der einzige für den Gepäcktransfer zuständige Mitarbeiter mit seiner Zugmaschine den Gepäckwagen der ersten Maschine und stellte ihn zur Selbstbedienung einfach vor den Eingang. Als der Anhänger frei wurde fuhr er damit zu unserer Maschine und holte auf die gleiche Art und Weise auch unser Gepäck. Auch das dauerte wieder. Aber ich bin ja in Afrika und da hat man Zeit. Wie wird das erst in Südamerika.

Draussen warteten schon lange mein Guide nebst Fahrer die mich zum Hotel brachten. Erster Eindruck von Bahir Dar: sehr grün mit palmenbestandenen Strassen und blühenden Sträuchern am Fahrbahnrand. Ein passendes Bild hierzu fehlt mir noch, wird aber sicher noch gelingen und dann nachgereicht.

Bahir Dar liegt am Tana See. Es ist der größte See Äthiopiens. Hier entspringt der Blaue Nil der mit anderen Quellflüssen irgendwann in Ägypten den Nil bildet. Die Bezeichnung blau ist nicht nur jetzt zur Regenzeit wenig einleuchtend, Brauner Nil wäre treffender.

Am Nachmittag ging es dann etwas ausserhalb der Stadt zu einem ehemaligen Palast von Kaiser Haile Selassie (er scheint eine ganze Menge davon gehabt zu haben). Zukünftig soll sich darin eine Bibliothek befinden. Derzeit sind Gelände und Gebäude aber noch nicht zugänglich, sondern von einem bewaffneten Soldaten bewacht. Insgesamt sieht man an allen vermeintlich wichtigen Punkten bewaffnete Sicherheitskräfte. Aber bei 30% Arbeitslosogkeit sind das sicher begehrte Jobs. Von der Umgegend des Palast auf dem Berg hatte ich eine schöne Sicht auf den Blauen Nil, die Stadt und den dahinter liegenden Tana See. Der Blaue Nil zieht mit vielen Mäandern Richtung Ägypten. Die Nebenflüsse und damit auch er tragen dabei viel Segmente mit sich, die sich dann hier und im Nil ablagern. Durch den Assuan Staudamm in Ägypten und zukünftig zusätzlich durch den Blauer Nil Stadamm in Äthiopien wird davon irgandwann nicht mehr allzu viel im Nildelta ankommen. Zurück zum Gelände um den Palast. Es ist inzwischen Naturschutzgebiet und wird nicht landwirtschaftlich genutzt. Das freut die Tiere und so konnte ich neben mir teilweise unbekannten Vögeln auch eine Gruppe Affen in freier Wildbahn beobachten.

The Blue Nile Falls

Montag, 17.08.2015

  African massage road auf dem Weg zu den Blue Nile Falls African massage road auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Geier auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls auf dem Weg zu den Blue Nile Falls auf dem Weg zu den Blue Nile Falls Landleben auf dem Weg zu den Blue Nile Falls die portugiesische Brücke Blick von der portugiesischen Brücke in der Nähe der Blue Nile Falls Blick auf eine Kirche in der Nähe der Blue Nile Falls an den Blue Nile Falls an den Blue Nile Falls Hängebrücke auf dem Weg zu den Fällen Blick von der Hängebrücke Blick durch die Hängebrücke mein Kaffee wird zubereitet jetzt kommt schon etwas mehr Wasser un jetzt die Fälle mit heutiger voller Kraft der Fluß am Oberlauf wir überqueren den Fluß mit einem Boot auf dem Fluß Landleben auf der Rückfahrt Transport von Wasser und anderen Gegenständen Utensilien für die Kaffeezeremonie auf dem Markt von Bahir Dar die Verkäuferin der Kaffeezeremonieutensilien Gewürze Gewürze Gewürze Gewürze unterschiedliche Sorten äthiopischer Kaffee Korb aus einem alten Autoreifen einfache Sandalen aus alten Autoreifen hergestellt abends am Tana See Papyrusboot auf dem Tana See

Heute stand ein Ausflug zu den Fällen des blauen Nils auf dem Programm. Schon bei der Abfahrt wurde ich vorgewarnt, es käme eine African massage road auf mich zu. Gleich an der Stadtgrenze hörte die Teerstraße auf und eine unbefestigte, teilweise schlammige Piste mit einer Unzahl an Schlaglöchern begann. Zugegeben, mit Gaby's Massage, die ich sonst wöchentlich geniessen darf hatte das wenig zu tun, aber ich wurde, wie immer auf dem komfortablen Beifahrersitz, ordentlich durchgeschüttelt. Während Bahir Dar eine afrikanische Stadt ist, ging dies nun durch das afrikanische Landleben. Die Bilder sprechen, glaube ich, für sich. Das Leben ist einfach und auch der Verkehr hat andere Prioritäten. Staatliche Fahrzeuge sind die stärksten auf der Straße, dann Busse, andere PKW, Kühe, Hunde, Personen und Esel. Manche lassen sich vom Hupen des Fahrers beindrucken, manche nicht.

Irgendwann haben wir dann das Gebiet der Fälle des Blauen Nil erreicht. In einem Dorf stieg ein lokaler Führer zusätzlich in den Minibus ein und es ging noch einmal ein Stück weiter mit dem Auto. Danach folgte ein Fußmarsch, Zuerst stetig bergauf. Ein Nebenfluß des blauen Nils kam, darüber eine Brücke. Laut Reiseführer wurde sie von den Portugiesen erbaut. Diese waren aber nur Missionare aus Goa. Deshalb überzeugte mich mein regionaler Führer mit seiner Meinung, dass die Brücke zwar während der Anwesenheit der portugiesischen Missionare, die die Bevölkerung wenig erfolgreich zum Katholizismus konvertieren wollten, aber nicht von ihnen, sondern unter Führung des Kaisers Fasilidas (1632-1667) erbaut worden war. Etwas später kam dann der Bereich der Fälle in Sicht. Laut Reiseführer stürzt der blaue Nil auf einer Breite von bis zu 400 m in die Tiefe. Das war am Anfang masslos übertrieben. Denn die 400 m gelten während einer starken Regenzeit. Statt bereits im Juni, hat dieses Jahr aber erst vor 2 Wochen die Regenzeit eingesetzt. Ausserdem wird noch Wasser im Tana See zurück gehalten um dessen Kraftwerke zu speisen und den Wasserspiegel hoch zu halten und der Kanal, der das alte, von den Italienern während deren Besatzung erbaute, und das neue Kraftwerk etwas weiter Kanalabwärts mit Wasser versorgt und noch vor den Fällen abzweigt. Es bestand aber die Hoffnung, dass vielleicht heute genügeend Strom erzeugt worden sein könnte und das Wehr irgendwann geschlossen würde. Aus der Ferne konnten wir sehen, dass dem offensichtlich so war, Das Wehr schien zu und der Wasserspiegel stieg langsam. Der Weg zu den Fällen war aber noch weit. Also warten und nicht Tee, sondern äthiopischen Kaffee trinken (Kaffee Arabica kommt angeblich zu 100% aus Äthiopien, während die anderen Sorten überwiegend in Süd- und Mittelamerika angebaut werden !). Für mich wurde einer zubereitet und das Wasser extra gut gekocht. Vor dem Kochen handelte es sich nicht um Quellwasser mit deutschen Qualitätssiegel. Bisher habe ich den Kaffee aber gut vertragen. Ich hoffe, es bleibt dabei. Währenddessen hatten wir ständig den Wasserfall im Blick. Und die Wassermenge wurde größer. Das Warten hatte sich also gelohnt. Mit dem lokalen Führer bin ich dann dicht an den Wasserfall ran gegangen. Die dabei entstandenen Bilder und vor allen die Videos verdeutlichen am Besten den Anstieg der Wassermenge, auch wenn das Endergebnis deutlich hinter manch anderem Wasserfall zurück bleibt. Zurück ging es mit dem Boot über den Fluss und dann wieder auf der Straße zurück. Auch hierbei sind noch einmal ein paar zusätzliche Fotos entstanden, die den Wassertransport durch die Frauen (auf dem Kopf), und das Bestellen der Felder durch die Männer (hier Pflügen mit einem einscharigen Pflug und einem Ochsen) dokumentieren.

