Berichte von 10/2015

Coffs Harbour

Donnerstag, 01.10.2015

Aussichtspunkt bei Sawtell Aussichtspunkt bei Sawtell

Einem Tipp des Park Managers von gestern Abend folgend habe ich heute Morgen einen ausführlichen Strandspaziergang gemacht. Direkt vor dem Campingplatz waren Badegäste. Auf meinem Weg Richtung Norden war ich aber schnell allein. Das heißt fast. Ein Ehepaar mit Hund ist mir entgegen gekommen und recht einsam lagen noch 2 Frauen am Strand. Gedreht habe ich, als der Sandstrand, oder das was bei steigendem Wasser übrig war immer weniger wurde. Auf dem Rückweg waren noch die 2 Frauen da, sonst niemand. Vor dem Campingplatz wieder Badende und Surfer. Wobei sicher nicht alle vom Campingplatz waren. Aber da muss jeder durch, da er auf der gesamten Länge zwischen Ort und Meer liegt.

Nächstes Ziel war Grafton. Dabei hat sich heraus gestellt, dass der Platz auf dem ich schließlich gelandet war offensichtlich der war, auf den der Hinweis am Highway Bezug genommen hatte. Das Navi führte mich auf jeden Fall auf demselben Weg zurück. Und das Känguru war auch nicht mehr da. War also nichts passiert. Aber wir waren ja auch nicht kollidiert.

Grafton selbst, vom Reiseführer positiv kommentiert, war nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Die mitgeführte Kamera blieb unbenutzt. Weiter ging es wieder zur Küste, Richtung Coffs Harbour. Kurz davor ein großes Einkaufszentrum. Ich brauchte ja noch Nachschub. Also ein kurzer Stopp. Stopp ja, aber kurz ist er nicht ausgefallen. Es wurde Zeit, was für die Nacht zu suchen. Bei der Einfahrt nach Coffs Harbour war mir eine Einfahrt zu einem Holiday Park aufgefallen. Zu ihm sollte ich später zurück kehren. Erst einmal durch die Stadt und weiter Richtung Küste. Bei Sawtell kam ein Aussichtspunkt. Schöne Aussicht, aber ein Übernachtungsplatz war nicht zu sehen. Zuerst wollte ich wieder ins Landesinnere. Doch dann bin ich doch zu dem Holiday Park zurück gefahren und da bin ich jetzt. Den Straßenlärm hört man deutlich. Aber noch sind ja alle Luken offen.

Derzeit sind nicht nur Ferien. Mit einem bank holiday am Montag steht auch noch ein langes Wochenende an. Die Rezeption heute Morgen hat mich schon darauf hingewiesen unbedingt vorab zu reservieren. Das habe ich dann heute unterwegs telefonisch probiert. Für die letzten 2 Nächte im Campervan habe ich was in den Blue Mountains nordwestlich Sydneys. Aber für die 2 Nächte davor war ich bisher erfolglos. Die einschlägigen Telefonnummern aus meinem Reiseführer habe ich weitestgehend durch. Auf dem Platz heute habe ich mich schon mit einem weiteren Campground-Verzeichnis versorgt. Zu allem Überfluss läuft auch noch meine Mobilfunkflat für Telefon und Internet am 4.10. aus. Ob sich für die 2,5 verbleibenden Tage einen neue lohnt ist fraglich. Ausserdem habe ich seit dem Flughafen in Sydney auch keinen Vodafone Shop oder Vodafone Karten mehr gesehen. Falls ihr zwischen dem 4. und dem 8.10. also nichts von mir hören solltet, so kann es u.a. mit am fehlenden Mobilfunkzugang liegen.

Crescent Head

Freitag, 02.10.2015

Leuchtturm am Smoky Cape Aussicht vom Skoky Cape Aussicht vom Skoky Cape Aussicht vom Skoky Cape Kängurus Kängurus bei der Siesta Mutter mit Kind, die Beine hängen aus dem Beutel Känguru in Fresshaltung neugierig oder vorsichtig beobachtend? 

Über den Pacific Highway ging es heute wieder weiter nach Süden. Wobei der Name täuscht. Die Straße verläuft ein gutes Stück von der Küste entfernt und an letztere kommt man nur über Stichstraßen. Irgendwie hatte der Abschnitt heute sehr viele Baustellen mit Geschwindigkeitsbegrenzung 80 oder 60 km/h. Ansonsten sind auf Fernstraßen meist 100 km/h erlaubt, auf sehr gut ausgebauten sogar 110 km/h. Und so habe ich mich irgendwann verleiten lassen einer touristic route zu folgen, zumal die wieder auf den Highway münden sollte. Die Strecke war abwechslungsreich und hat sich gelohnt, auch wenn sie mich sicher Zeit gekostet hat. Ein weiterer Stich führte zum Smoky Cape Lighthouse hoch über der Küste. Der Name stammt wieder mal von James Cook. Als er mit der Endever hier vorbeisegelte sah er den Rauch der Feuer der Ureinwohner. Die Aborigines haben für dieses Kap sicher einen ganz anderen Namen. Der Leuchtturm war schön und die Aussicht noch schöner. Auf ihrer Wanderung gen Norden sollen hier auch Wale zu sehen sein. Ich habe keine gesehen, aber es war auch nicht die richtige Jahreszeit. Die Wale waren wahrscheinlich längst durch.

Die nächste Stichstraße von der touristic route führte wieder zu einer Bucht. Die war zwar nicht schlecht, aber nach der n+ersten wird man halt anspruchsvoll. Gelohnt hat es sich aber trotzdem sehr. Denn plötzlich stand da ein Känguru. Und kurz darauf habe ich auf einer anderen Wiese gleich eine ganze Herde gesehen. Bewaffnet mit der Kamera bin ich zu Fuß näher ran. Die Kängurus haben es registriert, waren es hier aber wohl gewohnt. So bin ich ganz dicht ran gekommen und konnte viele Bilder machen. Ein Teil davon landet im Blog. Es waren weibliche Tiere, teilweise mit Nachwuchs im Beutel.

Die nächste Straße führte mich nach Crescent Head. Hier gab es die benötigte Tankstelle, aber die in meiner Karte eingezeichnete Straße an der Küste entlang habe ich nicht gefunden. Wahrscheinlich habe ich an der falschen Stelle gesucht. Aber beim Zurückfahren bin ich an einem Campingplatz vorbei gekommen und sah unbelegte Stellplätze. Also Auto geparkt und zu Fuß zurück zur Rezeption des Campingplatzes. Zu vergeben hatten sie nur einen Stellplatz, und den auch nur für eine Nacht. Aber ich habe zugegriffen und bin für diese Nacht hier. Wifi gibt es nicht und an meinen Stellplatz strahlt auch kein Mobilfunknetz. So müsst ihr auf den Upload bis wahrscheinlich morgen warten.

Crescent Head ist wohl ein beliebtes Ziel für Surfer. Am Kap kommen schräg lange Wellen rein die einen längeren Ritt erlauben. Und auf der anderen Seite des Flusses zieht sich ein ellenlanger Sandstrand hin. Heute Nachmittag habe ich da eine lange Strandwanderung gemacht bis mir der Wind zu kalt wurde.

Raymond Terrace

Samstag, 03.10.2015

  Hunter River vor Raymond Terrace Sonnenuntergang vor meinem Stellplatz Raymond Terrace, Hunter River - die Sonne ist weg, es dämmert, aber der Horizont bleibt noch lange rot

Nachdem ich in den letzten Tagen etwas gebummelt hatte, musste ich heute Land gewinnen. Durch den zweitägigen Aufenthalt am Schluss in den Blue Mountains fehlt mir außerdem ein Reisetag. Bisher war ich immer von der Entfernung nach Sydney als Anhaltspunkt für die Entfernung in die Blue Mountains ausgegangen. Liegt ja in etwa auf derselben Breite, die Blue Mountains sogar einen Tick nördlicher, dafür aber auch westlicher. Der Blick aufs Navi heute Morgen nach Eingabe der morgigen Zieladresse war ernüchternd. Über 520 km, deutlich mehr als nach Sydney. Also muss heute mindestens die Hälfte gefahren werden.

Nach Port Macquarie habe ich mir dann doch einen Abstecher erlaubt und mittags brauchte ich einen Kaffee, und wahrscheinlich eine Pause. Das Café hat als Lunch-Angebot fish and chips für 10 A$ angeboten. Da konnte ich nicht widerstehen. Wird wohl auch das letzte Mal fish and chips in Australien gewesen sein. Es dauerte etwas bis alles frisch zubereitet war. Am längsten der Kaffee! Das Essen kam auf einem Teller auf dem in Deutschland normalerweise eine Pizza serviert wird. Der Teller war voller Pommes, schön große, und obendrauf der Fisch. Der ging diagonal von einem Tellerrand zum anderen. Da braucht man sich über die 10 A$ (ungefähr 6,50 €) nicht zu beschweren. Ich hab es fast nicht geschafft und hinterher fast bereut dass ich mittags was gegessen habe. Mache ich sonst nicht. Und wenn, dann lasse ich das (warme) Abendessen weg. Kann ich heute aber nicht, denn die Vorräte müssen weg.

Danach weiter auf dem Pacific Highway. Irgendwann meinte das Navi es sei Zeit abzubiegen. Ich habe dem Gerät vertraut und bin abgebogen. Am Anfang etwas zickzack, aber es ging westwärts. Irgendwann führte eine Brücke über einen Fluss und darunter ein großer Parkplatz. Nach ein paar km habe ich umgedreht und bin zurück gefahren. Es war ein Picknickplatz mit einer Rampe um Sportboote zu Wasser zu lassen. Entsprechend war das Publikum. Von einem Verbotsschild, dass man hier nicht übernachten darf war nichts zu sehen. Meine 50% hatte ich heute absolviert. Ob ein so schöner Platz noch einmal kommen würde war ungewiss. Zumal danach wieder landwirtschaftlich genutzte Gebiete kamen. D.h. Privatgrund und Zäune darum herum. Auch wenn es noch früh am Nachmittag war, ich bin geblieben und habe es bisher nicht bereut. Das Städtchen war nicht weit. Am dortigen Park am Fluß stand das Verbotsschild und Google Maps hat mich schließlich darüber aufgeklärt wo ich bin. In Raymond Terrace, am Zusammenfluß von Hunter und Williams River. Und letzterer ist direkt vor meinem Stellplatz. Nach dem Spaziergang am Ufer habe ich mich ans Ufer in die Sonne gesetzt bis letztere unterging. Dann wurde es auch kühler.

Morgen endet mein australischer Mobilfunkvertrag. Verlängert habe ich ihn nicht mehr. Sollte ich eine Möglichkeit haben Blogbeiträge hochzuladen, so könnt ihr noch bis einschließlich 5.10. zeitnah etwas von mir hören. Danach ist erst einmal Sendepause. Am 6. in Sydney bräuchte ich Mobilfunk und den 7. verbringe ich im Flieger. Bis ich dann in Hilo hoffentlich wieder Wifi habe, wird es bei euch dann schon der 8.10. sein. Denn mit Überfliegen der Datumsgrenze ändert sich mein Zeitunterschied von MESZ+8 auf MESZ-12.

Blackheath

Sonntag, 04.10.2015

Blackheath - im Busch nahe dem Campingplatz Blackheath - im Busch nahe dem Campingplatz Blackheath - im Busch nahe dem Campingplatz 

Meine letzte Nacht an Hunter und Williams River war wunderbar. Vom Verkehr schräg über mir habe ich nachts nichts gehört. Als ich heute Morgen raus bin um den Gashahn zu öffnen (für Warmwasser und später zum Kaffee kochen) und etwas Gymnastik zu machen waren schon die ersten Angler am Fluss, bzw. den Flüssen.

Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Blue Mountains. Mal links, mal rechts und plötzlich war ich wierder auf der M1. Außer dass ich den schönen Übernachtungsplatz gefunden habe, hat die Route des Navi hier nicht wirklich Sinn gemacht. Aber das ist mir nicht zum ersten Mal so gegangen. Der Algorithmus ist etwas gewöhnungsbedürftig und bedarf bisweilen der manuellen Korrektur. Leider enthält die Ansicht keine Übersicht, so dass der Routenverlauf nicht sichtbar ist.

Die Route führte durch Sydney, oder zumindest Randbereiche davon. Es herrschte sehr dichter Verkehr. In Gegenrichtung noch mehr als in meiner. Ich war schon vorgewarnt worden am Nachmittag auf keinen Fall in die Stadt zu fahren. Heute ist eines der Endspiele der Australian Football League. Das hat nichts mit Soccer, also dem deutschen Fußball zu tun. Der spielt hier keine Rolle. Dafür vergehen keine Fernsehnachrichten ohne Football.

In Sydney habe ich auch noch mal nachgetankt. Beim Aussteigen kam mir warme Luft entgegen, 30° und Sonne. Beim weiteren Weg in die Blue Mountains sollte sich das ändern. Bei der Ankunft in Blackheath war es deutlich kühler, bedeckt und windig. Dafür liegt das hier auch auf ca. 900 m.

