Berichte von 09/2015

Weiterflug nach Shanghai

Dienstag, 01.09.2015

Was da im Hintergrund knapp aus den Wolken ragt müssten die Bergspitzen Des Himalaya sein Maglev, die Magnetschwebebahn in Shanghai Reisegeschwindigkeit erreicht Shanghai, Bund Shanghai, Blick vom Bund auf die gegenüberliegende Seite des Huangpu Shanghai, Bund Shanghai, Waibadu Bridge

Gestern Abend hatte ich mich aus der Lounge am Flughafen in Addis Ababa gemeldet, wo ich endlich die Berichte und Bilder der vergangenen Tage absetzen konnte. Nach dem letzten Bericht war gerade noch genug Zeit mich umzuziehen, d.h. vor allem meine Kompressionsstrümpfe für den langen Flug anzuziehen und für ein letztes gutes äthiopisches Bier (in diesem Fall St. George, noch besser hat mir Dashen geschmeckt). Dann wurde auch schon mein Flug aufgerufen und es ging ab Richtung Gate. Vor dem Economy Schalter war die Halle voller Leute. Für Business gab es 100 m entfernt eine eigene Sicherheitsüberprüfung mit Schlange davor. Hier gab es dann noch einmal eine verkürzte Variante für die Gold-Mitglieder von Ethiopian und Star Alliance. Bin ich aber schon lange nicht mehr, deshalb ab in die längere Variante. Insgesamt chaotisch organisiert, aber, so haben am nächsten Tag die Beamten der chinesischen Einwanderungsbehörde bewiesen, das können andere auch. Irgendwann dann ab in den Flieger, eine Boeing 787. Machte einen guten Eindruck. Um 23:30 Ortszeit (22:30 MESZ) sollte es los gehen, kurz danach war es dann auch soweit. Als wir die Reiseflughöhe erreicht hatten gab es dann das Abendessen. Zum Abschluss hatte ich mich noch einmal auf etwas Äthiopisches gefreut. War aber nicht, nur internationale Küche.

Ich habe gut geschlafen, bin aber doch irgendwann aufgewacht. Nach äthiopischer Zeit müsste es langsam hell werden, nach Shanghaier Zeit war es mitten am Vormittag. Wir waren irgendwo zwischendrin und draußen war es immer noch dunkel. Das blieb noch recht lange so bis es dann recht schnell hell wurde. Ob das ausschliesslich natürlich war, oder ob die Scheiben auch eine künstliche Verdunkelung hatten weiss ich nicht. Ich saß 1L, d.h. Rechts mit Blick nach Süden. Nichts als Wolken unter uns. Landschaft war leider nicht zu sehen, auch wenn ich mich darauf gefreut hatte. Plötzlich tauchten aus den Wolken Felsspitzen am Horizont auf. Mit Blick auf die Karte müssten das einige Berggipfel des Himalaya gewesen sein. Aber wirklich nur die Spitzen. Bei einem Rückflug aus Hong Kong vor etlichen Jahren konnte ich die ganze Pracht einmal wolkenfrei bewundern. Dann Ankunft in Shanghai. Und wie gesagt, was das Bodenpersonal von Ethiopian Airlines kann, kann die Grenzpolizei am Shanghaier Flughafen auch. Irgendwann war auch diese Hürde überwunden. Weiter zum Gepäckband. Dort kreiste bereits mein Koffer, zusammen mit sehr vielen anderen Gepäckstücken aller Art. Der Zoll wollte nichts von mir und ich nichts von ihm. Geld tauschen und weiter Richtung Bahn. Inzwischen ist die U-Bahn-Linie 2 zwar auch bis zum Flughafen verlängert, ich habe mich aber für die schnellere Variante entschieden, die Maglev, die Magnetschwebebahn. Wieder Ticket kaufen, in diesem Fall gleich Hin und zurück. Sicherheitskontrolle. Warten, aber genaue Zeitangabe wann der Zug fährt. Er ist da. Die Schranken gehen auf und zusammen mit vielen anderen eine Etage tiefer. Hier auch weitere Langnasen, auch deutsch sprechende. Draußen standen 2 Lufthansa Maschinen. Mussten wohl kurz vor uns angekommen sein. Rein in den Zug und überpünktlich geht es los. An beiden Abteilenden neben der Zeit- auch eine Geschwindigkeitsanzeige. Die Beschleunigung ist nicht F1-mässig, hält aber mit den meisten PKW gut mit. Bei 300 km/h ist Schluss mit laufendem Pendeln zwischen 300 und 301 km/h. Die Fahrt ist ruhig und beim Blick aus dem Fenster hat man nicht den Eindruck hoher Geschwindigkeit. Vielmehr als der Zug am Ende wieder verlangsamt habe ich bei 125 km/h den Eindruck, dass er jetzt gleich steht. Angekommen. Wechsel in die U-Bahn-Linie 2. Wieder Ticket kaufen. Wieder Sicherheitskontrolle für Koffer und Rucksack. Am Drehkreuz wird mein Ticket nicht erkannt. Hab wohl was falsch gemacht. Zurück zur Aufsicht. Die schaltet frei und lässt mich, ohne erneute Sicherheitskontrolle, durch. Zum Bahnsteig muss ich eine Etage tiefer. Nur Treppen und Rolltreppen die nach oben gehen. Also Koffer runter tragen. Die Bahn kommt. Die Abschrankungen am Bahnsteig und die Türen gehen auf. Ich finde noch einen Stehplatz für meinen Koffer und mich in der Nähe des Eingangs. Nun Stopps mitzählen bis 6. Die Ansage ist meist schlecht zu verstehen, auch die englische. Bei Einfahrt in einen Bahnhof sind am gegenüberliegenden Gleis aber auch die Stationsnamen angegeben, neben vielen Schriftzeichen dazwischen auch in Englisch. East Nanjing Road ist erreicht. Raus. Rolltreppe gefunden. Es gibt mehrere Ausgänge. Ich entscheide mich für irgend einen. Für das nächste Mal weiß ich, Exit 1 wäre optimal gewesen. Hoch auf die Straße. Hausnummern gesucht. Es ist eine Kreuzung. Aber welche der beiden Straßen ist die Nanjing Road? Ich gehe in eine Richtung, sieht falsch aus. Umdrehen und zurück zur Kreuzung. Vom Plan weiß ich, ich muss weg von der U-Bahn-Haltestelle. Also eine der 3 anderen Möglichkeiten gewählt. Die Hausnummern steigen an. Wenn es die richtige Straße ist bin ich auch in der richtigen Richtung unterwegs. Nr. 627 ist bald erreicht und da sehe ich auf der anderen Platzseite auch die Beschriftung Seventh Heaven Hotel. Treppe hoch. Rein in den Aufzug zur Rezeption im 7. Stock. Auch wenn ich die schriftliche Bestätigung der Internet-Anmeldung zu Hause vergessen habe, die Rezeptionistin findet mich auch so. Der Mietpreis muss mit der Kreditkarte garantiert werden. Kein Problem, denke ich. Aber die Kreditkarte sei nicht belastbar. Zum Glück habe ich mir für die Reise eine 2. einer anderen Bank besorgt. Die geht. Weiter in den 13. Stock ins Zimmer. Sieht besser aus als gedacht. Alles da was ich brauche. Die Klimaanlage läuft laut. Ausschalten. Von der Nanjing Road kommt es laut herein. Das Fenster muss wohl offen sein. Nein, ist es nicht, Aber die Haupteinkaufsstraße ist sehr belebt und die einglasige Scheibe bietet wenig Lärmschutz. Das nötigste Auspacken. Vor allem leichter anziehen. Es ist schwühl warm und ich war durchgeschwitzt angekommen. Inzwischen ist es 18 Uhr durch und draußen wird es dunkel. Der MESZ bin ich jetzt 6 Stunden voraus.

Wieder raus. Die Nanjing Road ist bis auf Kreuzungen eine Fußgängerzone. Ungefähr so breit wie die Königstraße in Stuttgart. Mindestens so lang und geht an den Enden in andere Straßen über. Aber wer meint am Samstag sei es in der Königstraße voll, der wird am Dienstag Abend um 19 Uhr eines Besseren belehrt wieviele Leute eine Straße fassen kann. Jedes Haus ist ein großes Geschäftshaus. Quasi Kaufhof, Breuninger und Karstadt (als es den noch gab) direkt neben einander und immer wieder, auf beiden Straßenseiten. Ich bekomme Hunger. Rechts rein in das Gebäude. Das ganze Haus bietet ausschliesslich Lebensmittel an. Im Erdgeschoss viele Verkaufsstände, vor allem alle Arten von Süssigkeiten. Foodcourts und Lokale in den 4 Etagen darüber. Also hoch. Lokal an Lokal. Manche preisen ihre Speisen am Eingang nur auf chinesisch und mit und ohne Bild an, wenige auch mit einer kurzen englischen Beschreibung. Eine englischsprachige Auswahl schaue ich mir näher an. Die Dame am Eingang gibt Erklärungen. Ich entscheide mich hier zu bleiben und deute auch gleich auf das Gericht meiner Wahl. Noch etwas zu trinken? Gerne. Die üblichen Softdrinks und 2 Arten von verkorkten Flaschen. Das eine soll Pflaumensaft sein, im anderen schwimmt eine halbe Limone in gelber Flüssigkeit. Ich entscheide mich für den Pflaumensaft und bekomme einen freien Tisch. Das Getränk kommt sofort, das Essen bald danach. Irgendwie kommt mir das Essen mit Stäbchen hier vertrauter vor als das Essen mit den Fingern der rechten Hand in Äthiopien. Essen war gut. Ich bin gesättigt. Wieder raus auf die Straße und die Nanjing Road weiter bis zum westlichen Ende. Die dann kommende Kreuzung erscheint mir ein guter Grund zum drehen. Die erste Dame spricht mich an und bietet lady massage an. Dankend lehne ich ab. 20 m weiter die nächste. Eine ist besonders hartnäckig und ist erst plötzlich weg als wir 3 Polizeiposten passieren. Liegt es an der Gegend, der Uhrzeit oder daran dass ich eine Langnase und männlich bin dass ich laufend angesprochen werde. Das wird mir den Abend über noch über ein Dutzend mal passieren. Später preisen auch Männer die Massagedienste von Damen an. Ich gehe die Nanjing Road zurück, passiere das Hotel und gehe weiter in östlicher Richtung. Irgendwann muss ich über den Ausgang der U-Bahn-Station hinaus sein und gehe weiter. Voraus sehe ich eine Art Fernsehturm mit laufend wechselnder Beleuchtung. Rüber über die große Querstraße. Ich habe den Bund erreicht. Die Uferstraße am Fluß. Sehr viele Leute. Schöne Aussichten. Ich versuche ein paar Aufnahmen mit der Kamera des Smartphones. Paare in Abendgarderobe kommen. Sie im dunkelroten langen Abendkleid. Er im Anzug, schwarz oder auch dunkelrot. Fotografen machen gestellte Fotos. Das häuft sich hier. Ich vermute es sind Hochzeitspaare und die übliche Farbe des Brautkleides ist hier weinrot. In einem weiten Bogen gehe ich zurück. Trinke auf der Nanjing Road in einem Straßenrestaurant noch etwas und lasse das etwas nachlassende Treiben an mir vorbei ziehen. Hier im Sitzen kommen nun die Straßenhändler und bieten ihre Selfie-Sticks und Laserpointer an. Es wird lästig. Dann wieder Damen, jetzt aber schon eindeutiger. Zeit ins Hotel zu gehen – alleine!