Zurück in Bahir Dar gab es erstmal eine Pause. Die konnte ich gut gebrauchen. Schuhe und Hose hatten kräftig Erde und braune Farbe angenommen und etwas sonstige Wäsche war inzwischen auch angefallen. Mein kleiner Balkon am Zimmer war da ausgezeichnet zum Trocknen geeignet. Danach konnte ein Kaffee auf der Hotelterrasse nicht schaden. Der äthiopische Kaffee ist übrigens noch um einiges stärker, auch im Geschmack, als der italienische Espresso, liegt damit aber durchaus in meinem Gusto.

Anschliessend ging es mit dem regionalen Führer Abebe auf den Markt von Bahir Dar. Der war heute zwar nicht ganz so groß wie samstags, aber durchaus beeindruckend. Es wird alles angeboten was man/frau so braucht. Von frischem Obst und Gemüse über Gewürze, Mais, Geflügel (lebend), Eier, Haushaltswaren, Kleidung, Metallwaren und Waren aus allerlei Altmaterial. So lassen sich aus alten Metallgegenstände gut Ackergeräte machen und aus alten Autoreifen Körbe und Schuhe. Neben den vielen Gewürzen waren für mich vor allem die vielen unterschiedlichen Kaffeesorten interessant. Nicht bereits geröstet wie bei uns, sondern noch in ungeröstetem Zustand.. Ausserdem Utensilien für die Kaffeezereminie.

Anschliessend bin ich einer Empfehlung gefolgt, und habe ein hervorragendes Fischgericht genossen. Die Foroimpressionen vom See zeugen davon und von einem nachfolgenden Spaziergang entlang des Sees.

PS: Mit dem Einfügen der Videos gibt es noch Probleme. Diese werden nachgereicht sobald die Probleme behoben sind.

Unterwegs auf dem Tana See

Dienstag, 18.08.2015

  Auf dem Tana See Klosterinseln auf dem Tana See Am Tana See Kirche am Tana See Kreuz einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Wandmalereien in einer Kirche am Tana See Lalibela Kreuz Klosterinsel im Tana See Rituelle Trommeln der Priester

Wie  ich bereits berichtet habe, ist der Tana See mit 3.600 Quadratkilometer der größte See Äthiopiens. Er ist nicht sehr tief, ca. 14 m und hat 37 Inseln. Auf diesen befinden sich dann wieder 32 Klöster und Kirchen. Wir haben weder alle Inseln, noch alle Kirchen besucht, waren heute aber auf der Halbinsel Uhra Kidane Mehret und 2 Inseln die zwischen Bahir Dar und der Halbinsel liegen. Auf allen Inseln liegt jeweils eine Kirche. Die auf der Halbinsel ist sehr reich geschmückt. Die beiden Inseln liegen nicht weit auseinander. Auf der einen ist ein Möchs- und auf der anderen ein Nonnenkloster. Beide Klosterinseln sind sehr abgeschieden und ruhig und bieten damit, und mit ihrer üppigen Vegetation, sicher ausgezeichnete Möglichkeiten der Einkehr und Abgeschiedenheit - wenn nicht gerade Touristen mit dem Boot kommen.

Die Kaiserin, die das Mönchskloster gegründet hat, hat selbst verfügt dass Insel und Kloster nicht von Frauen betreten werden dürfen. Bis ein paar Frauen am Landungssteg, die ihre männlichen Begleiter allein zum Kloster ziehen lassen mussten, wird das wohl auch eingehalten. Für das Nonnenkloster gibt es eine solche Einschränkung nicht. Hier habe ich auf dem Weg zur und in der Kirche mehr Mönche bzw. Priester als Nonnen gesehen. Für die Durchführung der Gottesdienste sind diese wohl auch erforderlich.

Auf dem Weg nach Gondar

Mittwoch, 19.08.2015

entlang der Straße nach Gondar anderer Verkehr auf der Straße nach Gondar auf der Straße nach Gondar auf der Straße nach Gondar auf der Straße nach Gondar entlang der Straße nach Gondar das Reisfeld ist überflutet, da hilft nur noch durch waten und Rock hoch Markt in einer kleinen Stadt Markt in einer kleinen Stadt alles überflutet nur die Häuser ragen noch aus dem Wasser Gegenverkehr der Finger Gottes Esel bringen Steine zum Haus- und Zaunbau ins Dorf Kinder bei einem Stopp Landschaft entlang der Straße die Reste des Guzara Palastes Blick Richtung Tana See Blick nach Norden Blick in die Landschaft auf dem Markt in Gondar auf dem Markt in Gondar auf dem Markt in Gondar das sind Haustiere die sich hier von den Resten ernähren auf dem Markt in Gondar Wer erkennt seine Hose wieder? Die Kleiderspenden in Europa landen auf den afrikanischen Märkten. Altkleider, zum Kauf angeboten neue Gebrauchsgegenstände aus Altmetall heimische Festtagskleidung Einkaufsstraße reiche Auswahl an Obst unten wird schon verkauft, oben vielleicht nie fertig weil das Geld ausgegangen ist mein Kaffee wird zubereitet frischer Kaffee für mich ein ganz alter Affenbrotbaum der älteste Palast von Gondar und morgiges Ziel am Hang liegt das Landmark Hotel Siesta der Straßenhunde

Nach drei Nächten in Bahir Dar ging die Reise heute weiter. 185 km Richtung Norden nach Gondar. Das liegt nördlich des Tana Sees, hat 300.000 Einwohner, eine große Universität deren medizinische Fakultät teilweise auch von deutschen Medizinern aufgebaut wurde und liegt auf 2.300 m Höhe. Die Höhe merkt man an den Temperaturen. Bei der Stadterkundung am Nachmittag habe ich mir gerne eine Jacke übergezogen.

Aber zuerst einmal zur Fahrt. Sie ging diesmal auf einer geteerten Landstraße mit meist guter Qualität. Es waren aber nicht nur Fahrzeuge unterwegs, sondern rechts und links auch viele Leute, mit Bündeln auf dem Kopf, Waren auf dem Esel oder Muli-Karren. Im Gegensatz zu uns wollten sie nicht bis Gondar, sondern nur bis zum nächsten Markt. Dort wurde dann wieder alles angeboten und auch gekauft was der Bauer herstellt. In den ebeneren Gebieten zeigte sich auch, dass es in den letzten Tagen viel geregnet hat. Die Zuflüsse des Tana Sees waren kräftig angeschwollen und vielerorts das Land teilweise unter Wasser. Dass unter den Wasserflächen Reisfelder sind, konnte man meist nicht einmal mehr erahnen.