Die Infrastruktur auf dem Campingplatz habe ich genutzt noch einmal Wäsche zu waschen und auch gleich im Wind zu trocknen. Derweil bin ich zu einer Wanderung in den Bush aufgebrochen. Zuerst ging es kräftig nach unten und dann noch viel mehr nach oben. Ein schöner ursprünglich belassener Wald. Außer einigen Vögeln habe ich aber keine Tiere zu Gesicht bekommen.

Blackheath und Blue Mountains

Montag, 05.10.2015

Panorama bei Blackheath Panorama bei Blackheath Panorama bei Blackheath Blume im Wald Blumen im Wald Rhododendron in Blackheath Rhododendron in Blackheath Blackheath Blackheath Panorama mit den Drei Schwestern (links) 

Heute ist Labour Day. Ein Feiertag in Australien und der letzte Tag eines langen Wochenendes. Auf dem Campingplatz herrschte heute Morgen geschäftiges Einpacken. Entsprechend sah es anschließend auf der Straße aus. Stop and go Richtung Sydney. Ich war in der näheren Umgebung etwas in den Blue Mountains unterwegs - mit dem Auto. Eine Auswahl an Bildern wird hochgeladen.

Zwischendurch und anschließend war ich noch in Blackheath. Nicht groß aber recht schön. Sie gilt als die Rhododendron Stadt. Das große Rodo Fest ist im November, aber schon jetzt blühen sie überall kräftig. Und zwar nicht nur als Büsche wie bei uns, sondern auch als große Bäume. Insgesamt blüht und sprießt alles und die Vögel sind kräftig am Zwitschern und Werben. Es ist Frühling!

Nach meiner Rückkehr und einem Espressobesuch in einem Café der Stadt habe ich mich langsam ans Ausmisten und Einpacken gemacht. Bis auf das was morgen Früh noch rein muss ist der Koffer komplett. Das Fahrzeug innen säubern muss ich morgen Früh noch, genau wie den Abwassertank und die Toilettenkassette entleeren. Dann kann es zurück gehen zum Vermieter in Sydney zur Fahrzeugübergabe.

Zurück in Sydney

Dienstag, 06.10.2015

Vieles hattte ich ja gestern schon vorbereitet, aber zumindest die Fahrzeuginnenreinigung, sowie das Entleeren des Abwassertanks sowie der Toilettenkassette war heute Morgen noch zu erledigen. Dann ging es los Richtung Sydney. Noch einmal gut 120 km. Die Rückgabestation außerhalb der Stadt habe ich dank Navi gut gefunden. Kurz davor wieder vollgetankt. Es gab ein paar Diskussionen wegen Kratzern seitlich und auf dem Dach die bei meiner Übernahme nicht dokumentiert worden waren. Ich hatte Kontakt mit niederen Bäumen. Deshalb konnte ich nicht ausschliessen, dass die Kratzer bei mir entstanden waren. Der Apollo Angestellte hat sich aber viel Mühe gemacht und alte Protokolle durchgeschaut und da waren sie bei einer Übergabe in Sydney schon einmal dokumentiert worden. Wohl im Gegensatz zu anderen Stationen benützt Sydney Spiegel um aufs und unter das Fahrzeug zu schauen. Die alte Aufzeichnung hat aber wohl einigen Verwaltungsaufwand gespart. Der Angestellte war sichtlich erleichtert. Dank Vollkasko habe ich das entspannter gesehen.

Anstatt mit dem Taxi in die Stadt zum Hotel zu fahren, habe ich den Bus nach Rockdale und von dort den Zug bis Kings Cross, wenige hundert Meter vom Hotel genommen. Werde so morgen Früh auch zum Flughafen fahren.

Hier hat am Sonntag die Sommerzeit begonnen. Hatte das gar nicht mitbekommen, da viele öffentliche Uhren noch in der alten Zeit leben. Gut, dass ich es noch gemerkt habe, das hätte sonst morgen knapp werden können.

Das war ein Monat Australien. Interessant und schön mit vielen Eindrücken. Ich habe viel gesehen. Gemessen an der Größe des Landes aber nur einen winzig kleinen Teil. Morgen kommt erst einmal ein langer Reisetag. Und dann bin ich gespannt auf Hawaii.

Hilo, Big Island Hawaii

Mittwoch, 07.10.2015

Aloha !

Heute war ein langer Tag. Eigentlich waren es zwei, aber beide mit demselben Datum.

Am Mittwoch, 7.10. habe ich nach einem sehr kurzen Frühstück kurz nach 7 Uhr Ortszeit (MESZ+9) das Hotel in Sydney verlassen und bin zum nahegelegenen Bahnhof Kings Cross gelaufen. Von dort aus ging es mit dem Zug (einer Mischung aus S- und U-Bahn, nur langsamer als die deutschen Pendants) mit einem Mal umsteigen zum Internationalen Flughafen. Abflug um 10:30 laut Plan, real 15 min. später. Ziel war Seoul. Geplante Ankunft 19 Uhr Ortszeit (MESZ+7). Weiterflug um 20 Uhr nach Honolulu. Also eh schon knapp. Die Anfangsverspätung aus Sydney hat sich bis Seoul noch etwas aufgebaut. Zu allem Überfluss war in Seoul dann auch noch das Gate belegt. Weitere 5 min. Wartezeit. Real waren wir dann um 19:30 da. Ich habe so schnell wie möglich versucht aus der Maschine zu kommen. Die eingeweihte Stewardess hat gleich einen bereitstehenden Bodenmitarbeiter der Asiana alarmiert und der hat mich im Laufschritt durch den Rüssel begleitet. Oben stand bereits eine Asiana Mitarbeiterin mit einem Schild mit meinem Namen in der Hand. Englisch konnte sie wohl keines, aber sie hat mir signalisiert zu folgen. Ein weiterer asiatischer Fluggast hat sich angeschlossen. Im Laufschritt durch den nicht ganz kleinen Flughafen, Rollbänder zur Beschleunigung nutzend. Dann durch die Sicherheitskontrolle, die hatten es nicht ganz so eilig, und im Laufschritt weiter bis der restliche Weg eindeutig war und die Asiana Mitarbeiterin in ihrem wahrscheinlich einzigen Englisch die Gatenummer nannte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meinem Alter noch einmal im Laufschritt einer jungen Dame hinterher renne. 😉  Das Gate war noch offen und es kamen noch etliche nach mir. Ich hatte es geschafft, ob mein Koffer auch, das wusste ich noch nicht.

Aus den geplanten 20 Uhr Abflug ist 20:15 geworden. Mir eher recht. Das gab meinem Koffer etwas mehr Zeit. Und weiter ging der Flug über Japan Richtung Südosten. Irgendwann war der Tag dann entweder zu Ende, oder wir hatten zuerst die Datumsgrenze erreicht. Auf jeden Fall begann Mittwoch, der 7.10. von Neuem. Und so bin ich bei einem Abflug um 20:15 (MESZ+7) am gleichen Tag um 10:40 (MESZ-12) am Ziel gelandet.

Die Einreiseformalitäten dauerten, wie in den USA nicht unüblich, lange. Man hat mich rein gelassen. Mein Koffer stand schon längst neben dem Gepäckband, zusammen mit den anderen dieses Fluges. Auch der Zoll hat mich mit meiner Reisevergangenheit und immer noch 0,5 kg äthiopischem gerösteten Kaffee (ein Geschenk des Reiseveranstalters) im Gepäck ziehen lassen.

Dann musste ich mich durchfragen. Zuerst nach dem richtigen Ausgang. Dann nach dem domestic terminal. Erwischt habe ich dabei einen in Hilo wohnenden Polen der denselben Weg wie ich hatte. Er hat mich auch durch die chaoitschen Prozeduren der Hawaian Airlines geleitet.

Dann wieder warten. Ein Flug über die Inseln mit schönen Aussichten. Ankunft in Hilo auf Big Island Hawaii. Beim Autovermieter das gebuchte Auto abgeholt, ein fast nagelneues Ford Mustang Cabrio. Dank Navi war auch das gebuchte Hotel leicht gefunden. Kurzes Umziehen auf leichtere Kleidung und dann bin ich noch einmal in die Stadt. Nicht groß aber ganz nett. Bilder gibt es von heute keine da es wegen bedecktem Wetter hier schon dämmrig wurde.

In der Stadt war ich noch was Essen. Jetzt noch kurz Blog und vielleicht ein paar Mails erledigen und dann werde ich schlafen gehen. Wie wohl auf dieser Insel nicht unüblich, herrscht ein kräftiges Froschkonzert. Neben dem Bett liegen schon Ohrstöpsel bereit. Ich werde es erst einmal ohne versuchen.

Hilo, Südküste und Volcano

Donnerstag, 08.10.2015

Blick aus meinem Zimmer in Hilo Blick in den Hotelgarten in Hilo Hilo - Blick vom Hotel Richtung Meer Hilo Hilo - Rainbow Falls Hilo - Rainbow Falls mit Regenbogen Hilo - an den Rainbow Falls Hilo - an den Rainbow Falls Schwarzer Strand an der Südküste erkaltete Lava an der Südküste Südküste Südküste Der Krater im Volcano Park bei Nacht Mein Auto für Big Island Hawaii Mein Auto für Big Island Hawaii 

Heute Morgen war ich zunächst in Hilo unterwegs. Zuerst in der Stadt und dann an den Rainbow Falls. Anfänglich nicht sichtbar haben sie von der Seite dann doch ihrem Namen Ehre gemacht.

Danach bin ich Richtung Südostküste gefahren. Im Süden habe ich eine Anhalterin mitgenommen die zu Fuß unterwegs war. Ihr Weg war dann doch etwas weiter, aber so bin ich in einen interessanten Teil der Küste und, dank eines Tipps von ihr, an einen schwarzen Strand gekommen. An einen solchigen komme ich weiter westlich in den nächsten Tagen zwar wahrscheinlich nochmal, aber das war schon recht eindrucksvoll über die schwarze, erkaltete Lava zu gehen.

Dann wurde es allmählich Zeit in Richtung meines nächsten Quartiers aufzubrechen da ich dort zwischen 16 und 18 Uhr, auf jeden Fall aber vor Einbruch der Dunkelheit eintreffen sollte. Es handelt sich um ein Bed & Breakfast das irgendwo zwischen Wäldern und Farmen liegt. Straßenbeleuchtung gibt es nicht und das Navi kennt auch nur den Weg bis zur vorletzten Straße. Zum ersten Mal bei Nacht wäre das wirklich schwierig geworden.

Während den Tag über das Wetter schön und bis zum frühen Nachmittag sehr sonnig war, ist es dann aber etwas eingetrübt, das Verdeck konnte aber weiterhin unten bleiben. Erst kurz vor Volcano hat es angefangen zu regnen und ich musste ganz schnell rechts ran fahren um das Dach zu schliessen.

Anscheinend geht es z.Z. etwas ruhiger zu. Auf jeden Fall war nicht nur das von mir gebuchte Zimmer, sondern auch ein größeres, fast schon ein Appartement, in einem Nebengebäude frei. So erhielt ich einen Upgrade. Dafür ist hier aber das Wifi etwas schwach und ich werde zum Kommunizieren wohl jedesmal zumindest vor die Haustür, oder sogar in den Speiseraum gehen müssen. Das könnte den Upload ggf. auch immer etwas bis zum Frühstück verzögern.

Nach einem thailändischen Abendessen in Volcano (Tipp der Vermieterin) war ich noch im Nationalpark um bei Nacht einen Blick auf den Krater zu werfen. Dies war beeindruckend. Morgen bei Tag ist wahrscheinlich viel weniger zu sehen. Das beste meiner Bilder befindet sich im Upload.

Volcano National Park

Freitag, 09.10.2015

Volcano National Park mit dem rauchenden Kilauea Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater Volcano National Park - Kilauea Iki Crater, Spalte in der Lava Wildhühner Volcano National Park - Blick in einen weiteren Krater Volcano National Park - Blick in einen weiteren Krater Nene - die hawaiianische Wildgans und Wappentier Volcano National Park - Südküste Volcano National Park - Lavaformation an der Südküste 

Einziger Programmpunkt heute war der Volcano National Park, nur wenige Meilen von meinem B&B entfernt gelegen. Im Park sind noch Vulkane aktiv und hier gab es in den letzten gut 50 Jahren mehrere große Eruptionen. Auch derzeit fließt Lava, allerdings nicht bis ins Meer und nicht in einem der Öffentlichkeit zugänglichen Gebiet. Der Kilauea Caldera, von dem ich gestern bereits Nachtaufnahmen gemacht habe, stößt zwar derzeit keine Lava aus, hat in seinem Inneren aber einen glühenden Lavasee, was man nachts sieht. Außerdem gibt er giftige Gase ab, so dass Teile um den Krater für die Öffentlichkeit gesperrt sind.

Der kleine Ort Volcano liegt zwar ganz dicht an den aktiven Vulkanen, ist aufgrund seiner Lage nördlich und etwas oberhalb aber nicht von Lava- und Gasaustössen betroffen. Die Lava zieht nach Süden Richtung Meer und die Gase nach Südwesten und dann die Westküste hoch.