Hier kopiere ich noch schnell die Bilder des Tages und gebe den Text direkt in den Auslandsblog ein. Hätte ich nicht tun sollen. Nach der Hälfte bricht die Verbindung ab. Alles weg. Ich verschiebe die Eingabe auf morgen. Bin euch ja ein paar Stunden voraus. Jetzt werde ich müde und gehe ins Bett.

Leider ging es auch am Mittwoch Morgen nicht. Hoffe jetzt am späten Abend erfolgreicher zu sein. Ich versuch es mal ohne Verlinkung auf die Karte. Also bitte nicht wundern wenn als Standort gar nichts oger immer noch Addis Ababa angezeigt wird. Wird geändert sobald die Verbindung es hergibt.

Verlinkung ist jetzt nachgetragen.

2. Tag in Shanghai

Mittwoch, 02.09.2015

Blick zum gegenüberliegenden linken Ufer, heute ziemlich diesig Flußabwärts Der Pearl and TV Tower Wolkenkratzer auf der linken Flußseite, d.h. in Pudong Zwischendrin gibt es auch noch ältere mächtige Gebäude Blick auf den Bund, leider auch von dieser Seite diesig Promenade teilweise unter Wasser, wahrscheinlich von der Flut Noch einmal Wolkenkratzer in Pudong Die Nanjing Road, klein in der Bildmitte mein Hotel. Ich habe das oberste Eckfenster direkt zur Kreuzung

Während es gestern Abend recht klar war, war es heute Morgen ganz diesig. Habe das genutzt den gestern verloren gegangenen Blogeintrag zu schreiben. Aber für den Upload war die Internetverbindung anschließend zu schwach.

Danach bin ich zum Bund aufgebrochen und habe mit der Fähre zur anderen Seite des Huangpu, d.h. dem Stadtteil Pudong übergesetzt und mir diese Seite mit ihren vielen neuen Gebäuden und Wolkenkratzern angesehen. Auf dem Pearl and TV Tower war ich nicht. Angesichts des diesigen Wetters war mir der Eintritt von knapp 40 € zu hoch. Beim Rückweg zur Fährstation wollte ich direkt am Ufer laufen. Doch wo immer die Promenade etwas abgesenkt war, war sie überschwemmt. Wahrscheinlich hat die Flut vom Meer aus in die Flußmündung gedrückt und den Wasserstand angehoben. Damit machen auch Wehranlagen zu Seitenflüssen Sinn. Die Bilder sind von der linken, d.h. gegenüberliegenden Flußseite oder sind von da aus oder von der Fähre gemacht., ausgenommen ein letztes von der Nanjing Road mit meinem Hotel in der Bildmitte etwas weiter entfernt.

Nachdem die gestrige Seite absolut nicht online gehen wollte hoffe ich, heute etwas mehr Glück zu haben.

Der Link ist jetzt nachgetragen.

3. Tag in Shanghai

Donnerstag, 03.09.2015

Stadtrundfahrt Stadtrundfahrt Ansicht vom Fluß aus Ansicht vom Fluß aus Blick flußabwärts Schiffsverkehr Blick auf Pudong am Nachmittag

Nachdem ich die nähere Umgebung gestern zu Fuß und mit der Fähre erkundet hatte, habe ich mir heute ein Zweitagesticket für einen offenen Sightseeing-Bus inkl. Zusatzangeboten gekauft. 2 Routen auf meiner Flußseite bin ich dann gleich einmal abgefahren und habe mir hiervon einen Überblick verschafft. Morgen werde ich dann am einen oder anderen Stop aussteigen und manches noch einmal genauer anschauen und vor allem den 3. Teil machen. Zum Ticket gehört auch eine einstündige Schiffsrundfahrt auf dem Huangpu, die ich am Nachmittag gemacht habe. Auf dem Huangpu ist sehr viel Schiffsverkehr. Die Schiffe folgen einander in beiden Richtungen mit einer bis eineinhalb Schiffslängen. Auffallend ist, dass flußabwärts überwiegend Sand und der Rest Kies transportiert wird. Einige kleinere Schiffe (Größe vergleichbar mit der auf Neckar und Rhein) fahren aber auch leer flußabwärts. Was sie anschließend zurück transportieren konnte ich nicht herausfinden. Ansonsten sind die Schiffe wesentlich größer als auf den heimischen Flüssen, der Huangpu (durchschnittlich 400 m breit und 9 m tief) aber auch. Ob Sand und Kies Baumaterial für Shanghai, oder vielleicht die neuen Besitzansprüche Chinas auf kleine Atolle im Meer mit Rohstoffen sind weiß ich nicht. Beides wäre möglich. Auffallend ist auf jeden Fall die Menge.

In der Stadt, auf dem Schiff und vor allem am Bund war es heute sehr voll. Es sind offensichtlich sehr viele chinesische Gäste in der Stadt. Ob der gestrige 70. Jahrestag des Kriegsendes im Pazifik nicht nur Anlass zu Reden und Paraden in Beijing, sondern auch zu Urlaubsterminen gegeben hat, hat sich mir bisher nicht erschlossen. Neben Twens waren auch viele Familien mit Vorschul- und Schulkindern unterwegs. Gestern war hier in Shanghai aber noch Schule, was ich sowohl in Schulhöfen als auch an der Schulkleidung nach Schulende sehen konnte. Aber vielleicht sind die Ferien auch hier nicht einheitlich. Es soll ja auch kleinere Länder in Europa geben die die Ferientermine regional verteilen.

4. Tag in Shanghai

Freitag, 04.09.2015

Straßenbrücke hoch über den Fluß  Das derzeit höchste Haus in Shanghai Blick von der Brücke flußaufwärts Die spiralförmigen Auffahrtrampen zur Brücke Blick vom 88. Stoch nach unten zum 54. und der Hotellobby Hier war ich im 88. Stock und habe die Aussicht genossen in einem chinesisch anmutenden Viertel in einem chinesisch anmutenden Viertel in einem chinesisch anmutenden Viertel in einem chinesisch anmutenden Viertel Am Abend am Bund, und ich war nicht allein

Heute hatte ich das Rundfahrtticket am 2. Tag, bin die Tempelroute noch einmal und war vor allem mit dem Bus auf der Pudong-Seite und auf der Aussichtsetage im 88. Stock eines der Hochhäuser. Leider war es auch heute wieder etwas diesig. Die Fotos muß ich erst noch aussortieren, sie werden deshalb nachgeliefert.

Weiterflug von Shanghai über Seoul Richtung Sydney

Samstag, 05.09.2015

Heute ist wieder ein Flugtag. Habe mein Hotel in der Stadtmitte kurz nach 9 Uhr verlassen, bin im Regen (das gibt es seit gestern Abend in Shanghai auch) zur U-Bahn-Haltestelle East Nanjing Road gelaufen. Dann wieder 6 Stationen U-Bahn und Umstieg in die Magnetschwebebahn. Heute ging es dann wirklich rasant. Die Höchstgeschwindigkeit waren 430 km/h. Da hat man die Geschwindigkeit dann schon gespürt. Entsprechend ist mein Beweisfoto von der Geschwindigkeitsanzeige. Lesbar, aber ich hatte schon schärfere. Ich spare mir deshalb die Veröffentlichung.

Am Flughafen viele Riesenschlangen vor den Sicherheitsschleusen. Ich weiß nicht, wie lange ich da gestanden bin. 1 Stunde mindestens, vielleicht auch 1,5. Beim Boarding gab es schon die ersten Verzögerungen. Als dann alle an Board waren, waren wir außerhalb des Zeitfensters und auf der Warteliste für den Start. Wieder 1,5 Stunden bis zum Start. Da ich mit der Star Alliance Gesellschaft Asiana Airlines fliege, geht die Verbindung nach Sydney über Seoul. Über dem Ostchinesischen Meer liegt ein dichte Wolkendecke was den Flug qualitativ in Richtung Fahrt auf einer African massage road brachte.

Jetzt nutze ich den Netzzugang in der Lounge den Blog wieder auf aktuellen Stand zu bringen. Die Bilder von gestern liefere ich aber nach. Mal schauen was davon überhaupt verwertbar ist bei der diesigen Sicht.

Auf Wiedersehen Asien. Bin Anfang Oktober wieder kurz in Seoul.

Weiterflug nach Sydney

Sonntag, 06.09.2015

Historische Gebäude in Sydney Historische Gebäude in Sydney Neu und alt Das Opernhaus Circular Quai Campbells Cove Harbour Bridge

Den gestrigen Bericht hatte ich in der Lounge in Seoul verfasst. Gleich darauf musste ich weiter zum Flieger nach Sydney. Vom Flugzeug, der Ausstattung, der Crew und dem Service war ich sehr positiv überrascht. Bis auf immer wiederkehrende Turbulenzen war der Flug gut und ruhig. Ich habe zwar nicht die ganze Nacht geschlafen, aber doch ausreichend und gut.

Wegen meines Afrikaaufenthalts hatte ich mit möglichen Komplikationen, zumindest Rückfragen bei der Einreise nach Australien gerechnet da ich den Aufenthalt auf dem Einreiseformular angeben musste. Aber ich wurde ohne Nachfragen ins Land gelassen. Auch keine Probleme beim Zoll.

Google Maps hatte mir einen direkten Weg ohne Umsteigen zwischen Flughafen und Hotel angegeben. Ich hätte nur erst einmal zu einer etwas entfernten U-Bahn-Station laufen müssen. Und dieser Weg verlief mehr auf (Schnell-)Straßen als auf Gewegen. Bin dann noch mal zur Info zurück. Die Dame dort hat mir dann gleich einen Shuttlebus schmackhaft gemacht. Habe gleich auch noch den Rückweg am 9.09. gebucht.

Zugelegt habe ich mir auch eine lokale SIM-Karte. Zum Teil zum Telefonieren, vor allem aber für einen Internetzugang. Als ich im Hotel nach WLAN gefragt hatte, hat man mir gleich davon abgeraten und auf die Variante mit der lokalen SIM-Karte verwiesen. Auf jeden Fall bin ich jetzt einen Monat unter einer lokalen Nummer erreichbar. Das reicht knapp bis zu meiner Abreise. Neben Anrufern (wird sicher nur im Notfall gemacht) sind davon alle betroffen, die mich über WhatsApp erreichen wollen, da hierfür die Handy-Nr. als Identifikation genutzt wird. Wegen Kosten braucht ihr keine Angst zu haben. Die lokale Telefonnummer ist in diesem Fall nur ein Namen, die Verbindung geht über das Internet wie sonst auch. Ihr erreicht mich bis maximal zum 6.10.2015 über +61 406 708 148. Genauso wird diese Nummer anstelle eures Telefonbucheintrags angezeigt falls ich jemanden adressiere.