Langsam stieg das Gelände wieder an. Auf einem Hügel, der das umliegende Land überragte, liegt die Ruine des Guzara Palastes. Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts erbaut. Davor war der Finger Gottes sichtbar gewesen. Leider nur aus der Ferne vollständig. Bis wir näher kamen war die Spitze in den Wolken.

Es ging weiter auf der Landstraße. In den Dörfern und kleinen Städten Bilder wie zuvor. Immer geschäftiges Treiben. Bis wir schließlich Gondar erreicht haben. Eine Großstadt, aber anders als in Europa. Zuerst ging die Fahrt zum Landmark Hotel. Einchecken und etwas Pause. Danach ging es in die Stadt und über den Markt. Die Bilder sollten wieder für sich sprechen.

Das Landmark Hotel liegt sehr schön über der Stadt an einem Hügel und hat auch einen guten Standard. WLAN gibt es auch, die Internet Verbindung ist aber so schwach, dass ich mit dem Laptop keine Verbindung bekomme. So habe ich den Text zwar heute geschrieben und auch die Bilder für den Blog ausgewählt, bis ich beides aber hochladen kann wird es voraussichtlich noch dauern.

Unterwegs in Gondar

Donnerstag, 20.08.2015

der Palast des Fasilidas weitere Paläste im Gelände weitere Paläste im Gelände das Bad des Fasilidas Debre Berham Selassie im Innern von Debre Berham Selassie die Decke von Debre Berham Selassie Gemälde von St. Georg an einer Seitenwand von Debre Berham Selassie über dem Fensterbogen die symbolische Darstellung der Bundeslade

Erstes Ziel war heute der Gemp, der Palastbezirk in Gondar. Während zuvor jeder Herrscher einen neuen Palast, meist in einer anderen Stadt errichtet hatte, haben hier mehrere Generationen das riesige Palastgelände in Gondar weiter benutzt. Begonnen wurde der Bau unter Kaiser Fasilidas (1632 – 1667) und bis in die Zeit der Kaiserin Mentewab (1730 – 1755) wurden Gebäude hinzugefügt. Hierbei wurden die alten Gebäude, insbesondere der von Fasilidas für repräsentative Zwecke weiter benutzt.

Nächstes Ziel war das Bad des Fasilidas. Ein großes Gelände mit einem Schwimmbassin von 70 x 40 m und einem kleinen Wasserschloss in der Mitte. Zum Timkat-Fest am 19. Januar, dem Fest der Taufe Christi wird das Bassin heute jährlich wieder mit Wasser befüllt und für die religiöse Feier benutzt.

Danach ging es noch in 2 Kirchen bzw. Klöster. Am Vormittag nach Debre Berham Selassie mit seinen reichen Bemalungen im Innern. Die Bilder wurden auf am Boden auf Baumwolle erstellt und dann wie eine Tapete an der Wand angebracht. Entgegen der sonst für äthiopisch orthodoxe Kirchen üblichen Rundform hat diese Kirche die Form einer Basilika. Nach Ende der Gottesdienste sind wir am Nachmittag noch zur Kusquam Kirche gefahren. Interessant ist hier weniger die zerstörte und von den Italienern unter deren Besatzung wieder aufgebaute Kirche, sondern der ursprüngliche Palastbereich außen herum. Hier war mir vor allem ein Foto der symbolischen Abbildung der Bundeslade die Veröffentlichung im Blog wert.

Da ich noch immer keinen Internetzugriff habe, wird auch dieser Bericht samt Bildern erst im nach hinein veröffentlicht werden.

 

Simien Nationalpark

Freitag, 21.08.2015

im Simien Nationalpark im Simien Nationalpark Dscheleda Paviane Dscheleda Paviane die Berge des Simien Nationalparks, und den davor kennt ihr ja Wer findet den schwarz-weißen Affen im Baum? noch einmal die Dscheleda Paviane im Falasha Dorf

Von Gondar aus Richtung Norden ging es heute in die südlichen Ausläufer des Simien Nationalparks. Er wird auch das „Dach Afrikas“ genannt. Viele Gipfel erreichen 4000 m und der Ras Dashen, höchster Berg Äthiopiens und vierthöchster Berg Afrikas sogar 4550 m. Ganz so weit oben waren wir nicht. Von den 2300 m in Gondar ging es mit dem Minibus bis auf 2650 m und dann zu Fuß weiter bis auf ca. 2900 m. Ich musste trotzdem ganz schön schnaufen.

Neben der grandiosen Aussicht sind einige Tierarten zu sehen. Eine Herde Dscheleda Paviane ließ mich mit der Kamera relativ dicht an sich ran, während ein Tier einer anderen Affengattung sich in einem Baum versteckt hielt. Wer findet auf dem Foto den schwarz-weißen Affen?

Auf dem Rückweg gab es noch einen Stopp in einem Falasha Dorf. Falasha waren die ursprünglich hier lebenden Juden. Sie durften kein Land besitzen und mussten, genauso wie die Muslime höhere Steuern zahlen. Deshalb war für die Falasha Landwirtschaft als Einkommensquelle ausgeschlossen. Sie spezialisierten sich auf das Töpferhandwerk und fertigten alles, was aus Keramik so gebraucht wurde. In den 1970-er und zu Beginn der 1990-er Jahre wanderten fast alle Falasha nach Israel aus. Inzwischen sind einige wieder nach Äthiopien zurückgekehrt, wohl auch weil ihnen aufgrund ihrer braunen Hautfarbe in Israel oft die Anerkennung fehlte.

Heute ist das Dorf von Christen besiedelt, die aber die alte Handwerkskunst fortsetzen und kleine Töpferwaren sowie Flechtprodukte direkt verkaufen. Auf der anderen Straßenseite gibt es ein Projekt in dem ledige Mütter (meist verwitwet oder geschieden) die Töpferei, Flechtkunst und Weberei erlernen und gemeinsam in einer Kooperative arbeiten. Ich sollte gerade der Leiterin vorgestellt werden, als 2 junge Damen weißer Hautfarbe aus einem der Gebäude kamen. Es waren 2 deutsche Studentinnen die hier ein dreimonatiges Praktikum absolvieren. Eigentliches Ziel des Praktikums ist der Aufbau eines Kindergartens für die Kinder der hier arbeitenden Mütter damit diese ebenfalls hier leben können. Leider ist gerade aber kein Geld für diesen Kindergarten vorhanden, so müssen sich die Beiden eine andere Aufgabe suchen, die sie offensichtlich auch schon gefunden haben. So wurde ich auf deutsch durch das Projekt geführt.

Heute habe ich in der Lobby ein WLAN der Rezeption entdeckt von dem ich endlich Internet-Zugang habe. So gehen heute alle Gondar Beiträge online. Viel Spaß beim (nach)Lesen.

 

Weiterreise nach Axum

Samstag, 22.08.2015

Das Stelenfeld mit dem umgestürzten großen Obelisken. Am linken Ende des Obelisken sieht man den kurzen Teil der im Erdreich war. Da stimmte die Statik nicht! Der Gräberbereich, rechts die Grabkammern, links für die Beigaben. Bei der Freilegung war aber bereits alles leer. Rechts die 1600 Jahre alte Stele, heute abgesichert. Links der Rückkehrer aus Italien. Die 1965 von Kaier Haile Selassie neu gebaute Kirche. Links St. Mary, in der Mitte der gegenwärtige Aufbewahrungsort der Bundeslade und rechts die alte große Klosterkirche. in der großen Klosterkirche in der großen Klosterkirche die alte, auf Kuhleder geschrieben Bibel Die große Trommel für den Gottesdienst.