Zuerst war ich heute im Kilauea Iki Crater. Dieser ist erkaltet und man kann in den Krater hinuntersteigen, über den Kraterboden wandern und als Rundweg auf der anderen Seite wieder aufsteigen und zum Parkplatz zurück gehen. Der Abstieg beträgt 122 m und der Rundweg ist 6,4 km lang. Beeindruckend wie die Lava teilweise einen fast glatten Boden geschaffen hat, dann aber auch wieder durch Druck aufgebrochen oder gestaucht wurde. Selbst Lavaspalten gibt es.

Nach diesem Krater habe ich mir noch ein paar weitere von oben angesehen und bin anschließend die Chain of Craters Road bis zur Küste gefahren. Hier an der Südküste ist die Straße nicht durchgehend. Zwischen der Straße aus dem Nationalpark und dem Punkt, an dem ich gestern umdrehen musste, führt nur eine geschotterte Evakuierungsstraße durch das aktuelle Lavagebiet. Im Falle eines großen Ausbruchs würde über dieses Gebiet Lava ins Meer fliessen.

Nach dem Abendessen war ich noch einmal am Aussichtspunkt auf den Kilauea Caldera. Es kamen dichte Dampfwolken aus dem Krater und es wurde vor den Gasen gewarnt. Die heute entstandenen Bilder sind nicht besser als das von gestern, also lasse ich sie weg.

Volcano National Park und Naalehu

Samstag, 10.10.2015

Einfahrt zur Volcano Ranch B&B Volcano National Park - Abstieg in den Krater zum Thurston Lava Tunnel Volcano National Park - Thurston Lava Tunnel Volcano National Park - Kílauea Caldera Volcano National Park - Kílauea Caldera Vulcano National Park - Blick zum Mauna Loa Vulkan, 4169 m

Heute Morgen Checkout in der Volcano Ranch B&B. Dabei habe ich mir das Gelände mal bei Tageslicht angesehen. Das Grundstück ist ausreichend groß, so dass nicht nur für Gäste, sondern für eine ganze Menge Tiere Platz ist; Ziegen, Gänse, Hühner und wohl auch ein Pferd und ein Esel.

Anschließend bin ich noch einmal in den Volcano Nationalpark gefahren um mir einen Teil dessen anzusehen, das ich gestern nicht mehr geschafft hatte. Unter anderem war ich im Thurston Lava Tube, einem Tunnel durch die Lava am Grund eines Kraters. Zuerst kam ein Abstieg in den grünen Regenwald im Trichter und dann der Tunnel. Danach habe ich mir den Kílauea Caldera mal bei Tageslicht angesehen. Er heißt Caldera und nicht mehr Krater aufgrund seiner Größe, über 3 Meilen im Durchmesser. Zusammen mit anderen Kratern gehört er zum Kílauea Vulkan. Neben der Aussichtsplattform ist eine nicht zugängliche Beobachtungs- und Forschungsstation, sowie ein Museum. Dieses war sehr interessant mit Informationen zu den hawaiianischen Vulkanen, deren Entstehung, aktuelle und frühere Aktivitäten und zur Lava. Leider ist danach das Wetter schlechter geworden. Ich habe es für einen informativen Film über den Nationalpark und einen Kaffee in der Volcano Lodge mit Blick auf den Kílauea Caldera genutzt.

Nachdem das Wetter nicht besser werden wollte bin ich Richtung Südwesten zum nächsten Quartier in Naalehu aufgebrochen. Hier habe ich auch wieder mal eine Internetverbindung im Zimmer und kann deshalb den Blog schon früher hochladen.

Naalehu und Südwestküste

Sonntag, 11.10.2015

Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu  Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu Black Sand Beach östlich Naalehu - Meeresschildkröte im Wasser Black Sand Beach östlich Naalehu - Meeresschildkröte an Land Ka Lae (South Point) am Ka Lae (South Point) am Ka Lae (South Point) Green Sands Beach Green Sands Beach Green Sands Beach 

Nach dem Frühstück bin ich von Naalehu zuerst ein Stück Richtung Osten gefahren. Dieser Strand ist nich nur bekannt wegen seines schwarzen Sandes, den haben andere auch, sondern auch als Brut- und Ruheplatz für verschiedene Arten von Meeresschildkröten. Die Bucht selbst ist schon sehr schön mit dem schwarzen Strand, dahinter Palmen und wiederum dahinter im stehenden Wasser verschiedene Arten von Blumen.

Auffallend war, dass im Wasser mehr Badende mit Schnorchel unter als schwimmend über Wasser waren. Außerdem standen auch schon zwei mit Stativ und Kamera bewehrte mit Blick aufs Wasser. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass da hin und wieder kurz etwas aus dem Wasser ragte. Erst nach längerem beobachten konnte ich es mal als Fuß, mal als zum Atmen auftauchender Kopf und mal als Teil eines Schildkrötenpanzers identifizieren. Und irgendwann kam eine Schildkröte ganz aus dem Wasser um sich am Strand auszuruhen. Offensichtlich ist dies ein bei Schildkröten beliebter Platz, denn er war extra mit Steinen abgegrenzt. Um alle Smartphone-Kamera bewehrten Touristen hinter die Barriere zu bringen brauchte es aber die Aufforderung eines Tierbeobachters.

Nächstes Ziel war die südliche Spitze von Big Island, damit der Hawaii Inselgruppe und südlichster Zipfel der USA. Diese Halbinsel liegt fast ganz im Südwesten. Ich war zumindest an diesem südlichen Ende nicht der Einzige. Da das Wasser an den steilen Klippen kristallklar war, waren einige über eine Leiter hinunter ins Wasser gestiegen, manche verbotenerweise auch gesprungen. Außerdem waren heute zum Sonntag auch einheimische Angler hier. Ich vermute die Südspitze an dem Seezeichen (siehe Bild). Dort war es ruhiger, da Strand und Wasser nicht zum Baden geeignet. Nur ein paar einsame Angeln waren zu sehen. Ob die zugehörigen Angler hinter Felsen verborgen saßen, oder ob alle Angeln zwei Männern gehörten, die es sich unterhalb des Seezeichens bequem gemacht hatten, war nicht auszumachen. Möglicherweise war ich aber für kurze Zeit der am südlichsten auf Hawaii und den USA stehende Mensch.

Wieder ein paar Meilen östlicher dieser Südspitze soll es einen von insgesamt vier grünen Stränden auf der Erde geben. Hin kommt man für ein kurzes Stück mit dem Auto und dann zu Fuß oder einem Shuttle-Servicce mit Pickups von Einheimischen. Ich habe mich für die Wanderung entschieden. Je Weg gut eine Stunde. Und dann lag sie da, eine Bucht und tief unten ein Strand. Nicht grasgrün, aber mit sichtbarem Grünschimmer. Kommt natürlich auch wieder von einer bestimmten Lava-Zusammensetzung. Da eh schon durchgeschwitzt, war ich hier auch im Wasser. Das Schwimmen in der Brandung ging recht gut, aber auf dem Rückweg aus dem Wasser hatte ich auf den letzten Metern dann doch ganz schön mit der Gegenströmung zu kämpfen. Das Wasser selbst war angenehm warm. Wärmer als zuvor in Australien, wobei die Breitengrade vergleichbar sind.

Weiterfahrt nach Waimea

Montag, 12.10.2015

Mein nächstes Übernachtungsziel liegt im Nordwesten der Insel. Die Fahrt geht die Westküste entlang nach Norden. Nach gut einer Stunde Fahrt beginnen die Hotel-Ressorts. Große Hotelanlagen, davor Strände, rund herum meist Golfplätze. Ansonsten ist nicht viel geboten. Es gibt wenige schöne Aussichtspunkte auf die Küste, aber es ist diesig, so dass sich Landschaftsaufnahmen nicht lohnen.

In Kona habe ich etwas länger pausiert. Dies ist die zweitgrößte Stadt der Insel, ein großer Touristenort. Hotels, touristische Geschäfte und Restaurants. Ich war ohne Kamera unterwegs, aber letztendlich gab es auch keine aufnehmenswerte Motive.

In Kona war letzten Samstag der Ironman, Hawaiis berühmter Triatlon. Vielleicht hatte deswegen auch mein ursprünglich südlich von Kona gebuchtes Quartier abgesagt. Es muss ein riesen Rummel gewesen sein. Jetzt waren nur noch wenige Sportler und Begleitpersonen hier. Auf der Straße habe ich aber mehrfach Läufer und Radfahrer gesehen die wohl ihre täglichen Trainingseinheiten absolvierten.

Nach Kona noch einmal eineinhalb Stunden Fahrt. Das Ziel liegt nicht mehr an der Küste, sondern in den Bergen. Hier ist Ranchgebiet. Die größte und berühmteste der Ranchen ist die Parker Ranch. Untergekommen bin ich in der lokalen Country Lodge. Es ist aber eher ein Motel. Leider sieht es mit Wifi schlecht aus. Deshalb wird dieser Blog wohl noch etwas auf seinen Upload warten müssen.

Waimea

Dienstag, 13.10.2015

Blick auf den Mauna Kea vom Besucherzentrum aus Blick auf den Mauna Kea kurz darauf von der Saddle Road Blick von der Saddle Road Richtung Nordwesten Üppiges Grün auf dem Hügel südlich der Saddle Road Blick vom Hügel südlich der Saddle Road Blick vom Hügel südlich der Saddle Road Auf dem Hügel an der Saddle Road Auf dem Hügel an der Saddle Road Auf dem Hügel an der Saddle Road Pololu Valley Lookout Pololu Valley Kapaau mit Statue eines Königs Blick auf den Mauna Kea von Norden, aber erst am Spätnachmittag 

Südöstlich von Waimea gelegen, und quasi der Hausberg, ist der Mauna Kea, mit 4200 m der höchste Berg Hawaiis. Also bin ich mal hin gefahren. Auf den Berg führt eine Straße bis zum Gipfel. Bis zum Besucherzentrum ist sie geteert und für alle Fahrzeuge befahrbar.

Während ich auf der Hinfahrt einen Blick von Norden hatte und dabei auch die Sternwarten auf der Spitze ausmachen konnte, schaut man vom Besucherzentrum aus von Süden und sieht nur einen dunklen Hügel. Die Weiterfahrt vom Besucherzentrum ist nur mit Allradfahrzeugen angeraten, das ist der Mustang eindeutig nicht. Eine eigene Anfahrt kam deshalb nicht in Frage und ein Shuttle schien nicht zu fahren. So habe ich mich nach einem informativen Besuch im Besucherzentrum entschieden wieder zur Saddle Road zurück zu fahren die zwischen Mauna Kea und Mauna Loa von West nach Ost führt. Unten ist gegenüber der Kreuzung ein Parkplatz mit einem ausgeschilderten kurzen Wanderweg. Kaum war ich auf dem Parkplatz war der Mauna Kea in den Wolken verschwunden. Also war die Entscheidung, nicht nach einer Mitfahrgelegenheit auf den Gipfel zu schauen richtig gewesen.

Der Wanderweg führte steil auf einen Hügel mit teils üppiger, manchmal dschungelartiger Vegetation und es boten sich Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Auf diesem Hügel habe ich einen Fotografen mit deutschen Wurzeln getroffen, der mir einige sehr schöne Motive und Stellen gezeigt hat. Er ist wohl sehr oft hier auf Motivsuche. Aus dieser Begegnung stammen auch einige Fotos im Blog.

Da es hier oben immer dunkler wurde und ich den Nachmittag noch nutzen wollte, ging es über Waimea auf die nördwestliche Halbinsel. Dort gab es einige schöne Ausblicke und auch ein paar Fotomotive.

Auf der Rückfahrt nach Waimea hatte ich dann doch noch einen schönen Blick auf den Mauna Kea. Man sieht deutlich die Beobachtungsstationen auf dem Gipfel. Die Objektivtechnik soll wohl für viel Geld aus Deutschland gekommen sein. Da ich kein Teleobjektiv dabei habe, ist auf dem Foto der Berggipfel nur klein in der Bildmitte auszumachen.

Weiterfahrt nach Hilo

Mittwoch, 14.10.2015

  Honokaa Honokaa Honokaa Im Akaka Falls Park Akaka Falls Straßenbrücke der Belt Road über ein küstennahes Tal Die Flußmündung mit Bucht unterhalb der Straßenbrücke der Belt Road Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens Hawaii Tropical Botanic Gardens

Mein Aufenthalt auf Big Island geht langsam zu Ende. So war es heute Zeit weiter Richtung Hilo zu fahren.

In Waimea hatte es schon ganz fein gespritzt, so als wenn der Wind etwas von einem Rasensprenger herüber wehen würde. Kurz hinter Waimea wurde es schlagartig kräftiger und ich musste ganz schnell anhalten und das Verdeck schliessen. Dank elektrischem Betrieb geht das recht flott. Dann folgte eine längere geschlossene Fahrt über die Belt Road, der Ringstraße um die Insel. Da ich Zeit hatte, bin ich immer mal wieder abgebogen wenn es Hinweise darauf gab, dass sich das lohnen könnte. So war ich u.a. in Honokaa, Hakalau, an den Akaka Falls und in den Hawaii Tropical Botanic Gardens. Vor allem die letzten beiden Ziele haben eine sehr große Anzahl an Fotos generiert, so dass aus den 188 Tagesfotos nur eine kleine Anzahl in den Blog kann und es trotzdem sehr viele geworden sind.