Nachdem ich mich im Hotel kurz frisch gemacht habe, bin ich zu einer ersten Erkundungstour zu Fuß aufgebrochen. Die ist dann doch etwas länger ausgefallen. Ich war in Darling Harbour, Barangaroo, unter der Harbour Bridge, am Circular Quai und am Opernhaus. Als ich mich zwischen Opernhaus und Circular Quai in einem Straßencafé niedergelassen hatte kam dann auch für einige Zeit die Sonne raus. Ansonsten war es kühl und hat zwischendurch auch geregnet. Immerhin ist es noch ausklingender Winter bis erstes Frühjahr. Entsprechend sind die Leute auch gekleidet. Wintermäntel, zumindest Jacken und bei Damen auch Stiefel sind weit verbreitet. Es gibt aber auch Leute in kurzen Hosen und Damen in Flipflops. Alles ist möglich und das Kältempfinden durchaus unterschiedlich. Die Temperaturen schwanken zwischen 14 und 18 Grad und waren damit, wie ich gehört habe, höher als die in Renningen. Also brauch ich nicht klagen, aber gegenüber Shanghai ist es doch sehr deutlich kühler.

Wie schnell Beiträge und noch mehr Bilder in den nächsten Tagen online gehen, hängt vom Internetzugang ab. Sollte der über das Handy gelingen, so ist das Volumen dann doch sehr begrenzt. Ich liefere jeweils nach sobald ich irgendwo (vielleicht Starbucks) Gelegenheit dazu habe.

 

2. Tag in Sydney

Montag, 07.09.2015

Das Victoria Center. Laut Pierre Cardin das schönste Kaufhaus der Welt. Das Rathaus von Sydney Ein begrüntes Hochhaus Bondi Beach Server am Bondi Beach

Nachdem ich gestern ausschließlich zu Fuß und nur mit dem schriftlichen Reiseführer in Sydney unterwegs war, habe ich mich heute für die bequemere Variante entschieden. Wie schon in Shanghai mit dem offenen Doppeldeckerbus und akustischer Erklärungen über Kopfhörer. Einige Sehenswürdigkeiten hatte ich ja gestern schon in Bildern veröffentlicht. Die Bilder aus dem fahrenden Bus waren selten besser. Ich beschränke mich deshalb auf ein paar neue Motive.

Zuerst ging es, ähnlich gestern, noch einmal durch die Stadt, an Darling Harbour und der Harbour Bridge vorbei. Was ich gestern, am Sonntag, noch weniger beachtet und besucht hatte, waren die großen Einkaufsstraßen. Die Pitt Street gilt hierbei nicht nur als die teuerste Australiens, sondern auch als die 7.-teuerste der Welt. Diesen Eindruck macht sie gar nicht. Parallel dazu läuft die George Street mit dem Victoria Center (einem früheren Lebensmittelmarkt und nach 65 Mio A$ Renovierung einer Edeleinkaufspassage – wirklich gelungen), der Statue von Queen Victoria (stand ganz früher einmal vor dem irischen Parlament in Dublin und war dann über Jahrzehnte in einem irischen Dorf eingelagert) und dem Rathaus. Nach der City Tour bin ich in die Bondi Tour umgestiegen. Bondi ist einer der schönen und berühmten Strände von Sydney. Wirklich eine schöne Bucht, ein sehr schöner Strand und davor einige Server die auf eine schöne Welle warteten. Zurück ging es über Hügel mit Villenlagen und Aussichten auf Stadt und Strände. Am Abend bin ich einen Stadtteil und die Einkaufsstraßen des Stadtzentrums dann noch einmal zu Fuß abgelaufen. Mein Schrittzähler im Smartphone hat heute 25506 Schritte gezählt. Hätte gar nicht gedacht, dass ich so viel gelaufen bin.

3. Tag in Sydney

Dienstag, 08.09.2015

Blick vom Schiff aus Die Bucht von Manly Manly Die Ausfahrt des natürlichen Hafens von Sydney Die Einfahrt des natürlichen Hafens von Sydney Wider mal die Harbour Bridge, diesmal vom Boot aus. Am Luna Park Ufer Blick vom Luna Park auf Brücke und Stadt Schülerinnen in Schuluniform, hier Standard Die Harbour Bridge Die Harbour Bridge Blick von der Harbour Bridge auf die Oper Blick von oben Blick von der Harbour Bridge Blic von einem der pylone der Harbour Bridgek Blick von einem der Pylone auf die Brücke Blick vom Pylon auf Circle Quai Blick vom Pylon über die Hafenbucht Blick vom Pylon Die Harbour Bridge von oberhalb des Circle Quais aus gesehen Der Sydney Tower von unten Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung  Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung Blick auf das Victoria Building Blick aus 250 m Höhe vom Sydney Tower bei einsetzender Dämmerung

Was ich gestern an Land mit dem Bus gemacht habe, habe ich heute auf dem Wasser mit dem Schiff wiederholt. Ich hatte wieder ein Hop-on Hop-off Ticket, diesmal allerdings für Captain Cooks Cruise. Die Sicht vom Wasser hat neue Einsichten ergeben und mehrere Aufenthalte / Stops in Manly, Watson Bay und Luna Park auch völlig neue Eindrücke.

Der erste Stop war Manly. Angekommen bin ich in der Warf innerhalb des Hafengebiets. Wobei dies eine riesige Bucht ist, die diverse Häfen enthält und nur über eine einzige Passage Zugang zum Ozean hat. Der Ort ist nicht groß. Und nach ein paar Hundert Metern hat man die Ozeanseite erreicht. Hier wieder ein sehr schöner Strand. Heute um die Mittagszeit allerdings nur ein paar Schwimmer und Sonnenbadende, keine Server, die kamen erst später als ich den Ort wieder verlassen habe.

Der nächste Stop war Watson Bay. Hier liegt ein Höhenzug zwischen beiden Meerteilen. Der Strand ist eher zu vernachlässigen. Dafür gibt es zum Ozean eine schöne Steilküste und noch schönere Aussichten.

Dann ging es zurück zum Ausgangsort, Circular Quay. Ich bin gleich sitzen geblieben, denn ich wollte weiter Richtung Darling Habour. Als das Schiff auf der anderen Buchtseite, also in Luna Park und Jeffrey Warf Street kurz angelegt hat, habe ich die Gelegenheit zum Ausstieg genutzt. Zunächst ein sehr schöner Spaziergang entlang des Luna Parks am Ufer. Dann wieder zurück und rauf auf die Harbour Bridge. Diese bin ich dann auf dem Gehweg (eine Seite der Brücke, auf der anderen fährt die Eisenbahn) zurück Richtung Stadt gelaufen. Auf dem stadtseitigen Brückenturm war ich noch auf der Aussichtsplattform.

Weiter über den Fußweg entlang der Fahrbahn über die Brücke und oberhalb Circular Quai vorbei. Irgendwann ging es ab Richtung Hotel und Stadt. Mein Ziel war der Sydney Tower. Den teuren Skywalk, die Freiluftplattform mit Glasboden oberhalb des Observation Deck auf der man nichts, also auch keine Fotoapparate mitnehmen darf habe ich mir geschenkt, auf dem Observation Deck war ich aber. Hier begann die Dämmerung und ging schnell in Finsternis über. Ich hoffe, dabei haben sich noch ein paar schöne und hoffentlich scharfe Bilder ergeben.

A propo Bilder, fotografiert habe ich heute jede Menge. Dabei könnten mehr Aufnahmen für den Blog herauskommen als meinem Volumen über das Handy lieb ist. Ich bin heute nicht mehr dazu gekommen die Bilder zu sichten und zu sortieren. Das findet hoffentlich morgen statt. Und während ich hier in Sydney nur einen Internetzugang über mein Handy über ein, im nachhinein zu klein gewähltes Volumenmodell habe, so hoffe ich im nächsten Hotel doch wieder auf eine WLAN Verbindung mit Internetzugriff.

Runde 1 meines Aufenthalts in Sydney geht morgen Früh zu Ende. Zum Ende meines Australien-Aufenthalts komme ich aber noch einmal für eine Nacht wieder. Morgen Früh geht es erst einmal weiter in den Outback.                               

Weitereise von Sydney über Adelaide nach Alice Springs

Mittwoch, 09.09.2015

So weit ist die Welt von Alice Springs aus entfernt

Die Bilder von gestern sind gerade online gegangen.

Kurz nach 6 Uhr kam heute Morgen der Shuttlebus um mich vom Hotel zum Flughafen abzuholen. Der erste Flug war von Sydney nach Adelaide an der Südküste. Dort 2 Stunden Aufenthalt am Flughafen und anschliessen der Weiterflug nach Alice Springs in den Northern Territories. Die Stadt liegt mitten im Outback. Ich weß nicht wie viele Einwohner sie hat, aber gefühlt ist es eine Kleinstadt. Viele der potenziellen Läden stehen leer. Was in Sydney nur an 2 Stellen als Musikantengruppe in Erscheinung trat ist hier in größerer Anzahl vertreten, die Aboriginies. Und meist sitzen sie auf der Straße, in den Parks und den Cafés und trinken Alkohol. Jobs haben wohl nur wenige. Dies ist zumindest mein erster Eindruck.

Das Stadtbild ist wenig eindrucksvoll. Deshalb habe ich Aufnahmen davon auch nicht gemacht. D.h. bis auf eine. Die zeigt aber nicht Alice Springs, sondern den Abstand von ihr zum Rest der Welt.

Morgen geht es für 3 Tage in den Outback. Ich reise mit minimalem Gepäck, d.h. Rucksack und ohne Laptop. Die Berichte von der Reise gibt es wenn ich anschliessend wieder zurück bin.

An meinem ersten Tag in Australien hatte ich über meine lokale Telefonnummer und die von mir daraus vermuteten Auswirkungen auf WhatsApp berichtet. Wie sich heute herausgestellt hat, bestehen letztere nicht! Da ich mich in WhatsApp nicht auf die neue Rufnummer umgemeldet habe, ist diese dort auch nicht bekannt und ich erscheine sowohl mit der Anzeige der alten, sowie bin ich auch weiterhin über die alte Rufnummer erreichbar. Wer also mit mir über WhatsApp kommunizieren will braucht nichts zu ändern, sondern kann mich mit dem bisherigen Adressbucheintrag adressieren. Sollte mich allerdings jemand gezielt mit der neuen Rufnummer adressiert haben, so ist diese Nachricht nie bei mir angekommen! Nichtsdestotrotz erfolgt die Kommunikation natürlich über den lokalen Account bei Vodafone Australia, sofern ich nicht gerade in einem WLAN bin.

Uluru

Donnerstag, 10.09.2015

Road Train, hier liefert er Benzin an eine Tankstelle im Outback Höhlenmalerei am Uluru Uluru Uluru

Heute Morgen um 6 Uhr wurde ich am Hotel in Alice Springs abgeholt. Nachdem auch die anderen Hotels abgefahren und die Gruppe erst einmal komplett war ging es ca. 500 km nach Süden Richtung Uluru. Am dortigen Flughafen kamen die letzten Gruppenteilnehmer dazu und wir waren komplett. Wir, d.h. 19 zahlende Teilnehmer aus den Niederlanden, Frankreich, England und Deutschland, eine Reiseführerin (tour guide), eigentlich auch aus den Niederlanden und als einziger Australier ein potenzieller neuer Mitarbeiter des Veranstalters.

Ziel für den Rest dieses Tages war der Uluru, der heilige Berg der Aborigines, von den weißen „Entdeckern“ nach einem Expeditionssponsor „Ayers Rock“ benannt. Inzwischen gehört der Berg und das darum liegende Gelände wieder den Aborigines, ist aber für 99 Jahre an die australische Nationalparkbehörde verpachtet. Der Vorstand der Nationalparkverwaltung ist mehrheitlich mit Aborigines besetzt.