Heute Morgen ging es mit dem Flugzeug weiter nach Axum, auch als Aksum geschrieben. Es ist ein hoher orthodoxer Feiertag heute. Gestern wurde für das Festtagsessen schon reichlich Fleisch angeboten – lebend als Hähne, Schafe und Ziegen. Die gestern und heute einen KäuferIn gefunden haben dürften den Tag nicht überlebt haben. Bereits in der Nacht begannen schon die religiösen Feierlichkeiten. Kaum dass die Musik aus den wenige hundert Meter entfernt liegenden Lokalen verstummt war, begannen die Gesänge der Priester. Da nicht jeder / jede Zugang zur Kirche und vor allem dem Allerheiligsten der Kirche hat, werden alle Gottesdienste per Lautsprecher nach draußen übertragen. Da das Landmark Hotel am Hang über dem Geschehen liegt durfte ich dann immer gleich mehrere Kirchen geniesen. Kurz gesagt, geschlafen habe ich so gut wie nicht, da die einscheibigen Fenster kaum akustischen Schutz bieten. Noch vor dem Wecker bin ich aufgestanden. Die übliche Körperpflege, Packen und ein frühes Frühstück um 6 Uhr. Um 7 Uhr sollten Guide und Fahrer mit dem Minibus kommen. Sie waren schon etwas früher da und ich auch fertig. Also ab zum Flughafen. Sicherheitskontrolle am Eingang, Check-in mit Gepäckaufgabe. Um 9:15 lokaler Zeit (wir sind der MESZ 1 Stunde voraus) sollte der Flieger gehen. Dann kam ein Mitarbeiter von Ethiopien Airlines. Es gäbe eine Verzögerung. Das Flugzeug sei noch nicht da. Die Verzögerung dauerte dann 2 Stunden. Die nächste Sicherheitskontrolle. Diesmal nicht nur mit dem üblichen Taschen leeren, Uhr und Gürtel ab, sondern auch Schuhe ausziehen. Volle Wasserflaschen im Handgepäck sind aber kein Problem und Laptop oder Kamera will auch keiner sehen. Irgendwann dann Boarding und ab geht es. Wie geplant Zwischenlandung in Lalibela mit teilweisem Passagierwechsel. Endlich Ankunft in Axum und warten aufs Gepäck. Meinen neuen Guide hatte ich telefonisch aus Gondar über die Verzögerung informiert, er und der Fahrer warteten trotzdem schon eine ganze Weile. Weiter ins Hotel. Seit dem riesigen Zimmer in Addis Abeba werden die Zimmer zwar laufend kleiner, das reicht aber auch noch gut. Und es hat wieder einen funktionierenden Internet Zugang.

Am Nachmittag nach einer knapp einstündigen Pause fahrt zum Stelenpark in der Stadt. Das ist eine Ansammlung riesiger Obelisken. Sie gehörten zu einem Gräberfeld. Der größte und älteste stammt von 400 vor Chr. Leider ist er umgefallen, dabei zerbrochen und hat noch ein davor liegendes Gebäude zum Einsturz gebracht. Bei den 2 m Fundament unter der Erde nicht ganz verwunderlich. Alle Obelisken sind aus einem Stück Granit. Sie wurden mit Elefanten und Rollen aus Baumstämmen hierher gebracht. Dann hier behauen, verziert und schliesslich aufgestellt. Von denen der noch steht ist einer mit Sicherungen gegen das Umstürzen bei Erdbeben gesichert. Er steht aber auch schon seit 1600 Jahren selbständig. Ein anderer sticht farblich etwas ab. Den hatten die Italiener mitgenommen und in Rom aufgestellt. 2005 wurde er dann zurück gegeben. Aus Transportgründen aber in Stücke zerlegt. Vorher war er wohl noch mal gründlich gereinigt worden, deshalb der farbliche Unterschied. Zum Gelände gehört auch ein Museum mit allerlei Fundstücken, Gemälden und sonstigen Exponaten. Da dort Fotografieren verboten ist kann ich leider nicht mit Bildern dienen.

Gegenüber dem Stelenfeld stehen mehrere Kirchen. Die größte und jüngste hat 1965 Kaiser Haile Selassie erbauen lassen. Sie ist für Männer und Frauen zugänglich. Die anderen gehören zum Klostergelände und sind damit für Frauen off limits. In der davon größten war ich drin, habe einige Bilder gemacht und davon wenige auch in den Blog gestellt. Für mich am Interessantesten wären aber die beiden kleinen Kirchen gewesen. Die auf den Bildern mit dem goldenen Dach ist die St. Marienkirche, die älteste. Sie beherbergt normalerweise das angebliche Original der Bundeslade mit den 10 Geboten. Da das Dach aber nicht mehr ganz dicht ist, ist die Bundeslade während der Regenzeit in die Nachbarkirche mit den blauen Fenstern ausgelagert. Auch hier gibt es Dichtigkeitsprobleme. Deshalb die Plane auf dem Dach. Zugang zur Bundeslade hat immer nur ein Mönch. Erst wenn der stirbt kommt der nächste dran. Deshalb weiß außer diesem Mönch keiner ob die originale Bundeslade wirklich in dieser Kirche ist. Eine Kopie der Bundeslade ist aber im Allerheiligsten jeder äthiopisch orthodoxen Kirche, sonst ist es keine Kirche. Ich der großen Kirche wurde uns noch eine handgemalte bzw. -geschriebene Bibel gezeigt. Die Seiten sind aus Leder. Für jede war jeweils eine Kuh die Lederlieferantin. Das letzte Bild zeigt eine Trommel wie sie bei den Gottesdiensten von den Priestern geschlagen werden. Durch diese Trommeln, die Gesänge und die Tänze der Priester hat die äthiopische Kirche sicher eine ganz eigene Gestaltung der Gottesdienste.

Unterwegs in Axum

Sonntag, 23.08.2015

Blick auf den Tafelberg von dem die Granitblöcke für die Stelen am Stück mit Elefanten geholt wurden Der rekonstruierte Grundriss des Palasts der Königin von Saba Sich nach oben verjüngender Aufbau der Mauern mit Wasserspeiern Ds gegenüber dem Palast gelegene Stelenfeld, hier wurden auch viele Münzen gefunden. In der Altstadt von Axum In der Altstadt von Axum. Die Kamele dienen vorwiegend dem Holztransport. riesige Agaven am Straßenrand Blick Richtung Eritrea zentraler Platz inAxum mit großem Affenbrotbaum und Kopfsteinpflastermuster

Heute ist Sonntag, Axum steht noch einmal auf dem Programm und letzteres ist für heute nicht allzu umfangreich. Also fangen wir erst um 10 Uhr an. Ich hätte dadurch heute etwas länger schlafen können, zum ersten Mal seit ich unterwegs bin – aber das Leben hier beginnt auch am Sonntag schon früh. Mein Zimmer liegt zwar zur Nebenstraße, aber dicht an der Kreuzung zur Hauptstraße. Und so weckte mich nicht nur der Verkehr, sondern auch sich auf der Straße unterhaltende Leute.