Die Akaka Falls sind ein Gebiet mit 2 großen Wasserfällen. Einer fällt in Kaskaden ab und liegt etwas versteckt, so dass das Foto die wahre Höhe nicht wiedergibt, die Akaka Falls selbst fallen frei 127 m in die Tiefe in einen Pool. Außen herum viel Regenwald mit wunderbaren Pflanzen. Da ich anschließend in den Botanic Gardens noch viel mehr Fotos gemacht habe, habe ich mich bei den Pflanzenaufnahmen an den Akaka Falls für den Blog etwas zurück gehalten.

Kurz vor Hilo bin ich noch einmal dem Wegweiser auf eine scenic route gefolgt und kam teilweise über die Old Belt Road, einer schmalen kurvenreichen Straße. An ihr liegen die Hawaii Tropical Botanic Gardens. Gegründet wurden sie von einem Unternehmerehepaar aus San Francisco das dieses Seitental entdeckt, gekauft und hier diesen Botanischen Garten angelegt hat. Überwiegend sind es die in Hawaii inzwischen heimischen Pflanzen, wohl ergänzt durch ein paar Importe. Getragen wird alles von einer gemeinnützingen Gesellschaft und kommt ohne staatliche Unterstützung aus. Leider kann ich nicht mit den Namen all der abgebildeten Pflanzen dienen, aber auch ohne finde ich sie sehr sehenswert.

Rückflug nach Oahu

Donnerstag, 15.10.2015

Waikiki - vom Balkon habe ich ein schmales Blickfeenster aufs Meer

Acht Tage Big Island Hawaii sind zu Ende. Noch verlasse ich Hawaii aber nicht, sondern verbringe noch ein paar Tage auf Oahu, in der Insel-Hauptstadt Honolulu. Die Stadt hat rund 2 Millionen Einwohner, ist die mit Abstand größte Stadt des Staates Hawaii und Hauptstadt. Sie hat aber auch einen nicht minder berühmten Stadtteil, Waikiki. Nach der Copacabana angeblich der berühmteste Strand der Welt. Ob auch der zweitschönste ist Geschmacksache. Auf jeden Fall ist es ein riesiger Touristenort. Während auf Big Island neben den Pauschal- sehr viele Individualtouristen waren, überwiegen hier bei weitem die Pauschaltouristen. Hotel reiht sich an Hotel. Meist groß und hoch. Dazwischen allerlei Geschäfte. Der Ort zieht sich den Strand entlang und ist nur wenige Häuserblocks tief, vor allem im östlichen Teil. Und da in Hawaii der Strand allgemein zugänglich sein muss ist auch an dem westlichen Teil der Stadt, wo vor der vordersten Straße noch eine Reihe Hotels steht, zwischen den Hotels der Zugang zum Strand frei. Ich wohne im östlichen Teil, nahe dem Zoo und dem Aquarium. Hier geht die Straße direkt am Strand entlang. Ich wohne in einem kleineren Haus in 2. Reihe und habe von meinem Balkon aus (wo ich gerade schreibe) zwischen den Gebäuden des vorgelagerten großen Hotelkomplexes ein kleines Blickfenster aufs Meer, umrahmt von Palmen und Bäumen.

Hörte man auf Big Island auch ein mal deutsch, französisch oder spanisch, so dominieren hier Amerikaner und Japaner. Laut Statistik sollen es ein paar mehr US-Amerikaner als Japaner sein, gefühlt ist es umgekehrt. Wobei sicher einige der von mir auf Grund des visuellen Eindrucks als Japaner eingestuften Touristen einen amerikanisch Pass haben. Eine europäische Sprache habe ich hier noch nicht gehört. Für Waikiki allein lohnt sich die Anreise für Europäer nicht. Da liegen Mallorca, Gran Canaria und die Algarve näher und bieten außer den höheren Wellen ähnliches.

Aber noch einmal zurück zu der Reise von Big Island nach Oahu.

Hilo hat bereits gestern Abend seinem Ruf als regenreichste Stadt alle Ehre gemacht und dieses Bild auch heute Morgen bestätigt. War also nichts mit noch mal oben ohne zum Flughafen fahren. Stattdessen lief der Scheibenwischer. Die Abgabe des Mietwagens lief problemlos und auch der Check-in war nicht so chaotisch wie auf dem Herflug. Dann eine längere Wartezeit im Flughafen. Beim Flug gab es viele Wolken und nur wenige Blicke auf die überflogenen Inseln. Schade. Am Flughafen in Honolulu habe ich einen Shuttle-Bus gebucht, ich hatte ja Zeit und auch gleich die Rückfahrt am 19.10. Alle anderen Fahrgäste durften vor mir aussteigen. Endlich war auch ich am Ziel, aber noch vor der Zeit ab der das Zimmer verfügbar sein sollte. So musste ich mein Gepäck an der Rezeption abgestellen und bin erst einmal an der Promenade entlang Spazieren gegangen. Ich durfte dann schon etwas früher als vereinbart ins Zimmer, konnte mich umziehen und anschließend Getränke kaufen gehen. Jetzt anschließend gehe ich noch mal in die Stadt. Außer einem Eis habe ich heute noch nichts gegessen, da das Abendessen von gestern noch sehr nachhaltig war.

Waikiki

Freitag, 16.10.2015

Waikiki - Statue eines Königs oder Fürsten der das Surfen eingeführthat Waikiki - Strand Waikiki - Strand Waikiki - Surfer  Waikiki - Hauptstraße mit Touristenbus Waikiki - grüne Oase in und zwischen Hotelanlagen Waikiki - oft zu sehen, Limousinen Waikiki - Strand Waikiki - Strand Waikiki - Brautpaar beim Fotoshooting (er verdeckt) Blick auf Downtown Honolulu mit Yachthafen davor Waikiki - großer Baum direkt hinter dem Strand und abends voller Vögel

Die erste Nacht in einem neuen Bett ist immer etwas gewöhnungsbedürftig. Mein Rücken ist auf dieser Matratze inkl. Unterbau noch nicht ganz heimisch, aber das gibt sich meist schnell. Viel Zeit bis zum nächsten Bettenwechsel bleibt ja nicht. Ansonsten habe ich nicht ganz so gut geschlafen. Wie fast immer hatte ich die Klimaanlage aus, die Balkontüre auf und den Vorhang davor zurückgezogen. Die Klimaanlagen auf den Dächern der Häuser des Viertels haben nachts für einen höhrbaren Geräuschpegel gesorgt. Kurz nach 3 Uhr bin ich aufgewacht und es war draußen hell. Dachte schon, ich hätte verschlafen. Ein Blick auf die Uhr stellte das aber richtig. Ursache für das helle Licht war die Beleuchtung des Hotels gegenüber. Aber da war ich dann schon mal wach und hatte etwas Probleme wieder einzuschlafen.

Das Frühstück hier im Hotel gestaltet sich relativ einfach und schnell und kann auch mit an den Strand genommen werden. Das habe ich heute nicht, sondern hier gefrühstückt. Bin danach aber an den Strand. Am Anfang war es durchgehend sonnig. Dann kam immer mal wieder eine Wolke vorbei, die für einige Zeit für Schatten sorgte. Ein guter Grund den Strandaufenthalt zu beenden. Meine Haut hatte wahrscheinlich auch ausreichend Sonne getankt.

Danach bin ich mit der Kamera durch Waikiki gezogen. Es gibt den langen Strand. Immer öffentlich zugänglich, aber mal ganz frei gelegen und dann auch wieder direkt vor Hotels mit nur schmalen Zugängen zwischen den Hotels. Dann gibt es ein Straßennetz mit Hotels, großen und kleineren Geschäften und vielen Restaurants. Dazwischen sind Shopping-Passagen in und zwischen den Hotels. Zum Teil über mehrere Stockwerke, mit meist kleineren Geschäften und wieder vielen Cafés und Restaurants. Nachtclubs oder Diskos habe ich nicht gesehen. Vielleicht sind diese in den Hotels, denn ein Nachtleben muss es geben. Ansonsten haben viele kleine und größere Restaurants live music, oft auch nur ein Gittarist mit Technik.

Bei meinem Zick-Zack durch die Häuserzeilen, Passagen und entlang der Strände bin ich bis zum Yachthafen gekommen. Das dürfte wohl auch das Ende von Waikiki und der schrittweise Übergang in downtown Honolulu sein. Zürück etwas geradliniger entlang der großen Straßen, unterbrochen von einer Einkehr um etwas zu trinken.

In fast jedem großen Hotel ist abends eine Hochzeitsparty. Die großen weißen Limousinen sind wohl auch dafür im Einsatz und stehen vor den Hotels oder sind in der Stadt unterwegs. Tagsüber sieht man die aktuellen, und manchmal vielleicht auch schon nicht mehr ganz so aktuellen Brautpaare beim organisierten oder privaten Fotoshooting. Sie immer im langen Kleid und oft mit Schleppe. Er manchmal in der Kleidung legerer, oder auch formal, aber den hiesigen Temperaturen angepasst. Da passen dann auch mal weiße knielange Hosen mit Weste als Hochzeitsanzug. Vor allem die Paare die tagsüber unterwegs sind haben fast alle asiatisches Aussehen. Offensichtlich kommt man auch zum Heiraten nach Hawaii.

Gestern Abend war hier direkt vor mir am Strand das Gasfackelanzünden mit anschließender Bühnenshow. Ich hab's zu spät gemerkt und war ohne Kamera dort. Deswegen bin ich heute auf dem Rückweg gleich vorbei. Aber von irgendwelchen Vorbereitungen war nichts zu sehen. Vielleicht morgen wieder. Dafür zwitscherte es aus dem großen Baum zwischen Promenade und Strand vielstimmig. Zu sehen waren die Vögel nicht, aber zu hören. Scheint wohl ein beliebter Schlafbaum zu sein.

Waikiki Aquarium

Samstag, 17.10.2015

  Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium - eine Riesenmuschel Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki - Straßenfest

Vor dem Weiterflug nach Los Angeles am Montag war heute mal wieder dringend Wäsche waschen angesagt. Das letzte Mal war noch in Australien. Aufgrund der Menge lohnte sich eine Waschmaschine. In Australien fand ich die auf fast jedem Campingplatz und auch in den Städten gab es Waschsalons. Da müsste es hier bei den vielen Touristen doch nur so davon wimmeln. Ich hatte bisher keinen gefunden. Die Rezeption verwies mich an das Service Personal. In deren Bereich standen mehrere Maschinen, alle nur fürs Personal. Auf Nachfrage wurde mir dann aber eine für Gäste gezeigt. Eine fürs ganze Haus. Die war zwar offiziell kostenfrei (ein tip gehört hier aber immer dazu), ich musste aber mein Waschpulver selbst mitbringen. Der kleine Gemischtwarenmarkt nebenan sollte welches haben. Also los und welches gesucht. Natürlich nichts gefunden und gefragt. Das gab es dann auch in Portionspackungen. Passte wunderbar. Bis ich mit Waschpulver und schmutziger Wäsche wieder an der Maschine war, war die natürlich belegt. In einer Stunde wieder. In einer Stunde war sie immer noch nicht frei, aber etwas danach. Waschpulver rein und danach die Wäsche. Bei amerikanischen und australischen Bottichmaschinen läuft das anders als bei uns mit den Trommelmaschinen. Angeblich sollte mein Programm eine Stunde laufen. Die australischen Maschinen konnten das in 35 Minuten. Nach einer Stunde wieder runter. Die Maschine lief immer noch. Nein, wie ein Mitarbeiter mich aufklärte schon wieder. Weil ich sie nicht schnell genug entleert hatte hat sie automatisch wieder gestartet. Das 2. Mal dann ohne Waschpulver. Nach 45 Min. bin ich wieder gekommen. Der Mitarbeiter war gerade dabei meine Microfaser Wäsche in den Trockner zu laden. Das verträgt die aber überwiegend nicht. Er konnte zwar nicht verstehen warum, aber ich habe meine Wäsche aus dem Trockner befreit und feucht mitgenommen. Jetzt hängt sie im Zimmer und auf der Loggia und ist eigentlich trocken. Bis morgen Früh gebe ich ihr aber noch Zeit.

Inzwischen war es mitten am Nachmittag und seitdem meine Wäsche draußen hing wurde auch das Wetter feuchter. Hier ganz in der Nähe ist nicht nur der Waikiki Zoo, sondern auch das Waikiki Aquarium. Das zweitälteste der USA. Da ich das Aquarium überwiegend im Inneren vermutete, war es ein geeignetes Ziel bei unbeständigem Wetter. Außerdem interessierte mich was um Hawaii alles im Wasser ist, außer Surfern.

Das Aquarium hat sich wirklich gelohnt. Es gab sogar einen deutschen Audio Guide. Nur war es manchmal schwierig die englische Beschriftung an den Becken und die deutschen Tiernamen aufeinander abzubilden. Mit direkter Übersetzung kam ich da selten weiter.