Der Uluru ist ein Monolit aus Sandstein, ca. 560 Millionen Jahre alt, der danach durch Bewegungen innerhalb der Gesteinsmassen um 90 Grad gedreht wurde und heute 6000 m in die Tiefe reicht. Er besteht aus einem Block Sandstein, ist innen weiß und hat nur an der Oberfläche die rote Farbe, die von Eisenanteilen und deren Reaktion mit Sauerstoff rührt.

Die Aborigines leiten vom Uluru, von Formen und Verfärbungen auf der Oberfläche viele ihrer Geschichten und Mythen ab. Sie leben seit 35.000 Jahren hier, schreiben ihre Weisheiten nicht auf, sondern geben sie mündlich von Generation zu Generation weiter. In Australien gibt es, verteilt über den Kontinent, 250 verschieden Sprachen und Dialekte der Aborigines. Sie haben ein sehr tiefes und altes Wissen über Pflanzen und Tiere die sie ernähren, heilen und deren Gift sie für die Jagd verwenden.

Begonnen haben wir unsere Tour mit einem Rundgang durch das Dokumentationszentrum, sind dann mit dem großen Geländefahrzeug um den Nordteil herum gefahren. Dieser Teil ist besonders heilig und darf z.B. auch nicht fotografiert werden. Auf der Südseite ist dies möglich. Genauso bitten die Aborigines darum den Berg nicht zu besteigen. Hieran halten sich inzwischen 4/5 der Besucher. Ich habe sehr viele kleine Detailansichten, beschränke mich bei der Veröffentlichung aber auf wenige Gesamtansichten.

Dann ging es erst einmal ins Camp und anschließend gleich wieder zurück um den Sonnenuntergang und dessen Farbspiel am Uluru beobachten zu können.

Dann wieder ins Camp und es gab ein von den beiden Guides gekochtes warmes Abendessen.

Geschlafen habe ich unter freiem Himmel in einem Swag. Einer Art Überschlafsack aus Zeltplanen in dem man mit dem normalen Schlafsack liegt. Geschlafen habe ich sehr gut und, im Gegensatz zu den Zeltschläfern, auch nicht gefroren.

Kata Tjuta

Freitag, 11.09.2015

Sonnenaufgang Sonnenaufgang Sonnenaufgang Jetzt ist sie da, die Sonne Der Uluru im frühen Licht Kata Tjuta aus der Ferne Am Kata Tjuta Salzsee

Heute Morgen wieder früh aufstehen um den Sonnenaufgang zu erleben. Davor ein kurzes Frühstück, Abwaschen, Einpacken und los ging es. Die Sonne ging nicht hinter dem Uluru auf, sondern kam aus einer anderen Richtung. Trotzdem sehr schön und der Uluru wirkte mit dem aufgehenden Licht auch noch einmal anders.

Danach ging es weiter zum Kata Tjuta. Dies ist der Name der Aborigines für die Formation aus 32 Bergen. Die weißen Entdecker benannten sie um in Olgas (nach einer russischen Prinzessin / Sponsorin). Heute ist aber wieder der ursprüngliche Name in Gebrauch. Im Gegensatz zum Uluru besteht der Kata Tjuta nicht aus massivem Sandstein, sondern wurde in der Eiszeit aus kleinen und größeren Sandsteinbrocken zusammengebacken. Dies sieht man deutlich an Bruchstellen. Ansonsten ist auch hier die Außenseite rot. Wir haben eine mehrstündige, insgesamt aufgrund Höhenunterschieden und Untergrund recht anstrendende Wanderung unternommen.

In Richtung zum nächsten Ziel wurde in einem abgelegenen Buschcamp übernachtet. Zwar mit Wasser, aber ohne Strom. Am Nachmittag hieß es deshalb wieder unterwegs Holz sammeln, zum Kochen, für Warmwasser in der Dusche und das abendliche Lagerfeuer. Geschlafen habe ich wieder im Swag im Freien. Während wir am Vorabend nur 4 Mutige waren, waren es jetzt schon 9.

Kings Canyon

Samstag, 12.09.2015

Blick von oben in die Ebene Blick in den Canyon Blick in den Canyon Garden of Eden Schroffe Seitenwände des Canyon Blick in den Canyon Blick in den Canyon Blick auf eine noch größere und ältere Formation als den Uluru

Heutiges Ziel ist der Kings Canyon. Wieder ein längere Anfahrt. Dann eine mehrstündige Wanderung. Hier war die Sonne schon recht intensiv und die Steigungen auch. Dafür gabe dann von oben wunderbare Blicke in den Canyon. Natürlich waren wir auch unten und zwar im Garden of Eden. Natürlich anschließend erst einmal wieder hoch um dann noch auf der Höhe und später bergab zu wandern.

Weiterfahrt und unterwegs Mittagspause. Danach ging es über viele km über eine ungeteerte dirty road. Die hat durch die Sandformationen Querrillen. Wenn man langsam, d.h. unter 60 km/h fährt spürt man jede einzelne. Also hat Zelah, der weibliche Guide ordentlich aufs Gas getreten. Hat ihr wohl auch Spaß gemacht. Ziel war das abendliche Camp des Teils der Gruppe, die noch ein bzw. zwei Tage länger gebucht hatten. Vier andere und ich sind aber im Camp abgeholt und zurück nach Alice Springs gebracht worden.

Zurück in Alice Springs und Weiterflug nach Cairns

Sonntag, 13.09.2015

Nachdem ich gestern Abend nach Alice Springs zurück gekehrt bin, steht heute erst einmal ein ruhigerer Tag an. Etwas länger schlafen als die Tage davor und wieder in einem Bett. Danach hatte ich ein gutes Frühstück. Der Koffer ist inzwischen frisch gepackt und spätestens um 11 Uhr muss ich das Zimmer räumen. Gegen 15:30 kommt der Shuttle Bus um mich zum Flughafen zu bringen. Dort habe ich viel Zeit, vielleicht auch um die noch fehlenden Blog Beiträge zu schreiben.

Um 18 Uhr geht dann der Flieger nach Cairns. Im nachhinein hätte ich mindestens eine Maschine früher buchen können. Aber ich hatte angenommen, in Alice Springs gäbe es mehr zu sehen. Gibt es wohl auch, aber dann so weit außerhalb, dass es in wenigen Stunden auch nicht zu erledigen ist.

Die Zeit am Flughafen hat gerade so gereicht, dass ich zwischen Check-in, Security Check und Boarding die fehlenden Blog Beiträge schreiben und uploaden konnte. Danach 2 Stunden Flug nach Cairns.

Schon beim Ausstieg aus dem Flugzeug ist mir aufgefallen dass es der Boden und Gegenstände nass sind. Ins Hotel ging es, wie in Australien üblich, mit dem Shuttle Bus. Nach Ankunft im Hotel wollte ich noch etwas in die Stadt, einen ersten Eindruck gewinnen und etwas Trinken. Beim passieren eines Fensters im Hotel hörte ich es draussen rauschen. Ein kräftiger tropischer Regenguss. Also noch einmal zurück ins Zimmer und den Schirm geholt. Bis ich vor dem Hotel war hatte es schon wieder nachgelassen, aber die kurzen kräftigen Regengüsse kamen noch mehrfach an diesem Abend. Der Schirm war nicht umsonst.

Cairns

Montag, 14.09.2015

Cairns, Esplanade Cairns am Strand vor der Esplanade Cairns, Esplanade Blick auf Cairns vom Hafen aus

Heute wollte ich Stadt und Strand dann einmal bei Tageslicht sehen. Der Wechsel zwischen kräftigem Sonnenschein und kräftigen Schauern ging aber auch heute weiter.

Die Stadt hat eine schöne Promenade, die Esplanade am Stadtstrand entlang, selber ist sie aber ein Touristenort ohne besonderes Stadtbild. Die wirklich schönen Strände liegen wohl ausserhalb. Die werde ich mir noch etwas ansehen nachdem ich übermorgen meinen Camper übernommen habe.

Great Barrier Reef

Dienstag, 15.09.2015

Einstieg der Taucher ins Wasser Schnorchler vor dem Riff Fische vom Oberdeck aus gesehen Hungrige Fische haben keine Scheu vor Schwimmern Blick über das Oberdeck Richtung Riff Und noch ein großer aber ungefährlicher Fisch dicht am Schiff

Gestern hatte ich  für heute ein Ticket für eine Schiffstour mit Schnorchel- und ggf. Tauchgängen gebucht. Einen schnellen Katamaran der bis ans äußere Riff fährt, was die kleineren bzw. langsameren Boote, darunter ach die Katamaransegler, nicht tun. Wie hier üblich wurde ich morgens am Hotel mit einem Shuttlebus abgeholt und zum Hafen gebracht. Während das Schiff mit respaektabler Geschwindigkeit bis zum nördlichen äußeren Riff fuhr, erhielten wir derweil unter Deck Einweisungen. Neoprenanzüge, Flossen und Tauchbrille mit Schnorchel waren schon gleich beim Betreten des Schiffs in passender Größe verteilt worden. Dann kam das erste Zielgebiet näher und es hieß umziehen und sich mit dem ungewohnten Equipment vertraut machen. Flossen, Brille und Schnorchel hatte ich in jungen Jahren selbst. Der Anzug war dann schon erst einmal etwas ungewohnt.

Dann rein ins Wasser. Heute war es recht windig, draußen am Riff aber regenfrei. Trotzdem strengten mich Wind und der daraus entstehende Wellengang beim Schwimmen an der Wasseroberfläche an. Zuerst sah ich nicht allzu viel. Erst als ich etwas weiter weg vom Schiff, dichter am Riff und damit in weniger tiefem Wasser war wurden Korallenbänke und kleinere und größere Fische sichtbar. Später noch einmal zurück zum Schiff, etwas ausgeruht und ein 2. Schnorchelgang in diesem Gebiet folgte.

Da im Veranstaltungspreis auch ein Schnuppertauchen angeboten war, habe ich mich dafür natürlich angemeldet. Beim Fragebogen für den Gesundheitscheck musste ich aber meine Medikamente, die ich täglich nehme, angeben. Bei der Durchsprache des Bogens hieß es, der Taucharzt entscheidet ob ich tauchen darf. Nach dem 2. Schnorchelgang habe ich mich noch etwas ausgeruht und dann wurde meine Tauchgruppe aufgerufen. Ich war der erste und hatte schon den Bleigürtel um, da kam die Absage vom Taucharzt. Schade. Hätte die Taucherei gerne einmal ausprobiert. Wahrscheinlich wäre es ein paar Meter unter der Wasseroberfläche ruhiger und weniger anstrengend gewesen als ganz oben. Also stattdessen noch einen 3. Schnorchelgang.

Danach ging es weiter zum nächsten Schnorchelgebiet, der nördlichsten und äußersten Stelle die von Cairns aus überhaupt angefahren wird. Hier waren die Korallen noch näher und schöner und die Fische zahlreicher und bunter. Wirklich sehr schön. Irgendwann habe ich es aber vorgezogen den Schnorchelgang zu beenden, mein Equipment abzugeben und mich mit der Kamera aufs Oberdeck zu begeben. Denn eine Unterwasserkamera habe ich mir nicht extra gemietet. Die Bilder wären auf eine CD kopiert worden und die kann ich mit meinem kombinierten Laptop/Notebook nicht lesen. Also gibt es keine Unterwasserbilder, dafür aber welche von oben ins Wasser.