Erstes Ziel war der Palast der Königin von Saba. Im Museum hatte ich gestern schon ein Modell gesehen. Er liegt etwas außerhalb der heutigen Stadt und liegt im Original unter der Ausgrabungsstelle. Die Rekonstruktion der Außenmauern erfolgte also etwas höher als das Original war. Aber das gesamte Gelände hat jetzt ein höheres Niveau als vor 3000 Jahren. Das Gelände verfügte über eine ganze Reihe von Gebäuden, umgeben von einer Mauer. Wahrscheinlich war es noch wesentlich größer als das, was bisher ausgegraben und rekonstruiert wurde. Die Gebäude waren zweistöckig. Das Erdgeschoss aus Stein, das Obergeschoss aus Holz. Ein Backhaus wurde ebenso gefunden wie eine größere Anzahl von Bädern, jeweils mit Zu- und Ablauf für Wasser. Überall finden sich auch Wasserrinnen und Wasserspeier die das Regen- und Abwasser nach außen leiten. Allen Respekt der Baukunst der Römer, aber die 1000 Jahre älteren Gebäude hier stehen dieser in nichts nach, wenn man einmal davon absieht, dass es hier keine Heizungsanlagen gab. Aber die brauchte man in Afrika auch nicht, auch nicht vor 3000 Jahren.

Gegenüber der Palastanlage ist noch einmal ein Stelenfeld. Diese sind kleiner als die gestern besichtigten und waren Grabstätten aus der Zeit des Palastes. Der Palast liegt am Fuß eines Hügels auf dem das antike Axum war. Eine eher ungewöhnliche Variante mit dem Palast im Tal und der Stadt auf dem Berg. Vom Palast aus sieht man auch auf den Tafelberg von dem die Granitblöcke für die Stelen stammten und mit Elefanten zu den heutigen Orten gebracht worden waren.

Weiter ging es in die Altstadt von Axum. Es herrscht eine dichte Bebauung mit direkt aneinder anschliessenden Häusern bzw. ganzen Hofanlagen. Verglichen mit europäischen Altstädten sind die Straßen aber auch damals schon breit gewesen. Hier herrschte offensichtlich keine Platznot durch eine einengende Stadtmauer.

Noch ein paar Zahlen zu Axum: liegt auf 2200 m ü.d.M., hat 70.000 Einwohner und eine Universität mit 10.000 Studierenden. Insgesamt ist die Dichte der Universitäten und Hochschulen relativ hoch. Bisher hatte jede Stadt meist noch größere Universitäten. Das Studium inkl. Unterkunft und Verpflegung ist übrigens für 5 Jahre kostenfrei, aber an das Erreichen von Zielen gebunden.

Weiter ging es aus der Stadt heraus auf einen Hügel. Hier waren wieder 2 große unterirdische Grabanlagen, jeweils mit Grabkammern und gegenüberliegenden Schatzkammern. Erbauer und vermutlich „Nutzer“ waren ein Vater und sein Sohn als Nachfolger gewesen. Wie auch schon die Grabkammern in der Stadt wurden sie nur noch leer gefunden, Grabräuber waren vor vielen Jahrhunderten schneller gewesen. Von hier aus hat man gute Sicht Richtung Eritrea, das nur ca. 40 km entfernt liegt.

Weitere Sehenswürdigkeiten waren ein großer Granitblock aus dem 4. Jahrhundert, der auf drei Seiten mit demselben Text, aber in unterschiedlichen Sprachen versehen war, sowie weitere Stelen. Um mein Bilderkontingent etwas zu schonen, verzichte ich auf die Veröffentlichung zugehöriger Bilder im Blog.

Zurück ging es in die Stadt in ein privates Museum das seine Exponate auch zum Kauf anbietet. Aus meiner Sicht eine sehr bedenkliche Entwicklung. Da mir wahrscheinlich nicht nur das passende Kleingeld, sondern aufgrund der Weiterreise auch die behördlichen und gepäckmässigen Voraussetzungen fehlen würden, kam ich gar nicht erst in Versuchung etwas zu kaufen. Weiter ging es zu einem kleinen Straßencafé. Auffällig ist in der Stadt das zweifarbige Kopfsteinpflaster mit Mustern im Straßenbelag.

Heute Nachmittag war ich dann noch einmal allein unterwegs, saß in einem schönen Gartencafé und war anschliessend unweit des Hotels noch einen Saft trinken. An den lokalen Säften finde ich zunehmend immer mehr Gefallen. Mit der deutschen Variante diesen Namens, meist einer wässrigen Lösung von Fruchtsaft, haben die hiesigen nichts zu tun. Ich vermute, sie werden durch Pürieren von Fruchtfleisch hergestellt. Damit ist die Schale als möglicher Träger von Keimen nicht mit dabei. Sie werden jeweils frisch hergestellt, was man an der Wartezeit merkt, und es gibt sie in mehreren Fruchtsorten. Maracuja, Avocado, Guave, Orange, Ananas. Besonders interessant finde ich Maracuja mit Avocado. Die beiden Fruchtsäfte mischen sich selbst nicht, sondern stehen zweifarbig übereinander. Dazu gibt es ein oder zwei halbe Limonen zum Säuern und einen Löffel, den man auch braucht. Einmal hatte ich statt einem Löffel einen Strohhalm und habe den Inhalt damit fast nicht aus dem Glas gebracht. Bisher hatte ich nie eine Kamera dabei wenn ich Saft getrunken habe. Sollte das doch einmal der Fall sein, so werde ich gerne ein Bild nachliefern.

Debre Damo und Yeha

Montag, 24.08.2015

Der Berg mit dem Kloster Debre Damo on top Mein Blick von Debre Damo in die Landschaft Blick von Debre Damo in die LandschaftDie Klosterkirche und der Turm von Die Klosterkirche und der Turm von dem die nächsten 2 Bilder gemacht sind. Die Klosterkirche und der Turm von dem die nächsten 2 Bilder gemacht sind. Die Wohnhäuser der Mönche. Die alte Klosterkirche Die Wände in Holzfachwerk-Stein-Bauweise In dem zugänglichen Teil der Kirche Yeha Der Löwenkopf im Hintergrund Eine alte Bibel im Museum in Yeha samt dem Mönch der mich durch das Museum geführt hat.

Das erste Ziel heute war das Kloster Debre Damo, ein Männerkloster das auf einem Tafelberg liegt. Bis wir dort waren lagen aber erst einmal knapp 2 Stunden Fahrt vor uns bis dicht an die Grenze zu Eritrea. Wieder durch wunderbare Landschaften. Da ich die Bilder aber alle aus dem fahrenden Auto durch die Scheiben gemacht habe, verzichte ich auf eine Veröffentlichung hier.