Dank des Audio Guide habe ich alles genau studiert und auch Fotos gemacht. Am Anfang waren viele Besucher. Irgendwann haben die nicht mehr gestört. Bis mich die Mitarbeiterin von der Kasse ansprach. Es war Feierabend und ich noch längst nicht durch. Ich darf auf mein Ticket morgen noch einmal wieder kommen. Alternativprogramme wären Honolulu Downtown, eine Insel(rund)fahrt mit dem Linienbus und noch einmal Strand. Letzteres könnte ich auch etwas kürzer gestalten. Dann bleibt fürs Auarium ausreichend Zeit. Danach reicht es aber höchstens noch für Honolulu. Ich werde mal sehen.

Als ich vom Aquarium zurück kam war die Hauptstraße gesperrt und autofrei. Über weit mehr als einen Kilometer war ein großer Straßenmarkt mit Speisen, Getränken, Kunsthandwerk und Bühnen. Nach dem Abendessen habe ich diesen in gesamter Länge in beiden Richtungen abgegangen. Leider gestaltete sich das Wetter immer mal wieder feucht. Kein starker Regen, sondern eher Niesel.

Waikiki Aquarium und Downtown Honolulu

Sonntag, 18.10.2015

Waikiki Aquarium - Tigerhai Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium Waikiki Aquarium - Möchsrobbe bei der Fütterung Honolulu - Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Panoramablick vom Aloha Tower Honolulu - Gouverneurssitz Honolulu - Capitol Honolulu - Statue von Queen Liliuokalani vor riesigem Banyan-Baum Honolulu - Iolani Palace Statue von König Kamehameha I. 

Nachdem ich gestern im Aquarium abbrechen musste, war der erste Weg heute wieder dort hin. Allerdings waren der Hin- und Rückweg sowie das Gehen im Aquarium eher eine Qual. Seit Hawaii plagen mich leichte Rückenschmerzen. Mal mehr, mal weniger. Ging bisher aber immer wieder vorbei. Seit Waikiki ist es schlimmer. Ob vom Bett, von dem einen Tag am Strand. Ich weiß es nicht. Aber wer Hexenschuss kennt, weiß wovon ich spreche. Trotzdem hat das Gehen wahrscheinlich gut getan und im Laufe des Tages wurde es etwas besser.

Im Aquarium hatte ich den größeren Teil der Becken im Inneren gestern doch schon gesehen. Der Außenbereich ist nicht ganz so groß. Ein paar natürliche offene Becken. Einiges Anschauungsmaterial zur Zucht von Korallen und Fischen und zwei Mönchsrobben. Hier kam ich gerade recht zur Fütterung, die auch gleich mit dem täglichen Bodycheck verbunden ist. Das hat nichts mehr mit normalem Verhalten in freier Natur zu tun, ist in Gefangenschaft aber eben notwendig. Und da es dafür was Fischernes zur Belohnung gab, haben die Tiere gerne mitgemacht. Manch HundebesitzerIn wäre wahrscheinlich froh wenn der eigene Vierbeiner so gut folgen würde.

Was tun mit dem restlichen halben Tag. Für eine große Inselrundfahrt mit dem Linienbus war es eigentlich zu spät. Außerdem wusste ich nicht, wie meine Hexe auf das Sitzen reagieren würde. Also habe ich mich für Downtown Honolulu entschieden und es hat sich gelohnt.

Hin wie zrück ging es mit dem Linienbus. Sonst gelten die USA ja nicht gerade als die Erfinder des ÖPNV, aber hier in Honolulu funktioniert er und wird angenommen, von Einheimischen wie Touristen. Erstes Ziel war der Aloha Tower. Früher höchstes Bauwerk in der Stadt an den großen Abfertigungshallen der Einwanderungsbehörde. Vor der Zeit der Flugzeuge kamen hier die Einwanderer und Besucher an. Den Namen hat der Turm von der Aufschrift "Aloha" auf allen 4 Seiten, jeweils über der Großen Uhr mit deutschem Uhrwerk. Von hier hatte ich einen schönen Blick über Hafen und Stadt. Die Panoramabilder geben hoffentlich einen Eindruck. Durch Doppelklick werden sie groß und ihr könnt darin nach rechts und links navigieren bzw. auch vergrößern.

Der Reiseführer beschrieb noch eine Tour durch die Altstadt. Die habe ich dann gemacht. Alt bei Gebäuden heißt hier etwas mehr als 100 Jahre. Neben alten Privat- und Verwaltungsgebäuden gibt es vor allem zwei Kirchen, den heutigen Gouverneurssitz, das hawaiianische Capitol mit Sitz von Repräsentantenhaus und Senat, der alte Königspalast (der einzige in den USA), die Statue von König Kamehameha I., das Rathaus und sonst noch einige schöne Gebäude zu sehen.

Danach wieder mit dem Bus zurück. Diesmal war er brechend voll. Dann zum Abschluss noch einmal kurz an den Strand und in die Brandung. Zum anschließenden Fotografieren des Sonnenuntergangs bin ich einen Tick zu spät gekommen. Während der letzten Rotphase der Fußgängerampel muss die Sonne am Horizont verschwunden sein. Gesehen habe ich das gestern schon und heute die Phase davor auf dem Rückweg vom Strand auch, aber in beiden Fällen hatte ich keine Kamera dabei.

Jetzt heißt es Abschied nehmen von Hawaii. Ein letztes Abendessen. Noch einmal kurz über die Kalakaua Avenue geschlendert. Das wars. Jetzt noch das allabendliche Blog Schreiben. Danach Koffer packen und heute mal früher ins Bett, denn die Nacht wird kurz.

 

Weiterflug nach Los Angeles

Montag, 19.10.2015

  Blick auf Big Island Hawaii Anflug auf Los Angeles

Für 4 Uhr war der Shuttlebus zum Flughafen bestellt. Davor auschecken, duschen, anziehen usw. D.h. recht früh aufstehen. Zwischen Check-in und Boarding hatte ich darauf gehofft, eine Lounge aufsuchen zu können. Fehlanzeige. Hat United im Inlandsbereich nicht. So musste ich halt aufs Frühstück noch etwas länger warten.

Der Flug führte über einen Teil der anderen Hawaii Inseln. Bei Big Island hatte ich noch einmal einen schönen Blick auf die zwei Viertausender, auch wenn sie von oben gar nicht so hoch aussehen. Eigentlich sind sie ja noch viel höher, da sie ja nicht erst am Meeresspiegel, sondern bereits am Meeresboden beginnen. Damit schlägt der größere sogar den Mount Everest in der Höhe.

Die Flugzeit von Honolulu nach Los Angeles beträgt 5 Stunden und führt mich 3 Zeitzonen weiter nach Osten. Damit hänge ich der MESZ jetzt nur noch 9 Stunden hinterher.

Kurz vor Los Angeles flogen wir noch an einer Insel oder Halbinsel vorbei. Muss mal nachschauen was das war. Dann erreichten wir die Küste und das riesige Häusermeer des Großraums Los Angeles begann. Wo letzteres eigentlich anfängt ist gar nicht auszumachen. Ebenfalls kein Ende.

Nach einer Shuttle Fahrt zum Hotel in Downtown war ich anschließend schon einmal am Abend in der Stadt. Genauer genommen eigentlich nur die 7 th Street entlang gegangen inkl. kleinen Abstechern in die Querstraßen. Werde mir dies voraussichtlich morgen noch einmal näher ansehen, dann auch mit Kamera.

Downtown L.A. und Hollywood

Dienstag, 20.10.2015

L.A. - der Hauptbahnhof Union Station L.A. - Blick auf die City Hall, hinten links der Mitte L.A. - La Puebla L.A. - La Puebla L.A. - Downtown L.A. - Downtown L.A. - Downtown L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Blick vom 27. Stock der City Hall L.A. - Disney Konzerthalle L.A. - Hollywood L.A. - Hollywood Boulevard L.A. - Hollywood Boulevard 

Nachdem ich mir gestern Abend bereits meine Straße und deren Umgebung angesehen hatte, bin ich heute Vormittag zum Union Station gefahren. Dieser Bahnhof ist in den 1930-er Jahren gebaut worden, hat den kalifornisch-mexikanischen Stil dieser Zeit und drückt den damaligen Reiseluxus aus. Kein Vergleich mit deutsch Bahnhofshallen. Ihm gegenüber liegen die Ursprünge von Los Angeles. Dort wurde neben einem Dorf der Ureinwohner von Siedlern ein Pueblo errichtet. Wie bei Mexikanern üblich natürlich mit einer katholischen Kirche. Daraus wurde dann der Name „La Puebla de Nuestra Senora la Reina de Los Angeles de Porciúncula“. Mit der Zeit hat sich dann eine Kurzform durchgesetzt. War glaube ich gut so. Ein paar Fotos von den heutigen Gebäuden des alten Pueblos sind dabei. Die stammen aber alle nicht aus den Gründungsjahren. Auch die Kirche ist bereits die Nach-Nachfolgerin der ursprünglichen.

Weiter ging es dann zu Fuß Richtung Süden über Main Street und Broadway. Letzteren bin ich sehr weit abgelaufen und dann mit dem Bus zurück gefahren. Denn ich wollte noch einmal in die City Hall (Rathaus). In L.A. waren lange Zeit Hochhäuser verboten wegen der Erdbebengefahr. Die City Hall war das erste und lange Zeit das größte. Heute gibt es innerhalb Downtowns aber inzwischen noch einige größere, ansonsten ist die Stadt weiterhin in die Fläche orientiert. Warum ich noch in die City Hall wollte ist deren 27. Etage. Dort gibt es eine kostenfrei zugängliche Aussichtsterrasse von der ich einen schönen Blick über die Stadt hatte. Entstanden sind u.a. einige Panoramafotos. Ich füge jeweils ein Bild der Schautafel, die die zu sehenden Sehenswürdigkeiten beschreibt, bei.

Danach war ich noch im angrenzenden Chinatown. Hier gibt es aber wenig sehenswertes, nur Lokale und Geschäfte.

Weil der Nachmittag noch Zeit bot, bin ich anschließend schon einmal nach Hollywood gefahren, das eigentlich für morgen auf dem Plan steht. Hin geht es mit der Metro, d.h. unterirdisch und man sieht nicht ob es sich oben schon lohnen könnte. Ich habe für den Anfang die ideale Metrostation erwischt und konnte den Hollywood Boulevard mit dem „Walk of Fame“ in voller Länge ablaufen. Damit kann ich mich morgen auf andere Sehenswürdigkeiten konzentrieren.

Anschließend mit der Metro zurück ins Hotel und noch einmal nach Chinatown zum Essen.

Santa Monica

Mittwoch, 21.10.2015

   Santa Monica - Blick auf Strand und Pier Santa Monica Santa Monica Santa Monica - Pier Santa Monica - Pier Santa Monica - Strand südlich des Piers Santa Monica - Meer und Strand nördlich des Piers Santa Monica - hier endete einst die Route 66

Ein Studium des Reiseführers heute Morgen hat mir gezeigt, dass ich das, was ich von Hollywood sehen will im Wesentlichen gestern bereits gesehen habe. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, den Tag und das schöne Wetter erst einmal anders zu nutzen.

Mit dem Linienbus bin ich 1,5 Stunden durch Koreatown und Beverly Hills bis nach Santa Monica gefahren. Je weiter ich von Downtown weg kam, einen umso hochwertigeren Eindruck machte die Umgebung. In Downtown und vor allem im Umfeld des Hotels leben vorwiegend mexikanisch stämmige Menschen. Die Autos sind US-Erzeugnisse amerikanischer oder japanischer Unternehmen. Koreatown unterscheidet sich bis auf die Bevölkerung noch nicht wesentlich. Aber spätestens ab Beverly Hills macht alles einen wertigeren Eindruck. Die Anzahl hochwertiger Fahrzeuge, auch die von Herstellern aus dem süddeutschen Raum nimmt erheblich zu. Die Straßen machen einen guten Eindruck und werden gesäumt von großen Appartementhäusern. In Santa Monica sind die Häuser dann nicht mehr ganz so hoch, der restliche Eindruck bleibt aber im Wesentlichen. In Beverly Hills hat es sicher auch viele Villengegenden, aber die sind von der Durchgangsstraße aus nicht zu sehen.

Santa Monica, am Meer gelegen, macht einen eher europäischen Eindruck. Eine große Fußgängerzone mit kleinen Geschäften, Boutiquen und Restaurants. Letztere auch mit Tischen auf den Gehwegen. Der Strand liegt im Westen, etliche Meter unterhalb dem Niveau der Stadt und erscheint endlos breit. Der Parkplatz ist deshalb gleich mit auf dem Strand und trotzdem hat alles sehr viel Platz. Surfer habe ich keine gesehen. Es gibt zwar Wellen, die sind aber nicht allzu hoch. Dafür ragen weit vor dem Strand in regelmäßigen Abständen Pfosten aus dem Wasser. Ich vermute, dass der Strandbereich durch Netze vor unliebsamer Tierwelt geschützt ist. Das kenne ich auch schon aus Südafrika.