Einige recht große aber ungefährliche Fische haben sich recht schnell dicht am Boot eingefunden. Grund: sie warteten auf Futter. Davon gibt es dann auch ein paar Bilder. Die unter Wasser beobachteten Fische waren zwar meist kleiner, aber dafür noch bunter und schöner. Gesehen habe ich auch 2 Schildkröten. Davon gibt es aber leider keine Fotos.

Dann wieder eine längere Rückfahrt. Zuerst auf einer Liegebank auf dem Oberdeck. Durch das Fahrttempo und den Wind hat es aber immer mal wieder bis hoch hinauf ordentlich gespritzt, so dass es mir irgendwann zu kalt wurde. Richtung Küste sah es eh dunkel aus. In Cairns hat es wohl gerade wieder mal geregnet.

Angekommen sind wir in einer Regenpause. Aber kaum war ich im Hotel rauschte nicht nur meine Dusche, sondern draußen wieder ein kräftiger Regenguß. Deshalb habe ich mich erst einmal dafür entschieden den Blog zu schreiben. Wenn der Hochgeladen ist, wird es Zeit in die Stadt aufzubrechen um noch etwas Essen zu gehen. Hier ist es gleich 19:15 Uhr und seit Cairns bin ich der MESZ wieder 8 Stunden voraus. Die nächste Nacht ist erst einmal die letzte im Hotel, dann folgen 3 Wochen Wohnmobil.

Mossman

Mittwoch, 16.09.2015

Wunderbare Aussicht Richtung Süden auf der Fahrt von Cairns Richtung Norden entlang der Küste Der hatte noch mehr von der schönen Aussicht Am Strand direkt vor dem Campingplatz Am Strand direkt vor dem Campingplatz Direkt hinter dem Sandstrand Palmen

Heute Morgen war ich im Apollo Camper Depot in Cairns. Ich war nicht der Einzige und musste eine ganze Weile warten. Der von mir bestellte Apollo Hitop auf Basis Toyota Hiace mit Hochdach und langem Radstand schien auch anderen Mietern zu gefallen. Auf jeden Fall war er das häufigste Fahrzeug das den Hof verließ. Endlich war auch ich dran. Da ich alles vorbestellt und -bezahlt hatte gab es weniger zu klären. Der Apollo Mitarbeiter war aber länger beschäftigt irgendetwas einzugeben. Irgendwann kam heraus, sie wollten mir einen Upgrade auf ein anderes Fahrzeug geben. Statt des Hitop ohne Dusche und WC wurde mir ein VW Crafter Bus mit Wohnmobilausstattung inkl. Dusche, WC, Dieselmotor und Automatikgetriebe zum bezahlten Preis angeboten. Da habe ich nicht Nein gesagt. Der Canter ist ja der Mercedes Sprinter, nur mit VW Zeichen statt Stern und einer etwas geänderten Frontpartie. Den Sprinter kenne ich und fahre ich gern. Die ersten paar Hundert Meter waren ungewohnt, zumal es da etwas enger zuging. Dann habe ich mich, trotz 11 Jahren Pause aber wieder schnell an Linksverkehr und Rechtssteuerung gewöhnt.

Da ich sowieso schon am nördlichen Stadtrand von Cairns war, bin ich weiter Richtung Port Douglas gefahren. Unterwegs ein Stopp an einem Supermarkt um notwendige Verpflegung einzukaufen und dann weiter der Küste entlang. Jetzt bin ich nördlich Mossman auf einem Campingplatz direkt am Strand. Hier habe ich heute Spätnachmittag auch noch einen sehr ausführlichen Strandspaziergang gemacht. Und jetzt bin ich gespannt wie ich die erste Nacht auf der umgebauten Sitzgruppe schlafen werde.

Yungaburra

Donnerstag, 17.09.2015

Das etwas größer als bestellt geratene Wohnmobil Port Douglas Port Douglas Port Douglas Port Douglas Blick ins Table auf dem Weg ins Tableland Baumriesen im Regenwald Im Regenwald Im Regenwald

Die erste Nacht im Wohnmobil habe ich gut geschlafen. Zwar keine 8 Stunden durch, aber das tue ich leider auch sonst nicht. Frühstück im Freien bei angenehmen Temperaturen, obwohl es noch relativ früh am Morgen war. Hintergrundmusik war das Rauschen des Meeres.

Danach wieder zurück Richtung Süden mit Zwischenstopps in Mossman, Port Douglas und Trinity Beach sowie beim Autovermieter in Cairns. Letztere hatten mir doch gestern das vorbereitete Navi-Gerät gegen ein neues ausgetauscht, beim Registrieren aber wohl versehentlich das Stromkabel für 12V aus der Packung genommen. Gemerkt hatte ich dies erst nach dem Lebensmitteleinkauf. Den ersten Tag bin ich auch ohne ausgekommen, aber ansonsten werde ich das Navi schon noch brauchen. Und dafür braucht man Strom aus dem Bordnetz.

Südlich von Cairns folgt die Straße nicht mehr direkt der Küste wie nördlich, sondern verläuft etwas küstenfern. Das habe ich zum Anlass für einen Abstecher in die Table Mountains um Atherton genommen und übernachte am Lake Tinaroo in Yungaburra. Die Straße hier hoch war kurvenreich und mit schönen Aussichten verbunden. Morgen muss ich die erklommenen Höhenmeter dann langsam wieder runter um irgendwann die Küstenstraße zu erreichen. Ich habe zwar noch bis zum 6. Oktober Zeit, aber bis Sydney ist es noch weit.

Hier in Yungaburra habe ich mal wieder kein Netz. Weder WLAN auf dem Campingplatz noch eine stabile Mobilfunkverbindung. Deshalb wird der Upload dieses Beitrags erst später erfolgen können.

Cardwell

Freitag, 18.09.2015

North Johnstone River gorge Im Regenwald Murray Falls

Aus dem Hochland ging es heute Vormittag dann wieder hinunter Richtung Küste. Keine Serpentinen wie bei der Hinfahrt, aber doch immer wieder bergab. Dabei habe ich mehrere Nationalparks durchquert. Im ersten gab es von einem Parkplatz einen schönen Ausblick auf die North Johnstone River Schlucht. Den Abstieg durch den Regenwald habe ich mir gespart. Ich hätte anschliessend den steilen Weg wieder hochlaufen müssen. In einem zweiten habe ich eine einstündige Wanderung durch den tropischen Regenwald gemacht. Eine seltene hier lebende Laufvogelart habe ich zwar nicht zu Gesicht bekommen, dafür Interessantes über die Tier- und Pflanzenwelt auf vielen Schautafeln gelesen. Zwischendurch war ich an der Küste in einem Badeort. Auf der Weiterfahrt bin ich noch einmal kurz entschlossen von der Küstenstraße abgebogen Richtung Berge. Ziel waren die Murray Falls. Die Strecke zog sich und die letzten Kilometer waren nicht mehr asphaltiert. Das Ziel lag wieder in einem Nationalpark. Der Wasserfall ist recht schön. Direkt dabei liegt ein einfacher Campingplatz im Wald. Was in meinem Führer nicht stand ist, dass man sich für einen Aufenthalt vorab online registrieren muss. Wenn man bereits dort ist, ist das natürlich zu spät. Alternativ gibt es die Möglichkeit der telefonischen Anmeldung. Allerdings mit dem Hinweis dass es im Park kein Mobilfunknetz gibt und man über 10 km bis zur Schule des letzten Ortes zurück fahren muss um anrufen zu können. Gerne wäre ich eine Nacht im Park geblieben, zumal es auch Bademöglichkeiten im klaren Wasser des Murray River gab. Aber zweimal über die schlechte Straße wollte ich dann doch nicht. So bin wieder zur Küste zurück und im nächsten Ort, Cardwell auf einem etwas komfortableren Campingplatz über Nacht.

Rollingstone

Samstag, 19.09.2015

Blick südlich von Cardwell über die Mangrovenwälder Richtung Küste und die davor liegenden Inseln Die Jourama Falls

Von Cardwell aus ging es heute weiter auf der A1 Richtung Süden. Vielleicht 40 km südlich Cardwell bot sich von einem erhöhten Parkplatz neben der Straße ein wunderbarer Blick über die Mangrovenwälder zum schmalen Meereskanal und den dahinter liegenden, der Küste vorgelagerten Inseln. Wenn man in die Mangrovensümpfe hinein schaut glaubt man, dass es hier Krokodile gibt. Aber diese Salzwasserkrokodile kommen auch am Strand vor. Der ganzen Küste entlang wird dreisprachig (englisch, chinesisch und deutsch) davor gewarnt ins Wasser zu gehen oder etwa sogar zu schwimmen. Schade, wäre hier gerne noch mal ins Meer gegangen, war bisher nur am Great Barrier Reef, dort aber im Neoprenanzug. Aber von einem Krokodil beißen will ich mich auch nicht lassen. Ab nächstem Monat kommen als zusätzliche Gefahr wohl noch sehr gefährliche Quallen hinzu. Gegen die ist man dann nur an Stränden mit Netzen davor geschützt. Die Gefahr der Krokodile bleibt aber, denn die kommen nicht von der Meerseite.

Der Reiseführer (Buch) hat mich noch zu den Jourama Wasserfällen gelockt. Das Tal ist schön und beeindruckend. Außerhalb der Regenzeit sind es die Wasserfälle aber nicht. Aber mit mehr Wasser könnten die schon was hergeben.

Ebenfalls in den höchsten Tönen gelobt hat der Reiseführer den Paradise Waterwhole Campingplatz. Den habe ich zuerst Richtung Strand gesucht, bin dann sogar im Sand beim Wenden stecken geblieben und musste mich von eine Pickup mit Winde herausziehen lassen. Dann auf dem schmalen Weg zwischen Bäumen hindurch im Rückwärtsgang zurück bis ich drehen konnte. Mit 2 Außenspiegeln und einer Rückfahrkamera, die mir den unmittelbaren Bereich hinter dem Fahrzeug auf einem Bildschirm auf dem Amaturenbrett anzeigt, ging das ganz gut. Der gesuchte Campingplatz lag ein paar km auf der anderen Seite der A1 und wieder in einem Nationalpark. D.h. Benutzung nur nach Voranmeldung und kein Mobilfunknetz im Park. Also wieder raus und weiter Richtung Townsville. 

Unterwegs tauchte an der Straße dann eine Hinweistafel auf einen Big4 Campingplatz auf. Die sind schön und halbwegs komfortabel, aber gehören ins obere Preissegment. Da es aber schon etwas später geworden war hab ich den genommen. Jetzt habe ich einen Platz direkt am Strand. Vorhin beim Abendessen draußen vor dem Wohnmobil trennten mich nur der Rest meines Rasenplatzes, ein paar Palmen, etwas begrünte Strandbefestigung und ein schmaler Sandstrand vom Meer. Weit draußen liegen vielleicht ein paar Südseeinseln und weit dahinter die chilenische Küste. In ein paar Wochen stehe ich drüben in Valparaiso und schaue herüber. Wenn der Blog hochgeladen ist gehe ich noch mal raus und schaue aufs Meer Richtung Fidschi, Tahiti, die Cook Islands und weit dahinter Chile.

Bowen

Sonntag, 20.09.2015

Mein Frühstücksblick auf dem Campingplatz in Rollingstone

Gestern Abend habe ich ja nur in die Dämmerung und später in die Nacht raus aufs Meer geblickt, aber heute Morgen zum Frühstück hatte ich wirklich einen tollen Ausblick. Siehe Foto.