Von der guten Teerstraße geht es dann noch einmal 25 km auf einer ungeteerten Straße weiter. Irgendwann ist die Straße dann zu Ende und die letzten Meter geht es nur noch zu Fuß weiter. Es folgen eine Vielzahl von Sufen und dann sind wir direkt am Berg. Aber es geht senkrecht hoch und die nächsten 15 m muss man sich an einem Seil hochziehen (machen nur die Mönche und lokalen männlichen Anwohner) oder hochziehen lassen. D.h. man wird durch ein langes Lederband gesichert, das von oben von einem Mönch langsam nach ober gezogen wird und versucht selbst mit den Füßen Halt zu finden und sich an einem Seil nach oben zu ziehen. Mein Guide hat meinen „Aufstieg“ mit meiner Kamera festgehalten. Ich will euch daraus ein Foto nicht vorenthalten. Endlich oben geht es über Stufen weiter. Und dann haben wir die weitgehend ebene Spitze erreicht. Es ist ein Plateau auf dem die ca. 100 Häuser der Mönche, ein Turm und die Kirche stehen. Insgesamt gibt es wohl 3 Kirchen inkl. der des Friedhofs. Wir waren nur in der ältesten. Begonnen im 7. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt auch die Holzfachwerk-Stein-Bauweise. Im Kloster wohnen derzeit ca. 150 Mönche. Frauen ist der Zugang zum Berg natürlich verwehrt.

Von Debre Damo eröffnen sich wunderbare Aussichten auf die umliegenden Berge und die dazwischen liegenden Täler. Eine kleine Auswahl daraus findet ihr hier. Runter ging es dann wieder am Seil. Fand ich noch schwieriger als rauf, da man mögliche Tritte in der Wand unter einem fast nicht sehen kann.

Nächstes Ziel ist Yeha. Wieder eine Kirche mit angeschlossenem Museum. In der Kirche waren wir nicht, aber im Museum. Eigentliches Ziel ist aber ein Tempel aus voraxumitischer Zeit. Er ist im 5. Jahrhundert vor Chr. errichtet worden, hat in christlicher Zeit noch ein Obergeschoss bekommen und ist zu einer christlichen Kirche geworden. Die beiden Bauphasen sind an den Wänden deutlich durch unterschiedliche Materialien erkennbar. Wobei der alte Teil auf mich einen wesentlich solideren Eindruck machte. Erwähnenswert sind vor allem die riesigen Steinquader die als Bausteine aufeinandergestapelt wurden. Der Tempel ist eine Ruine die u.a. von der Deutschen Archäologischen Gesellschaft erforscht wird. Auch in der Umgegend gibt es zahlreiche frühzeitliche Funde. Einer der Berge gegenüber hat die Form eines Löwenkopfes.

Auf der Rückfahrt gab es in Adua noch einen traditionellen äthiopischen Kaffee am Straßenrand. Kaum saßen wir wieder im Auto, begann es zu regnen. Am Anfang, dann ging der Regen in einen Wolkenbruch über. Schon kurz zuvor war es vor uns ganz schwarz geworden. Das war auf jeden Fall gutes Timing von Guide und Fahrer.

Weiterreise nach Lalibela

Dienstag, 25.08.2015

Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Blick in die Landschaft - Bilderfolge von rechts nach links Die große Felsenkirche Die große Felsenkirche. Alles massiv aus einem Fels gehauen, nur ein Teil der Säulen davor war verwittert und musste erneuert werden. Die Säulen im Vordergrund sind alt und massiv, die links hinten wurden erneuert und sind aus großen Blöcken Gegenüber sind im selben Fels andere Kirchen  Die Kirche Sankt Maria traditionelle Rundhütten

Mit dem Flugzeug ging es heute Morgen von Axum aus nach Süden bis Lalibela. Der eigentliche Flug dauert nur eine gute halbe Stunde. Der Flughafen liegt ausserhalb im Tal. Zum Ort Lalibela geht es dann kräftig bergauf.

Lalibela ist eine der früheren Hauptstädte und hieß ursprünglich Roha. Zu Ehren des bedeutenden Herrschers Lalibela wurde sie später nach ihm benannt. Die Stadt liegt ca. 2500 m hoch, hat heute 35.000 Einwohner und scheint derzeit schnell zu wachsen, was man an vielen neuen Häusern im alten Stil erkennen kann.

Auf der Fahrt in die Stadt ergab sich eine wunderbare Sicht in die Landschaft. Die Bilderfolge geht von rechts nach links.

Lalibela ist berühmt für seine Felsenkirchen, entworfen von König Lalibela und unter seiner Leitung erbaut. Insgesamt sind es 11 Kirchen die in den Felsen gemeiselt wurden. D.h. in den Fels wurden zuerst die äußeren Umrisse inkl. dem Abstand zum Nachbargebäude bzw. zum übrig bleibenden Felsen herausgehauen und dann, ausgehend von den normalerweise 3 Türen, der Innenraum ausgehöhlt bis ein kompletter Kirchenraum mit Säulen entstanden war. Für alle 11 Kirchen dauerte dies insgesamt 23 Jahre. Die erste Kirche, die auf diese Weise erstellt wurde, war St. Marien, die 2. Kirche die ich in Großaufnahme in den Blog gestellt habe. Außen und Innen unterliegen die Gebäude einer von Lalibela bis ins Detail festgelegten Architektur mit festen und regelmäßigen Maßen. Auf die Vielzahl der Fotos aus dem Innern möchte ich an dieser Stelle verzichten.

Wir haben heute erst den ersten Teil der Felsenkirchen besichtigt. Der zweite Teil folgt übermorgen. Zum Abschluss habe ich noch ein Foto der historischen Rundbauten beigefügt. Die gezeigten Häuser sind heute nur noch bei Pilgerfahrten bewohnt. Im gleichen Stil werden an anderer Stelle in der Stadt aber neue Häuser für die Bevölkerung errichtet.

Lalibela

Mittwoch, 26.08.2015

Der Berg den wir eigentlich besteigen wollten, der heute Morgen aber derart in den Wolken lad, dass wir auf halbem Weg abgebrochen haben. Die Felsenkirche St. Georg Die Felsenkirche St. Georg Das Ben Abeba Restaurant in Lalibela Blick von der Terrasse des Ben Abeba Restaurants Ein bunter Vogel kommt dicht zu mir ans Geländer Avocado Juice Äthiopischer Kaffee Blick vom Hotelgebäude der Sora Lodge auf das zugehörige Restaurant und das dahinter liegende Tal Blick von der Sora Lodge

Eigentlich wollten wir heute auf den Berg der meinem Balkon gegenüber liegt. Ein Tafelberg auf dem auch wieder mal ein Kloster liegt. Ziel sollte diesmal aber weniger das Kloster, als vielmehr die Aussicht von oben sein. Soweit der Plan von gestern für heute.

In der Nacht hat es geregnet und als ich heute Morgen aus dem Fenster sehe, sehe ich außer dem Balkongeländer nichts als Grau. Aber wirklich sonst nichts. Nach der Rückkehr vom Frühstück zeichnete sich wenigstens der 3 Stockwerke tiefer liegende Garten als milchiges grün ab. Trotzdem ging es um 8 Uhr los, zu Fuß ab dem Hotel. Erst durch die Stadt, dann immer bergan. Und die Sicht wurde nicht besser, manchmal reichte sie vielleicht 20 m weit. Wir sind trotzdem weiter angestiegen. Z.T. sehr steil und auf steinigen und aufgrund der Nässe rutschigen Wegen in der Hoffnung, dass die Wolken schneller nach oben abziehen als wir aufsteigen. Den Gefallen taten sie uns aber nicht. Als wir schließlich den steilsten Teil abgeschlossen, aber noch knapp die Hälfte des Weges vor uns hatten, haben wir aufgegeben und sind wieder abgestiegen da keine Hoffnung auf die gewünschte Aussicht bestand. Eigentlich hatte ich vor dem Abstieg mehr Horror als vor dem Aufstieg, aber ich bin ohne größeres Ausrutschen und vor allem heil wieder unten angekommen. Im Ort war die Sicht inzwischen etwas besser, aber klar war es auch hier nicht. Bis zum Beginn des Nachmittags konnte ich von meinem Balkon aus dann unser Tagesziel wenigstens wieder sehen. Wir haben am linken Bildrand umgedreht. Der Anstieg ist nicht mehr auf dem Bild.