Und dann gibt es noch ein Pier. Der Steg überquert erst einmal die Schnellstraße darunter, dann den breiten Strand und geht anschließend weit ins Meer hinaus. Draußen eine Ansammlung von Lokalen und Geschäften sowie eine Polizeistation. Hier endete einst die Route 66 von Chicago nach L.A. bzw. Santa Monica.

Mir hat Santa Monica sehr gut gefallen. Es hat nichts mehr gemein mit der Megastadt Los Angeles und ist doch nur 21 Meilen entfernt. Stadtgrenzen sind auf der Fahrt nicht zu sehen. Alles geht ineinander über.

Long Beach und Pasadena

Donnerstag, 22.10.2015

Long Beach - Yachthafen Long Beach - Yachthafen Long Beach - Queen Mary Long Beach - Kreuzfahrtschiff neben der Queen Mary Long Beach - Ocean Boulevard Long Beach - Innenstadt Pasadena Pasadena Pasadena 

Nachdem ich gestern mit dem Linienbus in eine der nördlich gelegenen Vorstädte von Los Angeles gefahren war, bin ich heute Vormittag mit der Metro nach Long Beach, eher im südlichen Küstenbereich gelegen, gefahren. Die Metro Blue Line ist nur eine Station unterirdisch gefahren und war danach eher eine schnell fahrende Straßenbahn. Dadurch habe ich auch wieder einiges vom Großraum L.A. sehen können.

Direkt im Anschluß an das Bankenviertel kommt ein Bereich mit Industriebauten. Keine Großindustrie, sondern eher Handwerksbetriebe und Lagerhäuser. Ich habe aber kaum Betrieb auf den Grundstücken oder offene Türen und Tore gesehen. Deshalb stellt sich mir die Frage, zu welchem Anteil diese Gebäude derzeit überhaupt in aktiver Nutzung sind.

Nach diesem Industrieviertel kamen lange Zeit Wohngebiete. So gut wie keine Mehrfamilienhäuser, sondern kleine Einfamilienhäuser. Es wirkte auf mich wie eine Berliner Laubensiedlung. Nur dass die Lauben etwas größer, dafür die Grundstücke wesentlich kleiner waren. Grün war selten. Die Baustile sehr unterschiedlich. Verglichen mit Einfamilienhäusern bei uns waren die Häuser kleiner bei ein-, selten zweigeschossiger Bauweise. Frisch renoviert sah selten eines aus. Der Eindruck war eher ärmlich. Aufgrund der ein- und aussteigenden Fahrgäste zuerst überwiegend mexikanisch-stämmige, später zunehmend afroamerikanische Bevölkerung.

In Long Beach änderte sich dies. Die Gebäude wurden wieder etwas höher und alles machte einen besseren und großzügigeren Eindruck. Das Stadtzentrum besteht aus großen Straßen, aber nur einer wirklichen Hauptstraße mit Läden und Restaurants. Da hat mir Santa Monica gestern besser gefallen. Strände scheint es im Innenstadtbereich nicht zu geben. Ein großer Yachthafen mit einer schönen Zeile mit Läden und Restaurants. Davor wieder Wasser und Richtung Ozean Hafenanlagen. Im Hafen war ich nicht. Ich konnte nur die Hafenkräne sehen. In diesem Gebiet liegt die „Qeen Mary“, wahrscheinlich fest vertäut und für immer. Mit welchem Verwendungszweck weiß ich nicht. Nicht unweit davon lag ein modernes Kreuzfahrtschiff. Ein deutlicher Unterschied in Form und Aussehen war sichtbar.

Danach bin ich kurz zurück ins Hotel um meinen Shuttle-Transport für morgen Früh zu organisieren. Dann ging es weiter nach Pasadena. Das liegt im Nordosten von L.A., Richtung der hinter der Megastadt deutlich sichtbaren Bergkette.

Schon ab dem Union Station verläuft die Metro oberirdisch. Zuerst kommt Chinatown und dann beginnen Wohngebiete. Auch hier die Häuser dicht nebeneinander und nicht allzu groß, aber nicht so heruntergekommen wie im Süden. Während Richtung Long Beach alles eben war, steigt es hier etwas an, die Metro muss immer mal wieder um einen Hügel herumfahren und bebaute Hänge wurden sichtbar. Auch Pasadena hat wieder eine große Flächenausdehnung. Ich habe mich auf den Bereich zwischen zwei Metrostationen konzentriert, der als Old Pasadena bezeichnet wird. Ein klassisches Stadtzentrum mit einem Netz von Geschäftsstraßen. Sehr schöne Läden und Restaurants. Pasadena hat mir sehr gefallen und da ich schon mal hier war, habe ich hier gleich noch ein frühes Abendessen eingenommen.

Morgen werde ich früh zur Fahrt zum Flughafen abgeholt. Kurz vor Mittag soll der Flug nach Panama starten. Planmäßig dort etwas mehr als eine Stunde Aufenthalt und anschließend folgt der Nachtflug nach Santiago de Chile, wo ich am frühen Samstag Morgen ankommen soll. Sollte der Aufenthalt in Panama nicht außerplanmäßig länger ausfallen, werde ich morgen kaum Zeit finden einen Blog hochzuladen. Ich werde mich deshalb voraussichtlich erst wieder aus Santiago melden können, vorausgesetzt ich habe dort einen Internetzugang.

Weiterreise nach Santiago de Chile

Samstag, 24.10.2015

Santiago - sich abseilende Fensterputzer an einem Hochhaus Santiago - Aussichtshügel Santiago - Panoramasicht vom Aussichtshügel Santiago - Panoramasicht vom Aussichtshüge Santiago - Panoramasicht vom Aussichtshüge Santiago - Blick vom Aussichtshügel mit Blick auf die Ausläufer der Anden im Hintergrund Santiago - Hauptpost Santiago - Museum neben der Hauptpost Santiago - Provinzverwaltung neben Haptpost und Museum Santiago - Kathedrale, Innenansicht Santiago - Kathedrale Santiago - Amtssitz des Präsidenten Santiago - Blick aus der Neustadt auf das höchste Gebäude Südamerikas, und das im Erdbebengebiet

Heute Morgen habe ich den letzten Zielkontinent unterwegs auf meiner Reise erreicht. Südamerika. Irgendwie erschreckend, dass die Reise allmählich zu Ende geht. Dabei bin ich doch erst seit kurzem unterwegs.

Gestern Morgen hieß es wieder mal früh aufstehen. Für 6:54 Pacific daylight saving time war der Shuttle in Los Angeles bestellt. Gekommen ist er nicht. Auf Nachfrage und Nachschau in der Datenbank hat sich heraus gestellt, dass der bell boy, anders als mit mir abgesprochen und mir schriftlich bestätigt den 7:39 Shuttle bestellt hat. Also warten. Irgendwann wartete ich nicht mehr allein. Aber dessen Shuttle kam auch nicht wie vereinbart, aber er hatte einen früheren Flug als ich, allerdings domestic. Irgendwann kam dann sein Shuttle und das hat mich auch gleich mitgenommen. Ausrede für die Verspätung: Los Angeles morning traffic jam.

Ich wurde als letzter am Terminal abgeliefert. Das musste erst einmal gesucht werden. Aber es war auch wirklich das letzte in der Reihenfolge der Ziele der Fahrgäste. Der Copa Airlines Schalter hatte noch gar nicht auf, aber Fluggäste waren schon da. Also brav eingeordnet und gewartet. Dann Checkin, Security und ich war im Terminal. Bin aber erst mal eins weiter zur United Lounge um mir dort ein kurzes Frühstück zu gönnen. Der Angestellte bei der Einlasskontrolle hat mich schon gleich daruf aufmerksam gemacht nicht zu spät zum Gate zu gehen, denn ich hätte ein Stück weg. Als ich später dort ankam stellte sich heraus, dass dort immer noch ein anderer Flug war und meiner wo anders hin verlegt worden war. Irgendwann habe ich das richtige Gate gefunden und wieder gewartet. Dann Boarding und los ging es. Gut 5 Stunden Flug bis Panama. Ein schöner Ausblick auf Panama City beim Landeanflug mit sachkundiger Kommentierung meines Sitznachbarn. Die Stadt ist weit größer als gedacht. Am Flughafen 30 Minuten Zeit bis zum nächsten Boarding. Für das kleine Land ist der Flughafen recht groß. Copa und Panama Airport scheinen sich wohl zu einem Drehkreuz für den karibischen Raum entwickelt zu haben. Mit dem am Flughafen kostenfrei vorhandenen Wifi kam allerdings keine nutzbare Verbindung zu stande. Anschliessend noch einmal gut 5 Stunden Flug über Nacht bis Santiago. Dort bin ich gegen 5:15 Uhr angekommen. Bis ich am Flughafenbus war, war es 6 Uhr und früher fuhr der auch nicht. Ich hatte mir eine passende Haltestelle in der Stadt ausgesucht. Von dort ging es weiter zu Fuß. Santiago hat eine recht klare Straßenstruktur, so dass Zielstraße und Haus problemlos zu finden waren. Inzwischen war es 7 Uhr. Das Zimmer stand ab 15 Uhr zur Verfügung, man räumte mir aber einen early check-in um 12 Uhr ein. Bis dahin sollte das Zimmer frei und gesäubert sein.

Erst einmal habe ich mich im Eingangsbereich in einen Sessel gesetzt und den Reiseführer studiert. Als ich müde wurde bin ich in die Stadt losgezogen. In 4 Stunden kann man eine Menge ablaufen, auch wenn man, wie ich, eine Kaffee- und Frühstückspause einlegt. Dann ins Zimmer. Recht groß und schön. Geduscht und umgezogen. Anschließend warten auf die Abholung zur City Tour.

Die fand in einer internationalen Gruppe und zweisprachig statt. Zuerst immer auf spanisch und dann auf englisch. Damit konnte ich mich auf spanisch recht gut einhören und anschließend evtl. vorhandene Verständnislücken auf englisch schliessen. Mit Bus und zu Fuß ging es quer durch die Alt- und Neustadt. Insgesamt interessant. Das hätte ich allein nicht alles gefunden.

Nach der Rückkehr ins Hotel bin ich noch einmal in die Stadt um etwas Essen zu gehen. Es gibt zwar ein schönes Ausgeh- und Kneipenviertel, aber das war mir heute Abend zu weit und zu spät. Gefunden habe ich etwas in der Fußgängerzone. Pizza auf chilenisch. Daneben lief der Fernseher mit dem Fußballspiel Argentinien - Australien mit chilenischem Kommentar. Zugegeben, hier habe ich nicht viel verstanden, aber das Spiel war auch ohne fremde Kommentierung spannend.

Santiago

Sonntag, 25.10.2015

Santiago - Funicular Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Blick vom Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Santuario de la Inmaculada Conceptión Santiago - Santuario de la Inmaculada Conceptión Schneebedeckte Anden im Hintergund

Nach der sehr kurzen Nacht zuvor habe ich es heute etwas ruhiger angehen lassen und bin sonntäglich aufgestanden. Nach dem Frühstück noch einmal in die Innenstadt und in das Museum für chilenische Geschichte nach Columbus. Dank einem englischen Audioguide kam recht viel Information rüber, die ich allein aus den spanischen Beschriftungen der Exponate nicht hätte ableiten können. Die Ausstellung war gut und für mein Verständnis nützlich.

Auf der Plaza de Armas vor Museum und Kathedrale herrschte reges Treiben. Nachdem gestern Abend bereits eine Prozession gewesen sein muss, war für heute 12 Uhr die nächste angekündigt. Eine größere Gruppe von Männern in lila Kutten und mit einem Strick um den Hals hatte bereits Aufstellung genommen. Eine Gruppe von Frauen, ebenfalls in lila und mit einem weißen Spitzentuch über den Haaren wartete direkt vor dem Eingang. Später kam noch eine Formation der Carabineros de Chile und eine Blaskapelle der Carabineros. Außerdem viele Würdenträger in Zivil oder Uniform und natürlich auch ganz gewöhnliche Leute. 12 Uhr war verstrichen und viele Menschen waren inzwischen offensichtlich in der Kirche. Die eigentliche Prozession hat wahrscheinlich erst danach begonnen. Ich habe nicht die ganze Zeit gewartet, sondern meine Beobachtungen habe ich während mehrerer kurzer Aufenthalte auf dem Platz gemacht.

Am Nachmittag bin ich zur anderen Flußseite ins Viertel Belavista gegangen. Heute am Sonntag Nachmittag war in den Lokalen viel los. Ich wollte weiter zum dahinter liegenden "Santuario de la Inmaculada Concepción", einem Berg mit einer großen Christusstatue auf der Spitze. Hinauf und wieder herunter ging es mit dem "Funicular", einer Schräg-Standseilbahn. Oben wieder ein wunderbarer Überblick über die ganze Stadt. Trotz Panoramaaufnahmetechnik brauchte ich eine ganze Reihe von Panoramabildern um die Stadt und deren Umfeld zu erfassen. Santiago liegt in einem Tal und rund herum sind, soweit nicht der Fluß ein- oder ausfließt, Berge. Richtung Anden bis über 4000 m hoch und teilweise schneebedeckt, in die anderen Himmelsrichtungen niederer und jetzt Ende Oktober ohne Schnee.