Dann ging es wieder auf die Straße. A1 Richtung Süden. Den Sonntagvormittagsspaziergang durch Townsville habe ich mir geschenkt. Hatte keine Lust mir in der Großstadt im Zentrum mit meinem langen Fahrzeug einen Parkplatz zu suchen. Aufgrund von Länge und Höhe scheiden viele Parkplätze aus. Dafür bin ich dann mittags in Ayr zu Fuß unterwegs gewesen. Für die relativ kleine Stadt gab es viele Geschäfte. Einige sehr wenige hatten auf. Die meisten aber zu. Darunter auch viele Lokale und Cafés. Habe dann doch etwas für eine Einkehr gefunden. Danach noch einmal weitere 120 km bis Bowen. Hier bin ich kurz vor der Stadt. Mein Reiseführer hatte den Strand empfohlen und den Campingplatz auch. Am Strand war ich spazieren. Die Krokodilwarnungen fehlten hier zum ersten Mal. Es waren trotz Sonntag aber kaum Leute am Strand und die, die da waren sind wie ich am Strand gelaufen. Mit oder ohne Hund. 

Seit nördlich von Cairns ist die Landwirtschaft geprägt von Zuckerrohr, Früchten (Bananen, Ananas, …) und Gemüse. Natürlich auch Rinder. Aber in den Ebenen immer wieder große Zuckerrohrfelder. Und dazwischen die Gleise von Schmalspurbahnen die das Zuckerrohr in großen Gitterwagen zu den Zuckerfabriken bringen. Diese sugar mills sind schon von weitem am dunklen Qualm aus ihren großen Schornsteinen zu erkennen. Die Bahnen queren auch immer mal wieder die Straßen, vor allem die Nebenstraßen an unbeschrankten Bahnübergängen.

Finch Hatton Gorge

Montag, 21.09.2015

Ein ewig langer Zuckerrohrzug. So lange, dass die Lok schon längst durch war als ich an den Bahnübergang kam und trotzdem genügend Zeit hatte die Kamera aus dem Schrank zu holen und ein paar Wagen zu fotografieren. Meine Badepool auf dem urigen Campingplatz Blick flußaufwärts Der weiße Kakadu des Campingplatzbesitzers

Nach dem Wochenende habe ich heute Vormittag in Bowen noch ein paar Einkäufe und Besorgungen erledigt und mich dann wieder auf den Weg Richtung Süden gemacht.

Erstes Ziel war Airlie Beach. Ein Badeort auf einer Art Halbinsel. Schön gelegen, aber sehr touristisch. Seine Bedeutung hat er aber auch als Ausgangsort zu den vorgelagerten Whitsunday Inseln.

Der Reiseführer hat als Muss auf dem Weg nach Mackey die Finch Hatton Gorge und den noch weiter im Landesinneren folgenden Eungella Nationalpark empfohlen. Letzterer muss vor allem zu Fuß erwandert und erforscht werden. Aufgrund der Höhenunterschiede ist das wohl nicht im Stundenbereich zu machen. Also wird daraus aus Zeitgründen wohl eher nichts. Die östlich davor liegende Finch Hatton Gorge werde ich mir gönnen bzw gönne mir sie schon. Die Schlucht selbst kann auch nur wieder erwandert werden. Über Nacht bin ich aber bereits im vorderen Bereich auf einem sehr naturnahen Campingplatz direkt am Fluß. An einer Stelle des Platzes weitet sich der Fluß zu einem großen Pool. Darin war ich vorhin dann endlich mal wieder schwimmen. Neben Stellplätzen für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte bietet der urige Besitzer auch offene Hütten zum übernachten an. Sie scheinen derzeit aber nicht belegt zu sein. 

Hier gibt es natürlich weder WLAN noch ein Mobilfunknetz über das ich ins Internet kommen könnte. Deshalb wird der Upload dieses Berichts warten müssen bis ich wieder in kommunikationstechnisch erschlossenem Gebiet bin.

Unterwegs Richtung Rockhampton

Dienstag, 22.09.2015

In der Finch Hatton Schlucht In der Finch Hatton Schlucht In der Finch Hatton Schlucht In der Finch Hatton Schlucht

Wofür es gestern Nachmittag zu spät war habe ich heute Vormittag nachgeholt. Den oberen Teil der Finch Hatton Schlucht. Zuerst konnte ich noch ein paar km fahren und musste dabei den Fluß immer mal wieder an einer Furt durchqueren. Beim derzeitigen Wasserstand kein Problem, aber nach stärkeren Regenfällen wahrscheinlich unpassierbar. Übrigens Regen: Seitdem ich aus Cairns weg bin ist es unterwegs überall trocken geblieben. Entweder ist Cairns doch ein Regenloch, oder ich habe dort Pech und bisher unterwegs Glück gehabt.

Am Ende der Fahrstraße angekommen ging es zu Fuß weiter. Immer bergauf, teils auch über Stufen. Dabei durch dichten Regenwald, auch wenn es nicht geregnet hat. Die Schlucht wurde enger, es gab Wasserpools zwischen großen Steinen, eigentlich schon Felsbrocken. Ganz oben noch einmal ein großer Pool. Eine Familie war dort am Baden und ich habe nach einem Fotostopp den Rückweg angetreten. Die Schlucht war sicher noch nicht zu Ende, wohl aber der Weg.

Danach wieder zurück Richtung Küste. Die erste Stadt war Mackay. Gut 60.000 Einwohner. Teils noch schöne alte Gebäude, wobei alt hier Anfang 20. Jahrhundert heißt.

Südlich Mackay habe ich noch einmal einen Abstecher an die Küste gemacht. Nach Sarina Beach. Ein eher verschlafener Badeort. Hier hätte ich sogar baden können. Eine einsame Rettungsschwimmerin hätte sicher auf mich aufgepasst nachdem sie ihre Strandmarkierungen vor der ansteigenden Flut weiter auf den Strand gebracht hatte. Aber außer mir war niemand da. So habe ich einen schönen Strandspaziergang gemacht. Hat mir wahrscheinlich noch besser getan als ein Bad in der Brandung.

Anschliessend wieder zurück auf die A1 und weiter Richtung Süden. Zwischen Mackay und Rockhampton tut sich nicht viel. Zuckerrohrfelder, ab und zu mal eine Zuckerfabrik, andere Felder, Wiesen und lichte Wälder. Die Straße oft kilometerlang geradeaus. Kommt nicht mal eine Baustelle dazwischen, so brauchte ich den Tempomat bald eine Stunde nicht ausstellen. Während weiter nördlich die Straßenränder links und rechts von Tierkadavern gesäumt waren, sind sie hier wesentlich seltener. Entweder gibt es hier weniger Tiere, vor allem weniger Kängurus, oder die Zäune halten sie besser ab. Nur einmal wurde für einen Streckenabschnitt vor Koala Bären gewarnt. Gesehen habe ich aber auch die nicht. Insgesamt ist außer von Vögeln und in der Schlucht heute Eidechsen von Tieren im lebendigen Zustand nicht viel zu sehen, sieht man mal von den Kühen auf den Weiden ab.

Die Straße nach Rockhampton zieht sich noch lange. Irgendwann bin ich mal auf einen Parkplatz gefahren. Eigentlich nur um nachzusehen wo ich über Nacht bleiben könnte. Der Parkplatz ist aber recht groß mit getrennten Stellflächen für LKW, PKW und Camper. Und ich war nicht der Erste und nicht der Einzige. Da habe ich mich einfach dazu gestellt und bleibe hier über Nacht. Die Straße ist zwar nahe und die vorbeifahrenden LKW sind deutlich zu hören, zumal ich die Dachluke auf habe. Aber ich hoffe, ich kann trotzdem schlafen.

Lake Awoonga

Mittwoch, 23.09.2015

Strand in Yeppoon Windharve in Emu Park Panoramabild der Küste vor Emu Park Alte Gebäude in Rockhampton Die alte Post in Rockhampton Alte Gebäude in Rockhampton Alte Gebäude in Rockhampton Lake Awoonga

Die Nacht auf dem Rastplatz war gut und heute Morgen ging es gleich weiter Richtung Rockhampton. Straße und Landschaft boten wenig Abwechslung. D.h. die Straße schon, aber nicht im positiven Sinn. Während ich zuvor berichtet hatte, dass die Anzahl der toten Tiere auf der Straße deutlich abgenommen hatte, so galt dies heute Morgen schlagartig nicht mehr. Kaum war ich zurück auf der Straße kamen Kadaver am Fahrbahnrand. Der Farbe nach teilweise auch sehr frisch. Raben nutzten die Nahrung und ließen sich durch den Verkehr immer nur ungern und auch nur kurzzeitig stören. Offensichtlich war hier ein reger Wildwechsel, denn nachts schien der Verkehr irgendwann deutlich nachzulassen und die Fahrzeugabstände immer größer zu werden, so dass es einem Großteil der Tiere gelungen sein müsste auf die andere Straßenseite zu kommen, trotz der sichtbaren Anzahl der Tiere die es nicht geschafft haben. Soweit erkennbar überwogen Kängurus und Wallabies.

Kurz vor Rockhamton bin ich Richtung Küste abgebogen und habe einen Schlenker über die Capricorn Coast gefahren und in Yeppoon und Emu Park Station gemacht. Yeppoon soll früher der Landsitz der reichen Rinderbarone gewesen sein. Heute ist es ein Touristenort. Derzeit einer mit viel Bautätigkeit. Der Strand war schön. Der Ort selbst gab wenig her. In Emu Park hatte ich einen schönen Blick auf die vorgelagerten Inseln. 

Danach nach Rockhampton selbst. 64.000 Einwohner. Universitätsstadt. Teilweise schöne alte Bausubstanz aus den Anfangsjahren. Als wirtschaftliches Standbein gilt die Rinderzucht. Geographisch liegt es auf dem Wendekreis des Steinbocks (Tropic of Capricorn), d.h. dem südlichen Wendekreis der Sonne. Hier verläuft auch die Grenze zwischen den Tropen und den Subtropen, in die ich jetzt fahre. Zwischen A1 und Küste kommt irgendwann Gladstone, das Zentrum des Kohlebergbaus. Entsprechend viele Güterzüge mit Kohle waren auf der neben der A1 verlaufenden Bahnstrecke unterwegs. Laut Reiseführer soll Gladstone nicht lohnenswert sein, also weiter. Gegen 17 Uhr kam dann ein Hinweis auf den Lake Awoonga mit einem Campingplatz. Den Abzweig Richtung Westen habe ich genommen und war nach 8 km am Campingplatz und danach zu Fuß am See.

Bundaberg

Donnerstag, 24.09.2015

Staumauer des Lake Awoonga Bundaberg

Nach dem Räumen des Campingplatzes bin ich noch mal zum Lake Awoonga. Es ist ein Stausee. Auch hier wütet wieder die blau-grüne Alge, die gesundheitsgefährdend ist. Deshalb ist das Baden verboten. Boot gefahren, geangelt, am Ufer gelagert, gegrillt und gewandert werden darf aber. In kleinerem Umfang habe ich letzteres gemacht und zwar bis zur Staumauer.