Aus dem Restprogramm für heute und morgen gab es noch Auswahl was von morgen vorgezogen werden könnte. Den ursprünglich von ihm vorgeschlagenen südlichen Teil der Felsenkirchen hat mein Guide am Nachmittag dann kurzfristig verworfen, da diese über eine Vielzahl von Stufen verfügen, die bei diesem Wetter wahrscheinlich sehr rutschig gewesen wären. So ging es stattdessen zur St. Georgskirche, der jüngsten und kleinsten der 11 Kirchen. Auch sie ist wieder aus dem umliegenden Fels heraus gehauen, hat die Form eines gleichschenkligen Kreuzes und kommt im Inneren ohne stützende Säulen aus. So kam sie mir auch gar nicht ganz so klein vor. Das liegt sicher auch mit daran, dass sie im Inneren wesentlich heller als die anderen Kirchen ist. In ihrer Symbolik soll sie an die Arche Noah erinnern. Deshalb sind auch alle drei Türen auf der Westseite.

Anschliessend wurde ich dann noch zu einem spektakulären Restaurant gefahren. Es heißt Ben Abeba und liegt wie ein Adlerhorst auf der Spitze eines Hügels. Von hier aus hatte ich eine wunderbare Aussicht in die Landschaft. Eine Kostprobe davon ist den Fotos im Blog beigefügt. Ebenso einer der vielen bunten Vögel die es hier gibt, er kam ganz nah zu mir an die Brüstung. Und dann gibt es heute noch die versprochenen Getränkebilder. Einmal ein Avocado Saft und zum Zweiten einen äthiopischen Kaffee, hier in der nicht immer servierten Variante mit Popkorn. Die letzten beiden Bilder sind vom Hotelgebäude aus aufgenommen. Die herrliche Aussicht wollte ich euch nicht vorenthalten.

Gestern hatte ich mal wieder Probleme bei Upload. Beim drittletzten Bild ist die Internet-Verbindung zusammen gebrochen und wurde auch bis heute Mittag nicht wieder aktiv. So hoffe ich, dass ich heute Abend aus dem Restaurant, nur da gibt es hier WLAN, nicht nur den heutigen Bericht liefern, sondern auch den gestrigen nachliefern kann.

Lalibela und Yemrehanna Krestos

Donnerstag, 27.08.2015

Vor Bete Maryam nach Ende der eigentlichen Messe. Vor Bete Maryam nach Ende der eigentlichen Messe. Vor Bete Maryam nach Ende der eigentlichen Messe. Auf dem Weg nach Yemheranna Krestos - im Hintergrund liegt ein Viertausender Yemherann Krestos, seit ein paar Jahren als Schutz gegen Mensch und Tier nach außen mit einer Mauer abgesichert. Die Kirche Yemherann Krestos in der natürlichen Höhle. Hier liegen die Gebeine von Pilgern. Die Kirche Yemheranna Krestos von der Rückseite. Das Tal an dessen Ende Yemheranna Krestos liegt. Etwas weiter vorne und auf der anderen Talseite ein Teil des Dorfes. Eine der Kirchen des östlichen Teils von Lalibela Der Beginn des Jordantales Die Kirche Bete Abba Libanos

In Bete Maryam, von mir bisher immer fälschlicherweise als Sankt Maria oder Marienkirche bezeichnet, ging heute Morgen bis 7 Uhr der Frühgottesdienst. Bis dahin sind die Priester im Inneren der Kirche und die Gläubigen innen, soweit sie rechtzeitig gekommen waren und innen einen Platz gefunden hatten, oder um die Kirche herum. Wir sind um 7:30 Uhr aufgebrochen und waren kurz danach dort. Viele Gläubige waren noch um die Kirche, die Priester waren jetzt ebenfalls außerhalb und die Zeremonie ging weiter. Ich habe einige Bilder davon eingefügt. Einen wirklichen Eindruck geben aber nur die beiden Videoclips. Das von der Kamera erzeugte Format wird zwar von Windows Media Player akzeptiert, nicht aber von den Videobrowsern in Auslandsblog. Sobald ich einen passenden Konverter gefunden habe, füge ich die Clips nach.

Nachdem ich einen Eindruck gewonnen hatte, haben wir die religiöse Veranstaltung wieder verlassen. Irgendwie habe ich mich als nicht dem äthiopisch orthodoxem Glauben Angehöriger und mit meiner Kamera hier deplatziert gefühlt, auch wenn ich selbst zum ersten Mal einen wirklichen Eindruck von den Abläufen und Zeremonien gewinnen konnte, zumindest ansatzweise.

Dann ging es raus aus der Stadt. Vorbei an Ben Abeba, dem Bergrestaurant von gestern Nachmittag und die Straße hinunter auf die ich gestern nur geblickt hatte. Straße – heute ist sie ungeteert und während der Regenzeit streckenweise auch ganz schön schlammig – zukünftig wird es eine ordentliche Teerstraße, die derzeit von den Chinesen gebaut wird, gesehen habe ich aber nur eine einzige Baustelle. Ziel war Yemrehanna Krestos, 42 km von Lalibela entfernt, eine in eine natürliche Felshöhle gebaute Kirche. Sie ist also nicht wie die in Lalibela aus dem Fels gehauen, sondern wurde aus Steinen und Holz gebaut. Ebenfalls beeindruckend. Wahrscheinlich älter als Lalibela und von der Form her teilweise Vorbild für König Lalibela bei der Verwirklichung seiner Pläne. Gegenüber der Kirche ist ein weiteres Gebäude, das früher der „Palast“ des Erbauers und Namensgebers war, heute gehört es zum Kloster und ist Lagerraum. In der Höhle befinden sich Einrichtungen für die Durchführung von Gottesdiensten, da die Kirche selbst sehr klein ist, und dahinter, inzwischen abgetrennt durch einen Maschendrahtzaun, die letzte Ruhestätte von mumifizierten Pilgern, die diesen Ort bis zu ihrem eigenen Ende nicht mehr verlassen wollten. Letzteres wirkte auf mich sehr makaber, ich hatte das aber auch schon in Lalibela gesehen. Kirche und Höhle liegen am Ende eines wunderbaren Tals. Eine Impression hiervon, sowie einen Blick auf einen Teil des zugehörigen Dorfes sind beigefügt.

Nachmittagsprogramm war der noch ausstehende Ostteil der Felsenkirchen. Diese waren teilweise ursprünglich nicht als Kirchen, sondern als Gefängnisse oder Lagerräume erbaut worden und erhielten ihre kirchliche Bestimmung teilweise erst später. Eine davon (Bete Marquorewos) konnte auch die Deckenlast nicht mehr tragen und ist vor ein paar Jahrhunderten teilweise eingestürzt, wird aber heute wieder als Kirche genutzt. Bete Abba Libanos ist an der Decke mit dem Fels verwachsen, aber an den Außenwänden vom Fels gelöst.