Pablo Neruda, der Literatur-Nobel-Preisträger aus Chile hatte in Belavista eines seiner drei Häuser. Alle wurden von ihm innen und außen ganz persönlich gestaltet und sind jetzt zu besichtigen. Kurz vor Feierabend habe ich es noch in das Haus in Belavista geschafft und es besichtigt. Es ist noch so eingerichtet wie es seine 2. Frau und Witwe hinterlassen hatte. Nur seine Bibliothek fehlt. Die ist jetzt im Museum bzw. in einer großen staatlichen Bibliothek.

Gegessen habe ich auch noch gleich in Belavista und bin auf einem anderen Weg zurück gegangen, dabei so lange wie möglich durch eine große Parkanlage. Durch seine Tallage hat Santiago Probleme mit der Luftreinhaltung, insbesondere im Innenstadtbereich. In der höher gelegenen Neustadt ist es etwas besser, deshalb ist dort das Wohnen auch viel teurer. Bereits im 19. Jahrhundert wurde das Problem der Luftverschmutzung erkannt und so viel Grün wie möglich in der Stadt angelegt. Man findet nicht nur große Parkanlagen, sondern immer wieder auch kleinere Baumflächen.

Nachdem ich auf dem Berg schon einige Fotos mit Schnee in den Anden gemacht hatte, habe ich auf dem Heimweg noch einmal einen schönen Blick in die Anden gehabt. Jetzt stimmte das Licht und dieses Foto findet ihr dann auch im Blog.

Das war es mit Santiago. Morgen Früh geht es weiter Richtung Küste.

Weiterfahrt nach Vina del Mar

Montag, 26.10.2015

  Vina del Mar Vina del Mar Vina del Mar Blick in Richtung Valparaiso Vina del Mar - Blick in Richtung Valparaiso

Laut Unterlagen des Reisebüros, das meine Südamerikareise ausgearbeitet und gebucht hat, sollte ich heute um 9 Uhr im Hotel einen Leihwagen übernehmen. Laut Voucher derselben Firma, ausgestellt auf Hertz, sollte ich den Wagen ab 9 Uhr im Stadtbüro übernehmen können. Wie immer bei zwei sich widersprechenden Informationen stimmt mindestens eine nicht. In diesem Fall war es die erste. Bis 9:15 habe ich im Hotel gewartet, dann habe ich mich per Taxi zum Stadtbüro von Hertz in Santiago bringen lassen. Statt des bestellten Kompaktwagens hat mir der Leiter einen Upgrade auf einen 4x4 Pick-up angeboten. Die Pick-ups werde ich an allen anderen Standorten fahren müssen und außer ihrer größeren Bodenfreiheit sehe ich nur Nachteile. Da ich mein Gepäck gerne verborgen transportieren wollte habe ich dankend abgelehnt. Auf meine Nachfrage hat man mir noch gezeigt, in welche Richtung bei Verlassen des Firmengeländes Valparaiso liegt, ansonsten war ich auf mich allein gestellt. Ein Navi habe ich diesmal nicht und da ich bisher auch keine lokale SIM mit Internet habe, ist auch Google Maps auf meinem Smartphone nicht nutzbar.

Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die benachbarte Provinzhauptstadt und Sitz des Parlaments in der Straßenbeschilderung ausgewiesen ist. Weit gefehlt. Bei den Autobahnen gibt es nur einen Hinweis auf die Himmelsrichtungen. So bin ich erst einmal durch Santiago geirrt, immer darauf achtend welche Schlenker der Vordermann vielleicht machen könnte, denn Schlaglöcher gibt es genug und in allen Größen. An einer roten Ampel habe ich mir noch einmal angesehen in welche Richtung Valparaiso liegt. Die Strecke müsste am Flughafen vorbei führen. Der Flughafen ist aber auch nicht ausgewiesen, aber ich wusste noch, aus welcher Richtung ich am Samstag Morgen mit dem Bus in die Stadt gekommen war. Also der Markierung Zentrum folgen bis ich eine mir bekannte Stelle fand. Beim Präsidentensitz war diese gefunden. Leider aber ein paar Millisekunden zu spät, so dass ich nicht mehr rechts abbiegen konnte. Also diverse Blocks weiter bis zur nächsten Möglichkeit zum Abbiegen. An der nächsten wieder rechts und ich war auf der mir bekannten Avenida O'Higgins. Ich wusste, dass ich diese Straße, wie immer auch sie weiter draußen heißen würde, kilometerlang herein gekommen war. Also umgekehrt darauf wieder hinaus. Irgendwann trennten sich dann auch Flughafen und Valparaiso und ich war auf der Autobahn. Endlich!

Es sind gut 100 km bzw. 1 Stunde nach Valparaiso. Mein nächstes Hotel sollte in der Nachbarstadt Vina del Mar liegen und ich könnte es erst ab 15 Uhr beziehen. Also jede Menge Zeit. Unterwegs habe ich an einem Parkplatz mit Infrastruktur eine Bio-Pause eingelegt und anschließend den Reiseführer studiert was noch so alles an Sehenswertem auf dem Weg lag. Vor allem Weingüter. Nun habe ich gar nichts gegen Wein, vor allem wenn er rot ist, aber bei der Besichtigung eines Weinguts ist meist eine Verkostung und vor allem (seitens des Betreibers) der Verkauf von Wein geplant. Mit Auto kann ich nichts verkosten und mit nach Hause nehmen kann ich schon gar nichts. Trotzdem wollte ich noch in ein Tal abbiegen, habe, aufgrund der für mich widersprüchlichen Beschilderung, aber die Ausfahrt verfehlt. Irgendwann kam ein Abzweig nach Villa Alemana. Klang interessant. Also nichts wie raus und hin. 31 km Richtung Norden. Ein Städtchen mit einer Vielzahl kleiner Geschäfte. Mittendrin an einem zentralem Platz eine Mischung aus Eisdiele und Café. Die hatten einen Espresso dopio für mich und auch eine gute Auswahl an Kuchen. Irgendwelche Hinweise auf deutsche Wurzeln, die ich aus dem Namen abgeleitet hätte, habe ich allerdings nicht gefunden. Von hier aus gab es eine direkte Verbindung nach Vina del Mar. Dort musste ich (ohne Navi) nur noch die richtige Einbahnstraße zum Hotel finden. Dieses ist ein ehrwürdiges altes Haus mit etwas Patina, aber schön und gut gelegen.

Dach war ich Richtung Strand unterwegs. Vina del Mar liegt zwar wie die Hafenstadt Valparaiso direkt daneben am Pazifik, hat aber keinen Hafen. Mit 300.000 Einwohnern ist sie sogar noch etwas größer. Aufgrund ihres Strandes ist sie Urlaubsort vieler Touristen aus Südamerika, vor allem aus Chile und Argentinien. Die Hauptsaison ist aber erst ab Weihnachten. Dann ist kein Bett mehr frei und wesentlich teurer als jetzt. Ob der Strand die vielen Touristen dann fassen kann wage ich zu bezweifeln. Da bin ich vor allem aus Long Beach Breiteres gewöhnt. Aber gut, die in Australien waren es auch nicht breiter und haben die Besucherzahlen auch geschafft.

Als ich vorhin so am Strand stand, habe ich mich wieder daran erinnert, wie ich vor gut einem Monat auf der anderen Seite war und herüber geschaut habe. Jetzt schaue ich zurück. Im Vergleich zu damals in Australien ist es hier noch kühler, vor allem abends.

Nach dem Abendessen war ich noch außerhalb des Strandbereichs in der Stadt unterwegs. Eigentlich wesentlich interessanter. Ein Lokal neben dem anderen. Hier noch das Nationalgetränk „Pisco Saur“ trinken und jetzt muss ich noch Blog schreiben. Ob der allerdings heute noch in den Upload geht hängt vom Netz ab. Im Augenblick will es noch nicht.

Valparaiso

Dienstag, 27.10.2015

Valparaiso - Innenstadt Valparaiso - Angebot eines Gemüseladens Valparaiso Valparaios - Innenstadt Valparaiso - Marinekommandantur Valparaiso - Monumento de los Héroes de Iquique, dahinter Zugang zum Hafen Valparaiso - Monumento de los Héroes de Iquique, dahinter Zugang zum Hafen Valparaiso - Schrägaufzug Valparaiso - Panoramablick von oben Valparaiso - auf einem der Hügel Valparaiso - Blick vom Hügel auf die Innenstadt Valparaiso - auf dem Hügel Valparaiso - Hangansicht Valparaiso - Haus in schöner Hanglage Valparaiso - die Markthalle, seit 2010 geschlossen Valparaiso - O-Bus, und das war nicht der älteste der noch im Dienst ist 

Vina del Mar und Valparaiso liegen zusammen in einer langgestreckten Bucht. Vina del Mar in der nördlichen und Valparaiso in der südlichen Hälfte. Während es in Vina del Mar hinter dem Strand recht flach weitergeht und nur ein Teil der Stadt am Berg ist, ist Valparaiso eingezwängt zwischen Meer und Berge. Die Bucht war schon früh von den Ureinwohnern besiedelt und die Spanier gründeten mit Valparaiso hier einen Hafen. Lange Zeit war Valparaiso der wichtigste Hafen Chiles. Inzwischen ist er allerdings nur noch der drittgrößte im Land. 2010 war hier ein großes Erdbeben. Vieles wurde sicher schnell repariert, aber man sieht überall noch eingestürzte oder nicht bewohn- bzw. nicht benutzbare Häuser. Dies nicht über die Stadt gleichverteilt, sondern mit Schwerpunkten. Vor allem viele Wohnhäuser an den Hängen haben dem Beben nicht widerstanden.

Valparaiso zählt insgesamt 42 Hügel. Hinauf kam man früher u.a. mit Schrägaufzügen. Einige wenige davon sind noch in Benutzung, ein paar werden gerade renoviert und bei den anderen fehlt entweder das Geld oder es lohnt sich nicht mehr. Auf einen der Hügel bin ich mit dem Aufzug hinauf gefahren. Die Kabine ein hölzernes Häuschen auf einem schrägen Fahrwerk. Zwei Kabinen hängen an einem Seil und bilden jeweils das Gegengewicht. Unten und oben gibt es jeweils ein Kassenhäuschen. Bezahlt wird aber erst am Ende der Fahrt. 300 Pesos, knapp 50 Cent. Der von mir benutzte Aufzug endet direkt über dem Hafen und ich hatte von dort eine schöne Aussicht. Oben bin ich noch etwas durch das Viertel gegangen und dann zu Fuß wieder hinunter um noch ein paar weitere Eindrücke zu bekommen,

Valparaiso hat mir sehr gut gefallen. Es hat wesentlich mehr Charme als das jüngere Vina del Mar.

Von Vina del Mar der Küste entlang nach Norden

Mittwoch, 28.10.2015

Blick auf Vina del Mar (links) und Valparaiso (rechts) Hohe Dünen nördlich von Vina del Mar Qunitero - war wohl früher ein Piratennest  Quintero Qunitero - wahrscheinlich zum Gedenken von Opfern, vermutlich Tsunami 

Nach zwei Tagen Stadtbesichtigungen wollte ich heute noch etwas vom Umland sehen. Von Valparaiso aus gibt es keine direkte Küstenstraße. Man muss erst ein Stück ins Land fahren um dann wieder zurück zum Pazifik zu können. Also habe ich mich für die nördliche Variante entschlossen.

Gleich einen Ort weiter gab es einen Aussichtspunkt und von dort einen umfassenden Blick zurück auf Vina del Mar und Valparaiso. Aber auch an Land gab es etwas zu sehen. Direkt hinter der Küstenstraße und einem Felssockel ragen hohe Dünen hervor. Inwieweit diese wandern oder stationär sind ist mir nicht bekannt, aber sie stehen entsprechenden hohen Dünen an der französischen Atlantik- oder an der polnischen Ostseeküste betreffend der Höhe sicher nichts nach.

Die Küste war meist felsig. Nur innerhalb der Badeorte gab es kleinere, manchmal auch etwas längere, selten aber breite Sandstrände. Die Sonne hat heute tagsüber eine Auszeit genommen. So war es recht kühl und ich habe mir außerhalb des Autos bald eine Jacke angezogen. Auch die Chilenen waren gut warm eingepackt. So war an den Stränden wenig los. Nur in einem Ort waren einige Surfer im Neoprenanzug im Wasser und warteten auf eine gute Welle für den nächsten Ritt. Insgesamt ist noch keine Badesaison. Dafür ist es noch zu kalt. Bei Sonnenschein legen sich schon einmal ein paar Leute an den Strand, meist aber zumindest mit einem T-Shirt drüber, wenn nicht sogar vollständig bekleidet. Überall wird an den Strandanlagen und -buden auch noch gearbeitet.