Danach weiter mit Grundrichtung Süden. Allerdings bin ich bald wieder Richtung Küste abgezweigt und zwar nach Seventeen-Seventy (auch als 1770 geschrieben) und Agnes Water. Zwei schöne Badeorte. Im heutigen 1770 hat James Cook 1770 zum ersten Mal das heutige Queensland betreten. Danach hat der Ort seinen Namen bekommen. Anschliessend wieder zurück zur Hauptstraße und weiter nach Bundaberg, lokal einfach Bundy genannt. Bundaberg ist die Hauptstadt des australischen Rums. Einfachheitshalber heißt die Marke auch gleich so. Eingekauft habe ich auch, aber keinen Rum, sondern Wasser und was zu Essen. Vor allem ersteres brauchte ich dringend wieder. Hab mich dann noch etwas in der Stadt aufgehalten, fast zu lange und es wurde allerhöchste Zeit einen Campingplatz anzufahren. Ausgesucht hatte ich den vorher schon. Er liegt an einem Schildkrötenzentrum. Dort am Strand sollen zwischen November und März nachts die Schildkrötenmamas ihre Eier ablegen und später die kleinen Schildkröten schlüpfen und ins Meer kriechen. Nur jetzt war er zu – der Campingplatz. Also zurück Richtung Stadt und zum nächsten. Inzwischen war es aber nach 18 Uhr und der Platz war zwar nicht prinzipiell geschlossen, wohl hatte aber die Rezeption Feierabend. So ging es mir noch bei einem weiteren. Da ich mit Frischwasser und Batteriestrom versorgt bin, bin ich Richtung Brisbane weitergefahren bis ein Rastplatz kam. Dort stehe ich nun und vor und nach mir sind auch noch andere für einen Halt über Nacht gekommen.

Hervey Bay

Freitag, 25.09.2015

Hervey Bay, Blick von einem Steg auf Campingplatz und Strand, bei Flut Im Hintergrund liegt Fraser Island

Die heutige Etappe ist etwas kleiner geraten. Ich habe noch einmal die Nähe zur Küste und das schöne Wetter genutzt.

Zunächst bin ich von meinem Rast- und Übernachtungsplatz südlich Bundaberg aus Richtung Maryborough gefahren. Da der Reiseführer Abstecher an die Küste empfohlen hat, bin ich einer Route, die von der Hauptstraße abzweigte gefolgt. Zuerst war ich in Burrum Heads und bin jetzt in Hervey Bay. Von hier aus gehen die Fähren nach Fraser Island. Dort werde ich nicht hinfahren. Das wäre mit dem Wohnmobil zu umständlich und zu zeitaufwändig. Hervey Bay ist ein Zusammenschluss mehrerer kleinerer Orte und erstreckt sich ewig lang an der Küste. Es ist ein Ferienort mit einem großen Angebot an Geschäften und mit einem ewig langen Strand und dahinter die Esplanade, die Strandpromenade, angeblich 18 km lang. Und zwischen dieser und dem Meer bin ich jetzt. In vorderster Campingplatzfront. Als ich ankam war der Abstand zum Wasser noch recht ordentlich und ich hatte bei meinem Bad im Meer einen breiten Strand. Es war Ebbe. Jetzt ist Flut. Vor meinem Stellplatz kommt noch ein schmaler Streifen Weg bzw. Rasen, dann eine angepflanzte Sandböschung und danach einiges tiefer gleich das Wasser. Wahrscheinlich ist es morgen Früh wieder weit draußen und der Strand wieder breit.

Das Angebot an Lokalen habe ich heute Abend genutzt mich wieder einmal mit Fisch bekochen zu lassen. War lecker. Ab morgen gibt es dann wieder die eigene Küche. Außerdem bekam davor die Mietwaschmaschine auf dem Platz etwas zu tun. Dank des kräftigen Winds von Meer ist inzwischen alles wieder trocken.

Noosa

Samstag, 26.09.2015

Hervey Bay am Morgen bei zurückgehendem Wasser Maryborough City Hall Maryborough School of Arts Maryborough Maryborough Mary Poppins deren Autorin in Maryborough geboren wurde Panoramasicht in der Nähe von Noosa Panoramasicht in der Nähe von Noosa urz vor dem Sonnenuntergang über dem Fluß, jetzt hat sie sich erst einmal hinter einer Wolke versteckt Ein Besucher direkt hinter meinem Wohnmobil am Strand am Strand

Als ich den Campingplatz in Hervey Bay heute Morgen verlassen habe war das Wasser noch am Zurückgehen, die Ebbe aber noch nicht erreicht. Ein Foto soll trotzdem zeigen wie sich der Strand bereits wieder verbreitert hat.

Erstes Ziel heute war Maryborough wo mir einige Gebäude recht gut gefallen haben. Eine Auswahl von Fotos gibt es hier im Blog. Maryborough ist die Geburtsstadt von Pamela Lyndon Travers, der Autorin von Mary Poppins. Letztere steht dann auch als Bronzefigur in der Stadt.

Weiter ging es nach Tin Can Bay. Bekannt für schöne Strände und Delfine die sich hier jeden Morgen zeigen. Letzteres wohl nicht ganz ohne Anreiz. Ort des Geschehens ist ein Lokal am Hafen. Das bietet eine Delfin-Fütterung gegen Teilnahmegebühr morgens früh an. Das Lokal macht um 7 Uhr auf. Besitzer von Eintrittskarten können dann im Lokal frühstücken, das ist natürlich nicht im Eintrittspreis enthalten. Zwischen 7:30 und 8 Uhr kommen dann die Delfine und holen sich ihr Frühstück ab. Wohl jeden Morgen ein lohnender Termin für Delfine und Veranstalter. Ich war natürlich erst weit nach 7 Uhr hier. Die Delfine längst wieder weg, die Ebbe auf Tiefststand und damit das Wasser weit draußen. Gelohnt hat sich der Abstecher nach Tin Can Bay trotzdem, denn im Ort war heute ein Seafood Festival. Ein Volksfest mit Fahrgeschäften, vielen Ständen und natürlich Seafood. Habe mir ein paar Austern und Garnelen schmecken lassen.

Als weiteren guten Grund die Hauptstraße zu verlassen hat der Reiseführer Noosa Heads empfohlen. Ursprünglich ein Treffpunkt von Hippies und heute ein beliebter Ferienort. Es sind Schulferien, es ist Wochenende und überall steht „no vacancy“. Habe hier auf dem Campingplatz am Noosa River wirklich den allerletzten Stellplatz ergattert. Eigentlich mehr ein großer Parkplatz und ohne Grünfläche. Aber mir reicht das für die Nacht zumal wohl alle anderen Plätze auch ausgebucht sind.

Direkt am Campingplatz fliesst der Fluß vorbei. Hier traf man sich am Spätnachmittag zum Sundowner und zum Angeln. Vor allem letzteres hat auch ein paar Vögel angezogen die wohl darauf warteten etwas vom Fang abzubekommen.

Kurz vor dem Erreichen von Noosa war ich noch zu einem Aussichtspunkt abgebogen. Von dort hatte ich wirklich einen tollen Rundumblick. Zwei Panoramabilder davon möchte ich euch nicht vorenthalten.

Über die Glass House Mountains nach Brisbane

Sonntag, 27.09.2015

Blick vom Glass House Mountain Lookout Blick auf die City von Brisbane Blick auf die City vom Fluß aus Vor den besseren Wohngebieten gibt es auch viele wasserstandsabhängige Bootsanleger Blick flußabwärts Ein Kreuzfahrtschiff geht auf große Reise Brisbane - alt und neu Brisbane - Baumgruppe in der Stadt Brisbane bei Nacht - ganz schön bunt

Nach Noosa hieß das Tagesziel heute Brisbane. Das heißt aber nicht, dass ich dorthin auf kürzestem und direktestem Weg gefahren bin. Der Reiseführer hat als lohnenswerten Abstecher die Glass House Mountains empfohlen. Das sind 16 isoliert stehende und bis zu 550 m hohe Felszacken aus erodierten Vulkanresten. James Cook hat diese 1770 vom Schiff aus gesehen, fühlte sich an eine Ansicht aus seiner Heimatstadt erinnert und nannte sie deshalb Glass House Mountains. Die Aborigines deuten diese Berg bis heute als eine Familie auf der Flucht. Egal welcher Name und an was sich der geneigte Betrachter erinnert fühlt, die Aussicht von diesem Lookout ist die Fahrt dorthin wert. Der kleine Rundweg um den Aussichtspunkt wäre es alleine nicht gewesen.

Noch einmal einige km und dann war Brisbane, oder Brissie endlich erreicht. Nach den Belegungserfahrungen von gestern bin ich als Erstes zum der Stadt nächstgelegenen Campingplatz gefahren. Wegen einem seit gestern bestehenden Problem mit der Wasserpumpe im Wohnbereich bin ich auf Infrastruktur angewiesen. Nicht nur, dass aus Wasserhahn und Dusche nichts kommt, auch die Toilettenspülung ist auf eine funktionierende Wasserpumpe angewiesen. Platz für mich war noch frei und anschließend wollte ich in die Stadt. Auf Empfehlung der Platzwartin mit dem Bus. Nur kaum stand der Campervan auf seinem Stellplatz zeigte Petrus, dass seine Wasserpumpe noch geht. Es regnete nicht, es goss. Erst einmal habe ich abgewartet, dann bin ich aber doch mit Regenjacke, Hut und für Notfälle einem Schirm losgezogen. Überall schoss das Wasser in Bächen über die Wege und Straßen um sich bereits in kleinsten Niederungen zu kleinen Seen zu sammeln. Überall im Land gibt es Warnhinweise auf mögliche Überschwemmungen mit Anzeigen der Wasserhöhe. Im trockenen Zustand kommen mir diese immer übertrieben vor. Aber jetzt kann ich verstehen, dass daraus schnell Ernst werden kann. Kaum war ich an der Bushaltestelle angekommen, hat der Regen nachgelassen. Und unten in der Stadt waren seine Auswirkungen schon kaum mehr sichtbar. Das Busticket mit 2 Stunden Gültigkeit habe ich gleich genutzt um meine Fahrt mit der Flußfähre fortzusetzen. Einmal bis zur äußersten Haltestelle kurz vor dem Hafen und wieder zurück. Hinzu war das Wetter schön. Zurück hat es wieder geregnet, aber nicht mehr gegossen. Brissie hat noch alte Bausubstanz. Nach dem 2. Weltkrieg ist aber auch sehr viel Neues entstanden. Und manchmal harmoniert beides ganz gut zusammen. Manchmal. Die Innenstadt war heute am Sonntag etwas leblos. Vielleicht komme ich morgen noch mal her.

Bei jedem administrativen Logon in meinen Blog wird mir die bisherige Anzahl der Besucher angezeigt. Bis gestern war sie noch dreistellig. Gerade eben war der aktuelle Stand 1005. Auch falls meine eigenen Zugriffe mitgezählt werden sollten, so war ich das nicht alleine. Von einigen weiß ich ja, dass sie gelegentlich in den Blog schauen. Aber ich weiß natürlich nicht wer hinter dieser Statistik alles steckt und wer wann zugreift. Ich hoffe, euch gefällt meine Schreiberei, vielleicht auch nur die Fotos. Für Anregungen bin ich offen. Entweder direkt über die Kommentarfunktion (Mail geht automatisch an mich) oder händisch über Mail oder WhatsApp an mich.