Insgesamt wollte König Lalibela in Roha Jerusalem symbolisch nachbauen, da dies nach der Eroberung durch die Muslime, für Christen nicht mehr zugänglich war. Dabei entstanden ist auch ein symbolischer Jordan, ebenfalls in den Fels gehauen, der das Kirchengelände durchzieht und verbindet.

Das war Lalibela. Morgen geht es weiter, zunächst wieder nach Addis Ababa.

Zurück in Addis Ababa

Freitag, 28.08.2015

Die kulturelle Tour in den Norden Äthiopiens ist abgeschlossen. Sollte ich dieses Jahr noch ein Defizit an Kirchenbesuchen gehabt haben, so dürfte dies jetzt mindestens ausgeglichen sein.

Heute ging es von Lalibela mit dem Flugzeug über Gondar nach Addis Abeba. Ich bin eine Nacht hier, war vorhin kurz bei der Reiseagentur, hab mir anschliessend eine sehr kräftige Abessinische Massage gegönnt (tat gut 😎) und lasse mich vom Fahrer heute Abend noch in ein empfohlenes traditionelles Lokal fahren. Morgen Früh geht es mit dem Auto, wahrscheinlich ein 4x4, weiter in die Gegend südlich von Addis Abeba. Jetzt stehen mehr Nationalparks mit Natur und Tierwelt, vor allem Vögel auf dem Programm. Inwieit ich dort in der Lodge kommunikationsfähig sein werde, weiß ich noch nicht. Ungünstigstellenfalls kann ich die Berichte und Bilder dann erst von Shanghai aus einstellen.

Fotos gibt es heute keine. Bei der Reiserei gab es nichts zu fotografieren und im Flugzeug hatte ich diesmal auch keinen Fensterplatz, ausserdem war es bewölkt. Aber auch mal ganz gut, das schont mein Fotokontingent im Auslandsblog.

Fahrt zum Langano See

Samstag, 29.08.2015

Marabus und Pelikane Pelikane vor Papyrus an einem See unterwegs Nester von Webervögeln Flamingos Strauße Blick auf 2 Zwillingsseen, ein flacher und großer rechts und ein kleinerer und tiefer links Schwarze Schweine auf dem Gelände der Bishangari Lodge Meerkatze auf dem Baum Abendstimmung am Langano See

Von Addis Ababa ging es heute Richtung Süden. Ziel ist die Bishangari Lodge am Langano See. Bereits auf dem Weg dorthin passierten wir weitere künstliche und natürliche Seen. Stopps dienten vor allem der Vogelbeobachtung. Neben Gänsen gibt es hier vor allem Pelikane und Marabus zu beobachten. Daneben auch immer viele kleine Vögel, die auf meinen Fotos aber fast nicht mehr zu finden sind. Deshalb unterlasse ich eine Veröffentlichung.

Irgendwann ging es ab von der Hauptstraße auf eine ungeteerte Straße. Dann noch einmal links ab und die Straße wurde immer schlechter. Dabei wurde sie gerade gerichtet. Aber das vor uns fahrende Baufahrzeug hat sie erst einmal verschlimmbessert (das sollte sich in den folgenden Tagen aber etwas bessern). Nach ca. 40 min haben wir die Bishangari Lodge erreicht. Ein großes autofreies und vom benachbarten Dorf abgezäuntes Gelände direkt am See mit einzelnen Hütten für die Gäste und zentralen Gebäuden. Sehr schön gelegen.

Ein Angestellter hat mich anschliessend in den Wald geführt. Mächtige Bäume, Vögel und Meerkatzen. In diesem Wald werden wir während unseres Aufenthalts in der Lodge noch ein paar Mal sein um Tiere zu beobachten.

Fischmarkt in Hawassa

Sonntag, 30.08.2015

Auf dem Fischmarkt in Hawassa Am Hawassa See Marabus und andere Tiere am Hawassa See Blick auf den Hawassa See mit Pelikanen auf den Bäumen im Vordergrund Im Park am Seeufer in Hawassa Hawassa viane auf dem Geländer der Bishangari Lodge Pavian auf dem Gelände der Bishangari Lodge Langano See Ein Teil der Gästehütten der Bishangari Lodge, die 2. von rechts ist meine für 2 Nächte

Das heutige Ziel ist Hawassa, die Hauptstadt der Region (Bundesland) der südlichen Menschen. In der Region leben über 50 verschiedene Stämme. Erstes Ziel war der Hawassa See und der Fischmarkt. Gut, ich habe schon größere Fischmärkte gesehen, vor allem am Meer. Aber dieser hatte doch eine ganz andere Atmosphäre. Dann die Fischer, wieder Vögel und schöne Aussichten auf den See.

Nach der Rückkehr noch einmal eine Erkundungstour durch den Wald in der Lodge. Wieder neue Eindrücke von den riesigen Bäumen und Tieren.

Rückfahrt vom Langano See nach Addis Ababa

Montag, 31.08.2015

Kurzer Stopp unterwegs mit Blick in die Landschaft Ein Markt in einem Dorf unterwegs. Ein Gräberfeld und UNESCO Weltkulturerbe Montagabendlicher Straßenverkehr in Addis Ababa, hier noch relativ flüssig

Heute geht es vom See aus zurück nach Addis Ababa. Zuerst aber morgens noch einmal in den Wald, Vögel beobachten. Danach brechen wir auf Richtung Norden. Unterwegs wunderbare grüne Landschaften mit großen Ebenen und dahinter wieder Bergketten. Zwischenstopp an einem ca. 400 Jahre alten Gräberfeld, heute ein UNESCO Weltkulturerbe.

Vor Addis Ababa fängt es an zu regnen. In der Stadt große Pfützen, manchmal ist die Straße für ein kurzes Stück unter Wasser. Manchmal, vor allem auf Seitenstraßen hat die Schlaglochpiste auch wenig mit unserem Begriff davon zu tun. Rush Hour in Addis Ababa. Der Verkehr wird immer langsamer und zäher. Noch einmal Einkehr in einem Café und dann werde ich am Flughafen abgesetzt. Hier habe ich in der Lounge endlich auch Gelegenheit die Berichte und Bilder der letzten Tagen zu verfassen und in den Blog zu laden.

Mehr als 2 Wochen Äthiopien sind vorbei. Ein interessantes Land mit einer alten und reichen Geschichte und jede Menge historischen Gebäuden und Kulturgütern. Aber auch wunderbare Landschaften, Tiere und Menschen. Überall bin ich freundlich aufgenommen und von FKLM und den für sie arbeitenden Guides und Fahrern gut betreut worden. Gut, manchmal waren vermeintlich Hilfswillige, in Wirklichkeit aber einem Geschäft Interessierte lästig. Manchmal auch bettelnde Kinder. Aber ein Nein wurde in der Regel schnell akzeptiert. Auf jeden Fall habe ich mich immer sicher gefühlt. Wahrscheinlich wesentlich sicherer als sich jemand mit der hier üblichen Pigmentierung bei uns in den neuen Bundesländern fühlen müsste.

Eigentlich hatte ich auch den Südwesten geplant mit seinen eher ursprünglich lebenden Stämmen. Dafür war es die falsche Jahreszeit und wäre vielleicht auch zu viel Programm geworden. Aber das könnte auch ein Grund sein einmal wieder zu kommen. Auf Wiedersehen Äthiopien.

Über Nacht geht es weiter nach Shanghai.