Was für mich auffällig war, dass überall Fluchtwege im Falle eines Tsunamis ausgewiesen sind. Dies scheint hier eine ernstzunehmende Gefahr zu sein. Auch von den ca. 500 Toten bei dem großen Erdbeben 2010 sind wohl die meisten nicht durch das Beben selbst, sondern durch den anschließenden Tsunami ums Leben gekommen und hinaus ins Meer gespült worden.

Weiterreise nach San Pedro de Atacama

Donnerstag, 29.10.2015

Flug von Santiago nach Calama - Blick auf die Anden Flug von Santiago nach Calama - Blick auf die Anden Der rote Pick-up mit dem man mich in die Wüste schickt 

Die Küste habe ich heute Morgen erst einmal wieder verlassen und die Badestrände, zumindest für Chile wohl ganz. Mit dem Leihwagen ging es zurück zum Flughafen Santiago. Dort Auto abgeben und mit dem Flugzeug gut zwei Stunden nach Norden, nach Calama. Dies ist eine Bergbaustadt. Vorwiegend Kupfer im Tagebau. Sie allein soll einen Besuch nicht wert sein. Auf der Rückreise werde ich hier trotzdem eine Nacht verbringen und kann mir selbst ein Bild machen.

Der Flug nach Calama ging immer entlang der Anden. Freundlicherweise hat mir die Dame beim Check-in einen Fensterplatz auf der Andenseite reserviert. So hatte ich nicht nur viel zu schauen, sondern habe auch eine ganze Menge Bilder durchs Fenster gemacht.

Noch etwas zur Geographie Chiles. Dass es auf der Westseite Südamerikas liegt ist sicher bekannt, aber vielleicht nicht die Ausmaße. Das Land ist 4.200 km in Nord-Süd-Richtung lang bei einer Breite, d.h. West-Ost-Ausdehnung zwischen 120 und 300 km. Es ist ein ewig langes und unheimlich schmales Handtuch. Dazu ist Chile noch eingeklemmt zwischen Pazifik und die weitestgehend unüberwindlichen Anden, zumindest früher. Man bezeichnet Chile deshalb auch als Insel auf dem Land. Selbst die Spanier kamen nicht über die Anden, sondern von Norden aus dem heutigen Peru. Erst mit dem Auto sind die Anden bequem überwindbar geworden und auch innerhalb des Landes sind ohne Flugzeug keine weiteren Distanzen zu bereisen.

In Calama habe ich am Flughafen wieder einen Mietwagen übernommen. Während es zuvor noch eine kompakte Limousine war, so werden für die Wüste nur Pick-ups vermietet. Auf der Straße von Calama nach San Pedro de Atacama hat mir das noch wenig eingeleuchtet, auch wenn links und rechts der Straße bereits nichts als Wüste war. Aber bereits in San Pedro selbst sind große Bodenfreiheit und große Raddurchmesser sehr praktisch. In der Wüste wird dies voraussichtlich noch viel mehr gelten. Wohl um sie in der Wüste besser erkennen zu können, sind hier alle Leih-Pick-ups rot, mit Leuchtstreifen und Sicherheitseinrichtungen. Ich komme mir vor, als würde ich ein Feuerwehrfahrzeug fahren. Fehlt nur noch die Aufschrift Bombero auf der Motorhaube, wie bei den richtigen. Inzwischen habe ich mich an den mangelnden Fahrkomfort gewöhnt. Aber will man seinen Koffer nicht einfach auf die offene Ladefläche legen, so bleibt nichts als die Unterbringung auf der Rückbank. Für mich als Einzelreisenden kein Problem. Bei vier oder sogar fünf Personen aber nicht machbar. Voraussichtlich deshalb sieht man auch vereinzelt Fahrzeuge mit einer hohen Kiste statt der offenen Ladefläche. Inwieweit diese dann auch einen Überrollbügel wie meiner haben weiß ich nicht.

San Pedro de Atacam und die Salinas de Atcama

Freitag, 30.10.2015

  San Pedro de Atacama - Kirche Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Laguna Cejar Atacama - Salzsee Atacama - Salzsee

Heute Vormittag habe ich mir erst einmal den Ort San Pedro de Atacama angesehen, auch um mich etwas besser zurecht zu finden, denn die Orientierung viel mir bisher schwer. Angeblich hat der Ort 2.000 Einwohner. Durch die vielen Touristen wirkt er aber größer. Auffällig sind die vielen Hostels und die noch größere Anzahl von Touristik Büros. Aber das hängt sicher miteinander zusammen. Denn die Backpackers kommen individuell mit dem Bus und suchen hier für sie geeignete Veranstaltungen. Die Pauschaltouristen kommen auch mit dem Bus, aber ihr Programm ist bereits durchorganisiert. Und die Individualtouristen, wie ich, machen entweder mit ihrem Mietwagen ihre Fahrten selbst, oder sie lassen sich auch von den lokalen Veranstaltern betreuen.

Sehenswert muss wohl die katholische Kirche von San Pedro sein. Leider kam ich bisher nicht hinein. Ganz schlicht, mit einem Dachstuhl aus Kakteenholz das durch Lederriemen zusammengehalten wird. Dass katholische Kirchen einfach offen stehen habe ich, außer bei der Kathedrale in Santiago, bisher in Chile nicht erlebt.

Im Anschluß an die Dorfbesichtigung bin ich nach Süden in die Atacama Wüste gefahren. Hier habe ich dann auch schnell den Bodenfreiheit und die großen Räder meines Pick-up zu schätzen gelernt. Ziele waren diverse Salzseen. Je weiter ich in die Wüste hinein kam, um so mehr war auch der Boden weiß überstäubt. Es sah aus wie frisch gefallener Schnee. Das erste Ziel waren die Laguna Cejar. Bestehend aus drei Seen. Ein nennenswerter Eintritt. Die zwei äußeren Seen für den Badebetrieb gesperrt. Hier waren die Flamingos. Eine hier einheimische Art. Heute allerdings heute nur am ersten See. Der mittlere der drei war für den Badebetrieb frei gegeben. Das habe ich am Schluss dann auch genutzt. Es gab Umkleideräume, WCs und Freiluftduschen. Der See selbst hatte unterschiedliche Tiefen. Überwiegend nicht einmal knietief, mit einem schlickigen Boden. Ein kleiner Teil dann aber auch so tief, dass man nicht mehr stehen konnte. Der Übergang nicht gleitend, sondern über einen Fels direkt abfallend. Sobald das Wasser nicht mehr ganz flach war, war es am Untergrund auch deutlich kühler. Man merkt eben doch noch die frühe Jahreszeit. Schließlich ist es erst Frühjahr. Wenn man im Wasser liegt hat man einen Auftrieb wie ich ihn aus dem Toten Meer her kenne. Am bequemsten ist die Rückenlage mit Kopf aus dem Wasser. Dabei hätte ich die Arme ruhig aus dem Wasser nehmen können um z.B. eine Zeitung halten zu können. Die Füße wieder auf den Boden zu bekommen ist dann eher mühsam.

Weiter südlich kamen zuerst noch zwei kleine runde Wasserlöcher. In einem wurde gebadet. Die sonst sichtbaren Salzkristalle habe ich hier aber nicht gesehen. Jemand ist auch mit dem Kopf unter Wasser gegangen. Offensichtlich war der Salzgehalt hier nicht ganz so hoch.

Für den letzten See galt dies nun bestimmt nicht. Er war recht groß. Auf der Windseite oft frei, dahinter mit deutlich sichtbarer Salzschicht. Hier gab es auf der Südseite einen Rundweg den ich abgegangen bin.

Die Atacama gilt als eine der trockensten Wüsten der Erde. Kein Wunder, dass hier alles Süßwasser schnell verdunstet und den Rest in eine stark salzhaltige Flüssigkeit verwandelt.

Vallee de la Luna

Samstag, 31.10.2015

  Vallee de la Luna - Los Tres Marias Vallee de la Luna Vallee de la LunaVallee de la Luna - SalzVallee de la LunaVallee de la LunaVallee de la LunaVallee de la LunaVallee de la Luna Vallee de la Luna - Mayor Duna von oben Vallee de la Luna - schwarzer Sand und trotzdem heller Staub auf den Schuhen Vallee de la Luna - am AbendVallee de la Luna - am AbendVallee de la Luna - SonnenuntergangVallee de la Luna - Barbara und SebastianVallee de la Luna - Blick auf die Vulkane der Anden nach Sonnenuntergang

Heutiges Ziel war das Vallee de la Luna (Mondtal), so genannt weil es auf dem Mond angeblich genauso aussehen soll. Die meisten kommen nur abends zum Sonnenuntergang, aber es hat wesentlich mehr zu bieten.

Das Vallee de la Luna ist nicht ein Tal im klassischen Sinn, sondern eine ganze Ansammlung von Tälern. Ich bin bereits am Vormittag hin und die Straße ganz durch gefahren. Hier ist eine der ausgeschilderten Attraktionen, eine Steinformation, genannt die 3 Marias. Da fahren dann alle hin, machen ein paar Fotos und fahren abends höchstens noch zur großen Düne.

Von den Tres Marias war ich ca. 2 Stunden aus wandern. Ausgeschildert waren Salzstollen, die habe ich auch gefunden. In der Hoffnung auf eine schöne Aussicht in die Ebene bin ich immer weiter gegangen bis ich endlich aufgegeben habe. Gut so. In diesem Teil hätte ich da noch lange laufen können. Und da irgendwann der Pfad zu Ende war, wollte ich auch keine Schäden auf der Salzkruste hinterlassen. Was auf den Fotos aussieht wie Schnee ist Salz.

Von den Tres Marias bin ich wieder ein Stück zurück gefahren bis ein kleiner Parkplatz kam. Niemand da, aber ein Pfad mit kleinen Pfählen ausgewiesen. Dem bin ich nach und es ging immer höher. Am Anfang war der Untergrund noch fest und dann purer Sand. Wer einmal eine der großen Dünen erstiegen hat weiß wovon ich spreche. Nach dem Sand kam Fels. Und dann hatte ich ihn den Ausblick. Sagenhaft. Ich hoffe, die Fotos bringen etwas davon rüber.

Noch ein Stück weiter vorne ein sehr großer Parkplatz. War mir schon beim Einfahren aufgefallen. Die Stelle selbst fand ich aber gar nicht soo besonders. Aber von hier ging ein Pfad ab durch eine Schlucht. Wieder auf einen Berg. Wieder tolle Aussicht. Und von hier kam man auch hoch zur Mayor Duna, der großen Düne. Das ist ein ordentlicher Haufen Sand.

Mittlerweile war es späterer Nachmittag und ich wollte abends noch mal kommen für den Sonnenuntergang. Der sollte heute ab 19:35 sein. Letzter Einlass in den Park ist 18 Uhr. Also zuerst noch einmal zurück zum Hotel und die Ausstattung mehr für den Abend anpassen. D.h. wärmere Kleidung in den Rucksack, die Hosenbeine wieder angezippt und eine Stirnlampe eingepackt. Dann ging es zurück in den Park. Rechtzeitig vor 18 Uhr, aber noch viel zu früh für den Sonnenuntergang. An einer der ersten leichteren Steigungen hat mich ein junges Pärchen angehalten die mit den Fahrrädern unterwegs waren. Ob ich sie ein Stück mitnehmen könnte, die Freundin sei etwas krank und könnte nicht mehr. Also die beiden Räder auf den Pick-up und mit den Beiden weiter. Da ich eh noch Langeweile bis zum Sonnenuntergang hatte, im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich tagsüber ja schon viel gesehen, habe ich die Beiden zu den wichtigsten Punkten gefahren. Das hätten sie mit dem Fahrrad sonst nie geschafft. Den Sonnenuntergang haben wir dann in der Nähe der großen Düne gesehen. Wahrscheinlich bin ich inzwischen verwöhnt, aber die beiden Sonnenuntergänge in Australien, am Uluru und an den 2 Flüssen waren besser.

Danach Abstieg vom Berg. Ohne Sonne wurde es zwar schnell dunkler, aber erst am Parkplatz richtig dunkel, so dass die Stirnlampe diesmal nicht zum Einsatz kommen musste.

Wieder zurück ins Dorf. Barbara und Sebastian, so heißt das Paar aus Valparaiso, abgesetzt, mir noch von ihnen einen Restaurant-Tipp geben lassen und zurück ins Hotel.

Meiner Hose hatte der Tag und die davor kräftig zugesetzt. Auch sonst war noch etwas Wäsche da. So habe ich auch noch schnell gewaschen bevor ich zum Essen ins Dorf gegangen bin. Der Tipp sah von außen unscheinbar aus. War mir bisher gar nicht als Restaurant aufgefallen gewesen. Innen rustikal. Auf der Speisekarte hatte ich auch schnell etwas mit Fisch und Meeresfrüchten gefunden und bestellt. Wie sich später herausstellte etwas original Chilenisches.

Mein Essen stand noch nicht auf dem Tisch, da kamen Barbara und Sebastian. Sie hatten mich zuerst im Hotel und dann hier gesucht um sich zu bedanken. Wir haben noch eine ganze Weile gesessen und gequatscht. Deshalb geht dieser Tagesbericht auch erst einen Tag später in den Blog.