Unterwegs in Brisbane

Montag, 28.09.2015

Brisbane - Old Post Office Brisbane - Post Office Square mit Bahnhof im Hintergrund Brisbane - dieser Turm war lange Zeit das höchste erlaubte Gebäude der Stadt Brisbane - Blick vom Mount Coot-Tha Lookout Brisbane - Blick von der Kuripa Bridge Brisbane - Kuripa BridgeBrisbane - Kuripa Bridge

Nachdem ich gestern Brisbane nur zum Teil erkunden konnte, habe ich mich heute Morgen spontan entschieden noch eine Nacht in Brisbane dran zu hängen und einen weiteren Tag in der Stadt zu bleiben.

Nach den positiven Erfahrungen in Shanghai und Sydney habe ich wieder eine Hop-on Hop-off Tour durch die Stadt gebucht. Die besteht hier aus zwei Buslinien. Entstanden sind dabei viele Bilder. Aber nicht alle davon sind veröffentlichungswürdig. Eine kleine Auswahl habe ich hochgeladen.

Mt. Warning

Dienstag, 29.09.2015

Gold Coast, Strand, Blickrichtung Süd Gold Coast, Strand, Blickrichtung Nord mit einigen wenigen Hochhäusern Gold Coast, Paradis Beach mit dem Q1, 322 m hoch

Heute Morgen bin ich erst einmal Richtung Flughafen zum Sitz des Campervan-Vermieters in Brisbane gefahren. Mit meinem Problem mit der Wasserpumpe konnte mir geholfen werden. Letztendlich war die Ursache ein geschlossenes Ventil, entstanden durch verrutschte Töpfe und Pfannen da mir das Fahrzeug falsch eingeräumt übergeben worden war. Kleine Ursache, große Wirkung. Aber wissen muss man es erst einmal. Am Samstag war außerdem noch die AddBlue Warnanzeige angegangen, dass nachgefüllt werden müsste. Auch hier war es eine Falscheinstellung. Der Fehler hätte nie auftreten dürfen. Das Depot in Cairns hatte einen zu kleinen Wert eingestellt. Dieser Besuch bei Apollo hat mich mit Wegezeiten zwar heute Vormittag einige Stunden gekostet, aber er hat sich gelohnt. Wenigstens sind die Probleme kurz vor Brisbane aufgetreten. Das nächste Depot wäre in Sydney gewesen.

Danach Richtung Süden und einmal durch die Stadt. Hier sind die Hauptverkehrsstraßen mautpflichtig (wird automatisch erfasst). So habe ich wenigstens das gekaufte Mautkontingent etwas genutzt.

Während nördlich von Brisbane die Sunshine Coast liegt, liegt südlich davon die Gold Coast. Beides sind schöne Küstenabschnitte. Im Süden sind die Strände noch breiter. Großer Unterschied ist aber die Bebauung. An der Sunshine Coast sind die Gebäude in der Regel zweigeschossig, selten mehr. Die vielen privaten Häuser haben oft auch nur ein Stockwerk. An der Gold Coast sind die Besucherzahlen, und damit auch die Häuser wesentlich höher. Hier reiht sich ein Hotel- oder Appartementhochhaus an das andere. Größtes Wohnhochhaus Australiens ist das Q1 mit 322 m Höhe. In den Zentren ist sehr viel Unterhaltung geboten. Es ist das Strandurlaubsrevier schlechthin des südlichen Pazifik um Australien. Vielleicht vergleichbar mit Mallorca, einigen Zentren der Kanaren oder der Algarve in Europa. Gut, gesehen sollte man es einmal haben. Bis ich für mein Fahrzeug eine ausreichende Parklücke gefunden hatte war ich auch schon wieder in einem Randbereich. Der Ort Gold Coast besteht eigentlich aus einer größeren Anzahl von Einzelorten, die aber zusammen gewachsen sind. Er hat inzwischen eine halbe Million Einwohner, plus noch einmal 4,5 Mio. Touristen. Im Augenblick sind Schulferien in Australien. Damit ist alles ausgebucht und das Preisniveau ganz oben. Also schnell wieder weg und weiter.

Ich brauchte heute mal wieder Lebensmittel und war eigentlich im Vorbeifahren auf Ausschau nach einem Woolworth. Die haben i.A. riesige, sehr gut sortierte Supermärkte. Auf jeden Fall haben sie rein gar nichts gemein mit dem Woolworth in der Hirschstraße in Ulm, den ich zu meiner Schulzeit als Ramschkaufhaus erlebt habe. Statt einem Woolworth tauchte aber plötzlich ein Aldi auf. Schon zuvor hatte ich teilweise im Vorbeifahren das Emblem gesehen. Es ist das von Aldi Süd, was aufgrund der geografischen Lage ja auch naheliegend ist. :-) Also mal angehalten und rein. Der ausgewiesene Parkplatz lag hinter dem Laden. An der Einfahrt mal kurz geschaut, sah nach einem offenen Parkplatz aus. Also rein und dann gleich erkannt, dass der überwiegende Teil der Stellplätze, und vor allem die offizielle Zufahrt unter dem Laden lag, erlaubt bis 2,3 m Höhe. Mein Fahrzeug hat aber 3,2 m. Deshalb über die Ausfahrt auf die freie Parkfläche, dort gewendet und das Fahrzeug quer über mehrere Stellplätze gestellt. Die Frau, die gerade rausfahren wollte hat etwas verdutzt geschaut, aber da war ich schon drin. Der Laden selber machte vom Platzangebot her gegenüber dem deutschen Pendant einen großzügigeren Eindruck. Wahrscheinlich ist aber auch das Warenangebot geringer. Das Sortiment ist ähnlich wie bei Aldi Süd, die Preise kamen mir aber höher vor. Auch gegenüber Woolworth sah ich keinen preislichen Vorteil. Nun brauche ich nur geringe Mengen, und da auch nur Lebensmittel. Eigentlich wäre mal wieder Känguruh auf der Speisekarte dran gewesen. Das gab es aber nicht. Ich werde wahrscheinlich noch einmal Kleinigkeiten brauchen, ob ich dafür zu Aldi, oder doch wieder zu Woolworth oder Coles gehe weiß ich noch nicht.

Danach weiter weg von der Küste, trotz Grundrichtung Süd und Richtung Regenwald. Kaum kam ich dem näher, kam er auch schon - der Regen. Jetzt bin ich auf einem schön gelegenen Platz in Mount Warning im Wollumbin Rainforest Park. Nach der Ankunft wollte ich mir eigentlich noch etwas die Gegend anschauen bevor es dunkel wird. Da es aber schon wieder angefangen hatte zu regnen, habe ich dann den Blog geschrieben. Bevor ich mich in die Reichweite des WLANs vor der Rezeption begebe, geh ich aber vielleicht doch noch kurz schauen, koche dann und lade anschließend hoch. Ihr müsst also noch warten.

Brooms Head

Mittwoch, 30.09.2015

Unterhalb des Mt. Warning Blick auf den Mt. Warning Vergängliche Strandkunst in Byron Bay Aussichtspunkt südlich Lennox Head Aussichtspunkt südlich Lennox Head Aussichtspunkt südlich Lennox Head Tandem-Paraglider am Aussichtspunkt südlich Lennox Head

Nach dem Verlassen des Campingplatzes am Mt. Warning bin ich heute Morgen tiefer ins Tal die Straße hoch gefahren. Schon gleich bei der Einfahrt zum Campingplatz stand ein Schild, dass die Straße zum Mt. Warning für Wohnwagengespanne nicht befahrbar sei. Am Anfang war es noch moderat, doch dann ging es kräftig nach oben. In manchen Streckenabschnitten war die Straße nur einspurig, mit Haltebuchten. Ich hatte Glück und mir kam bei der Auf- und Abfahrt an den Engstellen keiner entgegen, so dass ich vor allem nicht zurück gemusst hätte. Ist mit meinem Fahrzeug auf kurvigen Straßen doch leicht etwas schwieriger. Manche Stellen waren auch sehr steil, so dass der Diesel kräftig zu arbeiten hatte. Oben gab es 2 Wanderwege. Einen kurzen Vogellehrpfad in den Regenwald und einen langen zum Gipfel. Vor dem langen wurde gewarnt. Über steile Treppen, 9 km, 4 Stunden Gehzeit. Ich habe mich abschrecken lassen und bin den kurzen gegangen. Nun, der war nicht der große Bringer. Aber vor den steilen Treppen hatte ich doch Schiss und mir fehlte die Zeit, da ich ja doch jeden Tag eine gewisse Wegstrecke fahren muss um nicht am Ende noch eine Langstrecke absolvieren zu müssen. Bei der Rückfahrt aus dem Tal ist noch ein schönes Bild vom Mt. Warning entstanden.

Nächstes Ziel war Byron Bay. Die Stadt ist der östlichste Punkt des australischen Festlandes. Einst war es ein Geheimtipp bei Rucksackreisenden aus aller Welt. Heute ist es ein normaler australischer Ferienort mit einem breiten Strand.

Weiter ging es erst einmal an der Küste entlang. Südlich Lennox Head gab es einen hoch gelegenen Aussichtspunkt mit schönen Blicken hinunter auf die Küste. Und es gab dort einen Stützpunkt für Tandem-Paraglider-Flüge. Dabei konnte ich 2 Starts aus nächster Nähe verfolgen.

Hinter Ballina führt die Straße wieder weg von der Küste und teilweise über den M1 Pacific Highway. Ich war langsam auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Nachdem ich volle bzw. leere Tanks und volle Batterien hatte, wäre ich auch wieder mal eine Nacht mit einem Rastplatz ausgekommen. Nur mir hat keiner gefallen. Alle waren sie sehr dicht an der Straße und laut. So bin ich schließlich einem Schild zu einem Campground gefolgt. Irgendwie muss ich aber mal einen Abzweig übersehen haben. Auf jeden Fall zog sich die Strecke immer mehr. Nachdem ich am Nachmittag neben dem Highway auf dem Grünstreifen bereits einmal ein Wallabie gesehen hatte, ist mir auf dieser Irrfahrt fast noch ein Känguru ins Auto gesprungen. Ich musste kräftig bremsen und das Känguru hat versucht seinen Kollisionskurs zu ändern. Im Spiegel hatte ich den Eindruck, dass es dabei gestürzt ist. Ich hoffe, es ist ihm nichts passiert. Konnte leider nicht anhalten und zurück laufen. Der Größe nach muss es ein weibliches Tier gewesen sein. So habe ich heute doch endlich mal aus etwas mehr Nähe Kängurus und Wallabies gesehen, und vor allem lebendige.

Irgendwann war ich dann an der Küste, und zwar in Brooms Head. Einem kleinen Ort zwischen Meer und Nationalpark. Die Rezeption des Campingplatzes hatte zwar schon zu, obwohl es noch nicht 18 Uhr war, aber ich habe neben dem Verwaltungsgebäude den Park Manager getroffen. Der war sehr hilfsbereit und ich habe einen Platz. Wenn die Wagentüre auf ist höre ich die Branduung. Morgen Früh will ich dem Tipp des Managers folgen und noch etwas am Strand spazieren gehen. Nur eines hat der Platz nicht, Wifi. Und auch der Ort ist vom Mobilfunknetz weitestgehend ausgespart. So müsst ihr mit dem Upload des heutigen Beitrags halt warten.

Gestern hatte ich vergessen zu bemerken, dass ich südlich Brisbane die Grenze zwischen Queensland (QLD) und New South Wales (NSW) überfahren habe und jetzt wieder in NSW bin.